Auch das wäre kein Problem. Da sich die Enstufen in den Boxen neutral verhalten (es wird ja nicht mehr über eine passive Weiche das gesamte Musiksignal verstärkt sondern jeder Weg hat sein eigenes Endstufenpaar, welches bereits vorgefilterte Signale bekommt - das entspricht echtes Bi-Amping), kann man seinen persönlichen Wunschklang über eine entsprechend "gesoundete" Vorstufe erreichen. Aktive Boxen sind aber meist so flexibel, das man sich mit einem eingebauten ATM schon den entsprechenden Klang mit speicherbaren Presets selbst einstellen kann. Das wird alles über den DSP gemacht, der auch für die Weiche zuständig ist. Der DSP ist dabei so flexibel, das man beliebige Frequenzgangkurven generieren kann.tomdo hat geschrieben:Bei der Aktivdisskusion sehe ich auch zwei andere Aspekte:
1.) Wenn man die Verstärkerdiskussionen allgemein so betrachtet, wie unterschiedlich die Vorlieben sind und Hifi Liebhaber X den Verstärker der Marke Y zu schrill findet aber die der Marke Z völlig begeistert favorisiert, wobei Liebhaber W es gerade andersrum favorisiert, dann sehe ich in einer immer fest eingebauten Verstärkereinheit gewisse Probleme. Was dem einen recht ist, mag der andere dann vermutlich nicht - die Wahl über den externen AMP gibt es ja nicht mehr. (bitte nicht als Meinungsvertretung für Verstärkerklang auffassen!)
Was ich aber in HiFi-Kreisen nicht verstehe: Man kauft sich sehr neutral abgestimmte Nubert Boxen um sie anschliessend durch einen Verstärker wieder färben zu lassen? Das hat nicht mit hoher Wiedergabetreue zu tun, denn eigentlich soll man genau das verstärkt bekommen, was sich auf der Platte befindet.
Man darf sich den Verstärker nicht so vorstellen, wie man das in HiFi-Kreisen als externes Gerät unter "Vollverstärker" oder "Endstufe" bekommt. Das ganze Gehäuse fällt schon einmal weg, was ein grosser Kostenfaktor ist. Dann gibt es auch nicht so eine aufwändige Schaltung mit Quellenwahl, Lautstärkeregelung, keine Vorstufe. Für Class-D Enstufen braucht man auch keine riesige Ringkerntrafos. Es ist auch ein völlig anderes Schaltungsdesign: 180 Watt im Tiefton / 100 Watt im Mitteltonbereich / 100 Watt Hochtonbereich. Wenn man das Konzept ganz modular aufbauen will, kann man sich die Verstärkereinheiten auch beliebig tauschen lassen. Ist nur alles nur eine Frage des Konzepts und der Entwicklungs-/Produktionskosten.tomdo hat geschrieben:2.) Bei Aktivsystemen sollten die integrierten Endstufen mindestens so potent sein wie der Rest des LS, eher etwas großzügiger ausgelegt um die Möglichkeiten der Chassis sauber ausnutzen zu können, soweit kein Widerspruch. Da aber nicht jeder diese Maximalpegel ausfahren kann bzw. weit darunter bleibt, werden sich einige sicher fragen - warum soll ich trotzdem die teureren Komponenten kaufen wenn ich es selber nicht brauche! Bei der Passivlösung kann man einen kleinen, feinen Verstärker verwenden der den realen Leistungsbedarf abdeckt für ein Bruchteil der Kosten.
Gruss,
Jorge