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Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 08:31
von mcBrandy
Hi Thorsten

Die sehen doch sehr professionell aus, im Gegensatz zu Bose oder Axtonfrequenzweichen.

Ich würde den Rat von OL-DIE annehmen. Eine bestehende Weiche tunnen ist nicht grad leicht. Hab es auch sein lassen. Ist viel zu aufwendig!!! Wollte meine Weiche an den neuen Hochtöner anpassen, aber ich hab es dann gelassen. Da wäre viel zu viel Aufwand dahinter gesteckt und die Messgeräte hatte ich ja auch nicht.

Gruss
Christian

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 10:01
von g.vogt
Hallo Torsten,

das sieht doch in der Tat sehr anständig aus, wenngleich Nubert schon bei der nuBox310 mehr Aufwand zu betreiben scheint (aber dieser Lösungsweg ist dir als Laie ohne entsprechende Kenntnisse und Messtechnik im Grunde verschlossen). Mich würde noch interessieren, welch "geheime Technologie" sich in dem schwarzen Canton-Quader verbirgt, aber lass deine Boxen lieber heil ;-)

Lediglich auf der Tieftöner-Weiche scheint sich ein Elko zu befinden. Den auszutauschen wäre wohl verhältnismäßig teuer (kann den Kapazitätswert nicht erkennen, aber im TT-Bereich erwartungsgemäß groß) und brächte außer einem "guten Gefühl" wohl keine Veränderung.
Herr Nubert argumentiert bei seinen Lautsprechern ähnlich, im Tieftonbereich hält er den Einsatz für zulässig.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 12:48
von Goisbart
Moin,
g.vogt hat geschrieben:Mich würde noch interessieren, welch "geheime Technologie" sich in dem schwarzen Canton-Quader verbirgt, aber lass deine Boxen lieber heil ;-)
dem im ersten Post verlinkten Schaltplan nach, müsste es ein 100µF Kondensator sein.
g.vogt hat geschrieben:Lediglich auf der Tieftöner-Weiche scheint sich ein Elko zu befinden. Den auszutauschen wäre wohl verhältnismäßig teuer (kann den Kapazitätswert nicht erkennen, aber im TT-Bereich erwartungsgemäß groß)...
Auch hier müsste es ein 100µF Kondensator sein, diesmal ein Elko.

Gruß

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 13:10
von g.vogt
Hallo Goisbart,

jetzt wollte ich gerade protestieren, aber dann habe ich mir Schaltung und Bilder noch einmal angesehen. Eigentlich war ja die Rede davon, dass die Schaltung ein Tuningvorschlag sei, mit anderem Aufbau der Weiche - davon ist wohl auch Herr Nubert ausgegangen, sonst hätte er sich vielleicht vorsichtiger ausgedrückt... :roll:

Nun habe ich allerdings auch den Eindruck, dass die Schaltung tatsächlich der Original-Canton-Weiche entspricht... . . .
Dann lässt sich aber hinsichtlich Tuning auch feststellen, dass der Elko im Tieftonzweig, parallel zu einem Widerstand liegend, unkritisch ist und ein Austausch nur unnötig Geld kostet.

Dass der große schwarze Quader einfach ein Kondensator ist, darauf hätte ich auch alleine kommen können; jetzt sehe ich auch, dass Canton auch die kleineren Kondensatoren, die ich auf Anhieb als solche erkenne, mit dem eigenen Markenaufdruck versehen hat.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 17:31
von OL-DIE
Hallo Torsten,

die Qualität der verwendeten Bauteile der Weiche ist gut (soweit ich das rein optisch beurteilen kann). Die wichtigen kleineren Kapazitäten im Hochtonzweig sind bereits Folienkondensatoren, da würde ich nichts ändern. Die Mittel-Hochtonweiche enthält einen schwarzen Klotz, vermutlich ebenfalls ein vergossener radial bedrahteter Folienkondensator höherer Kapazität. Es müsste sich um Bauteil 2390 (100µF/63V?) handeln. In dem Schaltplan-Foto ist an dieser Stelle noch ein Elko vorgesehen. Dies würde bedeuten, dass in der Box bereits ein hochwertiger Folienkondensator verbaut wurde. Du kannst ja mal einen Spiegel dran halten und die Aufschrift entziffern.

In der Frequenzweiche der Hoch- und Mitteltöner würde ich somit keine Bauteile austauschen. Die Spulen sind ebenfalls hochwertig. Die NSF und Canton scheinen hier den gleichen Lieferanten zu haben :wink: .

Die Weiche für die Tieftöner enthält offensichtlich noch einen bipolaren Elko (Bauteil 1664 100µF/35 V). Auch den würde ich belassen, weil er aufrund seiner Größe und der Tatsache, dass er nur auf einer Seite einen Gummistopfen hat, wenig zum Austrocknen neigt.

Wenn du mit dem Klang der Boxen zufrieden bist, bietet sich tatsächlich kaum eine Veränderung der Frequenzweiche an. Wie gesagt, ist die Qualität der verwendeten Bauteile prinzipiell in Ordnung (Über die einzuhaltenden Toleranzen der verwendeten Bauteile kann ich jedoch keine Aussage machen).

So richtig gefallen tun mir allerdings die Widerstände R4 (1,5 Ohm, seriell zum Hochtöner) und R3 (2,7 Ohm, seriell zum Mitteltöner) auch nicht. Wenn du also unbedingt experimentieren möchtest (auf eigene Gefahr!), mache folgendes: Überbrücke probeweise mal in einer Box diese Widerstände mit dünner Litze. Diese Box wird dann bei Überbrückung des 1,5-Ohm-Widerstandes etwas mehr Höhen und bei Überbrückung des 2,7-Ohm-Widerstandes etwas kräftigere Mitten abstrahlen. Allerdings werden die entsprechenden Chassis mehr belastet, also Vorsicht bei hohen Pegeln! Diese Vorgehensweise empfiehlt sich aber nur, wenn du der Box höhere Pegel im HT bzw. Mitteltonbereich oder beiden anerziehen möchtest (Der Mitteltöner würde durch den Folienko C3 und der Hochtöner durch die Spule L4 "kontrolliert". So "gehört" sich das eigentlich bei 12-dB-Weichen). Das Bild hierzu:

http://img113.exs.cx/img113/470/MHT-RCL1mod.jpg

Wenn dir die momentane Klangabstimmung aber gefällt: Nichts verändern. Insbesondere dann nicht, wenn der Hochton/ Mitteltonbereich "kräftig" genug ist. Herr Nubert hat schon Recht: Für ein Spitzenergebnis gehört die Weiche komplett neu gerechnet und optimiert. Die Schwingspule sollte möglichst nicht seriell mit ohmschen Widerständen beschaltet werden (habe ich mir bei meinen Pyramiden-Frequenzweichen ebenfalls verkniffen). In meinem Boxen-Selbstbaubuch von 1982 sind viele Nachbauten von bekannten Boxen der damaligen Zeit detailliert beschrieben. Serielle Widerstände direkt vor Hoch- und Mitteltönern waren bereits damals die absolute Ausnahme!

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 19:51
von g.vogt
Hallo OL-DIE,
Wenn du also unbedingt experimentieren möchtest (auf eigene Gefahr!), mache folgendes: Überbrücke probeweise mal in einer Box diese Widerstände mit dünner Litze...
ohne das jetzt mit Formeln untermauern zu können würde ich behaupten, dass das nicht der richtige Lösungsansatz ist. Dabei verändert sich doch nicht nur der Pegel von Mittel- und Hochtonzweig. Meines Erachtens verschiebt sich durch die andere Last auch die Abstimmung der Frequenzweichen.

Man müsste die Pegelanpassung vor die Weiche legen und die restlichen Bauteile der Weiche auf die veränderte Last umrechnen, vermute ich. Vielleicht bräuchte man für eine entsprechende Berechnung auch noch die Impedanzangaben der Chassis.
Herr Nubert kann sowas bestimmt regelrecht aus dem Ärmel schütteln (oder durch seinen Computer jagen), aber ich könnte verstehen, wenn er das nicht macht... ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 20:12
von rudijopp
g.vogt hat geschrieben:...ohne das jetzt mit Formeln untermauern zu können würde ich behaupten, dass das nicht der richtige Lösungsansatz ist. Dabei verändert sich doch nicht nur der Pegel von Mittel- und Hochtonzweig. Meines Erachtens verschiebt sich durch die andere Last auch die Abstimmung der Frequenzweichen.

Man müsste die Pegelanpassung vor die Weiche legen und die restlichen Bauteile der Weiche auf die veränderte Last umrechnen, vermute ich. Vielleicht bräuchte man für eine entsprechende Berechnung auch noch die Impedanzangaben der Chassis.
Herr Nubert kann sowas bestimmt regelrecht aus dem Ärmel schütteln (oder durch seinen Computer jagen), aber ich könnte verstehen, wenn er das nicht macht... ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Moin Gerald,
dir ist sicherlich schon aufgefallen, das OL-DIE mit Frequenzweichenaufbauten schon so seine Erfahrungen hat, also warum zweifelst du seine (im übrigen einzigsten) konstruktiven Tipps an, wenn du nur Vermutungen hast :?: Ich kann das nicht nachvollziehen :?

Bis denn dann,
der Rudi

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 20:21
von g.vogt
Hallo Rudi,
rudijopp hat geschrieben:...also warum zweifelst du seine (im übrigen einzigsten) konstruktiven Tipps an...
weil wir hier in einem Forum sind und durch das Gespräch mitunter zu Lösungen kommen. Manchmal hilft dann auch eine blöde Frage wie meine weiter :roll:
Ich würde OL-DIEs Vorschlag eher Glauben schenken, wenn er geschrieben hätte: "Ich habe das eben mal durchgerechnet:...".
Genauso würde ich deinen Protest eher verstehen, wenn du geschrieben hättest: "Ich habe das eben mal durchgerechnet: der Frequenzgang der Weichen verändert sich dabei nicht".

Der konstruktivste Vorschlag war meines Erachtens übrigens, alles so zu lassen wie es ist... ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 20:47
von rudijopp
g.vogt hat geschrieben:Der konstruktivste Vorschlag war meines Erachtens übrigens, alles so zu lassen wie es ist... ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
...100%ige Zustimmung :wink:

Rudi

Verfasst: Mo 8. Nov 2004, 21:13
von OL-DIE
g.vogt hat geschrieben:... ohne das jetzt mit Formeln untermauern zu können würde ich behaupten, dass das nicht der richtige Lösungsansatz ist. Dabei verändert sich doch nicht nur der Pegel von Mittel- und Hochtonzweig. Meines Erachtens verschiebt sich durch die andere Last auch die Abstimmung der Frequenzweichen.
Hallo Gerald,
nichts für ungut, aber mit dieser Einstellung hätte ich mich vor 20 Jahren nie an meinen Pyramidenselbstbau wagen dürfen (und die Teile kommen heute sogar mit 3x AW-1000 klar...). Ein dünnes Stück Kabel probeweise an die Widerstände gelötet ist übrigens schnell wieder entfernt wenn der Versuch nichts taugt :wink: .

Warum eigentlich so ängstlich?
g.vogt hat geschrieben:Herr Nubert kann sowas bestimmt regelrecht aus dem Ärmel schütteln (oder durch seinen Computer jagen)...
Das ist eine interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Dreiweg-Schallwandler mit passiven Weichen hat Herr Nubert aber meines Wissens nach wegen der schwierigen Anpassung des Mitteltöners nicht favorisiert. Mit Sicherheit dürfte er aber in der Lage sein, eine "klassische" Dreiwegbox bezüglich der Frequenzweiche zu optimieren. Ich vermute mal, dass er binnen weniger Stunden eine gute Abstimmung errechnet und ausmisst, nach Tagen ein sehr gutes Ergebnis vorweisen könnte aber letztendlich aus vielerlei Gründen selbst nach Wochen und Monaten nicht wirklich zufrieden wäre :roll: ...
g.vogt hat geschrieben:... aber ich könnte verstehen, wenn er das nicht macht... ;-)
... sich zumindest im Forum nicht darüber erklärt, ja. Ansonsten gehört Wettbewerbsanalyse üblicherweise schon dazu. Allerdings denke ich dass so eine Box nicht geeignet ist, seinen Blutdruck wegen der darin enthaltenen Technik sonderlich in Wallung zu bringen. Er ist halt lautsprechermäßig "durch". Zumindest im Bereich der passiven Schallwandlertechnik und der analogen Aktivboxen. Die DSP-Technik ist vielleicht eine Spielwiese, die noch unerforschte Ecken hat. Vor allem die Frage, wie man diese Spitzentechnik preisgünstig und wohnraumfreundlich realisiert könnte ich mir noch als echte Herausforderung vorstellen.

Na ja, bin mal wieder in die Spekulationsecke abgedriftet :roll: .

Gruß
OL-DIE