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Verfasst: Mi 2. Nov 2005, 10:42
von g.vogt
Hallo alle miteinander,
ich habe im täglichen Leben eben auch den Eindruck, das einigen Menschen jede Spur von Menschlichkeit abhanden gekommen ist. In deinem Beispiel, Maugi, ist es die Achtung vor der Lebensleistung alter Menschen und Mitgefühl für ihre Altersgebrechen.
Ich kann von einem Erlebnis im Straßenverkehr berichten, dass mir am Freitag widerfahren ist:
Stellt euch eine Durchfahrtstraße in einem Wohngebiet vor. Linksseitig liegen die Straßenbahngleise etwa 1/2m vom Bordstein entfernt, rechtsseitig ist die Fahrbahn zugeparkt und nur ein Streifen von ca 3/4m bis zum Gleis frei. Auf dieser Straße kommen 2 Autos gerade eben komfortabel aneinander vorbei. Damit ists natürlich vorbei, wenn meinereiner mit dem Rad da langfährt. Dass mancher nicht die nötige Geduld aufbringt und trotz herannahenden Gegenverkehr schnell noch vorbeischnippen muss bin ich ja gewohnt. Aber: Linksseitig war gerade eine Baustelle auf dem Fußweg, deren Bauzaun bis zum Randstein reichte. Und da trabte nun auf der Straße so ein Dreikäsehoch mit seinem Schulranzen auf der Straße am Bauzaun entlang. Von hinten hörte ich ein Auto aufkommen und traute meinen Augen kaum, als dieses Auto just in dem Moment, wo Kind und radfahrendes Ich auf gleicher Höhe angekommen waren, mittendurch schnippte. Was geht in einem Menschen vor, der mit schätzungsweise 40 Sachen und schätzungsweise 0,5m Abstand an einem Kind vorbeibrettert?
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Mi 2. Nov 2005, 11:47
von Mayday21
g.vogt hat geschrieben:Was geht in einem Menschen vor, der mit schätzungsweise 40 Sachen und schätzungsweise 0,5m Abstand an einem Kind vorbeibrettert?
Wenig bis nichts, das ist ja das Problem ...
Verfasst: Mi 2. Nov 2005, 11:52
von g.vogt
Mayday21 hat geschrieben:g.vogt hat geschrieben:Was geht in einem Menschen vor, der mit schätzungsweise 40 Sachen und schätzungsweise 0,5m Abstand an einem Kind vorbeibrettert?
Wenig bis nichts, das ist ja das Problem ...
Ja, das denke ich auch. Aber das bedeutet eben bspw., dass ein solcher Mensch (zumindest in dieser Situation) gänzlich abgeschnitten ist von seinen Gefühlen und Instinkten, die Menschen wie Tiere gerade beim Nachwuchs, bei unseren Kindern - eigenen wie fremden - dazu drängen, diese vor Unheil zu bewahren.
Verfasst: Fr 4. Nov 2005, 15:09
von Maugi
Verkehrsunfälle mit Fußgängern und Radfahrern, besonders mit Todesfolge, nehmen in Bremen gerade wieder zu !
Als Radler erlebe ich auch oft schlimme Auseinandersetzungen mit den Autofahrern. Würde ich nicht vorrausschauend fahren und mit falschen Verhalten der Verkehrsteilnehmer rechnen, könnte ich hier wohl nichts mehr schreiben. Ein Freund hatte vor kurzem die Bekanntschaft mit dem Außenspiegel eines Geländewagens gemacht. Zum Glück ist, bis auf einen Materialschaden, nichts passiert. Dieser Unfall geschah sogar in einer "Tempo 30 Zone"
Zu den 0,5m mit 40kmh.
Einfach unglaublich wie verantwortungslos Menschen sein können, schlimmer geht halt doch immer !
Gruß
vom Maugi
Verfasst: Fr 4. Nov 2005, 15:27
von Maugi
Ein Vorgang fällt mir in diesem Zusammenhang ein.
Der Unfall ereignete sich nachts, auf einer schlecht beleuchteten Nebenstraße (Tempo 30). Eine junge Frau hat einen Passanten, der wohl dunkel gekleidet war, nicht gesehen und ihn im wahrsten Sinne des Wortes, von der Straße gekickt. Der Mann verstarb noch am Unfallort, ohne das sich die Frau um ihn gekümmert hatte. Vor Gericht wenig Einsicht und großes Klagen der Frau, weil sie ja nun nicht mehr mit dem Auto fahren dürfe, es sei für sie so, als ob man ihr einen Arm abschneiden würde. Der Richter war sprachlos.
Wie kann man so abgebrüht sein ?
Gruß
Maugi
Verfasst: Fr 4. Nov 2005, 16:16
von JensII
Bin selber Jahre lang mit dem Radl zu arbeit und Schule gefahren, geht aus Beruflicher Sicht kaum noch.......
Den meisten Autofahrern ist nicht bewusst, das sie 1,5 Meter abstand halten müssen wenn sie nen Radfahrer überholen!
Ich wohne in einer 30-Zone mit aufgemalten Radwegen. an einer Stelle stehen immer Autos, dass EIGENTLICH nur ein Auto lang kann, es sei denn man schiebt den Gegenverkehr auf den VERBOTENEN Radweg. Das passiert NUR, und da sich auch kaum einer an die 30 hält, schaut auch fast niemand, ob denn ein Radfahrer neben ihm ist. ICH schaue immer ob da einer ist, und fahre aus Prinzip NICHT über den Radweg, auch wenn er frei ist. Teilweise ziehen die Autos doch raus, einen hat das den Spiegel gekostet, meiner wurde nur eingeklappt. Keine Schäden
War aber verdammt KNAPP, dann währe mein halbes Auto wrack gewesen.
Ich bin aber leider auch TEILSCHULD wenn was passiert, ich müsste trotz durchgezogener Linie auf den Radweg um, nen Crash zu verhindern..........
Aber die Politik ist da ja schon VERRÜCKT!
Hier sind über all Radwege auf die Strassen gemalt, direkt neben der Fahrbahn. Und dann kommen die Parkplätze. Da kann eigentlich kein Auto mit dem Abstand vorbeifahren. Warum macht man nicht Fahrbahn-Parkplätze-Radweg anstelle von Strass-Radweg-Parkplatz? Das währe doch ein super PUFFER, der Leben retten kann!!!
Verfasst: Mo 7. Nov 2005, 09:16
von Mayday21
Maugi hat geschrieben:Ein Vorgang fällt mir in diesem Zusammenhang ein.
Der Unfall ereignete sich nachts, auf einer schlecht beleuchteten Nebenstraße (Tempo 30). Eine junge Frau hat einen Passanten, der wohl dunkel gekleidet war, nicht gesehen und ihn im wahrsten Sinne des Wortes, von der Straße gekickt. Der Mann verstarb noch am Unfallort, ohne das sich die Frau um ihn gekümmert hatte. Vor Gericht wenig Einsicht und großes Klagen der Frau, weil sie ja nun nicht mehr mit dem Auto fahren dürfe, es sei für sie so, als ob man ihr einen Arm abschneiden würde. Der Richter war sprachlos.
Wie kann man so abgebrüht sein ?
Gruß
Maugi
Das sind die Leute, die nach einem Unfall entweder erst ihr Auto bemitleiden oder wütend auf den Unfallgegner losgehen, anstatt sich nach dem Gesundheitszustand zu erkundigen.
Verfasst: Mo 7. Nov 2005, 15:15
von Maugi
Am Wochenende hätte es beinahe vor meinen Augen gescheppert.
Ein langsam fahrendes und dann haltendes Fahrzeug, wurde rechts (über den Radweg)
überholt, der Gegenverkehr ließ ein normales überholen nicht zu. Der Beifahrer des stehenden Fahrzeug wollte just in dem Moment aussteigen, konnte das herannahende Fahrzeug aber gerade noch sehen und die Tür blitzschnell schließen.
In solchen Situation ist man einfach sprachlos !
Gruß vom
Maugi
Verfasst: Mo 7. Nov 2005, 18:14
von Meister Li
Hey Maugi, hast du da mich auf dem Radl gesehen? Allerdings blieb bei mir die Autotür offen - naja, Vollbremsung und die knappen 30 cm zwischen Tür und Borstein haben bei mir zum Glück noch gereicht, um daran vorbeizufahren... Ich nehme es dem Autofahrer aber nicht übel, er - oder besser die Beifahrerin - haben mich halt nicht gesehen. C'est la vie.
Verfasst: Mo 7. Nov 2005, 20:06
von g.vogt
Meister Li hat geschrieben:Hey Maugi, hast du da mich auf dem Radl gesehen? Allerdings blieb bei mir die Autotür offen - naja, Vollbremsung und die knappen 30 cm zwischen Tür und Borstein haben bei mir zum Glück noch gereicht, um daran vorbeizufahren... Ich nehme es dem Autofahrer aber nicht übel, er - oder besser die Beifahrerin - haben mich halt nicht gesehen. C'est la vie.
Oh, da kenne ich jemanden vom Rettungsdienst und der hat schon so manche kaputte Kniescheibe gesehen als Ergebnis solcher Unfälle.