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Verfasst: Mi 2. Mär 2005, 01:50
von Frank Klemm
Jürgen W. hat geschrieben:moinsen.
mal so aus maschinenbauersicht:
so'n spike stellt ein ein nadellager dar. das heißt kräfte (und bewegungen) in den drei translatorischen freiheitsgraden (verschiebungen in den drei raumrichtungen) werden übertragen. die drei rotatorischen freiheitsgrade (drehungen um die drei raumrichtungen) bleiben aber unbeeinflusst.
es erscheint mir eine realistische annahme, dass die gehäuseschwingung an der stelle, an der der spike befestigt ist in allen sechs freiheitsgraden stattfindet.
gegenüber eines fußes mit breiter auflagefläche bietet ein spike entkopplungstechnisch also schon vorteile. (allerdings nur solange der spike in so einem harten gegenstück steht. wenn er im parkettboden oder in einem festen teppich steckt stimmt die betrachtung oben natürlich nicht mehr.)
wenn ich die übertragung von schwingungen zwischen boden und box minimieren will, erscheint mir das prinzip der dämfung allerdings praktikabler als das prinzip der abkopplung. ich würde eher (abgestimmte) gummidämpfer oder luftpolster benutzen.
Auf Grund von Symmetrieeigenschaften spielen aber 2 der 3 Drehmomente überhaupt
keine Rolle und 1 der 3 Drehmomente nur eine vernachlässigbare Rolle.
Selbst von den 3 Translationsbewegungen spielen 2 keine Rolle.
Gehäuseschwingungen dagegen sind ein ernsthaftes Problem, das man selbst im
Impedanzverlauf häufig deutlich sehen kann. Dort hat man es mit sehr erheblichen
Auswirkungen zu tun.

Verfasst: Mi 2. Mär 2005, 12:48
von Jürgen W.
mittels symmetrieeigenschaften läßt sich meiner ansicht nach nur erklären, dass sich der lautsprecher nicht von der stelle bewegt (impulserhaltungssatz). sobald aber eine nennenswerte Gehäuseschwingung zu beobachten ist, sind (kleine) bewegungen in allen sechs freiheitsgraden vorhanden.
wenn ich mir mal die einfachste schwingform des gehäusebodens vorstelle (mittiges ausbeulen nach oben und unten), dann bewegen sich dabei die füße (minimal) aufeinander zu und entfernen sich wieder voneinander. die box bleibt dabei natürlich an ort und stelle (symmetrie). trotzdem kann dieses periodische "Reiben" auf dem boden diesen (abhängig von seinen schwingungseigenschaften) zum schwingen anregen.

Verfasst: Fr 4. Mär 2005, 09:09
von boddeker
Frente hat geschrieben:Natürlich koppeln Spikes an, nicht ab!
Die wahre Wirkung?
Eine hast du schon genannt: die Erhöhung der Speaker. Dieser Raumakustikeffekt macht mEn einen großen Teil der Wirkung aus - auch wenn viele Leute das nicht wahrhaben wollen und andere geheimnisvolle Kräfte walten sehen.

Gruss, Frente
Hallo zusammen,

ich hab da mal ne bescheidene Frage,

wenn Spikes anscheindend schon ein reiner Glaubensartikel sind, was hat es dann mit der Kombination Spikes und zusätzlicher Natursteinplatte auf sich? Steckt hier die Fliesenlegerindustrie als Lobby dahinter, oder wird dann aus der Ansichts- eine runde Sache die Sinn macht ???
Ich mein ja nur, wenn eine Granitplatte auf einer unebenen Steinzeugfliese liegt, was soll das bringen?

Grüsse Markus

Verfasst: Fr 4. Mär 2005, 12:01
von Frank Klemm
boddeker hat geschrieben:
Frente hat geschrieben:Natürlich koppeln Spikes an, nicht ab!
Die wahre Wirkung?
Eine hast du schon genannt: die Erhöhung der Speaker. Dieser Raumakustikeffekt macht mEn einen großen Teil der Wirkung aus - auch wenn viele Leute das nicht wahrhaben wollen und andere geheimnisvolle Kräfte walten sehen.

Gruss, Frente
Hallo zusammen,

ich hab da mal ne bescheidene Frage,

wenn Spikes anscheindend schon ein reiner Glaubensartikel sind, was hat es dann mit der Kombination Spikes und zusätzlicher Natursteinplatte auf sich? Steckt hier die Fliesenlegerindustrie als Lobby dahinter, oder wird dann aus der Ansichts- eine runde Sache die Sinn macht ???
Ich mein ja nur, wenn eine Granitplatte auf einer unebenen Steinzeugfliese liegt, was soll das bringen?

Grüsse Markus
Wenn es Probleme mit der Ankopplung an den Untergrund gibt (schwingende Dielen, erregte Nachbarn) und ein paar
Zentimeter mehr Standhöhe nicht schaden, sind Platten oder Sandwiches aus Platten und Dämmaterial sinnvoll.
Natur oder nicht Natur ist egal.

Verfasst: Fr 4. Mär 2005, 13:12
von boddeker
Frank Klemm hat geschrieben:Wenn es Probleme mit der Ankopplung an den Untergrund gibt (schwingende Dielen, erregte Nachbarn) und ein paar Zentimeter mehr Standhöhe nicht schaden, sind Platten oder Sandwiches aus Platten und Dämmaterial sinnvoll.
Natur oder nicht Natur ist egal.
Aha, Danke :) !

Verfasst: Di 25. Jul 2006, 22:52
von Malvin
so jetzt hab ich mich mal hier angemeldet. scheint ein aufschlussreiches forum zu sein.
zudem spiel ich hier gleich mal den troll der den uralt-thread wieder aufwärmt ;-)

zu meinem anliegen:

ich höre in meiner neuen wohnung wenns leise ist zum teil den fernseher vom nachbarn (da muss ich allerdings schon an der wand stehen und halbwegs hinhören).
ich schätze mal der typ ist so gut wie taub weil er den FS so laut dreht, denn sonst hör ich von dem eigentlich garnichts. aber die vermutung liegt meinerseits nahe, dass er nat. genauso meinen lärm zu sich rüber bekommt.
in der nähe der betreffenden wand stehen meine boxen. nun will ich den bass über spikes vom boden entkoppeln.
jetzt hab ich mir nat. vorher den ganzen thread zur lektüre gemacht und wurde hinsichtlich der sinnhaftigkeit meines vorhabens gleich mal um welten nach hinten geworfen.

als elektrotechniker mit bescheidenen kenntnissen zum thema schwingungen, kann ich dennoch folgendem denkansatz etwas abgewinnen:
Jürgen W. hat geschrieben:so'n spike stellt ein ein nadellager dar. das heißt kräfte (und bewegungen) in den drei translatorischen freiheitsgraden (verschiebungen in den drei raumrichtungen) werden übertragen. die drei rotatorischen freiheitsgrade (drehungen um die drei raumrichtungen) bleiben aber unbeeinflusst.
es erscheint mir eine realistische annahme, dass die gehäuseschwingung an der stelle, an der der spike befestigt ist in allen sechs freiheitsgraden stattfindet.
gegenüber eines fußes mit breiter auflagefläche bietet ein spike entkopplungstechnisch also schon vorteile. (allerdings nur solange der spike in so einem harten gegenstück steht. wenn er im parkettboden oder in einem festen teppich steckt stimmt die betrachtung oben natürlich nicht mehr.)
wenn ich die übertragung von schwingungen zwischen boden und box minimieren will, erscheint mir das prinzip der dämfung allerdings praktikabler als das prinzip der abkopplung. ich würde eher (abgestimmte) gummidämpfer oder luftpolster benutzen.
dadurch wären zumindest 3 von 6 kritischen bewegungen eliminiert.

bleiben 3 weitere über...

was also tun? ist es sinnvoll ein sandwich-konstrukt zu basteln, dies auf die spikes zu betten (diese sind übrigens zwingend notwendig --> besoffene bodenleger: alles schief!).
auf dieses sandwich stell ich einfach die bassboxen drauf.

wenn man diesem vorschlag was abgewinnen kann:
welches material würde sich für dieses sandwich eignen?
fliesen? welche dämmung dazwischen?

gibt es vernünftige alternativen zum sandwich <-> spike modell?

many thx...... :-)

cheers

Verfasst: Di 25. Jul 2006, 23:38
von tiyuri
Malvin hat geschrieben:nun will ich den bass über spikes vom boden entkoppeln.
Absorber wären hierfür genau das richtige.

Bild
Bolide Schockabsorber


Bild
Doublette


BildBild
Vibrapod
(Erhältlich bei Teufel)

Verfasst: Mi 26. Jul 2006, 03:29
von raw
was also tun? ist es sinnvoll ein sandwich-konstrukt zu basteln, dies auf die spikes zu betten (diese sind übrigens zwingend notwendig --> besoffene bodenleger: alles schief!).
Eine Sandwich-Konstruktion muss nicht unbedingt sein. So oder so sollten Absorber verwendet werden, denn Spikes koppeln an (das müsste in diesem Thread doch endlich mal klar geworden sein :-P).

Gegen die besoffenen Bodenleger helfen Bierdeckel.

Verfasst: Mi 26. Jul 2006, 21:29
von Avor
hi!
raw hat geschrieben:Gegen die besoffenen Bodenleger helfen Bierdeckel.
Werfen? Oder reicht es wenn man Bierdeckel zuhause hat?

lg, Avor

(sorry konnts nicht lassen ) :twisted:

Verfasst: Sa 5. Aug 2006, 08:46
von beamter77
Sämtliche "Tuningmaßnahmen" sind für sich alleine gesehen mehr oder weniger "wirkungslos".
Ich könnte aus dem Stand mindestens zwanzig aufzählen.
Alle zusammen ergeben "die (eine) Wirkung". :wink:

"Ich habe vier Stück Würfelzucker in eine volle Badewanne geworfen,
das Wasser schmeckt trotzdem nicht süß.
Wer kann mir helfen ?" :lol:

oder

"Ich habe auf meinen Ford Fiesta 175/65 R14 H Schlappen aufgezogen.
Trotzdem fährt die Karre keine 210 ? Die Reifen könnten es doch ? 8O

Fragen über Fragen .... :?