Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

[Weyoun]

Ohne zusätzliche Pflegeversicherung ist man heute echt arm dran. Wohl dem, der sich die monatlichen Beiträge dafür leisten kann (seit ich meine habe, haben sie sich bereits gut und gerne verdoppelt).

[Modell T]

Wenn man Haus und Grund hat, hat man genügend Versicherungen an der Backe und muss schauen in was man investiert. Zumal so ein Haus ja eigentlich als Alterssicherung gedacht ist. Günstiger als Miete ist es in den seltensten Fällen, aber es ist uns und der Gegenwert ist da im Gegensatz zur Miete.

Was mich nur nervt an den Pflegeheimen mit denen ich in 2 Fällen die letzten 3 Jahre zu tun hatte. Die erhöhen jedes Jahr schön begründet um 70 bis 200€ im Monat. Jetzt auf einmal ist alles so teuer geworden, das man gleich um 700€ aufstocken muss. Leute wir werden ausgenommen wie die Weihnachtsgänse.

[David 09]

…kann ich absolut bestätigen, bis auf die Tatsache, dass das Pflegeheim meiner Schwiegermutter (PG5) nicht jährlich erhöht, sondern mittlerweile alle 6 Monate - und das deftig - in den letzten drei Jahren stieg der Eigenanteil um 800€!!!
Begründet werden die Mehrforderungen mit erhöhten Energie- und Personalkosten…
Als Ottonormalrentner kannste nur noch, so du denn zum Pflegefall wirst, in die Schweiz oder nach Belgien reisen. Da zahlst für den Cocktail zwar auch irgendwas um die 20k€, aber die Altersdiskriminierung, das Leiden und die Existenzängste haben ein Ende…
Wenn die Bundesregierung endlich das Urteil des Bundesverfassungsgerichts praktikabel umsetzen würde, könnte zur Entlastung der Pflegekassen - und das will doch die Bundesregierung - eine Menge Geld der Pflegekassen eingespart werden, weil bei einem vereinfachten Verfahren so einige der menschenunwürdigen Behandlung entfliehen würden und das Angebot des Cocktails dankend annehmen würde…
Es tut schlichtweg weh, wenn die eigene Mutter den Sohn darum bittet, „endlich begraben werden zu können, weil sie sich wie „Abfall“ fühlt…“

Grüße

[Observer]

Tatsache ist aber auch, dass bei uns immer mehr Alten- und Pflegeheime geschlossen werden, weil sie nicht mehr kostendeckend wirtschaften können. Und wenn das Angebot an Pflegestätten kontinuierlich abnimmt, steigt allei deshalb schon der Preis für Pflegekräfte. Dazu kommen immer häufiger nun wir Boomer in ein kritisches Alter..... Wenn sich da nicht in absehbarer Zeit etwas drastisch ändert, sehe ich schwarz.

[Weyoun]

Mal schauen, wann die ersten Pflegeroboter aus Japan kommen (die Pflegekräfte sind ja mittlerweile bereits in Osteuropa knapp, da nicht nur Deutschland um deren Dienste buhlt). Wir sind allerdings nicht allein mit dem Problem der Überalterung und den damit verbundenen Problemen bei der Altenpflege. In China prognostiziert man bis zum Jahr 2100 einen Rückgang von 1,4 Mrd. auf 750 bis 800 Mio. Einwohner. Auch Japan und Korea sterben langsam aus, weil dort niemand mehr Kinder möchte. Das nenne ich mal drastisch. Der einzige, der sich darüber freut, ist unser Planet, der sich dann vielleicht erholen kann. Auf der anderen Seite: In Afrika steigt die Bewohnerzahl derzeit trotz unzähliger Bürgerkriege und Hungersnöte noch exponentiell (derzeit rund 1,4 Mrd. und in 30 Jahren werden rund 2,5 Mrd. Einwohner erwartet).

[nu-Micha]

Seniorenheim: Massive Angehörigen-Kritik
(wo bei die Angehörigen natürlich defaimiert wenden, da ein großer Investor mehr Manpower hat, leider)

[Modell T]

Diese Woche im TV, jeder Bewohner eines Pflegeheims kostet rund 5000 € im Monat. Das Pflegeheim meiner Mutter hatte 120 Bewohner, macht 600000 € im Monat. Es waren 2 Etagen jeweils mit 3 Schichten besetzt. Morgens 5, Nachmittags 3 und Nachts mit 2 Pflegekräften. Dazu kommt noch 2 Ma Verwaltung, 2 Ma Heimleitung, 5 Ma Küche, 1 Ma Hausmeister. Macht in Summe 30 Ma. Gehen wir von einem Lohn von 5000€ im Monat aus, sind das 150000 € Lohnkosten. Bleiben 450000 € für den Rest übrig. Instandsetzung, Modernisierung, Schulung, Ausbildung, Steuern und Versicherungen, Verpflegung und natürlich der Gewinn des Betreibers.

Ist schon eine Hausnummer mit der man einiges anfangen kann. Die Aufteilung der 450000 € würde mich interessieren!
Wie hoch ist die Gewinnspanne? Ich weiß das einige dicht machen weil nicht mehr kostendeckend. Aber, wenn dem so ist, wohin verschwindet das Geld oder kriegen da einige den Kanal nicht voll?

[nu-Micha]

@Modell T
Ein Beispiel: https://www.caritas.de/geschaeftsbericht

[Weyoun]

So einfach kann man die Kostenrechnung leider nicht aufstellen.
1) Das Pflegeheim muss irgendwann mal gebaut (meist über langfristigen Kredit) und anschließend abgezahlt werden. Und falls nicht, muss es regelmäßig saniert werden (meist auch über Kredit).
2) Die 5.000 € pro Mitarbeiter sind nicht die wahren Lohnkosten. Obwohl mein Stundenlohn laut Lohnzettel bei knapp 40 € liegt, koste ich meine Firma laut Personalabteilung dreistellig. Die Arbeitsmittel müssen bezahlt werden (PC, Lizenzen, Labor, Dienstreisen, Miete und Nebenkosten der Arbeitsstätte etc.) Zudem fallen ja für den Arbeitgeber noch jede Menge Sozialausgaben an, die der Mitarbeiter in der Regel gar nicht auf dem Lohnzettel sieht.
3) Bewohner mit dem höchsten Pflegegrad benötigen Rund-um-die-Uhr-Betreuung sowie spezielles medizinisches Equipment, was am Ende sicher mehr als 5.000 € im Monat kostet.

[nu-Micha]

...Obwohl mein Stundenlohn laut Lohnzettel bei knapp 40 € liegt, ...

Da kommste nicht mit aus Die meisten Pflegekräfte machen sich über Zeitarbeitsfirmen selber den Stundenlohn schön hoch, also so 70€ + Personaldienstleister 40€ sind da schon mal schnell futsch Das wird nur nicht überall so offen gesagt.