So, nun endlich der Bericht zu meinen A500, erzählt nach dem klassischen Drama in 5 Akten...
Exposition:
Gestärkt durch ein Bäcker-Frühstück und gepackt mit den A200, die leider eine Garantie-Angelegenheit sind, ging es auf die fränkische Autobahn. Die ersten 120 der 155 km habe ich in 50 Minuten geschafft, die letzten 35 km von Aalen nach Gmünd auf der Landstraße in leider ebenfalls 50 Minuten. Somit war ich um 9:45 Uhr leicht unpünktlich im Hörstudio eingetroffen.
Komplikation:
Die Abgabe der A200 bzgl. technischer Überprüfung bzw. Reparatur ging problemlos über die Bühne. Beim Entern des Hörstudios kam leider recht frühzeitig Ernüchterung auf. Mein Hörtermin war leider nicht im Kalender eingetragen und somit auch mein Wunsch nach dem Vergleich der A500 mit den Line 284 und Vero 110.
Somit musste der arme Verkäufer, der gerade Zeit hatte, nach einer Entschuldigung aktiv werden und die gewünschten Boxen in das Atmos-Hörstudio karren, verkabeln und einpegeln. Nun hatte ich erst einmal eine viertel Stunde Zeit zum vertilgen des mir angebotenen Kaffees sowie zum Surfen und habe u.a. beim NuForums-Bundesliga-Tippspiel den aktuellen Spieltag getippt.
Bei der Verkabelung der A500 sei angemerkt, dass eine der beiden weißen A500 einen „Rätsch weg hat“. Als Master gibt er ein ungeheuer lautes Rauschen aus bei analoger Anschlussweise an der NuControl. Bei Tauschen von Master und Slave war das Problem dann beseitigt.
Peripetie:
Nun ging es endlich los, lange genug habe ich darauf gewartet.
Gehört habe ich querbeet über verschiedenste Genres, von Jazz-/Blues-/Folk-Musik (Melody Gardot, Katie Melua, The Corrs) über Pop-Musik (Dido, Madonna, REM, Queen), Country Rock (Eagles), Brit Rock (Dire Straits), Klassik (Brandenburgische Konzerte) bis hin zu elektronischer Musik (Film-Soundtracks sowie Blank & Jones).
Die ersten knapp 10 Minuten hörte ich ausschließlich die A500, und war vor allem ob seiner Bass-Qualitäten sofort hin und weg. Wie die kleinen „süßen“ Säulen da so alles in den Hörraum abgeben, und das auch noch „furztrocken“, ist äußerst bemerkenswert.
Nun habe ich regelmäßig zischen den A500, den Line 284 und den Vero 110 hin- und hergeschaltet. Und was nun passierte, hätte ich NIE für möglich gehalten: Die Vero 110 wollten mir nie wirklich gefallen. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll (im „Schwurbeln“ bin ich nicht so bewandert), aber die A500 hatte eine „Art“ die Musik rüberzubringen, die mir deutlich mehr zusagte als die der Vero 110. In anderen Hörberichten wurde davon gesprochen, die A500 „springt einen an“. So würde ich es vielleicht nicht ausdrücken, aber die A500 klingt einfach eine ganze Spur „direkter“ als die Vero 110. Also scheine ich zu der Gattung NuKunden zu gehören, die dem Mythos Vero nicht so wirklich verfallen ist.
Allerdings sei gesagt, dass ich die Vero 110 auf Thomas' seinem NuDay letztes Jahr in Würzburg eigentlich sehr gut fand. Aber:
1) Anderer Hörraum,
2) Damals gab es keine A500 zum Vergleich,
3) Der Thomas hat seine Vero 110 gegen die A500 eingetauscht, was soll man davon halten?
Die Line 284 dagegen habe ich auf einem recht ähnlichen Level gesehen wie die A500. Deutlich „direkter“ als die Vero 110. Der Klang ist insgesamt (über alle Genres gemittelt) recht ähnlich.
Also gab es recht bald nur noch zwei ernsthafte Kandidaten, die um meine Gunst buhlten. Nach langem hin und her und auch der Überlegung, ob aktiv oder passiv für mich die bessere Lösung darstellt, kam ich langsam aber sicher zum Schluss, dass ich mit aktiven Boxen in Kombination mit einer reinen Vorstufe ganz passabel unterwegs sein werde.
Zudem konnte die A500 eines nur zu gut: Sowohl die Line 284 als auch die Vero 110 haben sich beide von der A500 den Schneid in punkto Bass abkaufen lassen!!! Was da geht, ist fast schon mörderisch. Mit dem elektronischen Track „Solar Sailer“ aus dem Daftpunk-Soundtrack „TRON: Legacy“ habe ich die NuPro auf's schlimmste qequält (das, was man bei der Volumen-Einstellung von 55 bei „voller Pulle“ über die NuControl halt rausholen kann). Dachte schon, es dauert nicht lange und die Verkäufer bitten mich, leiser zu stellen, aber die Hörstudios scheinen recht gut gegenüber dem Laden schallisoliert zu sein.
Was die NuPros hier zu leisten imstande waren, hat mich echt geschockt!!! So körperlich habe ich den Bass ohne Subwoofer ganz, ganz selten gespürt und auch nur bei deutlich voluminöseren Boxen. Die Vero 110 und die Line 284 konnten hier jedenfalls nicht so wirklich mithalten, auch wenn auch sie äußerst potente Boxen sind. Und das Beste kommt noch: Ich habe die Anzeige des Limiters eingeschaltet und zu KEINEM Zeitpunkt hat der Limiter zugeschlagen! Bei meinen A200 sieht das leicht anders aus.
Leider konnte ich im Hörraum nicht noch die A700 im Bass vergleichen, dazu aber später noch ein paar Worte im letzten Akt.
Noch knapp 2 Stunden des Vergleichens war meine Entscheidungsfindung soweit gereift, dass ich zu 95 % die A500 nehme. Allerdings wollte ich im NuPro-Hörstudio nochmal separat die A500 kurz mit der A700 vergleichen.
Retardierendes Moment:
Leider konnte man meinem Wunsch mach einem sofortigen Vergleich der A500 mit der A700 im NuPro-Hörstudio nicht nachkommen, also musste ich in die „Kunden-Warteschleife“. Dies habe ich u.a. dazu genutzt, den zweiten mir angebotenen Kaffee zu verzehren und mir die Zeit weiterhin im Atmos-Hörstudio zu vertreiben. Und was tut man da? Richtig! Sich die Atmos-Trailer der neuesten Atmos-BluRay von 2015 reinziehen.
Der Sound war bombastisch, man fühlte sich „mittendrin statt nur dabei“ und der AW17 zeigte sowohl visuell mittels bedrohlich großer Auslenkungen im Bereich 10 bis 20 Hz als auch akustisch, wo der Hammer hängt. Da kann die „süße“ A500 natürlich nicht mal ansatzweise mithalten.
Als dann ein Kunde den den Atmos-Raum betrat und ein Vero Setup hören wollte, habe ich mich langsam zurückgezogen und bin noch ein paar Minuten durch den Laden gestreuselt, bis dann das Signal kam, dass der NuPro-Raum nun frei sei.
Lysis (Auflösung):
Hier halte ich mich bewusst ganz kurz.
Das NuPro-Hörstudio ist leider akustisch gesehen eine Katastrophe! Sorry, aber da kann ich beim besten Willen kein Blatt vor den Mund nehmen! Zum einen sind die Boxen VIEL zu nach an der Front des Hörraumes und die schweren A700 lassen sich nur äußerst schwer nach hinten ziehen. Zum anderen besteht noch erheblicher Bedarf bei der Montage von Absorbern. Die NuPros wollten mir in diesem Hörraum einfach nicht gefallen (im Vergleich zu dem akustisch recht gut getrimmten Atmos-Raum liegen da Welten dazwischen). Und sobald ich die A700 mit o.g. Track aus dem TRON: Legacy-Soundtrack malträtieren wollte, hat auf einmal der komplette Raum zu schwingen angefangen und die kleinen Kunststoff-Schildchen, die auf den Boxen standen, haben doch tatsächlich zu tanzen begonnen!!! Die A500 dagegen haben beim gleichen Track den Raum nicht zum Schwingen gebracht. Hier sieht man also den Unterschied zwischen den beiden...
Nein, da wusste ich, dass ich die beiden NuPro A500-Standboxen nicht fair miteiander werde vergleichen können. Vielleicht klappt das ja auf Sebastians NuDay im April, wenn ein Vergleich A500 mit A700 gewünscht wird.
Nach diesem Erlebnis war mir jedoch klar, die A700 sind für meine Belange in der Nürnberger Mietwohnung zu mächtig und aus den 95 wurden auf einmal 100 Prozent Gewissheit.
Nun ging alles ganz schnell:
Ran an die Kasse, Kundendaten aufgerufen, Kreditkarte gezückt (in der Hoffnung, dass das Limit in diesem Monat noch für die „schlappen“ 1.790 € reicht), positive Bestätigung der Zahlung, Rechnung ausgedruckt bekommen, Treffen an der Warenausgabe mit dem Verkäufer, Umklappen der Rückbank, Einpacken der Lautsprecher, Verabschiedung und Kurs zurück nach Nürnberg.
Zurück zu gab es leider sehr viel Stau und das Navi schickte mich statt über die B29 über allerlei „Kuhbläken“ (im Ernst: 2,50 m breite Wirtschafts-Straßen mit „nur für Anlieger“ Schildern, von einem Bauernhof zum nächsten), was dazu führte, dass ich ca. 30 km mit „Restreichweite: 0 km“ krampfhaft nach einer Tankstelle Ausschau hielt. Kurz vor Aalen habe ich dann eine gefunden.
Kurz vor 18 Uhr war ich dann endlich in Nürnberg, habe die Boxen ausgepackt und in die Wohnung getragen, aus der Verpackung geholt, aufgebaut und ersten Soundcheck gemacht, inkl. erstem „Beweisfoto“.
Dann weiter nach Chemnitz und kurz vor 21 Uhr war ich trotz unheimlicher Glücksgefühle so fertig, dass ich nach dem Feierabend-Bier nur noch ins Bett wollte. :grins: