Re: Nuvero 60 akklimatisiert und angeschlossen
Verfasst: Mi 20. Jan 2021, 06:38
Boxen, Tontechnik und Klangphilosophie
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Hmm, das kann ich nicht bestätigen, wobei ich Steven Wilson vorrangig im Surround-Sound höre und der Gesang da zumeist über die NV70 kommt . Allerdings habe ich auch andere Stereo-Alben über die NV60 gehört und kann Deinen Eindruck gar nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil: Die Stimmen kommen klar und ortbar aus den Boxen. Die "Love Over Gold" von Dire Straits, die ich seit Jahren zum Testen mitnehme, klang einfach nur großartig. Gerade Knopflers Stimme gewann deutlich hinzu. Auch Tracy Chapmans Debutalbum kam in einer bisher für mich nie dagewesenen Klarheit rüber. Dieser Eindruck bestätigte sich dann auch bei "härteren" Musikrichtungen, beispielsweise den Alben von Deep Purple, die ich nach dem Genuss des neuen Albums "Whooosh" noch einmal (fast) alle durchgehört habe.
Was mich am meisten stört: Klassische Musik mit Solo-Klavier oder akustischer Gitarre ist mit der neutralen Schalterstellung an den Boxen überhaupt nicht vernünftig hörbar. Ich muss den Bass reduzieren und die Höhen auf brilliant stellen, damit der Sound überhaupt halbwegs akzeptabel wird.
Generell "verlangen" die nuVero 60, dass man sie relativ laut hört, damit sie gut klingen. Meine alten MB Quart waren da genügsamer.
Der große Vorteil der NV 60 ist m.E., dass sie ein äußerst rundes Gesamtbild abliefern und alle Stile bedienen und abbilden können. Daher passt sie für mich sowohl für die Klassik als auch für Rock-Musik, was ein klares Kaufkriterium war.Ich bin kein Fachmann, aber mein Eindruck ist, dass die Boxen am besten wohl für Electronic (Techno) oder akustischen Jazz (nicht Jazz-Rock!) geeignet wären.
Hier gibt es einige Spezialisten, die sich mit Raumakustik beschäftigen, von der ich leider gar keine Ahnung habe. Ich denke, dass auch die Dir sicherlich weiterhelfen können. Einen Equalizer benötigst Du jedenfalls nicht. Musik höre ich jedenfalls ausschließlich in der Einstellung "Straight" (Mehrkanal, teils auch Stereo) oder "Pure Direct" (Stereo).Mal sehen, vielleicht gewöhne ich mich noch ein. Ich habe allerdings keine Lust darauf, einen Equalizer an meine Anlage mit dranzuhänge und bei jedem neuen Album erst einmal neu einzustellen...
Hallo Andibuss, ich danke dir für deine ausführlichen Anmerkungen.Andibuss hat geschrieben: ↑Mi 20. Jan 2021, 07:37 Noch ein kurzer Nachschub: Schau Dir auch mal Deine Hörposition und die Aufstellung an sich an. Sitzt Du zu tief, kann sich der von Dir geschilderte Zustand leicht einstellen (das Problem hatte ich am Anfang), ebenso, wenn Du die linke Box nach rechts und umgekehrt gestellt haben solltest (erkennbar an den "schielenden" Hoch- und Mitteltönern). Evtl. kann auch ein Einwinkeln helfen.
Das ist übrigens ein häufiger Irrglaube, dass die Majors "besser" produzieren. Gerade DG-Aufnahmen sind oft recht matschig (Wagner - Ring des Niebelungen, Thielemann: Grauslich!), Sony Classical liefert gerne mal besonders in Klavieraufnahmen ein ganz seltsames Klangbild. Ich kann das kaum beschreiben. Für mein Ohr hört es sich so an, als ob mit großen Geschrei im Sprint gestartet wird und wie in den alten Tom & Jerry Filmen da plötzlich eine Wand ist, an der man abprallt. Ganz so, als fehlt der Rest vom (Klang-)Weg. Selbst Decca scheint sich von dem früheren Klang-Ideal verabschiedet zu haben.ProgDoc hat geschrieben: ↑Mi 20. Jan 2021, 11:03 Wo es nach wie vor für mich hapert, sind Aufnahmen mit wenig Bass und viel Mitten, wie es in der Pop Musik und auch in der Klassik häufig der Fall ist. Siehe das bereits gestern von mir erwähnte "to the bone" von Steven Wilson. Da hilft dann nur noch laut aufdrehen.
Ich bin ja, wie gesagt, kein Fachmann und "nur" Konsument, wenn man so will, aber nach meinem EIndruck haben die LS folgendes Manko: es fehlt den (oberen) Mitten an Präsenz. Die Höhen sind zwar da, aber es fehlt ihnen irgendwie die Anbindung an die oberen MItten, die Nachhaltigkeit, der "Schub". Mir fehlen da die Fachbegriffe, aber so würde ich es formulieren.
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Und zum Thema Klassik kann ich dir sagen, dass ich da schon länger darauf achte, möglichst nichts von Billig-Labels zu kaufen. Aber selbst bei DG oder Sony Classical sind die Aufnahmen (auch neuere) produktionstechnisch nicht immer gut gelungen.
MB Quart 280 mit der Titankalotte für die hohen Töne? Könnte zumindest vom Preis her stimmen.
3,2m könnte für so eine breit abstrahlende Box je nach Raum am oberen Ende liegen. Stereoplay schreibt im von Nubert verlinkten Test was von "kompakter, nahfeldtypischer Räumlichkeit" und empfiehlt Hörabstände von 2m-3,2m. Das würde ich jetzt nicht auf die Goldwaage legen, manchmal stehen da auch komische Empfehlungen, aber es könnte ein Hinweis sein, bzw. das beschreiben, was ich als "die Box springt einen nicht so an" beschreiben würde.ProgDoc hat geschrieben: ↑Mi 20. Jan 2021, 11:03 ...
Hm, von der Aufstellung her müsste eigentlich alles passen. Linke und rechte Box stehen richtig links bzw. rechts, eingewinkelt, im gleichschenkligen Dreieck (Seitenlänge etwa 3,2 m). Meine Sitzhöhe auf der Couch ist auch fast perfekt, die Höchtöner stehen etwa auf 93 cm Höhe, meine Ohren sitzen bei etwa 95-98 cm.
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