Moin, moin !
Hier hättte ich diesen Thread denn nun doch nicht vermutet, weil's den Film doch noch gar nicht auf DVD gibt...
Wie dem auch sei.
Es ist jedenfalls
ein unerträglich beklemmender Film über die Banalität des Bösen (Hannah Arendt hatte recht!)... sehr empfehliglich, um nicht zu sagen: ein Muß!
Sehr gut gespielt zudem.
Thumbs up!
Unbedingt angucken!
Die spannendste Frage dabei freilich wird sein, was uns das lernt...!!!
Denn - wie ein Sprichwort sagt -: wer die Geschichte nicht kennt und nichts aus ihr lernt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
Oder, um es mit Worten meiner jüdischen Geschwister positiv auszudrücken: das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.
Interessant fand' ich, daß bei uns doch eine Menge Leute aus der Generation, die das alles noch richtig miterlebt hatte, im Kino saß, und der Film der wohl bestbesuchteste an dem Abend in dem Kino war (es waren auch weniger die sog. "Gutmenschen" da) - das wären sicher interessante Gespräche geworden!
Spannend, daß der Film so gut besucht war, obgleich die privaten Fernsehsender doch viel mehr Werbung für "Terminal" (nette Unterhaltung), "White Chicks", "Collateral" und "Voll auf die Nüsse" gemacht hatte - und nur die Kultursender tiefergreifend über den Film berichtet hatten.
Schön finde ich folgendes: "Sondervorstellungen für Schulklassen: Der Untergang.
Besuchen Sie das packende, intensive Drama über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten Tage in Hitlers Führerbunker gemeinsam als Schulklasse oder mit der Jahrgangsstufe. Unterrichtsbegleitend bieten wir Ihnen hier das Filmheft zum Download an. Gedacht ist es für die 10. bis 13. Jahrgangsstufe. Es bietet unterschiedliche Materialien an, die aufzeigen, wie der Film in schulische Lernprozesse einbezogen werden kann. Für den Zuschauer/in bleibt die Aufgabe, sich mit dieser traumatischen Zeit auseinander zu setzen und eigene Schlussfolgerungen über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ziehen."
Das Heft gibt es hier:
http://www.cinestar.de/download/DU_Lehrheft.pdf
MIr gefiel auch das Fazit der Sekretärin am Schluß, daß man es hätte wissen können, wenn man es hätte wissen wollen, und daß Jugend keine Entschuldigung ist.
Wenngleich die Jugend in ihrer Urteilsbildung und -findung natürlich sehr abhängig ist von dem, was ihr vorgelebt wird...!
Was mich erschreckt hat, ist, daß Hitler die Moralität und den Ehrbegriff des Adels für seine Zwecke pervertiert hat und daß es der nun heranwachsenden Generation überlassen bleibt, Werte und Normen neu zu formulieren (die sog. 68er stehen hier in ihrer Ideologie der Negation m.E. in einer unseligen Tradition).
Es ist schlimm, daß es kaum noch einen Konsens über Gut und Böse mehr in unserer Gesellschaft gibt - Hitler hat da wirklich nur Chaos und Wüstenei hinterlassen.
Die Nachkriegszeit mag ähnlich wie die Nachwendezeit geprägt gewesen sein von dem Versuch, das innere Gelichgewicht wiederzufinden und wenigstens äußerlich den Anschein von Normalität wiederherzustellen - in der (vergeblichen) Hoffnung, daß damit auch innerlich wieder alles normal wird.
Doch Erlebtes muß verarbeitet, bewältigt werden.
Schon die Psychologie lehrt uns, daß Verdrängtes immer durch die Hintertür wieder hoch kommt.
Die BRD war auch das Ergebnis nicht bewältigter Vergangenheit, und was hier bei uns im Osten nicht bewältigt wurde, gärt noch und wird gewiß Auswirkungen auf Gesamtdeutschland haben.
Wie heißt es doch in der Bibel: Was der Mensch sät, wird er ernten (gibt's übrigens auch 'n genialen Song von Xavier Naidoo: Man erntet, was man sät).
Eine tiefe Wahrheit.
Das gilt nicht nur für das Leben einzelner Menschen, sondern auch für Gesellschaften.
Der Nationalsozialismus hatte gesät und ein furchtbare Ernte eingebracht - und es gilt der der Satz von Bert Brecht noch immer: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch...".
Das ist wie bei der Gentechnik oder der Büchse der Pandora - ist es erst in der Welt, kann es nicht mehr zurückgetan werden.
Der Sozialismus hat gesät - und die Ernte ist ein Zusammenbruch auf breiter Front, von den sozialen Folgen 'mal ganz abgesehen in den Ländern des ehemaligen Kommunismus.
Auch hier ist das "Saatgut" nicht mehr rückholbar.
Der Kapitalismus sät noch...
...doch die Aussicht auf diese Ernte ist nicht unbeängstigend...
Aber ich merke, langsam werde ich OT...
Politisch' Lied, ein garstig' Lied...
Lange Rede, kurzer Sinn: wer die Möglichkiet hat: 'reingeh'n, anseh'n!
GrEeTinX'n'BleZZinX
Phish