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Mit Klassischer Musik starten
Re: Mit Klassischer Musik starten
Also wer weder kosten noch mühen scheut für den gibts dann diese kleine CD Box (Japan Import): Herbert von Karajan DG Complete Recordings 240 CD
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Mein Fall ist Filmmusik (John Williams, Danny Elfman usw.), und alles, was in diese Richtung geht, z.B. Tschaikowski, Dvorak. Claude Debussy muss ich mir auch näher anhören - "Trois Nocturnes" klingt der Musik von Poltergeist verblüffend ähnlich - da hat der gute Jerry Goldsmith wohl gespickt
- nicolas_graeter
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Re: Mit Klassischer Musik starten
hier noch ein paar Anspieltipps:
Mozart - Symphonie Nr 40 & 41 „Jupiter“ (schon genannt worden)
Antonin Dvorak – Slavonic Dances
Antonin Dvorak – From the new world (schon genannt worden)
Bedřich Smetana – Die Moldau
Isaac Albeniz - Suite Espanola
Georg Friedrich Händel – Feuerwerksmusik
Gustav Holst – The Planets
Felix Mendelssohn - Symphonie No 4 „Italian“
Maurice Ravel – Bolero
Richard Strauss - Also sprach Zarathustra
Rossini Overtüren - Der Barbier von Sevilla, Wilhelm Tell
Carl Orff Carmina Burana – O Fortuna
Luigi Boccherini - Streichquartett Nr 5 Minuet
Mozart - Rondo alla Turca
George Gershwin - Rhapsody in Blue
Ludwig van Beethoven - Für Elise
Giacomo Puccini Madame Butterfly – "Coro a bocca chiusa" (Humming Chorus)
Gruß und schönen Sonntag
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- Andibuss
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Nun ist dieser Thread schon etwas älter und ich weiß nicht, ob er noch aktuell ist. Allerdings kann ich ganz gut nachvollziehen, was Du beschrieben hast und schreibe einmal etwas zu meinem "Werdegang" im Bereich Klassik. Vielleicht hilft es Dir (oder anderen). Wenn nicht, habe ich einfach mal rumgeschwurbelt... Dann habe ich als halt direkt mal das Forum zugemüllt...
Also, ich hatte mit klassischer Musik gar nix am Hut. Der Unterricht in der Schule hat mich eher abgeschreckt. Im Studium habe ich mir dann zwei, drei Billigst-CDs zugelegt, da man ja auch klassische Musik in seiner Sammlung haben muss. Gehört habe ich die nicht wirklich. Stattdessen liebte ich Springsteen (noch heute) und alles das, was man gemeinhin als Rock bezeichnet - quasi von AC/DC bis ZZ Top. Wie es der Zufall so wollte, unterhielten sich einige Kommilitonen darüber, dass man sich doch mal ein Opern-Abo antun könne. Ich hatte nichts besseres zu tun, als über diesen Spießerschrott kräftig abzulästern. Das bekam mein guter Freund Jürgen mit, seineszeichens Sohn zweier Orchestermusiker und schon damals äußerst guter Koch (mittlerweile glücklicherweise auch nich großartiger Bäcker). Der wusste nun, wie er mich kriegen konnte. Er diskutierte nicht mit mir, sondern lud mich zu Speis und Trank ein. Einzige Bedingung: Er sucht die Musik aus und ich sollte kein Mitspracherecht haben. Nun dachte ich, seine CD-Sammlung gut zu kennen und fühlte mich sicher. Was ich nicht ahnte: Der Abend sollte von klassischer Musik begleitet sein (und von gutem Essen und Bier). Dazu kamen einige Geschichtchen und tatsächlich: Das meiste des Gehörten gefiel mir und ein Fünkchen Interesse kam auf.
Dann kam eigentlich das, was mich schlussendlich zur klassischen Musik brachte, die heute mein bevorzugtes Genre ist: Ich bekam den Tipp, mich nun nicht auf alles zu stürzen, was so angeboten werde, insbesondere nicht alles zu hören, was man "auf jeden Fall gehört haben muss". Zunächst sollte ich schauen, was mir gefiel - und dies nicht unbedingt mit den schlechtesten verfügbaren Aufnahmen. Gerade die großen Labels bieten gerne Serien an, in denen klassische Werke in guter Interpretation aufgenommen sind. Dabei ist es zunächst einmal egal, ob man die (vermintliche) Referenz erwischt. Das Trial-and-Error-Prinzip würde es schon richten. Und so kam es:
Ich achtete darauf, keine großen Edition (die 100 besten von irgendwas, alle Symphonien von xy, alle Aufnahmen von [beliebiger Dirigent, Interpret, etc.] auf [beliebiges Label]) zu kaufen, sondern mich heranzutasten. Dabei habe ich darauf geachtet, mich mit möglichst allen Formen zu beschäftigen, also Orchesterwerke, Konzerte (vor allem Klavier- und Violinkonzerte, der Rest kam später), Kammermusik, Sonaten (vor allem Klavier- und Violinsonaten , auch hier kam der Rest später) und Opern. Chorwerke und (klassische) Lieder habe ich zunächst ausgespart.
Nun klingt das nach einer Menge Holz (und Kohle). So ist es aber nicht. Ich habe mich in Gebrauchtmärkten umgesehen und Budget-Angebote gekauft. Dabei habe ich anfangs aber darauf geachtet, dass ich immer ein Booklet dabei hatte, um etwas über den Komponisten und das Werk zu erfahren (Anfang der 90er war es noch nicht so weit her mit dem Internet - und auch heute lese ich lieber ein gutes Booklet. Eine gut gestaltete CD hinterlässt einfach auch ein besseres Gefühl. Insofern bin ich auch kein Freund von Streamingdiensten, da die Vielfalt dazu führt, dass man alles mal anhört, aber nicht richtig zuhört). Wichtig war mir, bei allen Vokalwerken, insbesondere bei Opern, das Libretto (also den Text) mit deutscher oder zumindest englischer Übersetzung zu erhalten. Das war mitunter das schwierigste Unterfangen, da nicht immer deutlich darauf hingewiesen wird, ob ein Libretto enthalten ist ("Deutscher Text inliegend" heißt übersetzt: Irgendjemand hat irgendwas auf deutsch reingeschrieben). Wichtig ist es, die Texte zu verstehen, da die Musik gerne im Zusammenhang mit dem Text steht. Wenn es auch natürlich maßlos überzogen war: Die Szene, in der Tom Hanks in "Philadelphia" die Arie "La Mamma Morta" aus Umberto Giordanos großartiger Oper "Andrea Chenier" hört und gleichzeitig beschreibt, lässt auch den Anfänger erahnen, was man hören KANN. Man darf nun nicht davon ausgehen, dass man bei allen Opern einen solchen Zusammenhang aus Text und Musik herstellen kann - tatsächlich erfasst man dies nur selten wirklich, aber immer ein wenig. Daher ist das Libretto von großer Wichtigkeit. Das gilt auch für deutsche Opern: Selbst der geübte Hörer wird, da es sich um einen Kunstgesang handelt, nicht alles verstehen, vielfach sogar nichts verstehen. Daher setzen die meisten Opernhäuser auch bei deutsch gesungenen Opern mittlerweile deutsche Übertitel ein (die Staatsoper in Berlin sogar inkl. englischer Übersetzung).
Das Ergebnis meiner Odyssee: Bei der Instrumentalmusik habe ich mit Beethoven, den ich immer noch sehr schätze, und Mozart, zu dem mir der direkte Zugang vielfach weiterhin fehlt, angefangen. An Bach bin ich bis heute gescheitert. Dafür finde ich Mahler und Bruckner toll. Und tatsächlich - langsam wagte ich mich sogar an die Musik des 20. und sogar das 21. Jahrhunderts heran, wobei ich allzu atonale Stücke meide.
In der Oper habe ich mit Mozarts Zauberflöte und Humperdincks "Hänsel und Gretel" begonnen (wer nicht?), schnell kam ich aber zu Verdi, dann zu Puccini und der Phase des Verismus und der Spätromantik. Richtig von den Socken gehauen hat mich dann Wagner, von dem ich alle Opern in vielfacher Ausführung besitze (mit Ausnahme der ersten Jugendsünden (Das Liebesverbot, Die Feen und Rienzi), die ich mir nur 1 Mal gekauft habe). Allein 14x habe ich den Fliegenden Holländer, ebenfalls 14x den kompletten "Ring des Nibelungen" (der immerhin aus 4 kompletten Opern besteht, insgesamt zwischen 12 und 14 CDs lang), zahlreiche Parsifals und Tristan und Isoldes). Dazu kommen ebenso zahlreiche Besuche in verschiedenen Opernhäusern und Konzertsälen.
Musiktheoretisch bin ich eine vollkommene Niete, kann nicht einmal den Unterschied zwischen Dur und Moll erklären, kann keine Noten lesen und kann kein Instrument spielen. Das ist aber m.E. auch nicht wichtig (wenngleich ich es gerne könnte und mit Freuden beobachte, dass meine Töchter am Klavier gute und begeisterte Fortschritte machen). Ohne die Bereiche Rock und Blues aufzugeben, entspannt mich nichts so sehr wie eine gute Oper oder eine gute Symphonie.
Das Wichtigste aber erscheint mir: Du musst Deinen eigenen Weg finden: Nicht alle beliebten Klassikstücke wirst Du gut finden. Du wirst sogar viele unbekannte Werke entdecken, die keiner kennt (eine meiner Lieblingssymphonien ist "Asrael" von Josef Suk; der Knaller sind die Werke von Volkmar Andreae, etc.). Werke die als "leicht" gelten, werden Dir vielleicht verschlossen bleiben. Vermeintlich "schwere" Werke werden Dich begeistern. Einzelne Interpretationen eines Werks werden Dich von den Socken hauen, andere geradezu langweilen (so meide ich - von wenigen Ausnahmen abgesehen - Karajan komplett, während er für andere der personalisierte Gott am Dirigentenpult war). Die klassische Musik wird viele Überraschungen für Dich bereit halten. So war eines meiner schönsten Opernerlebnisse ausgerechnet eine Inszenierung von Mozarts "Die Hochzeit des Figaro", obwohl ich seine Instrumentalwerke und auch seine Opern nur selten höre. Dabei war ich nicht einmal in einem großen Opernhaus, sondern in Essen. Obwohl ich Wagner großartig und den Dirigenten Daniel Barenboim oft und gerade bei Wagner für nahezu perfekt erachte, habe ich eine Inszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" in Berlin nur schwer durchgehalten. Stattdessen erinnere ich mich noch heute an eine hervorragende Aufführung von Alban Bergs "Wozzeck" in Bonn - das Gegenteil einer melodisch zugänglichen Oper. Der als so einfach geltende deutsche Barock fällt mir extrem schwer. Italienischen Barock höre ich immer mal wieder gerne. Du wirst merken: Vieles was Du entdecken wirst, muss nicht zusammenpassen. Vielleicht gefallen Dir viele, vielleicht wenige Stücke. Aber eines kann ich Dir garantieren: Wenn Du Deinen eigenen Weg abseits der Editionen und abseits dessen, was andere Dir sagen, was Du gehört haben musst, suchst, wirst Du ihn mit wenig Aufwand finden. Du wirst merken, welche Epoche Dir grob zusagt und welche Musikrichtungen Dich begeistern. Von dort kannst Du weistersuchen.
Mich würde interessieren, wie es Dir ergangen ist und wie es anderen mit der klassischen Musik ergangen ist. Nicht jeder muss dabei natürlich der verbalen Inkontinenz verfallen, wie es mir soeben passiert ist. Wenn also diejenigen, die meinen Text überstanden haben, etwas von ihren Erfahrungen mitteilen könnten, wäre ich äußerst interessiert.
Also, ich hatte mit klassischer Musik gar nix am Hut. Der Unterricht in der Schule hat mich eher abgeschreckt. Im Studium habe ich mir dann zwei, drei Billigst-CDs zugelegt, da man ja auch klassische Musik in seiner Sammlung haben muss. Gehört habe ich die nicht wirklich. Stattdessen liebte ich Springsteen (noch heute) und alles das, was man gemeinhin als Rock bezeichnet - quasi von AC/DC bis ZZ Top. Wie es der Zufall so wollte, unterhielten sich einige Kommilitonen darüber, dass man sich doch mal ein Opern-Abo antun könne. Ich hatte nichts besseres zu tun, als über diesen Spießerschrott kräftig abzulästern. Das bekam mein guter Freund Jürgen mit, seineszeichens Sohn zweier Orchestermusiker und schon damals äußerst guter Koch (mittlerweile glücklicherweise auch nich großartiger Bäcker). Der wusste nun, wie er mich kriegen konnte. Er diskutierte nicht mit mir, sondern lud mich zu Speis und Trank ein. Einzige Bedingung: Er sucht die Musik aus und ich sollte kein Mitspracherecht haben. Nun dachte ich, seine CD-Sammlung gut zu kennen und fühlte mich sicher. Was ich nicht ahnte: Der Abend sollte von klassischer Musik begleitet sein (und von gutem Essen und Bier). Dazu kamen einige Geschichtchen und tatsächlich: Das meiste des Gehörten gefiel mir und ein Fünkchen Interesse kam auf.
Dann kam eigentlich das, was mich schlussendlich zur klassischen Musik brachte, die heute mein bevorzugtes Genre ist: Ich bekam den Tipp, mich nun nicht auf alles zu stürzen, was so angeboten werde, insbesondere nicht alles zu hören, was man "auf jeden Fall gehört haben muss". Zunächst sollte ich schauen, was mir gefiel - und dies nicht unbedingt mit den schlechtesten verfügbaren Aufnahmen. Gerade die großen Labels bieten gerne Serien an, in denen klassische Werke in guter Interpretation aufgenommen sind. Dabei ist es zunächst einmal egal, ob man die (vermintliche) Referenz erwischt. Das Trial-and-Error-Prinzip würde es schon richten. Und so kam es:
Ich achtete darauf, keine großen Edition (die 100 besten von irgendwas, alle Symphonien von xy, alle Aufnahmen von [beliebiger Dirigent, Interpret, etc.] auf [beliebiges Label]) zu kaufen, sondern mich heranzutasten. Dabei habe ich darauf geachtet, mich mit möglichst allen Formen zu beschäftigen, also Orchesterwerke, Konzerte (vor allem Klavier- und Violinkonzerte, der Rest kam später), Kammermusik, Sonaten (vor allem Klavier- und Violinsonaten , auch hier kam der Rest später) und Opern. Chorwerke und (klassische) Lieder habe ich zunächst ausgespart.
Nun klingt das nach einer Menge Holz (und Kohle). So ist es aber nicht. Ich habe mich in Gebrauchtmärkten umgesehen und Budget-Angebote gekauft. Dabei habe ich anfangs aber darauf geachtet, dass ich immer ein Booklet dabei hatte, um etwas über den Komponisten und das Werk zu erfahren (Anfang der 90er war es noch nicht so weit her mit dem Internet - und auch heute lese ich lieber ein gutes Booklet. Eine gut gestaltete CD hinterlässt einfach auch ein besseres Gefühl. Insofern bin ich auch kein Freund von Streamingdiensten, da die Vielfalt dazu führt, dass man alles mal anhört, aber nicht richtig zuhört). Wichtig war mir, bei allen Vokalwerken, insbesondere bei Opern, das Libretto (also den Text) mit deutscher oder zumindest englischer Übersetzung zu erhalten. Das war mitunter das schwierigste Unterfangen, da nicht immer deutlich darauf hingewiesen wird, ob ein Libretto enthalten ist ("Deutscher Text inliegend" heißt übersetzt: Irgendjemand hat irgendwas auf deutsch reingeschrieben). Wichtig ist es, die Texte zu verstehen, da die Musik gerne im Zusammenhang mit dem Text steht. Wenn es auch natürlich maßlos überzogen war: Die Szene, in der Tom Hanks in "Philadelphia" die Arie "La Mamma Morta" aus Umberto Giordanos großartiger Oper "Andrea Chenier" hört und gleichzeitig beschreibt, lässt auch den Anfänger erahnen, was man hören KANN. Man darf nun nicht davon ausgehen, dass man bei allen Opern einen solchen Zusammenhang aus Text und Musik herstellen kann - tatsächlich erfasst man dies nur selten wirklich, aber immer ein wenig. Daher ist das Libretto von großer Wichtigkeit. Das gilt auch für deutsche Opern: Selbst der geübte Hörer wird, da es sich um einen Kunstgesang handelt, nicht alles verstehen, vielfach sogar nichts verstehen. Daher setzen die meisten Opernhäuser auch bei deutsch gesungenen Opern mittlerweile deutsche Übertitel ein (die Staatsoper in Berlin sogar inkl. englischer Übersetzung).
Das Ergebnis meiner Odyssee: Bei der Instrumentalmusik habe ich mit Beethoven, den ich immer noch sehr schätze, und Mozart, zu dem mir der direkte Zugang vielfach weiterhin fehlt, angefangen. An Bach bin ich bis heute gescheitert. Dafür finde ich Mahler und Bruckner toll. Und tatsächlich - langsam wagte ich mich sogar an die Musik des 20. und sogar das 21. Jahrhunderts heran, wobei ich allzu atonale Stücke meide.
In der Oper habe ich mit Mozarts Zauberflöte und Humperdincks "Hänsel und Gretel" begonnen (wer nicht?), schnell kam ich aber zu Verdi, dann zu Puccini und der Phase des Verismus und der Spätromantik. Richtig von den Socken gehauen hat mich dann Wagner, von dem ich alle Opern in vielfacher Ausführung besitze (mit Ausnahme der ersten Jugendsünden (Das Liebesverbot, Die Feen und Rienzi), die ich mir nur 1 Mal gekauft habe). Allein 14x habe ich den Fliegenden Holländer, ebenfalls 14x den kompletten "Ring des Nibelungen" (der immerhin aus 4 kompletten Opern besteht, insgesamt zwischen 12 und 14 CDs lang), zahlreiche Parsifals und Tristan und Isoldes). Dazu kommen ebenso zahlreiche Besuche in verschiedenen Opernhäusern und Konzertsälen.
Musiktheoretisch bin ich eine vollkommene Niete, kann nicht einmal den Unterschied zwischen Dur und Moll erklären, kann keine Noten lesen und kann kein Instrument spielen. Das ist aber m.E. auch nicht wichtig (wenngleich ich es gerne könnte und mit Freuden beobachte, dass meine Töchter am Klavier gute und begeisterte Fortschritte machen). Ohne die Bereiche Rock und Blues aufzugeben, entspannt mich nichts so sehr wie eine gute Oper oder eine gute Symphonie.
Das Wichtigste aber erscheint mir: Du musst Deinen eigenen Weg finden: Nicht alle beliebten Klassikstücke wirst Du gut finden. Du wirst sogar viele unbekannte Werke entdecken, die keiner kennt (eine meiner Lieblingssymphonien ist "Asrael" von Josef Suk; der Knaller sind die Werke von Volkmar Andreae, etc.). Werke die als "leicht" gelten, werden Dir vielleicht verschlossen bleiben. Vermeintlich "schwere" Werke werden Dich begeistern. Einzelne Interpretationen eines Werks werden Dich von den Socken hauen, andere geradezu langweilen (so meide ich - von wenigen Ausnahmen abgesehen - Karajan komplett, während er für andere der personalisierte Gott am Dirigentenpult war). Die klassische Musik wird viele Überraschungen für Dich bereit halten. So war eines meiner schönsten Opernerlebnisse ausgerechnet eine Inszenierung von Mozarts "Die Hochzeit des Figaro", obwohl ich seine Instrumentalwerke und auch seine Opern nur selten höre. Dabei war ich nicht einmal in einem großen Opernhaus, sondern in Essen. Obwohl ich Wagner großartig und den Dirigenten Daniel Barenboim oft und gerade bei Wagner für nahezu perfekt erachte, habe ich eine Inszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" in Berlin nur schwer durchgehalten. Stattdessen erinnere ich mich noch heute an eine hervorragende Aufführung von Alban Bergs "Wozzeck" in Bonn - das Gegenteil einer melodisch zugänglichen Oper. Der als so einfach geltende deutsche Barock fällt mir extrem schwer. Italienischen Barock höre ich immer mal wieder gerne. Du wirst merken: Vieles was Du entdecken wirst, muss nicht zusammenpassen. Vielleicht gefallen Dir viele, vielleicht wenige Stücke. Aber eines kann ich Dir garantieren: Wenn Du Deinen eigenen Weg abseits der Editionen und abseits dessen, was andere Dir sagen, was Du gehört haben musst, suchst, wirst Du ihn mit wenig Aufwand finden. Du wirst merken, welche Epoche Dir grob zusagt und welche Musikrichtungen Dich begeistern. Von dort kannst Du weistersuchen.
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- Andibuss
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Wo ich es gerade höre: Ein sehr schönes Album ist die CD 'Duo' mit Sol Gabetta (meines Erachtens die derzeit beste lebende Cellistin) und Hélène Grimaud. Die drei Fantasiestücke von Schumann und die Cellosonaten von Brahms, Debussy und Schostakovich sind wirklich toll. Zudem verliert man angesichts der durchaus ansprechenden und mitunter auch etwas ungewöhnlichen (Debussy) Sonaten von Debussy und Schostakovich gleich mal die Scheu vor klassischer Musik des 20. Jahrhunderts, die mitnichten immer unmelodisch ist...)
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Hélène Grimaud ist eine begnadete Musikerin, die ich leider aufgrund ihrer Atemtechnik nicht anhören kann. Man kann sich noch solche Mühe geben diese Geräusche zu ignorieren, aber es will nicht gelingen.
Mir fällt übrigens niemand im Bereich der klassischen Musik ein, wo das so extrem auffällt.
Morgen gibt‘s (hoffentlich) die Krönungsmesse von Mozart in der Kirche St. Augustin zu Wien. Die geistliche Musik, die verschiedenen bekannteren Messen und Requiems (aller Epochen) sind m.E. auch ein guter Start in die Musik - und das ganz unabhängig vom Glauben.
Mir fällt übrigens niemand im Bereich der klassischen Musik ein, wo das so extrem auffällt.
Morgen gibt‘s (hoffentlich) die Krönungsmesse von Mozart in der Kirche St. Augustin zu Wien. Die geistliche Musik, die verschiedenen bekannteren Messen und Requiems (aller Epochen) sind m.E. auch ein guter Start in die Musik - und das ganz unabhängig vom Glauben.
- Der Marco
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Das versteh ich jetzt nicht! Atemtechnik beim Klavierspielen? Die man auf der Aufnahme auch noch hört??Viktor Novyy hat geschrieben:Hélène Grimaud ist eine begnadete Musikerin, die ich leider aufgrund ihrer Atemtechnik nicht anhören kann. Man kann sich noch solche Mühe geben diese Geräusche zu ignorieren, aber es will nicht gelingen.
Mir fällt übrigens niemand im Bereich der klassischen Musik ein, wo das so extrem auffällt.
Ich höre da gar nichts, außer die Instrumente...
Danke für den Tipp und deine interessanten Ausführungen, Andibuss! Bin da als Neuling in dem musikalischen Bereich auch immer offen...
- Andibuss
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Ja, man hört sie schon gerne mal atmen. Das finde ich aber nicht schlimm.
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Ja, die hört man sehr deutlich. Bezeichnend sei die CD "Credo" von 2003 genannt. Einen Großteil der Leute wird das nicht interessieren, schließlich ist sie ein Superstar und spielt das Klavier wirklich toll. Mir vergrätzt das allerdings den Hörgenuss und es gibt ja auch noch unzählige hervorragende Künstler(innen) am Klavier, stellvertretend sei mal meine Lieblingspianistin Alicia de Larrocha genannt.Der Marco hat geschrieben:Das versteh ich jetzt nicht! Atemtechnik beim Klavierspielen? Die man auf der Aufnahme auch noch hört??Viktor Novyy hat geschrieben:Hélène Grimaud ist eine begnadete Musikerin, die ich leider aufgrund ihrer Atemtechnik nicht anhören kann. Man kann sich noch solche Mühe geben diese Geräusche zu ignorieren, aber es will nicht gelingen.
Mir fällt übrigens niemand im Bereich der klassischen Musik ein, wo das so extrem auffällt.
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Re: Mit Klassischer Musik starten
Also mich stört es nicht wirklich. Auch bei Glenn Gould, der ja stets deutlich hörbar mitsummte, finde ich das nicht schlimm. Solche Eigenheiten machen doch eine menschliche Aufnahme aus. Und wenn es dann noch so gut ist wie Gould oder Grimaud (die aber beide auch ihre Schwächen haben), ist doch alles super!
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