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Verfasst: Sa 18. Dez 2004, 15:39
von Koala
Gothic-Beast hat geschrieben:Hauptmoden 1. Ordnung*): 75 Hz 40 Hz 40 Hz
Hauptmoden 2. Ordnung*): 150 Hz 80 Hz 80 Hz
Die Hauptmoden erster Ordnung dürften klar sein, das sind die Resonanzfrequenzen der drei Raumachsen. Die Hauptmoden zweiter Ordnung sind jeweils eine Oktave höher als die Resonanzfrequenzen, die Hauptmoden dritter Ordnung zwei Oktaven usw.
Nebenmoden 1. Ordnung*): 85 Hz 57 Hz 85 Hz
Nebenmoden 2a. Ordnung*): 155 Hz 89 Hz 10 Hz
Nebenmoden 2b. Ordnung*): 110Hz 89Hz 155 H
Die Nebenmoden sind Schwingungen, die sich aus den existierenden Haupmoden zusammensetzen, die Interaktionen mind. zweier Wellen ergeben somit weitere Resonanzfrequenzen, die berücksichtigt werden müss(t)en. Dabei müssen alle möglichen Kombinationen durchgespielt werden, zu berücksichtigen sind dabei alle Hauptmoden 0. bis n. Ordnung, für die Nebenmoden erster Ordnung heißt das:
- 1. Mode x-Achse + 1. Mode y-Achse + 1. Mode z-Achse
- 1. Mode x-Achse + 1. Mode y-Achse + 0. Mode z-Achse
- 1. Mode x-Achse + 0. Mode y-Achse + 1. Mode z-Achse
- 0. Mode x-Achse + 1. Mode y-Achse + 1. Mode z-Achse
wodurch man vier Nebenmoden erster Ordnung erhält. Bei den Nebenmoden zweiter Ordnung wird das ganze um einiges umfangreicher, da nicht nur die nullten und ersten Hauptmoden berücksichtigt werden müssen, sondern auch alle Kombinationen mit Hauptmoden zweiter Ordnung...
Was mache ich mit dem Ergebnis?
Zunächst einmal herausfinden, ob bei den Frequenzen der Hauptmoden tatsächlich (störende) Phänomene zu beobachten sind und ggf. mit korrigierenden Maßnahmen (bspw. Absorber) dagegen steuern, durch die Einflußnahme auf die Haupmoden werden die Nebenmoden zwangsläufig ebenfalls beeinflusst.
greetings, Keita
Verfasst: Sa 18. Dez 2004, 16:24
von LeChef
Hallo Koala, danke schön!
Im Klartext: Bei 40 75 80 und 150 Hz dürfte mein Raum am wahrscheinlichsten Probleme haben. Ob das tatsächlich so ist, hängt von der Einrichtung ab?
Kann man eine Aussage treffen wie sich diese Zahlen ändern wenn die gesamte Wand hinter mir eine Dachschräge ist?
Verfasst: Sa 18. Dez 2004, 16:45
von raw
Hi,
Kann man eine Aussage treffen, wie sich diese Zahlen ändern, wenn die gesamte Wand hinter mir eine Dachschräge ist?
das müsstest du eigentlich schon messen. Das o.g. Berechnungstool ist für normale Räume. Für L-förmige Raume, Zimmer mit Dachschrägen usw. ist eine Messung von Nöten. Oder ein noch aufwändigeres Berechnungstool - Cara.
Gruß
Denis
PS: Die Quermoden dürften aber stimmen. Ebenso die Vertikalmoden.
Verfasst: Sa 18. Dez 2004, 22:04
von Ph0b0ss
Hi,
bei 50Hz (oder annährend tiefe Raumresonanzen) sollte man sich keine Hoffnungen machen, mit Schaumstoff-Kantenabsorbern eine wahrnehmbare Wirkung zu erzielen. Das gibt bei so tiefen Frequenzen allenfalls minimale Verbesserungen.
Habe selbst eine extreme Resonanzüberhöhung bei 48Hz gehabt und mir 4 Stück 1,25m hohe Kantenabsorber von r-t-f-s und 2 Wall-panels zugelegt. Der Klang hat sich insgesamt extrem verbessert (viel klarer und besser ortbar und auch trockenerer Bass) aber die Überhöhung bei 48Hz hat sich nicht hörbar verbessert.
Hilfe haben dann erst 2 selbstgebaute Helmholtzresonatoren (Bassfallen) gebracht, die genau auf die 48Hz abgestimmt wurden! Hat am Hörplatz knapp 10dB Dämfung bei dieser Frequenz gebracht!
Man muss dazu sagen, dass man dazu schon richtig dicke Kästen mit viel Volumen braucht (bei mir 2x: 100x70x35cm), aber solange man so eine Resonanzüberhöhung nur bei einer Frequenz hat, is es wohl die beste Möglichkeit, das Dröhnen wegzubekommen.
Gruß
Ph0b0ss
Verfasst: So 19. Dez 2004, 01:37
von BlueDanube
Icebear hat geschrieben:Bitte verratet mir doch mal woher ich weiß / erfahren kann, welche Moden bei mir stören.
Am besten geht man so vor: man misst die Frequenzen, die dröhnen (zB. mit einer Test-CD), dann rechnet man aus den Dröhnfrequenzen die möglichen dazugehörigen Raumabmessungen aus:
X = 345 / Frequenz / 2 x n ........ (n=1, 2, 3, ...)
Wenn ein Abstand zwischen zwei Wänden genau den Wert X hat, dann weiß man, dass die Resonanz zwischen diesen beiden Wänden tobt. Der Absorber muss zumindest an diese Wände angrenzen.
zB. Dröhnfrequenz=80Hz -> X = 2,15m / 4,3m / 6,47m / .....
Verfasst: So 19. Dez 2004, 01:44
von BlueDanube
Gothic-Beast hat geschrieben:Im Klartext: Bei 40 75 80 und 150 Hz dürfte mein Raum am wahrscheinlichsten Probleme haben. Ob das tatsächlich so ist, hängt von der Einrichtung ab?
Das auch, aber viel mehr von der Aufstellung der Lautsprecher und des Hörplatzes (Wandabstand).
Verfasst: Mo 20. Dez 2004, 10:30
von 50mm
Ph0b0ss hat geschrieben:richtig dicke Kästen mit viel Volumen braucht (bei mir 2x: 100x70x35cm)
Hast du die auch nach der Heimkino-Anleitung gebaut? Sind die Kästen bei dir senkrecht oder waagerecht angebracht?
Gruß
50mm
Verfasst: Mo 20. Dez 2004, 16:18
von Ph0b0ss
Hast du die auch nach der Heimkino-Anleitung gebaut? Sind die Kästen bei dir senkrecht oder waagerecht angebracht?
Die Bassfallen habe ich nach einer Anleitung aus dem Netz gebaut, welche das jetzt genau war, weiß ich nicht mehr genau.
Hier gibt es eine Anleitung:
http://www.professionalaudio.com/profes ... /sub5a.htm
Bei mir habe ich sie gegenüber der Lautsprecher in den hinteren Ecken direkt unter der Zimmerdecke angebracht mit Ausrichtung zur Front-Wand. Sie dämpfen bei mir die 1. Längsmode von 44Hz-48Hz mit Dämpfungsmaximum bei 46Hz.
Habe dann noch direkt hinter dem Resonator-Loch eine ganz dünne Schicht Polyester-Dämmwolle angebracht (dadurch wird ein etwas breiterer Frequenzbereich gedämpft, was bei mir notwendig war, weil die Raummode bei mir wahrscheinlich durch die nicht ganz parallel verlaufende Vorder- und Rückwand recht breit (44-48Hz) ist und die Bassfalle ohne Polyester-Wolle hinterm Loch "wie ein Rasiermesser" nur genau die 46Hz rausnimmt. So hatte ich dann das Hauptproblem bei 46Hz (wo es am meisten gedröhnt hat) gelöst, aber hatte dann auf einmal 2 "neue" Raummoden
bei 44Hz und 48Hz anstatt einer riesigen).
Edit:
Zur Anbringung:
Wichtig ist nur, dass das Loch des Resonators in die Richtung der zu dämpfenden Raummode zeigt und dass der ganze Resonator in einem Bereich angebracht wird, wo es am meisten dröhnt (sind, wie bei mir, meist die Raumecken). Ob Hochkant oder Quer angebracht, spielt keine Rolle. Form ist egal, nur das Volumen ist wichtig: je mehr Volumen desto mehr Dämfung (wobei natürlich die Größe und Tiefe des Mündungsrohrs dem Volumen entsprechend berechnet und angepasst werden muss).
Gruß
Ph0b0ss
Verfasst: Mo 20. Dez 2004, 16:36
von BlueDanube
50mm hat geschrieben:Hast du die auch nach der Heimkino-Anleitung gebaut?
Wenn ich mich recht erinnere, hat Heimkino keinen Helmholtzresonator, sondern einen Plattenresonator vorgestellt.
Verfasst: Mo 20. Dez 2004, 22:05
von 50mm
Wenn ich mich recht erinnere, hat Heimkino keinen Helmholtzresonator, sondern einen Plattenresonator vorgestellt.
Korrekt, habe ich auch gerade gemerkt, als Ph0b0ss vom "Loch" schrieb. Wo ist genau der Unterschied zwischen den beide Varianten?
Gruß
50mm