Letztes Wochenende gab es Rouladen aus dem DOpf - lecker!
Für alle, die mit dem Begriff "DOpf" nichts anzufangen wissen: DOpf = Dutch Oven (
https://de.wikipedia.org/wiki/Dutch_oven), ein großer, gusseisener Topf, der mit Kohlen (oder sonstiger Glut) befeuert werden kann und sehr flexibel einsetzbar ist.
Darin gelingen Eintopfgerichte, Aufläufe, Brote, Schmorgerichte, Bräten aber auch Ribs und sogar Pulled-Pork gut und werden schoned zubereitet.
Die Rouladen wurden dabei ganz klassisch gemacht:
- Gewürzgurken, Schweinespeck (geräuchert) und Karotten in kleine Streifen (bzw. bei mir waren es Würfel) schneiden.
- Rinder-Rouladen abtupfen und auf der Arbeitsfläche ausbreiten.
- Rouladen mit Senf bestreichen und auf 3/4 der Länge mit gem vorbereiteten Gemüse belegen (dabei nicht bis an den äußeren Rand legen).
- Rouladen etwas Pfeffern (am besten frisch gemahlenen verwenden). Auf Salz habe ich verzichtet, da ja schon geräucherter Speck rein kommt.
- Rouladen nach hinten ("hinten" ist da, da wo kein Gemüse liegt
) aufrollen, dabei die Enden rechts und links immer ein klein wenig einschlagen - so fällt später nichts raus.
- Wenn sie fertig gerollt sind entweder mit Spießen oder Küchengarn fixieren, damit später nichts auf geht.
Die Soße macht sich praktisch im DOpf "von alleine", einzig etwas Vorbereitung ist nötig:
- Suppengemüse (Sellerie, Karotten, Lauch und etwas Petersilie) in recht grobe Stücke schneiden (ca. daumendicke Scheiben).
- eine große Gemüsezwiebel halbieren (die ist später für eine schöne braune Farbe des Sauce zuständig, daher die Schale einfach dran lassen).
- Wenn noch Speck von den Rouladen übrig ist, wird der für die Sauce verwendet.
Dann den DOpf anheizen:
Ich habe einen 10" DOpf, also glühe ich ca. 2 x (10+2) Holzkohlebriketts im Anzündkamin durch. Sind diese durchgeglüht kommen die Hälfte davon auf eine feuerfeste Oberfläche und der DOpf wird darauf gestellt. Dann warten, bis ordentlich Hitze im DOpf ist. Die restlichen Kohlen lege ich auf einen Haufen, damit sie nicht zu schnell ausglühen.
Zubereitung:
- Etwas Sonnenblumenöl in den DOpf geben und heiß werden lassen.
- Die beiden Zwiebelhälften auf die Schnittflächen legen und so lange anbraten, bis die Schnittflächen gut Röstaromen bekommen haben (darf ruhig etwas dunkel sein, solange es nicht bitter wird).
- Die beiden Zwiebelhälften herausnehmen und zur Seite legen.
- Speckwürfel (wenn vorhanden) in den DOpf geben und anbraten.
- Das Gemüse (außer der halbierten Zwiebel) in den DOpf geben und andünsten. Es muss nicht glasig werden, einfach etwas Farbe nehmen lassen.
- Hat das Gemüse Farbe, wird etwas (ca. 1-2 EL) Tomatenpaste in den DOpf hinzugefügt und ebenfalls ein paar Minuten mit angeröstet.
- 2 Lorbeerblätter und die Petersilie dazu geben und die beiden angebratenen Zwiebelhälften mit den Schnittflächen nach unten wieder in den DOpf legen.
- Die Roulladen oben auf legen.
- Das Ganze mit trockenem Rotwein (ca. 0.5l) und etwas Brühe (z. B. 1/4l Gemüsebrühe) auffüllen. Das Gemüse sollte vollständig von Flüssigkeit bedeckt sein, die Rouladen auch ein kleines Stück darin liegen aber nicht "untergehen".
- Deckel auf den DOpf und die restlichen Kohlen schachbrettförmig darauf verteilen.
Dann heißt es warten und ab und an mal drauf schauen, ob eventuell zu viel Wasserdampf entweicht. Wenn zu viel Dampf aus dem Deckel entweicht, dann dessen Sitz kontrollieren oder ggf. ein paar Kohlen oben wegnehmen. Das Ganze soll nur leicht köcheln/schmurgeln. Den Deckel nicht zu oft abnehmen, das verlängert die Garzeit ("if you're looking, you ain't cooking" - aber tragisch ist es nicht, auch mal öfter rein zu gucken, denn die Verlängerung der Garzeit ist minimal). Nur mal zur "Halbzeit" in den DOpf schauen, ob noch genug Flüssigkeit vorhanden ist und ggf. noch etwas Wein/Brühe nachgießen.
Bei mir hat es ca. 1.5h gedauert, bis die Rouladen gar waren.
Dann die Rouladen und das Gemüse aus dem DOpf nehmen, die Sauce entweder in ein anderes Gefäß umfüllen im DOpf selbst mit etwas Butter (oder Mehlbutter) "aufmontieren" und ggf. noch etwas einreduzieren, damit sie schön sämig und glänzend wird.
Dazu passen wunderbar selbst gemachte Spätzle, ein grüner Salat und ein trockener Roter (z. B. eine fränkische Domina oder ein Spätburgunder).
Ist wirklich ein feines Essen und kein großer Aufwand
Mahlzeit!