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Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 22:33
von Markus
Ja, hier die Einzelmessung links (grün) und rechts (blau):
Delta L+R nah.jpg
Geringe Unterschiede sind vorhanden, die Tendenz ist identisch bei beiden Kanälen.

Viele Grüße,

Markus.

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Di 16. Jul 2019, 22:44
von rockyou
Da du ja den 70ern keine Chance geben willst, teste doch mal die 140er :D

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 06:19
von aaof
@Markus

Wende dich doch mal an Magnus. Der kann dir vielleicht weiter helfen.

Ps: fände es schade, wenn nur wegen der Delle die tollen LS gehen müssten. :cry:

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 07:59
von Markus
rockyou hat geschrieben:Da du ja den 70ern keine Chance geben willst, teste doch mal die 140er :D
Das könnte durchaus passieren... :lol:

Wenn Dödel, dann auch richtig.

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 08:02
von AndyRTR
Die NV140 sind wie die 60er auf Subwooferdroge. Sie würden an der Stelle funktionieren aber im MT/HT nicht wesentlich anders klingen als die NV60. Die gesamte NuVero Serie unterscheidet sich im Grundcharakter nur minimal. Wenn man den mag, kann man sich das am besten passende Modell suchen. Wenn man anderen Klang bevorzugt, macht die Suche innerhalb der Familie wenig Sinn. Aber ja, Standboxen gehen an der Stelle immer, so lange die Chassis für MT/HT deutlich über der Couch strahlen.

Das kann hier auch ein wenig das Problem sein, dass die Couch schmalbandig in dem Frequenzbereich noch Energie neben der eh schon vorhandenen Delle absorbiert. Dann sollte die Messung vor der Couch gestellt aber weniger einknicken.

Ich habe immer noch nicht so ganz raus, was Dir jetzt auf einmal an der Divine klanglich nicht gefällt. Messtechnisch ist das nicht das Ideal. Aber was stört Dein Ohr? Fehlt Dir da wirklich was?

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 08:08
von Markus
aaof hat geschrieben:@Markus

Wende dich doch mal an Magnus. Der kann dir vielleicht weiter helfen.

Ps: fände es schade, wenn nur wegen der Delle die tollen LS gehen müssten. :cry:
Na ja, ein Lautsprecher ist fü rmich nur "toll", wenn er auch so klingt. Die Delle klang zu Beginn auch attraktiv, nach holzgetäfeltem Konzertsaal, auch konnte ich so problemlos auch bei höheren Lautstärken hören, ohne dass dies irgendwie nervte.

Leider kann ich einen solchen Lautsprecher nicht wirklich als "neutral" bezeichnen, der unmittelbare Vergleich mit einem Kopfhörer zeigt, dass die Tonalität, der Klangcharakter einfach nicht stimmt. Da machen die Lautsprecher etwas aus dem Musiksignal, was der Toningenieur so einfach nicht vorgesehen hat (und zwar deutlich hörbar).

Klar, man könnte, und das hat XTZ ja auch so vorgeschlagen, durch geeignete Filtermaßnahmen dies auf einen Linearen Frequenzgang "umbiegen", ich bin aber der Meinung, dass ein Lautsprecher für fast 5000 EUR Musik so reproduzieren können sollte, dass man da nichts mehr biegen muss (allenfalls kleinere "Geschmackseingriff", abhängig vom Tonmaterial, wie eine pegelabhängige Loudness oder auch eine lineare Absenkung der Höhen, oder maximal eine Reduktion von Raumresonanzen) - das bekommen zumindest meine kleinen nuWave einwandfrei hin.

Ich habe die "Monster" inzwischen wieder sauber verpackt und warte nun auf die Rücksendeinstruktionen. Anschließend geht dann die Suche weiter. Da ich von Nubert sehr neutrale Lautsprecher gewohnt bin, könnte ich mir durchaus vorstellen, die nuVero 140 mal anzusehen. Solange höre ich mit meinen kleinen nuWaves, die, um einmal den nuSprech zu bemühen "erstaunlich neutral reproduzieren und auch für ihre Größe sehr dynamisch auftreten".

Viele Grüße,

Markus.

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 08:20
von Markus
AndyRTR hat geschrieben:Die NV140 sind wie die 60er auf Subwooferdroge. Sie würden an der Stelle funktionieren aber im MT/HT nicht wesentlich anders klingen als die NV60. Die gesamte NuVero Serie unterscheidet sich im Grundcharakter nur minimal. Wenn man den mag, kann man sich das am besten passende Modell suchen. Wenn man anderen Klang bevorzugt, macht die Suche innerhalb der Familie wenig Sinn. Aber ja, Standboxen gehen an der Stelle immer, so lange die Chassis für MT/HT deutlich über der Couch strahlen.

Das kann hier auch ein wenig das Problem sein, dass die Couch schmalbandig in dem Frequenzbereich noch Energie neben der eh schon vorhandenen Delle absorbiert. Dann sollte die Messung vor der Couch gestellt aber weniger einknicken.

Ich habe immer noch nicht so ganz raus, was Dir jetzt auf einmal an der Divine klanglich nicht gefällt. Messtechnisch ist das nicht das Ideal. Aber was stört Dein Ohr? Fehlt Dir da wirklich was?
Danke, Andy, durch Dich bin ich ja auf die Deltas gekommen - definitiv tolle Lautsprecher, wenn da nicht die "Delle" (die sicher in meinem Wohnraum verstärkt auftritt) wäre.

Wie schon geschrieben, folgte für mich die Messtechnik dem akustischen Eindruck, den ich hatte. Der direkte Vergleich mit einem sehr neutralen Kopfhörer (Sennheiser HD600) macht es deutlich, dass die Tonalität der Deltas eine andere ist, abgesenkter um die 2.5 kHz, ich werfe einmal ein paar Begriffe in den Raum, die ansatzweise den Klangeindruck beschreiben: "schwächer", "zahmer", "dumpfer", "zurückhaltender" - alle Begriffe positiv, aber eben auch deutlich hörbar gemeint.

Man muss dazu sagen, dass dieser Klangcharakter bei manchen Musikarten sehr attraktiv und positiv wirken kann. Ich weiß, dass Du z. B. auch Filme über die Kombi schaust. In dieser Konstellation kann man sicher brachiale Pegel erreichen, ohne dass es nervt. Auch großorchestrales (Mahler, Bruckner) klingt so - je nach Aufnahme - sehr gut, mächtig, sourverän. Wenn ich aber dann wieder eine Klavierplatte einlege mit einem Konzertflügel, der eben nicht nur voluminös im Bass, sondern auch prägnant und klar im Diskant klingen soll, dann fehlt mir halt da was, vor allem im direkten Vergleich zu einem Kopfhörer oder auch einem Lautsprecher, der eine solche Delle eben nicht hat. Das wird dann auf Dauer nervig, wenn man permanent denkt, "Mensch, da fehlt doch der nötige Druck bei den Diskanttönen"...

Wenn ich so zurückdenke, dann ist mir dies ansatzweise auch schon beim ersten Probehören beim Händler aufgefallen. Da ich dies einerseits auf die anderen Räumlichkeiten geschoben habe und gleichzeitig vom überwältigenden Klang bei orchestralen Aufnahmen und auch von Gesangsstimmen begeistert war, maß ich diesem keine Bedeutung bei.

Noch mal: die Deltas sind für sehr viele Situtionen sicher hervorragend, das ist aber wie mit einem Pickel: wenn man ihn einmal gesehen hat, dann muss man da immer wieder drauf schauen (der Pickel geht im Fall der Deltas 10 dB nach unten :-)).

Ich hoffe, ich konnte ein wenig meinen Klangeindruck und auch die Bedeutung für mein Musikhören beschreiben.

Viele Grüße,

Markus.

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 08:43
von AndyRTR
Nachvollziehbar.

Was ich ehrlich nicht weiß ist, ob die Alpha die selbe Delle produziert. Die habe ich nicht zum Vergleich gehört. Da die Chassis sonst gleich sind, dürfte sie eigentlich grundsätzlich ähnlich klingen aber die Delle sollte so nicht da sein, weil keine D'Appolito Anordnung vorliegt. Falls die auch infrage kommt, Du weißt ja, wo sie zu bekommen ist. Teilweise als Aussteller oder gebraucht auch schon mal als akeptables Schnäppchen zu bekommen.

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 08:58
von ctrl
Hallo Markus,

für deine nächsten LS Einzel-Messungen achte darauf, dass die nächsten Begrenzungsflächen möglichst weit entfernt sind - vielleicht täuscht die Perspektive, aber der Sessel sollte nicht so Nahe am LS oder Mikro sein.
Du kannst bei der Einzel-Messung den Abstand auch mal auf 50cm verringern, dadurch wird zwar der Schallwandeinfluss nicht mehr richtig erfasst und die Chassisabstände führen zu stärkeren Phasenverschiebungen, aber dann fallen die Reflexionen nicht so stark ins Gewicht - besser wäre aber, wie schon gesagt, eine "gefensterte/gated Messung" durchzuführen; ist wirklich nicht schwer.

Optimal ist es, wenn die Boden- oder Deckenreflexion bei der Einzel-Messung die erste Begrenzungsfläche darstellt. Stelle für die Messung des LS einen Ständer so auf, dass möglichst keine anderen Flächen stören.

Schade, dass du die Deltas schon eingepackt hast. Durch die Bi-Wiring Fähigkeit hättest du für den HT und TT noch getrennte Einzel-Messungen in 1m Entfernung durchführen und mit der Gesamt-Messung vergleichen können. Dann hätte man ein Problem mit der internen Verschaltung der Chassis ausschließen können. Die vom Hersteller veröffentlichte Achsen-FG Messung zeigt zwischen 2-3kHz nicht mal im Ansatz eine Senke.
Vielleicht muss ich meine Suche doch auch auf Standlautsprecher erweitern (nachdem mir ein User hier sagte, dass aufgrund der nicht vorhandenen Ortbarkeit tiefer Frequenzen es eigentlich auch kein Problem sein sollte, wenn der ein oder andere Tieftöner neben dem Sofa verschweindet...mal sehen...).
Darauf achten, dass die Tieftöner die vom Sofa ganz oder teilweise verdeckt werden, auch wirklich nur bis 80Hz spielen (also als reine Subwoofer fungieren). Standardmäßig werden Tieftöner in 3-Wege-LS bei 200-400Hz getrennt. Da dürfte die Auswahl nicht sehr groß sein.

Gruß Armin

Re: REW Messung bei Divine Delta

Verfasst: Mi 17. Jul 2019, 13:02
von Viktor Novyy
Die nötige Trennung der Tieftöner bei 80 Hz erachte ich nicht als pauschal richtig an. Gerade wenn die Töner verdeckt werden, dürfte eine Ortung bis zu 200 Hz äußerst schwer fallen. Ich hatte lange Zeit einen recht hoch getrennten AW-12 hinter der Couch, ohne ihn orten zu können.

Unabhängig davon wird ein Standlautsprecher per se keinen besseren Frequenzgang im Mittel-Hochton liefern. Ich würde mir zuallererst Gedanken über die Raumakustik (Reflexionen, Nachhall) und über geeignete LS machen, die für solch große Entfernungen gebaut wurden (Hallradius).