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Verfasst: Mo 20. Sep 2010, 14:32
von g.vogt
Hier mal die Daten einer typischen Glimmlampe samt Vorwiderstand für den Betrieb an 230 Volt:

0,8 mA
0,25 Watt
verwendeter Vorwiderstand: 200 kOhm

Wenn "empfindliche Geräte" durch die "sehr starken Störspitzen" solcher Glimmlampen - die wohlgemerkt noch hinter einem Vorwiderstand sitzen - eine Totalausfall erleiden können, dann sollte man diese umgehend reklamieren oder nur noch per Akku und unter einer Abschirmhaube betreiben.

Verfasst: Mo 20. Sep 2010, 15:10
von Amperlite
Charly hat geschrieben:Verzichten Sie auf schaltbare Ausführungen - speziell mit beleuchteten Schaltern: Die hierin meist verwendeten Gasentladungs-Glimmlampen erzeugen sehr starke Störspektren, die bei empfindlichen Geräten durchaus zum Totalausfall führen können".
Wenn dies war wäre, düfte man im ganzen Haus auch keine Plasmafernseher, Energiesparlampen oder Röhrenverstärker verwenden.
Hier wird ein physikalischer Effekt um Größenordnungen aufgeblasen.

Wenn in der AutoBild steht, man solle den Aschenbecher in seinem Fahrzeug ausleeren, weil man sonst zu leicht aus der Kurve fliegt, wäre dies im Vergleich noch immer eine weniger starke Übertreibung. :evil:

Für so eine Panikmache gehört dem Autor (einer selbsternannten Fachzeitschrift) ein Physikbuch links und rechts um die Ohren gehauen! Die Leute sollten dem Leser z.B. einen ausführlichen Einstieg in die Raumakustik vermitteln. Hieran kann man gut und gerne ein Jahr immer wieder Beiträge bringen und muss nicht so einen Schwachsinn an den Haaren herbeiziehen.

Stichworte für die Recherche:
plasma, electromagnetic noise, transient, oscillating, radiation.
g.vogt hat geschrieben:Wenn "empfindliche Geräte" durch die "sehr starken Störspitzen" solcher Glimmlampen - die wohlgemerkt noch hinter einem Vorwiderstand sitzen - eine Totalausfall erleiden können, dann sollte man diese umgehend reklamieren.
Solche Geräte dürfen in der EU noch nicht einmal in den Handel gebracht werden.

Verfasst: Mo 20. Sep 2010, 16:14
von Charly
Ich war auch erstaunt als ich das gelesen habe und ich hatte wörtlich zitiert. Und ich werde weiterhin und hemmungslos den Schalter mit dem Lämpchen an meiner Brennenstuhl-Leiste bedienen und mache mir auch GAR KEINE SORGEN, dass irgendwas passieren könnte. Da Brennenstuhl für diese Leisten auch noch Garantie wegen Überspannungen gibt, werden die sich ganz sicher sein, dass (so meine Vermutung), auch mit dem Lämpchen nichts passieren kann. Die Cambridge-Geräte werden mit der Leiste sowieso nur in den Stand-By-Betrieb gesetzt.

Und wie schon mal gesagt: "In meine Leiste habe ich HIFI-Voudoo eingesträut und sie klingt so was von phantastisch, dass ihr euch das gar nicht vorstellen könnt und es komme mir keiner daher, der behauptet, dass Leisten nicht klingen können, denn denjenigen werde ich solange zum Blindtest verdonnern, bis er sich von dieser "Tatsache" überzeugt hat. Ich muss jetzt noch schnell die Redaktion anrufen und wetten, dass ihr dann in XYZ bald lesen könnt, dass gerade dieses Lämpchen den Vorhang vor den Boxen wegzieht und die Boxen unfassbar an Räumlichkeit gewinnen."

LG Charly

Verfasst: Mo 20. Sep 2010, 18:29
von y-richy
Amperlite hat geschrieben:Wenn in der AutoBild steht, man solle den Aschenbecher in seinem Fahrzeug ausleeren, weil man sonst zu leicht aus der Kurve fliegt, wäre dies im Vergleich noch immer eine weniger starke Übertreibung. :evil: .
:lol: :lol: :lol:

Hatte mir ja gedacht, dass es Quatsch ist mit der Gefahr durch das Lämpchen.
Wollte halt mal Kommentare von technisch Versierten lesen.

Gruß,
Wolfgang

Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 10:43
von Legomann
g.vogt hat geschrieben:Da hätte ich vor Wasch- und Spülmaschinen und Kühlschränken mehr "Angst".
Ich hatte mich hier durch den Fred "gekämpft", da ich auch auf der Suche nach Netzkabeltipps war. Allerdings eher aus optischen Gründen für das offenliegende Subwooferkabel :oops: :roll: .

Habe hier viel gelernt, auch über Netzkabel (aber vorallem über Diskussionskultur :roll: ), was ich aber nicht verstehe: Warum hat man eine Waschmaschine im Hifiraum stehen :?: 8)


Legomann

Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 11:22
von g.vogt
Legomann hat geschrieben:Habe hier viel gelernt, auch über Netzkabel (aber vorallem über Diskussionskultur :roll: ), was ich aber nicht verstehe: Warum hat man eine Waschmaschine im Hifiraum stehen :?: 8)
Günstigenfalls hängt so ein Schwerverbraucher wenigstens an einer anderen Phase, ansonsten steht die Waschmaschine mit ihrem Störpotential nur "einige Meter Kupferdraht" entfernt vom Hifi.

Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 18:36
von andi_z
Das einzige, was so ein Großverbraucher schaffen kann, ist für einen ganz geringen Spannungsabfall zu sorgen. Um da allerdings eine Auswirkung auf einen Verstärker zu bekommen, müsste man den schon an seiner Leistungsgrenze betreiben.

Ansonsten haben in Deutschland und EU zugeklassene Geräte eine nicht unerhebliche EMV-Prüfung zu bestehen, die auch die Rückwirkungen auf das Netz beinhalten. Mit der Rückwirkung moderner Leistungselektronik für Waschmaschinen habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber zumindest der Betrieb der Heizung ist kaum relevant, da nur ein ohmscher Verbraucher.
Ansonsten dürfte jedes PC-Netzteil mindestens genau so stören, wie eine Motor-Leistungselektronik.

Und wie schon zuvor gesagt: Einer vernünftig augelegten Spannungsversorgung eines Hifi-Gerätes mit möglichst geringer Restwelligkeit des Netzsinus sind alle möglichen höherfrequenten Oberschwingungen weitestgehend egal, da das Netzteil selbst einen Tiefpass 2. Ordnung darstellt (so lange man nur die Trafospulen und den Glättungskondensator betrachtet).

Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 18:52
von g.vogt
Der einzige nennenswerte Störeffekt, den ich mal durch netzseitige Einflüsse hatte, war ein kurzes Aussetzen der Digitalverbindung. Die war allerdings da provisorisch mit einem sehr miesen Audio-Kabel angesteckt. Hier reichte das Einschalten der Deckenbeleuchtung. Aber auch die ist noch Potenzen "kräftiger" als die Glimmlampe in der Steckdosenleiste.

Verfasst: Di 28. Sep 2010, 13:10
von Linearbevorzuger
Ohne mich jetzt auf die vorhergehenden 22 Seiten (die ich allenfalls nur auszugsaweise gelesen habe) beziehen zu wollen, habe ich einen real existenten Störeffekt bemerkt. An ein und derselben Steckerleise hängt mein Verstärker (NAD C 326 BEE) und eine 40-W-Lampe (Glühlampe) an einem Kabeldimmer eines bekannten Einrichtungshauses mit ausgedehnter Kleinteileabteilung. Bereits zweimal ging der Verstärker beim kompletten Abdimmen der Lampe der Verstärker in Schutzschaltung (rot blinkende LED), um wenige Sekunden später wieder zur Verfügung zu stehen. Keine Ahnung, was da genau passiert ist...

Hat sonst schonmal jemand solche Phänomene beobachtet?

Gruß Holger

Verfasst: Di 28. Sep 2010, 13:16
von ramses
Eine Dimmerschaltung verhält sich unter Umständen kritisch. Es handelt sich hierbei um eine Phasenanschnittsteuerung welche Oberwellen ins Netz streuen kann (hängt aber von der Schaltung an sich ab -> Entstörung)
Druchgemessen habe ich beileibe noch nicht alle am Markt befindlichen Modelle.
Ich würde jetzt vermuten, dein Dimmer ist nicht korrekt entstört -> kostengünstiges Schaltungsdesign !?
Ferndiagnosen sind aber immer mit vorsicht zu genießen ;-)

schönen Gruß

Hannes