Hallo,
ich ziehe diesen gereiften Thread noch mal hoch. Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich dies geschrieben:
OL-DIE hat geschrieben: ↑So 18. Aug 2019, 16:43... Mit Akustikelementen möchte ich noch weiterarbeiten. Details, Art und Anbringung muss ich mir noch überlegen. ...
Hierzu habe ich jetzt einige Versuche angestellt. Unser Hörraum ist soweit ganz prima, aber akustisch natürlich nicht optimal, weil er eben kein reiner Hörraum ist und auch nicht sein soll.
Der Bassbereich ist kein Thema mehr, aber im Mitteltonbereich bis hin zu den Höhen sollte noch eine Verbesserung mittels raumakustischer Maßnahmen möglich sein.
Es gibt hier im Forum ja schon einige Threads, Vorschläge und Fotos zu dieser Problematik, die ich auch regelmäßig mitlese. Deckensegel, Wandabsorber und diverse richtig gute Selbstbaulösungen sind zu sehen und wohl die Mittel der Wahl.
Da alle Räume geometrisch anders und von der Bausubstanz und Möblierung her unterschiedlich sind, muss wohl jeder für sich eine geeignete Lösung finden. Optisch gefällig sollte es natürlich auch noch sein (WAF ...).
Somit sind regelmäßig Kompromisse einzugehen, die aber wohl meistens für alle Beteiligten tragbar sind. Optimal für die Wiedergabe des Mittel- und Hochtonbereiches wäre es, alle Böden, Wände und Decken mit hochflorigen Teppichen bzw. Absorberplatten zu belegen und eine plüschige Möblierung samt entsprechenden Vorhängen zu wählen. Die aktuellen Wohntrends stehen dem aber ziemlich entgegen.
In den letzten Tagen habe ich mit drei Matratzen experimentiert, welche ich wechselweise auf dem Boden, Seitenwänden direkt neben den nuVero 14 und auch auf unserem Esstisch angeordnet habe. Es handelt sich um drei Matratzen der Abmessung 200 x 90cm, die Dicke beträgt bei zwei Exemplaren 18cm, eine Matratze ist 14cm dick. Somit ergibt sich eine Absorberfläche von 5,4m².
Ich habe nicht vor, meinen Ruhestand in einem Matratzenlager zu verbringen, aber wollte abschätzen, welche akustische Wirkung sich hierbei einstellt.
Dass das Ganze ziemlich unschön aussieht zeigt dieses Bild:
Akustisch ist der Raum trockener geworden, das beweist der einfache Klatschtest. Auch die Sprache wird ein wenig leiser und deren Verständlichkeit wird verbessert. Hierzu braucht es keine Messung und keine Anlage, diese Wirkung stellt sich unmittelbar ein.
Die Musikwiedergabe verbessert sich entsprechend: Die Sprachverständlichkeit steigt und man hört einige Musikdetails noch besser heraus.
Besonders vorteilhaft wirkt eine Matratze direkt auf unserem Esstisch (das war für mich nicht überraschend). Auch Matratzen auf dem Boden bewirken eine deutlich wahrnehmbare Verringerung des Hallanteils.
Im Bassbereich gibt es kaum eine Veränderung, das war ebenfalls so zu erwarten. Interessant war aber, dass das Hören bei hohen Pegeln unglaublich vergnüglich ist. Oder anders ausgedrückt: Je geringer der Raumnachhall, desto mehr Spaß hat man bei lauter Musik. Da darf es dann gerne etwas mehr sein.
Für mich habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
- Der Esstisch sollte akustisch trocken gelegt werden. Ein Tischtuch müsste bereits vorteilhaft sein. Besser zwei übereinander.
- Akustikelemente an der Decke wirken wohl sehr ähnlich wie Matratzen auf dem Boden. Ich habe, wie bereits erwähnt, mit über 5m² Absorberfläche experimentiert. Viel weniger Fläche an Akustikelementen sollte es also nicht sein, weil ansonsten die Wirkung eher schwach im Verhältnis zum Aufwand ist.
Beste Grüße
OL-DIE