Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Geschirmtes Netzkabel - Voodoo oder Klanggewinn?

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
Benutzeravatar
g.vogt
Veteran
Veteran
Beiträge: 21807
Registriert: Mi 13. Feb 2002, 13:36
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Beitrag von g.vogt »

Hallo WeSiSteMa,

an anderer Stelle hier im Forum läuft gerade ein Thread zum Thema "musikalischer Amp". Und der nimmt gerade eine interessante Wendung hin zu Überlegungen, die ich auch schon angestellt habe:
Die Konstruktion von analogen Endstufen sollte eigentlich seit Jahrzehnten ausgereift sein, meines Erachtens sollte es ohne weiteres (erst recht für die erklecklichen Beträge, die man da so hinlegen darf) möglich sein, Endstufen zu bauen, die dem Signal nichts (nennenswertes/hörenswertes) hinzufügen, nichts weglassen und sich von der Belastung durch übliche Lautsprecherboxen in keinster Weise davon abbringen lassen.
Aber in der Praxis zeigen sich eben doch Klangunterschiede bei Hifi-Geräten (bei Studiotechnik fehlt mir die Erfahrung). Deswegen finde ich die Überlegung interessant, dass die Branche möglicherweise Klangunterschiede (also eigentlich Fehler im Übertragungsverhalten) in die Geräte einbaut, damit sich eine Unterscheidung zur Konkurrenz ergibt, die Fachzeitschriften was zu schreiben und die Kundschaft was zu kaufen hat.
Das fände ich allerdings ziemlich unpraktisch, da wäre es mir erheblich lieber, die Verstärker würden sich grundsätzlich neutral (Zitat Nubert: wie ein Stück Draht) verhalten und die Klangunterschiede sollte man als Kunde mit Klangreglern selber herstellen können. Und eine anständige Loudnessfunktion sollte wieder zur Normalität werden.

Und um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Klangunterschiede durch Netzkabel halte ich für technisch derartig unsinnig, dass mir meine Zeit für einen Hörvergleich diesbezüglich zu schade wäre. Ich erinnere mich, dass du da andere Erfahrungen gemacht hast und - dies vorsichtshalber gleich angefügt - will dich mit meiner Meinungsäußerung nicht persönlich kränken.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Benutzeravatar
WeSiSteMa
Profi
Profi
Beiträge: 328
Registriert: Do 26. Jun 2003, 15:48
Wohnort: PLZ 84 / nähe Dingolfing
Kontaktdaten:

Beitrag von WeSiSteMa »

Hallo.
g.vogt hat geschrieben:Deswegen finde ich die Überlegung interessant, dass die Branche möglicherweise Klangunterschiede (also eigentlich Fehler im Übertragungsverhalten) in die Geräte einbaut, damit sich eine Unterscheidung zur Konkurrenz ergibt, die Fachzeitschriften was zu schreiben und die Kundschaft was zu kaufen hat.
Dass der Klang von Verstärkern NUR durch absichtliche Eingriffe der Hersteller zustande kommt, halte ich für völlig abwegig. Meine Meinung dazu hab ich ja schon öfter hier propagiert. Siehe meine Sig.
g.vogt hat geschrieben:Und um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Klangunterschiede durch Netzkabel halte ich für technisch derartig unsinnig, dass mir meine Zeit für einen Hörvergleich diesbezüglich zu schade wäre.
Schade!
Nichts auszuprobieren weil nicht sein kann was nicht sein darf (bzw. nicht gleich verständlich erscheint) wird dich mit deiner Meinung immer von der Argumentationskust anderer abhängig machen. Auch wenn du es für völlig abwegig hältst, solltest du es probieren und dir dann eine Meinung bilden. Wenn es dann immer noch die selbe Meinung ist, ist es wenigstens deine.
g.vogt hat geschrieben:Ich erinnere mich, dass du da andere Erfahrungen gemacht hast und - dies vorsichtshalber gleich angefügt - will dich mit meiner Meinungsäußerung nicht persönlich kränken.
Keine Sorge :lol:

Gruß,
Werner.
Yamaha RX-V2095RDS
ROTEL RB 1070 für die Front-LS
Front: B&W 803d
Rear: NuBox 360
Meine Ansichten zum Thema HiFi: http://www.wesistema.de/html/hifi.html
Benutzeravatar
WeSiSteMa
Profi
Profi
Beiträge: 328
Registriert: Do 26. Jun 2003, 15:48
Wohnort: PLZ 84 / nähe Dingolfing
Kontaktdaten:

Beitrag von WeSiSteMa »

g.vogt hat geschrieben:wenn du zu so harten Formulierungen
Ach, ja. Tschuldigung. Gefühlsausbruch.

Werner.
Yamaha RX-V2095RDS
ROTEL RB 1070 für die Front-LS
Front: B&W 803d
Rear: NuBox 360
Meine Ansichten zum Thema HiFi: http://www.wesistema.de/html/hifi.html
Benutzeravatar
g.vogt
Veteran
Veteran
Beiträge: 21807
Registriert: Mi 13. Feb 2002, 13:36
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Beitrag von g.vogt »

Hallo WeSiSteMa,
Nichts auszuprobieren weil nicht sein kann was nicht sein darf (bzw. nicht gleich verständlich erscheint) wird dich mit deiner Meinung immer von der Argumentationskunst anderer abhängig machen. Auch wenn du es für völlig abwegig hältst solltest du es probieren und dir dann eine Meinung bilden. Wenn es dann immer noch die selbe Meinung ist, ist es wenigstens deine.
nein, das sehe ich anders.

Mein technisches Verständnis reicht sicher nicht aus, um eine Verstärkerschaltung zu analysieren und sagen zu können, ob diese Schaltung fehlerfrei ist. Aber ich habe "eine ungefähre Vorstellung" vom Aufbau eines Netzteils und bin eben schon der Ansicht, dass ein Netzkabel hier klanglich nichts verändern kann. Da brauche ich auch keine Argumentationshilfen anderer. Unter bestimmten Umständen mag ein Netzfilter Wirkung zeigen, aber m.E. eben auch nur dann, wenn am Netzteil Konstruktionsmängel sind (und es dementsprechend noch was zu filtern gibt).

Und um auf die Verstärker zurückzukommen: Hey, seit Jahren werden preiswerte Computerprozessoren in Serie gefertigt, die mit Schaltgeschwindigkeiten von mehreren GHz fehlerfrei arbeiten. Bei einer solchen hochentwickelten technologischen Basis sollte es doch technisch mühelos möglich sein, "eine Handvoll Transistoren" zu bewegen, analoge Signale mit einer Bandbreite von wenigen 10 kHz ohne Veränderung der Signalform zu verstärken?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Benutzeravatar
WeSiSteMa
Profi
Profi
Beiträge: 328
Registriert: Do 26. Jun 2003, 15:48
Wohnort: PLZ 84 / nähe Dingolfing
Kontaktdaten:

Beitrag von WeSiSteMa »

Hallo.
g.vogt hat geschrieben: Aber ich habe "eine ungefähre Vorstellung" vom Aufbau eines Netzteils und bin eben schon der Ansicht, dass ein Netzkabel hier klanglich nichts verändern kann.
Die adequate Antwort hierauf wäre eine exakte Wiederholung dessen, was du gerade von mir zitiert hast. Aber ich versuch's anders zu formulieren.
Du hast eine ungefähre Vorstellung? Sogar wenn du langjähriger Entwickler von Netzteilen wärst, würde ich dir die Fähigkeit absprechen, nur auf Grund von technischem Wissen über Netzteile, deren klangliche Auswirkungen zu beurteilen. Ich wäre eher bereit, jemandem zu glauben, der von Technik überhaupt keine Ahnung hat, aber jahrelange Erfahrung mit Hifigeräten aller Marken und Preisklassen. Und dies nur eingeschränkt, da ich der Meinung bin, dass kein technisches Wissen, kein Testbericht und kein Erfahrungsbericht das eigene Probieren ersetzt.

Gruß,
Werner.
Yamaha RX-V2095RDS
ROTEL RB 1070 für die Front-LS
Front: B&W 803d
Rear: NuBox 360
Meine Ansichten zum Thema HiFi: http://www.wesistema.de/html/hifi.html
Benutzeravatar
g.vogt
Veteran
Veteran
Beiträge: 21807
Registriert: Mi 13. Feb 2002, 13:36
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Beitrag von g.vogt »

Hallo WeSiSteMa,

ich rede doch gar nicht von klanglichen Auswirkungen eines Netzteils. Dass es da Unterschiede gibt (in der Wechselwirkung mit der versorgten Endstufe und den verstärkten Signalen) zeigt ja bspw. der hier schon desöfteren zitierte bzw. verlinkte Artikel von Herrn Anselm Goertz.
Mir geht es um das Verhältnis der elektrischen Kenngrößen Widerstand, Induktivität und Kapazität in einem Netzteil, das aus Netzfilter, Transformator, Gleichrichter und Ladeelkos besteht, zu den gleichen Kenngrößen eines Stückes Kabel.

Oder noch eine andere Argumentation: Ich setz' mich in mein Auto und vertraue darauf, dass im Falle eines Unfalls der Airbag in gewissem Rahmen meinen Kopf schützen kann. Da verlasse ich mich auch auf Techniker/Ingenieure und fahre nicht probehalber an den Brückenpfeiler ;-).
Nur bei Hifi wissen Laien alles besser und sind technischen Argumentationen gegenüber völlig unempfindlich.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Benutzeravatar
WeSiSteMa
Profi
Profi
Beiträge: 328
Registriert: Do 26. Jun 2003, 15:48
Wohnort: PLZ 84 / nähe Dingolfing
Kontaktdaten:

Beitrag von WeSiSteMa »

g.vogt hat geschrieben:Nur bei Hifi wissen Laien alles besser und sind technischen Argumentationen gegenüber völlig unempfindlich.
Zu definieren wäre: Wer ist Laie und wer ist Profi.
Und bei den Experten gibt es absolut keine einheitliche Meinung dazu. Genauso könnte ich dir eine Unempfindlichkeit gegenüber den wissenschaftlichen Untersuchungen attestieren, die hier Unterschiede gefunden haben.
Technische Argumente FÜR bestimmte Klangeindrücke gibt es genau so viele wie technische Argumente DAGEGEN. Wie willst du dich entscheiden, wenn du es nicht selber probierst?!
Warum gibt es für dich keinen Klangeinfluss durch Netzkabel?
Weil du genug Sachverstand hast, um hier ohne Test eine klare Meinung zu haben?
Weil es von der Mehrheit so gesehen wird?
Weil hier einer rhetorisch überlegen argumentiert hat?
Weil Herr Nubert auch diese Meinung vertritt und daher jede andere Sichtweise tabu ist?
Weil das eine Verschwörung der Industrie ist, die uns nur abzocken will?
Weil ....
Weil ....

Versteh' mich nicht falsch. Ich will hier nicht unbedingt die Fahne für die Kabelklang hochhalten. Ich will nur sagen, dass sich eine Meinung durch eigene Erfahrung bilden sollte. Und einen Eindruck wegzuargumentieren mit der Begründung: Ich hab's noch nie selber probiert aber es kann nicht sein weil <hier beliebigen Eintrag von oben einsetzen> ist zu billig.

Gruß,
Werner.
Yamaha RX-V2095RDS
ROTEL RB 1070 für die Front-LS
Front: B&W 803d
Rear: NuBox 360
Meine Ansichten zum Thema HiFi: http://www.wesistema.de/html/hifi.html
Benutzeravatar
elchhome
Star
Star
Beiträge: 2169
Registriert: Di 20. Mai 2003, 17:26
Wohnort: Plauen im Vogtland
Danksagung erhalten: 8 Mal

Beitrag von elchhome »

Hi Gerald und Werner,

bitte, bitte macht weiter so ...
Es ist echt lustig euch zuzuhören :lol:

Wir sind jetzt wirklich auf Hififorum-Niveau angekommen. Klasse.
Wenn es hier eine Kategorie "Voodoo" gäbe, würde dieser Thread da gut reinpassen.
Tja, es läuft halt alles darauf hinaus, ob man gläubig ist...

Hier mal ein Zitat von Frank Klemm; ich könnte es nicht besser ausdrücken. Der Bezug ist zwar hier zu Lautsprecherkabeln, aber trifft auch auf Netzkabel zu.
Frank Klemm hat geschrieben:Die meisten unterliegen einem Irrtum. Primär sind Erklärungen für den Techniker völlig unwichtig. Primär ist, erst mal nachzuweisen, daß z.B. die Farbe des Lautsprecherkabels sich auf die akustische Wiedergabe auswirkt. So lange das nicht nachgewiesen ist, ist jeder Versuch der Erklärung Zeitverschwendung.

Wenn man aber in Versuchen gezeigt hat, daß rote Kabel ganz anders als andere klingen, dann beginnt man nach Ursachen zu forschen und das zu erklären.

Bei Lautsprecherkabeln und einigen anderen Dingen ist es aber so, daß Versuche gezeigt haben, daß wenn gewisse Mindestwerte eingehalten werden, solche Versuche immer negativ ausgehen. Das sogar so zuverlässig, daß es regelrecht langweilig und uninteressant geworden ist, auf diesem Gebiet überhaupt noch Versuche durchzuführen, weil sich das Gefühl "Reine Zeitverschwendung" einstellt.
Gruß, Andreas
Benutzeravatar
g.vogt
Veteran
Veteran
Beiträge: 21807
Registriert: Mi 13. Feb 2002, 13:36
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 157 Mal

Beitrag von g.vogt »

Hallo Andreas,
elchhome hat geschrieben:Wir sind jetzt wirklich auf Hififorum-Niveau angekommen. Klasse.
Bin ja schon still... :roll:

Bringt ja auch nix, außer Zeitverschwendung. Ich werde mir kein "Highend-Netzkabel" "anhören" und Werner werde ich nicht vom Gegenteil überzeugen (wozu auch). Bin ursprünglich auch nur deswegen drauf "eingestiegen", weil Werner einen Menschen, den er vermutlich genausowenig kennt wie ich, mit unschönen Attributen belegt hatte (wofür er sich entschuldigt hat).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Benutzeravatar
Amperlite
Star
Star
Beiträge: 4373
Registriert: Sa 6. Sep 2003, 21:35
Wohnort: Nürnberg/Bamberg

Beitrag von Amperlite »

Mein Senf zum Netzkabel-Klang:

Ich bin ausgebildeter Elektroniker, habe also durchaus mehr Erfahrung/Wissen im Bereich "Strom" als der Laie, wenngleich ich mich nicht als Vollprofi bezeichnen würde.

Und ich sage, dass das Netzkabel an sich keinerlei Auswirkung auf den Klang einer Hifi-Anlage haben KANN !

Manche Leute kann man mit Fakten ERSCHLAGEN, man kann sie bei Messungen zuschauen lassen und sie WOLLEN es einfach nicht lernen!

Jeder alte Drehstrommotor an einer Ständerbohrmaschine stellt mehr Anforderungen an eine Netzzuleitung als ein Hifi-Verstärker!

Der Spruch: "Jeden morgen steht ein Dummer auf" wird von miesen Geschäftemachern gnadenlos ernstgenommen.
Ein ganzer Rattenschwanz an Händlern hängt sich natürlich an diesen Hype dran, schliesslich ist damit gut Geld zu verdienen. 3000 %ige Gewinnaussichten, wer würde da Nein sagen ?

Ich glaube, mehr muss man dazu nicht sagen.
Wer aus Unwissenheit/Starrsinn meint, er müsse sich solche Spezialkabel kaufen, der darf das in meinen Augen gern tun, ist ja nicht mein Geld.
Raumakustik ist ein Schwein!
Antworten