Hallo Inder-Nett,
nun, mein Beitrag war sicherlich etwas verknappt und teilweise unpräzise, weil eben auch nur aus meiner Erfahrung heraus betrachtet. Ich war als Schüler Mitglied eines Knabenchors und damit freizeitmäßig ziemlich angebunden. Die Singerei und meine familiären Verhältnisse brachten aber auch eine Liebe zur klassischen Musik mit sich, während Rock, Pop, Jazz auf Jahre hin nahezu spurlos an mir vorübergingen. Gleichzeitig war man mit solchen Neigungen auch immer ein bisschen isoliert.
Das Thema Lizenzschallplatten ist jedenfalls weitgehend an mir vorbeigerauscht. Und da mich nur wenige Interpreten wirklich interessierten (bspw. Miriam Makeba und der schon erwähnte Stevie Wonder) habe ich mich darum auch nicht allzusehr gekümmert.
Richtig, 16,10 Mark war der Standardpreis bei Amiga-Platten. Für mich als Klassikfan ging es mit 12,10 Mark bei Eterna etwas günstiger ab. Die DMM-Scheiben waren teurer, mir ist wie 15,60 Mark, aber da kann ich auch noch einmal nachsehen. Lustig wars, wenn dann die Oma zum Geburtstag eine Schallplatte herschenkte, wo sie ordnungsgemäß den Preisaufdruck unkenntlich gemacht hatte
Ich hatte als Lehrling, auswärts untergebracht, anfangs 180 Mark, wenn ich mich richtig erinnere. Von diesem Geld war aber bspw. auch das Bahnfahren zu bezahlen (wenn auch zum ermäßigten Schülerpreis) und ich erinnere mich noch daran, dass ich schon aus finanziellen Gründen längst nicht so oft nach Hause fahren konnte wie ich das gewollt hätte. Trotzdem habe ich mir doch eine erkleckliche Plattensammlung zusammengekauft, die heute leider viel zu selten zu Ehren kommt. Viele Scheiben stammen aber auch aus der Wendezeit, als die plötzlich ungeliebte Ostware verramscht worden ist - da habe ich mir so manches Werk gekauft und angehört, dass mich vorher nicht so sehr interessiert hätte.
Dass es die Schallplatte besser kann als es mir aus früheren DDR-Zeiten noch im Ohr klingt kann ich mir gut vorstellen. Wie ich ja auch erwähnte waren die DMM-Scheiben schon erheblich besser; dafür bekam man die Plattenspieler meistens nur noch mit einem Tesla-System, das m.E. den besseren DDR-Systemen deutlich hinterherhinkte und bei kräftigen Zischlauten heftig klirrte.
Kennst du noch den "Ost-Thorens", den Granat? Der sah innen aus wie die Bastelarbeit eines Heimwerkers mit ausgetüftelter Aufhängung des Subchassis, Heizdraht-Tonarmlift; die Granat-Modelle fand ich gar nicht so übel, spätere Plattendreher waren IMHO eher schlechter.
@Homernoid
Ja, das B116 war doch ein prima Gerät. Ärger machte nur gelegentlich das Motorlager. Und wenn die Aufnahmen richtig gut werden sollten konnte man ja auch noch die 19er Geschwindigkeit einstellen, kostete dann halt ziemlich viel Bandmaterial. Das steht auch noch irgendwo herum, k.A. ob es noch funktioniert und die Aufnahmen dürften auch hinüber sein, weil ich die Bänder nicht ab und an umgespult habe.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt