Blap hat geschrieben:
Bei älteren Filmen nehme ich allerdings auch gerne Abstriche in Kauf. Mir ist ein vernüftig entrauschtes Monosignal lieber, als ein unpassender, aufgeblähter Surroundmix. Bei der Bildqualität findet man auch bei älteren Filmen echte Perlen. Ich möchte besonders den Streifen "Gesprengte Ketten" empfehlen. Ein erstklassiges Werk, mit tollen Schauspielern und traumhaftem Bild.
Auch ältere Filme sind KEIN Grund für mittlere und schlechte Qualität.
Unter ältere Filme verstehe ich mal so Filme um 1960.
Es gibt dort einige nette Beispiele, was man technisch aus solchen Filmen mit
zugegebenermaßen viel Aufwand herausholen kann. Ein Bruchteil dessen
würde aber bei vielen Filmen schon viel helfen. Z.B. die Filme vom Zelluloid
mit einem Naßscanner neu einzuscannen statt von einem zernuddelten VHS-Tape
auszugehen. das wären schon die ersten 40%, die kaum Aufwand bedeuten.
Weitere 10%, wenn man nicht die am schlechtesten erhaltene Kopie, die
schon 1273x im Kino durchgelaufen ist, verwendet. Weitere 10% für
Dreckentfernung, Taint-Anpassung von offensichtlich farblich leich unterschiedlichen Teilen,
Farbkorrektur (türkiser Himmel => blau, braunorange => Gesichtsfarbe, Korrigieren
von Veralgung von dunklen Filmpassagen), vorsichtiges Entrauschen, Gradationskorrektur,
schwarze Balken auf Digitales Schwarz setzen.
Die nächsten 10% sind dann ein ordentliches Kodierprogramm zu nehmen und
mit einer geeigneten Datenrate zu arbeiten. Dazu gehört z.B. die Ausnutzung der
Speicherkapazität der DVD (bei <105 Minuten sind damit 9,8 MBps möglich).
Daher finde ich auch die Bewertung der Bildqualität von DVDs, nicht unbedingt einfach. Ich habe den Eindruck, dass teilweise Stilmittel wie z.B. ein grobkörniges Bild, oder diverse Farbfilter als Qualitätsmerkmal beurteilt werden. Anders sieht es natürlich bei Kratzern, Blöckchenbildung etc. aus.
In machem Making of ist häufig erläutert, daß Farbverfälschungen, grobes Korn,
"Super 8-Effekte" Absicht sind. Für grobes Korn gibt es leider in ITU-T H.264
keine effektive Kodierung (im Sinne von PNS bei Audio). So was wie "Three Kings"
läßt sich schlecht kodieren.