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Verfasst: Sa 6. Nov 2004, 12:50
von Doc
Ich kann bei meinem S75 auch keinen Unterschied hören.

-Stefan

Verfasst: Sa 6. Nov 2004, 16:32
von hans
Also das geht jetzt ein wenig über meinen Horizont hinaus :? Ich versuche das jetzt also mal mit normalen Worten zu beschreiben was ich meine.

Wenn man jetzt eine Abtastrate von 44.100 Abtastwerten hat, und jetzt aber einhergeht und die Abtastrate (in dem Fall ja eher die Wiedergaberate) sagen wir mal auf 96.000 Abtastwerte erhöht, dann muss man die neuen Abtastpunkte ja irgendwo herzaubern. Ganz einfach gesagt kann man dann zwischen 2 Werten immer den Mittelwert nehmen und wiedergeben. Vermutlich gibs aber irgendwelche hochentwickelten Algorithmen die die letzten/nächsten 100 Punkte und den ganzen Verlauf usw. miteinbeziehen. Ist aber auch egal, Fakt ist ja, dass neue Punkte einfach dazugeraten werden!

So und meine Frage ist wie das jetzt eigentlich die Hörqualität verbesseren soll, im Endeffekt könnte das doch sogar dazu führen dass die Musik stark verfälscht wird. Also alles bloss fürs Marketing?

Verfasst: Sa 6. Nov 2004, 21:03
von Koala
hans hat geschrieben:So und meine Frage ist wie das jetzt eigentlich die Hörqualität verbesseren soll, im Endeffekt könnte das doch sogar dazu führen dass die Musik stark verfälscht wird. Also alles bloss fürs Marketing?
Zum einen habe ich keinen blassen Schimmer von digitaler Signalverarbeitung, zum anderen weiß ich auch nicht, wie die Upsamling-Routinen einzelner Hersteller implementiert sind, so daß ich diesbzgl. keine Aussage machen möchte (bzw. gar nicht kann :wink:)
Ganz einfach gesagt kann man dann zwischen 2 Werten immer den Mittelwert nehmen und wiedergeben.
Das wäre zu einfach, denn eine Interpolation zwischen 2 Werten würde voraussetzen, daß die Abtastfrequenz um einen ganzzahligen Faktor erhöht wird. Upsampling bedeutet jedoch, daß die Abtastfrequenz um einen nicht ganzzahligen Faktor erhöht wird, ein klassisches Szenario ist von 44,1 kHz auf 48 kHz, also um den Faktor 1,088 (48 / 44,1). Hier kann man nicht mehr einfach zwischen zwei Werten interpolieren, sondern muß zunächst (in welchen Abständen auch immer) Stellen suchen, an denen man einen interpolierten Sample einfügen kann. Das Resultat kann man sich bspw. mit Hilfe eines Grafikprogramms veranschaulichen, bei dem ausgehend von einem Bild eine Vergrößerung mit einem nicht ganzzahligen Faktor angefertigt wird.

Bild

Gegeben sei ein zweifarbiges Bild mit den Maßen 10x10 (rechts), welches auf die Größe 11 x 10 Vergrößert werden soll (mitte).
Die obere Reihe geht den einfachsten Weg und dupliziert einfach "irgendwo" "irgendein" Pixel, im vorliegenden Fall wurde in der Mitte des Bildes eine neue Spalte eingefügt, die den Wert der linken Spalte (schwarz) übernommen hat, das Ergbnis ist also ein Bild mit 6 Pixeln in schwarz und 5 Pixeln in weiß.
Die untere Spalte geht den vermeintlich naheliegenden Weg der Interpolation und fügt in der Mitte eine Spalte mit grauen Pixeln ein, das Ergbnis ist folglich ein Bild mit 5 Pixeln in schwarz, 1 Pixel in grau 5 Pixeln in weiß.

Für sich genommen scheint die untere Vergrößerung annehmbar zu sein, als Teil eines größeren und komplexeren Bildes kann das Resultat jedoch durchaus auffällig, unter gewissen Umständen sogar störend sein.

Besonders interessant wirds, wenn das Resultat des Upsampling wieder reversiert werden muß, weil bspw. eine Komponente nur mit dem Ursprungsformat umgehen kann (rechts).
Während beim oberen Bild durch das Downsampling das Ergebnis vollends verpfuscht wird, sieht man beim unteren Bild das Problem, daß aus dem gemittelten Wert zwei neue Werte entstehen, die aus dem grauen Pixel und den benachbarten Pixeln ermittelt werden, das Resultat entspricht nur annähernd dem Original.

Sicherlich ist die Übertragung der Zusammenhänge auf das Visuelle unbefriedigend und klärt zudem nicht die Frage, ob sich Up- und Downsamplings akustisch niederschlagen, aber ein "ungutes Gefühl" bleibt trotzdem...

greetings, Keita

P.S.: kann auch sein, daß das alles ganz anders ist...