Doc hat geschrieben:Kann man die Wattangaben nicht einfach umrechnen? Ich dachte immer, um von 8 Ohm Angaben auf 4 Ohm Werte zu kommen, müsste man den 8 Ohm Wert so ungefähr mal 1,5 nehmen?
-Stefan
1. Für die doppelte Lautstärke benötigt ein Verstärker mit gleicher Schaltung, die zehnfache Ausgangsleistung!
Diese Tatsache lässt erkennen, dass ein Verstärker mit beispielweise 200 Watt Leistung kaum lauter spielen kann, als einer mit "nur" 150 Watt.
So viel zum Thema, dass der Yamaha lauter als der H/K sein soll.
2. Nun kommen wir zur Stromstabilität des Verstärkers, IMHO ein viel wichtigeres Qualitätsmerkmal eines Verstärkers.
Erreicht wird dieser durch ein üppig dimensioniertes Netzteil und mehreren parallel geschalteten Ausgangstransistoren.
Einen stromstabilen Verstärker erkennt man daran, dass sich seine Ausgangsleistung jeweils verdoppelt, wenn sich die angeschlossene Impendanz halbiert. Sehr gute Verstärker schaffen das bis 1 Ohm runter.
Als Beispiel hier eine Vor-/Endstufe Kombination vom amerikanischen Hersteller Krell:
Ausgangsleistung jeweils in Watt gemessen:
an 8 Ohm - 350
an 4 Ohm - 700
an 2 Ohm - 1400
an 1 Ohm - 2800
Keiner der -in diesem Thread- genannten Verstärker schafft sowas, nicht einmal ansatzweise!
Der Grund dafür dürfte jedem von uns klar sein. :wink:
Im Netzteil eines Verstärkers befinden sich grosse Elektrolytkondensatoren, die in erster Linie zum Aussieben der Netzfrequenz dienen. Nicht wenige Konstrukteure erhöhen deren Kapazität weit über das notwendige Mass hinaus, um so einen unterdimensionierten Netztransformator zu kompensieren. Die grosse Speicherkapazität dieser Kondensatoren bewirkt, dass bei hohen Impulsspitzen kurzfristig genügend Strom zur Verfügung gestellt werden kann. Verstärker die so ein "weiches" Netzteil beinhalten, haben eine deutlich höhere Impuls- als Dauertonleistung. Bei stromstabilen Verstärkern mit "hartem" Netzteil ist die Impuls- und Dauertonleistung in etwa gleich hoch.
Leider sind solche Verstärker nach wie vor sehr teuer. Unter 3000 Euro Listenpreis ist mir kein Verstärker bekannt, der mechanisch und elektrisch wirklich gut konstruiert ist.
Um ein Vergleich beim Marantz zu machen, hier die Leistungsdaten von 2 Modelle.
Der hier erwähnte PM 7200 und der PM 14MKII
Ken
Ishiwata:
PM 7200 hat eine Ausgangsleistung von 95/155 Watt an 8/4 Ohm
PM 14MKII hat eine Ausgangsleistung von 100/200 Watt an 8/4 Ohm
Man sieht deutlich, dass der Erste "schlecht" konstruiert ist. Kostet auch nur 500 EURO.
Der Zweite dagegen ist gut konstruiert, kostet aber die Kleinigkeit von 3200 Euro. (Listenpreis).
Um die Frage von "kkbo" zu beantworten:
Ich weiss nicht welche Modelle Du ( :wink: ) genau meinst,
aber bei allen mir bekannten und seriös durchgeführten Tests konnte bis jetzt noch
keiner einen Unterschied zwischen einem 200 EURO VV und einer 20000 EURO Vor-/Endstufe Kombination feststellen. (Wenn die Pegel niedrig gehalten wurden.)
Sagte man aber den Leuten, es handle sich dabei um ein Yamaha oder ein NAD, dann fielen Bemerkungen wie: heller, klarer, wärmer, dumpfer usw.
Mir wird auch immer wieder vorgeworfen, ich hätte "Holzohren". Schon möglich.
Das Seltsame dabei ist, dass meine "Holzohren" sofort merken, wenn jemand die Gitter von den Lautsprecher wegnimmt, oder wenn jemand die Lautsprecher um 2 cm verschiebt.