Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

joe.i.m hat geschrieben:Nein, dann gibt es andere Voraussetzungen. Die aber nicht rückwirkend gelten.

Nicht rückwirkend würde folgendes bedeuten:
Ein und der gleiche Autotyp müsste zwei unterschiedliche Normen erfüllen, abhängig davon, ob das Auto vor oder nach dem 01.01.2020 zugelassen wurde.

Ist doch jetzt auch nicht anders? Oder was meinst Du?

Gruß joe

Nur dass die Zeit zum Reagieren deutlich kürzer ist.
Die Euro 6 war jahrelang vorher angekündigt worden. Die Hersteller konnten sich mit Modellwechseln darauf einstellen. Wenn nun im Worst-Case-Szenario schon Ende 2017 der NEFZ-Nachfolger kommen soll, müssen alle aktuellen Modelle zum Stichtag die Norm erfüllen und es bleibt nur wenig Zeit zum Aufrüsten. Zudem würden die Modelle dann spürbar teurer, wobei normalerweise nur bei Modellwechseln Preisanpassungen stattfinden.

Jetzt sagt sogar die beste deutsche Zeitung, dass der Abgasskandal nicht allein ein VW-Problem ist:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-10/a ... ltminister

joe.i.m hat geschrieben:VW hat beschissen, die anderen haben, jedenfalls solange nichts anderes nachgewiesen wird, vorraussichtlich ihre Freiheiten genutzt

Gut, das ist eine valide Position, konnte ich bei g.vogt aber nicht rauslesen.

Es sei angemerkt, dass man VW zunächst nichts direkt nachgewiesen hat. Über den Umweg aufwendiger Messungen hat man Indizien gesammelt und damit VW unter Druck gesetzt. VW hat dem nicht standgehalten und schließlich die Manipulation zugegeben. Erst dadurch ist der Stein wirklich ins Rollen geraten. Was wäre, wenn VW weiter auf unschuldig plädiert hätte? Wäre Winterkorn noch im Amt? Hätte es die Hausdurchsuchungen gegeben? Gäbe es einen Millionenrückruf? Man weiß es natürlich nicht, vielleicht wäre aber nicht viel passiert.

Der eine oder andere OEM wird sich sicher überlegen, ob er lieber eine Aussitzstrategie fährt, in anbetracht der Konsequenzen, denen VW sich nun stellen muss.

Das eigentliche Problem ist eher, das es diesen Prüfzyklus gibt und keinen anderen. Das die Hersteller dann genau darauf optimieren und es erlaubte Tricks gibt, kann man den Herstellern nicht anlasten.

Klar, das ist überall zu beobachten. An lästige Metriken passt man sich nur soweit nötig an. In Bereichen, die von der Metrik nicht erfasst werden, versucht man, die Nebenwirkung so gering wie möglich zu halten. Ist die Metrik schlecht, wird dann das eigentliche Ziel verfehlt.

Im Zeitartikel steht, dass es juristisch schwierig werden könnte, VW Betrug nachzuweisen. Also müssten sich viele wohl erst mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Vita hat geschrieben:...
Es sei angemerkt, dass man VW zunächst nichts direkt nachgewiesen hat. Über den Umweg aufwendiger Messungen hat man Indizien gesammelt und damit VW unter Druck gesetzt. VW hat dem nicht standgehalten und schließlich die Manipulation zugegeben. Erst dadurch ist der Stein wirklich ins Rollen geraten. Was wäre, wenn VW weiter auf unschuldig plädiert hätte? Wäre Winterkorn noch im Amt? Hätte es die Hausdurchsuchungen gegeben? Gäbe es einen Millionenrückruf? Man weiß es natürlich nicht, vielleicht wäre aber nicht viel passiert.
....

Ich denke das die Behörden ab einem bestimmten Verdacht auch hätten einfordern können, das VW die Software vorlegt. Zumindest in den Staaten haben die durchaus die Macht dafür. Hier mögen die etwas zahnlosere Tiger sein.
Von daher gibt es in den Staaten ganz schnell den Punkt, wo man seine Strategie dementsprechend umstellen und mit denen kooperieren sollte. Sonst gehts richtig in die Hose.

Gruß joe

Edit: Denke jedenfalls, das es die auf einmal hektische Betriebsamkeit und Härte bisher so seitens des KBA bisher nicht gab, wenn nichts Sicherheitsrelevantes anlag. Von daher war ich etwas überrascht. Bisher wurden alle möglichen Sachen eher im gegenseitigen Einvernehmen gelöst. Denke aber das der Druck auf das KBA und die Politik in den letzten Wochen auch größer geworden ist.

g.vogt hat geschrieben:Ok, ok, ich bin nicht so autoaffin. Aber die Mehrzahl der Fahrzeuge schien mir der Sparte Zivilpanzer zuzuordnen zu sein.

So ein Hüftschuss kann schonmal daneben gehen. Die Fahrzeugauswahl deckt ein recht breites Spektrum ab und ist gar nicht weit entfernt von der Realität auf deutschen Straßen (nur meine persönliche Einschätzung).

Also doch Wortklauberei. Es geht ums große Ganze. Da gehört dieser Unsinn genauso beleuchtet wie die "freie Fahrt für freie Bürger".

Ich rede vom "Dieselgate" und einseitigem Bashing und du kommst mit Fahrten zum Bäcker und wirfst mir dann Wortklauberei vor?! Versteh ich nicht.

Dieser dein "Beweis" ist auch schon eine Weile bekannt. So ähnlich hat die VW-Affäre doch auch angefangen, d.h. wenn solche Überschreitungen ein Indiz für ein "verbotenes Gerät" sein sollten, dann käme das ans Licht oder wäre schon ans Licht gekommen.

Ein Beweis ist es natürlich nicht. Siehe dazu auch meinen vorherigen Post. Aber ein Anlass, sich mal von dem einseitigen VW Bashing abzuwenden und das Thema zuviel NOx Ausstoß bei allen möglichen Herstellern auf den Tisch zu legen. Du scheinst dem zu widersprechen, dabei geht es dir doch ums große Ganze?

Wenn da also nichts Greifbares herauskommt, dann muss ich vermuten, dass die anderen Diesel-Hersteller "nur legal getrickst" haben. Das kotzt mich genauso an; letztlich wird die "Trickserei" nicht aufhören, solange haufenweise Autos gebaut werden, die bei 120 getestet und auf der Autobahn mit 230 durch die Kante gehetzt werden. Traurig genug, dass VW es in den USA mit ihren strengen Tempolimits nicht geschafft hat, das Problem sauber zu lösen.

Wenn es dich genauso ankotzt, wieso befürwortest du dann einseitiges VW Bashing? Genau das versperrt doch den Blick aufs Wesentliche.

rockyou hat geschrieben:Jetzt sagt sogar die beste deutsche Zeitung, dass der Abgasskandal nicht allein ein VW-Problem ist:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-10/a ... ltminister

Danke für den Link. Genau solche Artikel haben mir gefehlt.

joe.i.m hat geschrieben:...Denke jedenfalls, das es die auf einmal hektische Betriebsamkeit und Härte bisher so seitens des KBA bisher nicht gab, wenn nichts Sicherheitsrelevantes anlag. Von daher war ich etwas überrascht. Bisher wurden alle möglichen Sachen eher im gegenseitigen Einvernehmen gelöst. Denke aber das der Druck auf das KBA und die Politik in den letzten Wochen auch größer geworden ist.

Nachdem wir es uns mit unseren "Freunden", den Amis, ja nicht noch weiter verscherzen wollen (schließlich steht ja auch noch TTIP an), wird die Bundesregierung dieses Mal wohl nicht umhin kommen die deutschen Automobilhersteller nicht - wie sonst so oft - mit Samthandschuhen anzufassen und es auf dem "kleinen Dienstweg" (also mit einem Besuch von Herrn Winterkorn bei Frau Merkel) zu belassen...

Die Amis wollen wohl Taten sehen... Und sie riechen Geld...