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Verfasst: So 17. Feb 2008, 11:48
von Viktor
SiMMenS hat geschrieben:Ich finde es immer wieder äußerst erschreckend wie wahnsinnig abgehärtet ich eigentlich schon bin und frage mich dann immer, wann das eigentlich passiert ist und wie es so weit kommen konnte!!! 8O
Früher wurden Splatterfilme nur von kranken Amokläufern und Satanisten angesehen, welche zudem nur als Independentproduktionen erschienen sind und sehr schwer zu bekommen waren. Mittlerweile haben Splatter den Mainstreammarkt erobert und man hat das Gefühl, dass sich die Filme jedes mal selber an Brutalität überbieten wollen.
Wie weit kann das eigentlich noch gehen? Bis irgendwem neben mir der Kopf explodiert und mir Gehirnmasse ins Gesicht spritzt und mich das völlig kalt lässt??? :roll:
Das Splatterfilme nur von kranken Amokläufern und Satanisten gesehen werden ist Blödsinn, sorry. Das ist die gleiche Verallgemeinerung wie bei den Computerspielen...

Diese Art von Filmen sind auch eine Kunstform(!!), die gewissen Grenzen überschreiten und nicht für jedermann bestimmt sind. Einen Vergleich kann man z.B. mit der Ausstellung "Körperwelten" von von Hagens anstellen. Die einen sind total fasziniert und andere fühlen sich angeekelt und das ganz abstoßend.

Ich stimme dir aber zu, dass Hollywood das ganze für sich entdeckt hat und versucht die Grenzen des Independentfilms zu erweitern, in dem mit völlig kankem Sadismus gespielt wird(SAWIII,Hostel). Meines Erachtens gibt es keinen Independentstreifen, der so offen und brutal sein Publikum anspricht. Die Independentstreifen haben alle einen gewissen Flair oder Humor, wobei das Ganze entschärft wird-imho.

Deswegen gebe ich zu, dass diese "neue" Form der Gewaltdarstellung in Hollywood-Mainstreamstreifen zu viel für meinen Geschmack ist und ich diese Art von Filmen zukünftig meiden werde.

Meine Meinung muss natürlich nicht allgemeingültig sein.

Verfasst: So 17. Feb 2008, 14:31
von Argaween
Sehr interessantes Thema.
Gewalt gab es schon immer.

Meine lieben Herren bitte.
Wer mir z.B sagt das Bugs Bunny und Donald Duck nicht gewalttätig sind so wie Tom&Jerry, den kann ich nicht verstehen.
Sicherlich.
Es sind Cartoons.
Zeichentrickgewalt aber immer noch Gewalt wenn man genau darüber nachdenkt oder würde es jemand witzig finden wenn er Dynamit in die Fresse bekommt oder wenn er den Kopf wegschossen bekommt und so weiter und so fort.

Jedoch muss man das ganze einfach als Unterhaltung anerkennen.
Die Kids lieben es.

Es gab da mal eine sehr gute Folge bei den Simpsons.
Itcy&Scraty (Offenbar bei Tom&Jerry abgekupfert- Nur ganze Ecken härter!) wollte Marge Simpson verbieten, weil sie nicht wollte, das ihre Kinder und weitere Kinder diesen Schund ansehen.
Sie hat zig Eltern versammelt für eine Demonstration um die Gewalt aus der Serie zu nehmen.
Mit Erfolg.
Die Kinder hatten keine Lust mehr auf die Sendung und sind lieber nach draußen gegangen zum spielen.
So weit so gut allerdings gab es dann eine Demonstration wegen einer Statue mit einem Penis.
Marge hatte nix dagegen und fand es nicht schlimm- Die anderen Eltern aber und so wurde die einzige emsige Anführerin zu einem Buhman.

Einfach ausgedrückt:
Die Kids hätten nie die Idee so was wie in der Serie nach zu machen.
Sie fanden es einfach cool

Eine andere Sache betrifft auch die Simpsons.
Es gibt ein T-Shirt von Bart mit dem Titel "Total Versager".
Die meisten Eltern haben so einen Aufstand um diesen Gag gemacht, die Kinder nahmen das nicht ernst aber die Eltern haben daraus wieder alles schlimmer gemacht als es ist und meinten das ihr Kind daruf stände ein "Versager" zu sein ohne jemals die Serie gesehen zu haben und den Witz zu verstehen.
Leider können Jugendliche unserer heutigen Gesellschaft aber wohl nicht mit so was umgehen.
Handyvideos, Fanfilme wo Jugendliche zusammen geschlagen werden in der Schule und Sachen wo jemanden der Kopf abgeschlagen wird im Iran/Irak sind zur Unterhaltung der Jugendlichen selbst geworden und das meiste sind leider keine Fakes sondern echtes Matrial von youtube und anderen Seiten.
Das ist für mich weit aus gefährlicher als Gewalt in Filmen.

Sorry für mehr OT
SAW und Hostel sind das was damals die Gladiatorenkämpfe in den Arenen der Römer waren.
Blutige Unterhaltung für den Pöbel.

Aber zum Glück ist unsere Gesellschaft noch nicht so weit, so schlimme Dinge wie wir wie in Running Man gesehen haben oder Rollerball als Spiele zu machen.

Doch in meinen Augen ist der Schritt nicht mehr weit.
Dschungelcamp zeigt leider schon deutlich in welche Richtung es gehen wird und meine Eltern finden es auch noch gut :(

Ich denke, das wir in der Zukunft uns noch ganz schöm ungucken werden was Shows und Entertiment angeht.
Vielleicht sehen wir dann die Fallen aus SAW in einer Show....wünschen will ich so was auf keinem Fall aber die Gesellschaft verblödet so imens,...also die Angst ist bei mir auf jeden Fall da.



Vielleicht kann ja jemand einen extra Fred erstellen.
Ich finde das Thema sehr diskussionswürdig und interessant aber es kann mal ein anderer als ich machen.
THX.


Edit
Verwechseln darf man jetzt aber auch nicht Gewalt mit SM z.B wie es einige Leute gerne tun in der Gesellschaft.
Ich hasse Menschen dafür wenn sie solche Aussagen (Die hat der Typ der Eric in SAW II spielt gemacht) wie das SAW als Reihe halt ideal genau wie Hellraiser für Fans härterer Spielarten mit dem Partner zu Hause sei.

So ein Schwachsinn.
Jeder halbwegs normale Mensch weiß das da Welten zwischen diesem Irrsinn und dem Spaß liegen.

Verfasst: So 17. Feb 2008, 19:54
von Blap
Riddick hat geschrieben: Damals war ich schwer begeistert, heute kann er mich aber immer noch gut unterhalten. 8) :wink:
Ich bin noch immer schwer begeistert von diesem Scheiss. Die Cannon Filme muss man einfach gern haben! :)
Viktor hat geschrieben:Ein mörderischer Sommer
Ein Meisterwerk. Schön, dass dieser Film hier endlich mal genannt wird!
SiMMens hat geschrieben: 1. Früher wurden Splatterfilme nur von kranken Amokläufern und Satanisten angesehen,...

2. ...und man hat das Gefühl, dass sich die Filme jedes mal selber an Brutalität überbieten wollen.
Ich bin ja gegen einen rüden Umgangston im Forum, aber bei solchen Beiträgen muss ich schon um Contenance ringen... :shock:

1. Aha. Hmmm... Wie gut, dass meine bisherigen Amokläufe nicht aufgefallen sind. Wie gut, dass meine schwarzen Messen nur vor ausgesuchtem Publikum stattfinden. :lol:

2. Werke wie "Saw" oder "Hostel" sind kleine Splatterfilme. Splatter zeichnen sich durch masslos übertriebene Effekte aus, die meist eindeutig als völlig unecht und überzogen zu erkennen sind. Gegen den Mettgutfaktor von "Braindead" wirkt "Saw" wie ein Kindergeburtstag. Doch trotzdem ist "Saw" eindeutig der brutalere Film. Splatterfilme sind Komödien mit Gepansche, die Ereignisse in "Saw" oder "Hostel" könnten fast realistisch sein. In unserer kranken Welt kommt mir besonders "Hostel" gar nicht so absurd vor.

***

Als ich vor etlichen Jahren mit Freuden Filme wie "Braindead" oder "Meet the Feebles" im Kino gesehen habe, es gab in der nächsten Großstadt ein kleines, feines Kino für solche Fälle, kamen die paar dutzend Zuschauer allesamt lachend und entspannt aus den Vorstellungen. Finden heute Vorführungen von Filmclubs statt, die z.B. kultigen Italo-Horror aus den Siebzigern/Achtzigern präsentieren, findet sich zu solchen Events ein erlesenes Publikum von Filmfreaks ein. Nur Amokläufer und Satanisten habe ich da noch nicht angetroffen.

Gruß

Das Blap™ Massenmörder und Satan in Personalunion

***

Heute macht mir Kino leider keinen Spass mehr. Diese sterilen Hightech-Kinofabriken sind mir ein Graus.

Verfasst: So 17. Feb 2008, 20:56
von Argaween
Blap hat geschrieben:
Ich bin ja gegen einen rüden Umgangston im Forum, aber bei solchen Beiträgen muss ich schon um Contenance ringen... :shock:
Verständlich...ich kämpf hier mit einer Grippe aber der Beitrag hat mich auch sehr angewidert.
Blap hat geschrieben: 1. Aha. Hmmm... Wie gut, dass meine bisherigen Amokläufe nicht aufgefallen sind. Wie gut, dass meine schwarzen Messen nur vor ausgesuchtem Publikum stattfinden. :lol:
Du bist noch kein perfekter Amokläufer.
Du musst immer schwarz gekleidet sein.
Du musst nur derben Kram hören. Am besten satanistisch angehaucht.
Dein Zimmer muss annährend "Krank" aussehen.
Du darfst keine Freundin/Frau haben und keine Freunde.
Und deine Sammlung muss aus bösen Filmen und bösen Spielen bestehen.
Ach so und du musst Bücher über Satanistenkram haben und Okkultimus sonst bist du doch nur nen Fake.

Jedenfalls laut den Medien!
:roll:

Blap hat geschrieben: 2. Werke wie "Saw" oder "Hostel" sind kleine Splatterfilme. Splatter zeichnen sich durch masslos übertriebene Effekte aus, die meist eindeutig als völlig unecht und überzogen zu erkennen sind. Gegen den Mettgutfaktor von "Braindead" wirkt "Saw" wie ein Kindergeburtstag. Doch trotzdem ist "Saw" eindeutig der brutalere Film. Splatterfilme sind Komödien mit Gepansche, die Ereignisse in "Saw" oder "Hostel" könnten fast realistisch sein. In unserer kranken Welt kommt mir besonders "Hostel" gar nicht so absurd vor.
Ich denke er meinte SAW III und der ist schon wie ich ja schrieb, arg übertrieben an Splatter.
Nimmt sich aber dummerweise ernst dabei.
Hostel...son Film wäre aber früher nie Mainstream gewesen...keine Ahnung wie der es überhaupt so weit gebracht hat...wahrscheinlich weil man mit dem Namen Tarantino geworben hat der nix mit dem Film zu tun hat.
Einem der in meinen Augen übergyhptesten Regisseure überhaupt aber das ist nen anderes Thema.



Blap hat geschrieben: Heute macht mir Kino leider keinen Spass mehr. Diese sterilen Hightech-Kinofabriken sind mir ein Graus.
Also wir gehen bei uns in ein kleines gemütliches Kino.
3 Bereiche.
Auf:
Über uns drücken!
Ich find, da ist gar nichts mit steril...
Würde dir bestimmt auch gefallen, denke ich mal.
[url]http://www.kcschwelm.de/[url]

Und die Filme laufen da alle über einen Monat die gleichen aber dafür ist es super gemütlich wenn ich mal von der Tatsache absehe, das in diesem Kino noch geraucht werden darf und das mir das sehr auf die Luft schlägt aber besser als diese beschissenen Großketten ala Cinestar/Cinnemaxx zu unterstützen.



Und dann gibt es in Wuppertal noch ein Kino wo so Schwarz/Weiß Klassiker laufen.
Wir wollten da immer mal hinn aber uns ist jedesmal was dazwischen gekommen.

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 00:50
von Blap
Argaween hat geschrieben: Hostel...son Film wäre aber früher nie Mainstream gewesen...keine Ahnung wie der es überhaupt so weit gebracht hat...wahrscheinlich weil man mit dem Namen Tarantino geworben hat der nix mit dem Film zu tun hat.
Einem der in meinen Augen übergyhptesten Regisseure überhaupt aber das ist nen anderes Thema.
Da wäre ich nicht so sicher. Die Kannibalen-Welle der späten Siebziger/frühen Achtziger war damals Mainstream. Gegen diese Filme wirken Reihen wie "Saw" und "Hosten" wie ein Heimatfilm. Früher war der Mainstream häufig kreativer, packender und mit etlichen Perlen geschmückt. Heute sieht es da viel trostloser aus. Damals konnten auch Filme für die Massen noch aufwühlend sein, heute gibt es meist 08/15 Einheitsbrei.

Ich stehe zwar mehr auf "den alten Scheiss" aus den Sechzigern und Siebzigern, aber z.B. "Hostel" hat mir gut gefallen. Eli Roth ist sich ein wenig gehypt, aber er ist mit dem Herzen bei der Sache. So hat er es z.B. geschafft für "Hostel 2" Göttin Edwige Fenech wieder vor die Kamera zu holen, von ein paar anderen Exploitation Legenden ganz zu schweigen. Da fällt mir gerade ein, dass ich "Hostel 2" noch nicht gesehen habe. Die deutsche DVD ist ein Witz, da muss auch importiert werden.

Von Eli Roth werden noch tolle Filme kommen, warte es nur ab!

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 07:20
von Blap
Zum Thema:

Eine Faust wie ein Hammer

Der Held der Handlung Yu Tien-Lung (Wang Yu) ist der beste Schüler einer gutartigen Kampfschule. Als die Bösewichter einer anderen Kampfschule in einem Teehaus den dicken Max markieren, bekommen sie von Yu Tien-Lung und dessen Freunden einen geplegten Satz heisse Ohren. Am Nachmittag gibt es dann noch eine grössere Keilerei, bei der die Unsymphaten erneut den Arsch versohlt bekommen. Yu Tien-Lungs Meister ist über diese Vorfälle nicht erfreut, er bestraft seinen Zögling. Doch schon steht der Meister der Fieslinge mit Gefolge im Türrahmen, und fordert die Herausgabe von Yu Tien-Lung. Dies kann natürlich nicht angehen. Da die Bösewichter aber schon wieder eine dicke Lippe riskieren, gibt es natürlich gleich wieder aufs Maul. Wütend zieht der böse Meister mit seinen Schergen ab...

Doch damit ist der Schurke nicht zufrieden. Da er mit dem Schmuggel von Opium viel Geld verdient, lässt er diverse Söldner aus der Ferne herbei rufen. Diese sollen gegen gute Bezahlung mit der verfeindeten Kampfschule endgültig kurzen Prozess machen. Tatsächlich können die Guten sich nicht gegen die übermächtigen, bösartigen Gegner behaupten. Selbst der sehr talentierte Yu Tien-Lung bezieht Prügel, wobei ihm ein Arm verlustig geht. Sein Meister und die anderen Schüler werden abgeschlachtet, unser Held kriecht mit schweren Verletzungen davon. Glücklicherweise finden ein älterer Herr und dessen Tochter den Geschundenen. Sie pflegen ihn gesund, und mit Hilfe eines speziellen Trainings trainiert Yu Tien-Lung seine verbliebene Faust zu einer stahlharten, tödlichen Waffe. Bald soll die Zeit der Rache gekommen sein...

Wang Yu wurde bei den Shaw Brothers zum Star, doch nach ein paar sehr erfolgreichen Produktionen trennten sich die Wege von Star und Produzenten. Für die Konkurrenz Golden Harvest stand Wang Yu bei "Eine Faust wie ein Hammer" vor der Kamera, und übernahm auch gleich den Regiestuhl sowie weitere Aufgaben. Tatsächlich sieht man dem Film sofort an, dass er nicht aus dem Hause Shaw stammt. Dem Werk fehlt die wundervolle, elegante Schönheit der Shaw Produktionen, die gesamte Inszenierung fällt deutlich kruder und klamaukartiger aus. Die Ausrichtung ist folglich eine andere, der Spassfaktor aber ebenfalls sehr hoch. Ich bin ein sehr grosser Freund der typischen Shaw Atmosphäre, aber trotzdem froh, dass Golden Harvest sich hier deutlich davon abgrenzt, Abwechslung ist eine feine Sache.

Prügel gibt es reichlich. Die fiesen Söldner wenden unterschiedliche Kampftechniken an, dabei wird teilweise so unglaublich übertrieben, dass für etliche Schenkelklopfer gesorgt ist. Da blasen sich Fieslinge aus Tibet wie Ballons auf, da läuft ein "Yoga Meister" im Eilzugtempo auf den Händen, um schliesslich zu erblassen, wenn der Held auf lediglich einem Finger (!) läuft! Herrlich! Das Erzähltempo ist nicht ganz so rund. Zunächst nimmt sich Wang Yu genügend Zeit, ohne dabei zahlreiche Prügeleien zu vergessen, aber seine Heilung und Ausbildung verläuft dann doch ein wenig hektisch. Aber was solls, im Finale gibt es nochmal ordentlich Fratzengeballer.

NEW hat diesen kultigen Eastern in einer kleinen Hartbox veröffentlicht, es gibt zwei schicke Cover zur Auswahl. Die Qualität ist für einen Eastern von 1971 sehr gut ausgefallen. Toller Film, tolle DVD, Pflichtkauf!

Dicke 8/10


Cyborg

Die Zukunft sieht bescheiden aus. Die Zivilisation ist am Boden zerstört. Eine Seuche hat die Menscheit stark dezimiert, marodierende Banden tyrannisieren das Land. Gibson Rickenbacker (Jean-Claude Van Damme) ist einer der wenigen Helden dieser finsteren Zeit. Ein Cyborg ist mit den Daten für ein Gegenmittel zur Bekämpfung der Seuche ausgestattet. Der Begleitschutz des weiblichen Cyborgs fällt jedoch der Bande um Fender Tremolo zum Opfer. Mit seiner Beute machen sich Tremolo und seine Mannen auf nach Atlanta, dort können die Daten ausgewertet werden. Rickenbacker, der sowieso noch eine Rechnung mit Tremolo zu begleichen hat, heftet sich den Schurken an die Fersen. Begleitet wird er von einer jungen Dame, die ebenfalls an der Rettung der Menschheit interessiert ist...

Albert Pyun drehte 1989 diesen Film für die Cannon Studios. Im Laufe seiner Karriere hat Pyun auch grausige Gurken abgeliefert, doch "Cyborg" zählt zweifellos zu seinen besten Werken. Cannon verlässt diesmal das übliche Action-Areal und setzt auf Endzeit. Ein sehr gelungener Ausflug! Wie die Namen "Gibson", "Marshall" usw. vermuten lassen, sollte "Cyborg" wohl ursprünglich eine Art harte Rock Oper werden. Zum Glück ist daraus nicht geworden! Ich liebe Musik, aber bitte in Filmen nur als Untermalung. Ich stehe einfach nicht auf die Verpanschung dieser beiden wundervollen Formen der Kunst.

Aber zurück zum Film. Van Damme zeigt sich in erstklassiger körperlicher Verfassung, schauspielerisch ist er heute um Welten besser, aber bei einem Film wie "Cyborg" passt sein damaliges Spiel perfekt. Die Endzeit-Atmosphäre kommt gut rüber, bei mir rennt man damit sowieso offene Türen ein. In Deutschland wurde der Film mit einer Indizierung bedacht. Ich halte das für übertrieben, denn allzu brutale Szenen sind nicht zu sehen. Der Film legt ein flottes Tempo vor, stellenweise hätte ich mir gar eine etwas langsamere, tiefere Erzählweise gewünscht. Sehr schöne Arbeit hat die Kamera geleistet.

Von mir gibt es dicke 8/10. Wenn der Film ausser dem Helden Van Damme noch etwas besser ausgearbeitete Co-Charaktere zu bieten hätte, und manche Passagen mit mehr Sorgfalt erzählt worden wären, hätte ich vermutlich sogar 9/10 gezogen! Aber da 8/10 für "sehr gut" steht, ist damit meine Freude über diesen Film durchaus angemessen unterstrichen. Die DVD aus dem Hause MGM kommt in ordentlicher Bildqualität, lässt aber leider -wie bei MGM üblich- jegliche Extras vermissen.

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 13:05
von Argaween
Blap hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben: Hostel...son Film wäre aber früher nie Mainstream gewesen...keine Ahnung wie der es überhaupt so weit gebracht hat...wahrscheinlich weil man mit dem Namen Tarantino geworben hat der nix mit dem Film zu tun hat.
Einem der in meinen Augen übergyhptesten Regisseure überhaupt aber das ist nen anderes Thema.
Da wäre ich nicht so sicher. Die Kannibalen-Welle der späten Siebziger/frühen Achtziger war damals Mainstream. Gegen diese Filme wirken Reihen wie "Saw" und "Hosten" wie ein Heimatfilm. Früher war der Mainstream häufig kreativer, packender und mit etlichen Perlen geschmückt. Heute sieht es da viel trostloser aus. Damals konnten auch Filme für die Massen noch aufwühlend sein, heute gibt es meist 08/15 Einheitsbrei.

Ich stehe zwar mehr auf "den alten Scheiss" aus den Sechzigern und Siebzigern, aber z.B. "Hostel" hat mir gut gefallen. Eli Roth ist sich ein wenig gehypt, aber er ist mit dem Herzen bei der Sache. So hat er es z.B. geschafft für "Hostel 2" Göttin Edwige Fenech wieder vor die Kamera zu holen, von ein paar anderen Exploitation Legenden ganz zu schweigen. Da fällt mir gerade ein, dass ich "Hostel 2" noch nicht gesehen habe. Die deutsche DVD ist ein Witz, da muss auch importiert werden.

Von Eli Roth werden noch tolle Filme kommen, warte es nur ab!
Ich meinte nicht Eli Roth sonder Tarantino mit Überghypt.

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 14:57
von Argaween
Catwoman (Comic-Verfilmung)
Bild


Handlung 1/3
Ach herrje.
Was hätte man alles an der Story aus Catwoman raus holen können.
Die Nebencomics um Selina alias Catwoman bieten so viel Stoff.
Statdessen entschied man sich den Anfang und Charaktäre völlig neu zu gestalten.
So spielt das ganze auch nicht im trostlosen, düsteren Gotham City und es ist auch nicht Selina die zu Catwoman wird sondern die schüchterne Frau namens Patience Prive die für einen Schönheitskonzern arbeitet der ein neues Produkt auf den Markt bringen will, dummerweise kriegt sie das mit und muss beseitigt werden.
Durch einen unglücklichen Unfall (So kann man es nennen) wird sie durch Katzen wiederbelebt und entedeckt eine ganz neue Seite an sich.


Darsteller 1/3
Patience, gespielt von Halle Barrey kann höchstens eins.
Ihren Arsch und die Titten in allen Lebenslagen raushängen lassen so das die Herrenwelt bei ihrem Tussigang im Lederkostüm mit Peitsche auf das wahrscheinlich jede junge Domina stolz wäre (Nur die Maske sieht zu dämlich aus), als Catwoman wahrscheinlich nur noch am sabbern ist.
Der Rest der Darsteller ist auch nicht besser.
Selbst Sharon Stone kann den Film nicht retten was ihre schauspielerischen Fähigkeiten als Bösewicht angeht.

Action 2/3
Immerhinn wird uns hier einiges geboten.
Catwoman springt von einem Dach zum anderen, und verpügelt böse Buben und knallt mit der Peitsche rum.
Der Kampf gegen Ende ist zwar ein bischen übertrieben aber auch ziemlich unterhaltsam.

Effekte 1/3
Der ganze Film wirkt wie ein etwas längeres Viva/MTV Musikvideo, die Kameratechnik ist diesem Stil gehalten.
Wer genau hinsieht, sieht auch dauernd irgendwelche CGI Effekte wenn Catwoman herumspringt und herumhüfpft.
Ganz schlimm bei der Wiederbelebungszene die CGI Katzen.
Mir hat es jedenfalls nicht gefallen.
Ich steh nicht auf Viva und MTV und schon gar nicht auf überdeutliche CGI.


Gesamt: Gibt besseres.

Nebenbemerkung
Trotz aller Kritik.
Der Film ist trozdem unterhaltsam und recht kurzweilig.

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 16:01
von Blap
Argaween hat geschrieben: Tarantino mit Überghypt.
Da bin ich völlig anderer Meinung. Ob man Tarantino mag ist Geschmacksache. Fakt ist aber, der Mann ist ein echter Film-Freak, einer der mit dem Herzen dabei ist. Das merkt man seinen Werken zu jeder Zeit an. Daher halte ich ihn keinesfalls für gehypt. Er ist ein Lichtblick zwischen diesen ganzen fürchterlichen Emmerichs und Bays.

Zur Erklärung: "Hype" bedeutet für mich, dass jemand/etwas ohne Substanz in den Himmel gelobt wird und in aller Munde ist. Klar, Tarantino hat viel Presse, aber er auf jeden Fall Substanz. Er liebt das Kino, dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung. Ich liebe seine Filme. Vermutlich kann man diese erst so richtig gern haben, wenn man sich mit den wundervollen Wurzeln von Tarantinos Kosmos beschäftigt hat. Er bedient sich bekanntlich bei alten Schätzchen, aber das tut er nicht wie eine Heuschrecke sondern wie ein Liebhaber, Verehrer.

Argaween hat geschrieben: Patience, gespielt von Halle Barrey kann höchstens eins.
Ihren Arsch und die Titten in allen Lebenslagen raushängen
Wer erwartet von einem solchen Machwerk ernsthaft mehr? Ich muss mir den Kram wohl wirklich mal ansehen. Das Wort "Ti****" übt einen merkwürdigen, unerklärlichen Reiz auf mich aus. :lol: :lol:

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 18:02
von Nolli
Blap hat mal wieder mit allem was er sagt absolut recht!

Zu nem sinnvollen Beitrag reichts nach stundenlangen hitzigen Projektmeetings zwar nicht mehr bei mir, aber meinen Support wollte ich trotzdem mal kund tun :D