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Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 09:19
von hai_vieh71
Schade um den Menschen Robert Enke. Das er ein sehr guter Fußballer war, ist da absolut nebensächlich. Ich habe vor über 20 Jahren
einen guten Freund auf ähnliche Weise verloren. Mich hat das gestern ziemlich geschockt.

Sehr angenehm fand ich die spontane Reaktion seines Ex-Vereins FC Barcelona. Vor deren Pokal-Spiel gestern Abend gab es eine
Schweigeminute und die Spieler liefen alle mit schwarzer Armbinde auf.

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 10:02
von FelixB
hai_vieh71 hat geschrieben:Sehr angenehm fand ich die spontane Reaktion seines Ex-Vereins FC Barcelona. Vor deren Pokal-Spiel gestern Abend gab es eine
Schweigeminute und die Spieler liefen alle mit schwarzer Armbinde auf.
ja, das hat mich auch sehr überrascht. Zumal er dort ja nur vier Pflichtspiele bestritten hat, und das vor sieben Jahren.

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 10:58
von Homernoid
volker.p hat geschrieben:
Homernoid hat geschrieben:Tja. Manche können eben nicht so stark sein und das sollte man respektieren, bei aller Tragik.
Man sollte Personen die eben nicht so stark sein können eher helfen :!:
Nicht immer kann man alles rationell erklären. Nicht immer kann man helfen. Nicht immer sollte man den großen Helfer als Außenstehender markieren und denken man habe die Allmacht gepachtet und könne große Sprüche klopfen und denken, man kann damit helfen.

Einfach akzeptieren und respektieren diesen Weg, so traurig und tragisch er ist.
Und ich glaube, es war kein einfacher Weg, auch wenn Viele aufschreien und sagen "Warum hat er x, y, zu im Stich gelassen?"....

btw. Ich bewerte diesen Umstand übrigens nicht, da es mir nicht zusteht.

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 11:38
von g.vogt
Homernoid hat geschrieben:Nicht immer kann man alles rationell erklären...
Einfach akzeptieren und respektieren diesen Weg, so traurig und tragisch er ist...
Aber hinterfragen kann man solche erschütternden Geschehnisse schon. Erst vor einiger Zeit war in der Zeit ein längerer Artikel über einen Fußballer, der am Profifußball fast zerbrochen ist. Sollten sich hier Parallelen finden lassen, so wäre es an der Zeit, den Profifußball zu hinterfragen, finde ich. Und mir kommt die "Erklärung" für diese schreckliche Entscheidung (Krankheit und Tod eines Kindes) einfach eine Spur zu flink daher...

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 12:04
von Homernoid
Das sind alles nur Spekulationen.
Im Endeffekt kann es Jeden treffen. Ich denke, es ist müßig darüber zu diskutieren.

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 12:04
von volker.p
Homernoid hat geschrieben:Nicht immer kann man alles rationell erklären. Nicht immer kann man helfen. Nicht immer sollte man den großen Helfer als Außenstehender markieren und denken man habe die Allmacht gepachtet und könne große Sprüche klopfen und denken, man kann damit helfen.

Einfach akzeptieren und respektieren diesen Weg, so traurig und tragisch er ist.
Na du bist ja ein lustiger Zeitgenosse! Oder auch nicht. Der Hr. Enke hat den Freitod gewählt wir akzeptieren das und hinterfragen auch nicht. :roll: .
Wenn ich jetzt hier rein schreib, das ich mich morgen umbringe ist das für dich bestimmt auch i.O. Ist ja egal, und du als Außenstehender mußt auch nicht große Sprüche klopfen. Einfach nur akzeptieren :wink:

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 12:16
von Homernoid
Du hast PN. Ich möchte das hier nicht weiter ausführen. ;)

Verfasst: Mi 11. Nov 2009, 12:24
von volker.p
O.k.!

Verfasst: Do 12. Nov 2009, 12:24
von Dueren
Ich finde die Rektionen hier bezüglich Frau und Kind zurückgelassen unmöglich.
Der Mann war krank. Das hat nichts mit Verantwortungsverpflichtung zu tun.
Hilfe hatte er doch. Familiär sowie ärztlicherseits.

Das hier gebrachte Statement bezüglich den Profifußball zu hinterfragen ist doch viel zu kurz gesprungen.
Die Leistungsgesellschaft hinterfragen.

Ändern tut man da anichts. Von daher seine Entscheidung akzeptieren und respektieren.
Homer hat da vollkommen recht. Mir persönlich geht das viel zu nahe als das ich mich auch noch über ihn aufregen könnte.

Samstag in der Kölner Fußgängerzone lag eine Frau die bettelte (denke ich) weinend auf dem Boden. Kein Schwein hat angehaöte und sich mit ihr beschäftigt. Ich rannte da (das kann man wörtlich nehmen) mit Sohn auf der Schulter und Frau im Schlpptau Richtung Bahnhof um den Zug nicht zu verpassen.
Die Szene geht mir nicht aus dem Kopf und ich mache mir da Vorwürfe.
Wenn die Frau sich am nächsten Tag umgebrracht hat dann interessierts kein Schwein. So läufts. Und dann noch Vorwürfe machen das sie ihr Begräbnis nicht zahlen kann am Ende.
Wenn sich bei uns jemand morgens vor dem Zug wirft dann ist die einzige hörbare Reaktion das man sich aufregt das man wegen dessen Egoismus zu spät zur Arbeit kommt.
Ich hab nicht mehr viel mit solchen Leuten zu tun.

Verfasst: Do 12. Nov 2009, 12:53
von Blap
Düren hat geschrieben:Ich finde die Rektionen hier bezüglich Frau und Kind zurückgelassen unmöglich.
Der Mann war krank. Das hat nichts mit Verantwortungsverpflichtung zu tun.
Ich glaube, solche Äußerungen kommen nicht aus Boshaftigkeit zustande, sie zeugen einfach von Unwissenheit. Wer noch nie wirkliche Berührungspunkte mit einer schweren, depressiven Erkankung hatte, kann das Verhalten der Erkankten nicht nachvollziehen. Depression wird mit "Es geht einem/mir schlecht, das hat doch jeder mal, deswegen springe ich doch nicht vom Dach" gleichgesetzt bzw. verwechselt. Vielen ist gar nicht bewusst, dass schwer depressive Menschen oft die Hölle auf Erden erleben, diese Erkrankung nicht einfach nur eine leichte bis mittelschwere Verstimmung ist. Ich stimme deinen Zeilen selbstverständlich zu!

***

Oft liest man auch Sätze: "Warum hat die Person sich nicht helfen lassen?". Auch dann wird wieder vergessen, dass es sich um eine schwere Erkrankung handelt. Trotz fachärtzlicher Hilfe kann leider nicht jedem Patient geholfen werden. Stirbt z.B. jemand an Krebs, kommen solche Mutmaßungen eigentlich nie auf. Über eine depressive Erkrankung wird nicht gern gesprochen, Betroffene leiden deswegen noch stärker, gerade Männer wollen nicht gern als "Weichei" dastehen.

Wirklich befremdlich fand ich hier nur einen Satz: "...obwohl ich kein 96 Fan bin...". Vermutlich war dies aber auch nicht so gemeint, wie es sich für mich im ersten Moment liest, die Aussage wird durch den restlichen Satz glücklichweise abgeschwächt.