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Verfasst: Fr 29. Aug 2008, 19:15
von Blap
28 Weeks later
Mehr als ein halbes Jahr nach Ausbruch des grausigen Wut-Virus, scheint die britische Insel von der Seuche gereinigt zu sein. Die Infizierten sind verhungert, einige Tausend Menschen haben überlebt, in London ensteht die Keimzelle des neuen Großbritanniens. Die US-Army hat dort eine Sicherheitszone für die Überlebenden eingerichtet, um die Zone herum finden noch zahlreiche Aufräumarbeiten statt.
Don (Robert Carlyle) hat das Grauen überlebt. Seine beiden Kinder waren damals auf Reisen, sie sind ebenfalls körperlich unversehrt geblieben. Als seine Tochter Tammy und ihr Bruder Andy in der Sicherheitszone eintreffen ist die Freude groß. Doch Don muss seinen Kindern noch beibringen warum ihre damals Mutter zum Opfer der Bestien wurde. Als die beiden unternehmungslustigen Blagen sich aus der Sicherheitszone schleichen, machen sie eine mehr als überraschende Entdeckung. Doch mit dieser freudigen Entdeckung bringen sie das Virus in die geschützte Zone. Schon bald breitet sich die furchtbare Seuche erneut aus, friedliche Menschen werden zu reissenden, blutgierigen Bestien...
"28 Days later" war ein echter Überraschungserfolg, ein erstklassiges Stück Horror von der britischen Insel. Es war nur eine Frage der Zeit, die nahezu logische Konsequenz des Erfolges, dass den geneigten Zuschauer eine Fortsetzung ereilt. Mit Robert Carlyle konnte man einen erstklassigen Akteur für eine der Hauptrollen gewinnen. Carlyle lässt wie gewohnt nichts anbrennen, doch man hat ihn schon in noch besserer Spiellaune gesehen (z.B. im herrlichen "Ravenous"). Die übrige Besetzung leistet ebenfalls gute Arbeit. Besonders für die Rollen der Kinder, hat man mit Imogen Poots und Mackintosh Muggleton zwei echte Glücksgriffe getan. Kinder nerven mich in Filmen des öfteren, doch hier besteht kein Grund zum meckern.
Die Story wirkt teils ein wenig zu konstruiert, aber ein insgesamt vermag das Script zu überzeugen, kleinere Mängel seien verziehen. Was mir im Vergleich zum Vorgänger jedoch ein wenig fehlt, ist diese einzigartige, beklemmende und hoffnungslose Atmosphäre, die ich bei Filmen solcher Art sehr liebe. Das Ende ist zwar nicht sonderlich kreativ ausgefallen, jedoch zauberte es mir ein zufriedenes Grinsen auf die entstellte Gesichtsruine.
Fazit: Nette Fortsetzung, die zwar im Vergleich zum Vorgänger etwas abfällt, jedoch durchaus im grünen Bereich liegt. Gut = 7/10
Verfasst: Sa 30. Aug 2008, 16:14
von Blap
Die Viper
In Rom geht es hoch her. Das Verbrechen nimmt Überhand, die Gesetzeshüter stehen in den meisten fällen wie Pappnasen da. Doch Kommissario Ferro (Maurizio Merli) lässt sich nicht vom Abschaum auf der Nase rumtanzen. Mit harter Faust -durchaus wörtlich zu nehmen- schlägt er dem Gesindel ins Kontor. Seinem Chef passt dies nicht sonderlich, zumindest offiziell müssen die eisernen Methoden Ferros gerügt werden.
Doch die Kriminellen schlagen zurück. Des Kriminalisten Freundin wird entführt, wobei die Gute immerhin mit dem Schrecken davon kommt. Nun hat Ferro endgültig die Nase voll, nimmt sich besonders den buckligen Psychopathen Vincenzo Moretto (Tomas Milian) vor, der hinter den Kulissen einige Schweinereien abzuziehen scheint. Auch die fiese Fratze Tony Parenzo (Ivan Rassimov) hat Ferro auf der Rechung, doch scheint im Verborgenen ein noch mächtigerer Boss zu existieren, der vermutlich auch die Geschicke des bizarren Moretto lenkt...
1976 schenkte Regisseur Umberto Lenzi der Welt einen weiteren Polizeifilm allererster Güteklasse! Maurizio Merli gibt einmal mehr den harten, kompromißlosen Bullen, der sich im Notfall auch über das Gesetz stellt, Hauptsache er kann das widerwärtige Otterngezücht zur Strecke bringen. Mit Tomas Milian und Ivan Rassimov bekommt der Italo-Liebhaber gleich zwei weitere Charakterköpfe zu sehen, wobei die Rolle Rassimovs recht klein ausgefallen ist. Milian gibt den durchgeknallten Verbrecher mit Bravour, es ist eine wahre Freude diesem fantastischen Schauspieler bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Allerdings liegt der Schwerpunkt von "Die Viper" ganz klar bei der Rolle des harten Bullen, während z.B. in Lenzis "Der Berserker" (1974) der Verbrecher -dort ebenfalls von Milian gespielt- das Geschehen dominiert.
Bei "Roma a mano armata" herrscht zu keiner Sekunde Leerlauf oder gar Langeweile. Es gibt immer einen markigen Spruch des Helden zu hören, auch die fiesen Säcke dürfen derbes Gedankengut auf den Zuschauer einprasseln lassen, nicht zu vergessen diverse Schiessereien und Verfolgungsjagden. Doch an erster Stelle steht immer des Ermittlers oberste Regel zum Umgang mit Gaunern: Gleich eins aufs Maul! Liebhaber des Italo-Kinos müssen dieses ersklassige Werk in ihre Sammlung stellen, es führt kein Weg daran vorbei!!!
NEW präsentiert diesen wundervollen Film in fantastischer Qualität! Dem Fan werden ein paar kleine Extras geboten, die DVD kommt -wie man es von NEW gewohnt ist- in einer schicken Hartbox.
8/10 = Sehr gut! "Eigentlich" würde ich diesen Film noch höher bewerten. Doch Werke wie z.B. "Der Berserker" sind einfach noch stärker! Auch für "Die Viper" gilt: Pflichtkauf!
Verfasst: So 31. Aug 2008, 09:15
von Mark-Gor
Moin,
Blap hat geschrieben:Die Viper
Beim Lesen so mancher Kurzkritik wünschte ich mir, ich würde bei dir um die Ecke wohnen, um die ein oder andere Filmperle auf einen Abend zu "entführen". Andereseits müsste ich wohl des öfteren wegen meiner unqualifizierten Filmbewertungen um mein Leben fürchten... lebt Argaween eigentlich noch?
Und zurück zum Thema:
Auf besondere Empfehlung des Blaps gab es gestern:
Skagerrak
Sehr schöner Film. Wie es für dänische Produktionen nicht ungewöhnlich zu sein scheint, wird auch hier die Balance zwischen Tragik und Komik wunderbar gehalten. Zudem absolut erstklassig besetzt und herrlich unkonventionell erzählt.
8/10 P.
Und sonst:
1492
Sehr schön bebildeter und musikalisch gut unterlegter Historienfilm. Mit Depardieu als Kolumbus und Sigourney Weaver in einer Nebenrolle als Königin Isabella toll besetzt, erzählt "1492" in ruhigen, teils aber auch harten Bildern die Geschichte von der Entdeckung Amerikas. Das ist nett anzuschauen, doch historisch korrekt ist vieles wohl eher nicht. Der Mensch Kolumbus wird im Film zum Helden emporgehoben, welcher nicht Tod, Unterdrückung, Versklavung und Krankheit in die Neue Welt gebracht hat, sondern um ein freundliches Miteinander bemüht ist. Die Realität wird anders ausgesehen haben. Kolumbus soll wie seine spanischen Mitstreiter in späteren Jahren - von der ersten Begegnung mal abgesehen - ebenfalls sehr brutal vorgegangen sein.
7/10 P.
Verhandlungssache
Immer mal wieder gut anzuschauendes Psychoduell mit Kevin Spacey und Samuel L. Jackson.
8/10 P.
Schnappt Shorty
Gut gelaunte Krimikomödie mit einem herausragendem John Travolta. Witzige Dialoge und ein nettes Drehbuch.
7/10 P.
Verfasst: So 31. Aug 2008, 10:28
von Gast
Schnappt Shorty
Gut gelaunte Krimikomödie mit einem herausragendem John Travolta. Witzige Dialoge und ein nettes Drehbuch.
Der Film ist klasse habe den auch....und der "2ten Teil" BeCool ist auch sehr zu empfehlen
Verfasst: So 31. Aug 2008, 12:27
von Argaween
Free TV hat gestern ja mal Filme gebracht. Wahnsinn
Konnte nich erst nicht zwischen Black Rain und Hide&Seek und Falling Down entscheiden.
Da ich aber nicht schon wieder auf einen Thriller Bock hatte trotz einem wahrscheinlich genialen Robert De Niro und ich früh ins Bett wollte, habe ich mich für
Black Rain mit Michael Douglas entschieden.
Ich hatte von dem Film allerdings etwas mehr erwartet.
Kann der Filmstartskritik oder wo ich das gelesen hatte, nur zustimmen.
Der Film ist eher ein solider Actionfilm.
Der Film wird irgendwie im Laufe der Minuten immer mehr durchschnitt und plötzlich so vorhersehbar!
Vielleicht liegt es aber auch daran, weil ich schon zig solcher Filme aus der Zeit der 80er gesehen habe, die sich alle genau so abgespielt haben.
Ich will sagen.
Man wird sehr gut unterhalten und die Schauspieler machen einen guten Job allerdings ist das einzigste was diesen Film von den meisten anderen Filmen dieser Art abhebt, die tolle Kulisse in Tokio.
Sieht absolut beeindruckend aus in diesen Momenten.
Fazit:
Kann man sich durchaus anschauen.
Man sollte aber jetzt nicht so den Überwahnsinn erwarten!
Verfasst: So 31. Aug 2008, 16:13
von Blap
Mark-Gor hat geschrieben:Moin,
Blap hat geschrieben:Die Viper
Beim Lesen so mancher Kurzkritik wünschte ich mir, ich würde bei dir um die Ecke wohnen, um die ein oder andere Filmperle auf einen Abend zu "entführen". Andereseits müsste ich wohl des öfteren wegen meiner unqualifizierten Filmbewertungen um mein Leben fürchten... lebt Argaween eigentlich noch?
Und zurück zum Thema:
Auf besondere Empfehlung des Blaps gab es gestern:
Skagerrak
Sehr schöner Film. Wie es für dänische Produktionen nicht ungewöhnlich zu sein scheint, wird auch hier die Balance zwischen Tragik und Komik wunderbar gehalten. Zudem absolut erstklassig besetzt und herrlich unkonventionell erzählt.
8/10 P.
Moin,
"entführen" geht nicht. Hier verlässt keine DVD das Haus. Ich verleihe weder meine Frau, noch meine CDs oder DVDs.
Einen guten Whisky teile ich jedoch gern...
"Argaween" ist ein Cyborg. Nur ist seine Programmierung noch nicht ausgereift.
"Skagerrak" ist ein ganz, ganz wundervoller und liebenswerter Film.
Verfasst: So 31. Aug 2008, 17:16
von Blap
Ghosts of Mars
Wir schreiben das Jahr 2176. Die Menschheit hat sich inzwischen auch auf dem Mars ausgebreitet. Zwar hat es bisher nur ca. 640.000 Menschlein auf den roten Planeten verschlagen, doch diese plündern die zahlreichen Bodenschätze mit Nachdruck.
Ein Zug fährt per Autopilot in eine Stadt ein. In diesem Zug findet man Lieutenant Melanie Ballard (Natasha Henstridge) bewusstlos vor. Sehr merkwürdig, denn Ballard und einige andere Soldaten sollten unter Führung von Commander Helena Braddock (Pam Grier), den gefährlichen Schwerverbrecher "Desolation" Williams (Ice Cube) aus einer Minenkolonie in die Stadt mit Regierungssitz schaffen. Bei der fälligen Vernehmung berichtet Ballard über grausige Vorfälle in der Kolonie.
Als der kleine Trupp seinen Zielort erreicht, finden sie eine nahezu ausgestorbene Kolonie vor. Fast sämtliche Bewohner des kleinen Ortes wurden zu Mettgut verarbeitet, nur "Desolation" Williams und ein paar andere Gestalten haben überlebt. Da der Zug erst in ein paar Stunden zurückkehren wird, müssen die Hüter der Ordnung und ihre "Fracht" vor Ort ausharren. Doch ein Orkan aus purer Gewalt und Vernichtung bricht gnadenlos über die Gestrandeten herein...
Als John Carpenters Mix aus SF, Action und Horror im Jahr 2001 auf die Menschheit losgelassen wurde, hagelte es seitens Kritikern und Publikum reichlich Prügel. Nachdem ich den Film nun endlich gesehen habe, frage ich mich wieso dieses Werk des Meisters auf so wenig Gegenliebe gestossen ist. Zunächst ein Blick auf die Besetzung. Natasha Henstridge kommt als harte Hüterin des Gesetzes durchaus überzeugend rüber. Ice Cube gibt den üblich coolen Gangster, hier passt es wunderbar. Dann wären da noch Ikone Pam Grier und die damalige "Nachwuchshoffnung" Jason Statham. Pam Grier im leicht faschistoiden Ledermantel zu sehen, eine wahre Freude! Ich verneige mich! Statham steht ein wenig im Schatten der anderen Hauptakteure, doch auch seine Darstellung des harten Unteroffiziers macht Laune.
Kommen wir zur Story. Diese bietet sicher nichts bahnbrechendes, doch die kurzweilige Erzählweise ist sehr unterhaltsam. Die Special Effects sind deutlich von der Kategorie "Spitzenklasse" entfernt, jedoch wirken sie -trotz Einsatz von CGI- auf angenehme Art altmodisch, sympahtisch. John Carpenter ist vor allem ein Meister der Atmosphäre. Die bekommt man bei "Ghosts of Mars" in geballter Form geboten. Es herrscht die bizarre Dunkelheit des roten Planeten, die "Helden" werden von unerbittlichen Killern belagert -hier zeigt sich eine klare Parallele zu "Assault" (1976)- , es herrscht oft eine extrem hoffnungslose Stimmung. Zwar erscheint die eine oder andere Handlungsweise mancher Akteure nicht sonderlich logisch, aber wen soll das bei einem Film dieser Art stören? Wer auf Logik und Nachvollziehbarkeit pocht, der soll bitte "Telekolleg Mathematik" schauen, aber ansonsten gepflegt das Mundwerk geschlossen halten!
Vermutlich erwartete man von Carpenter ein modernes Machwerk, doch diese Erwartungshaltung wird hier -glücklicherweise- in fast jeder Beziehung enttäuscht. "Ghosts of Mars" ist ein angenehm altmodisches Stück Film, kann mit tollen Darstellern, klischeehaften Figuren und dichter Atmosphäre punkten. Auch beim Soundtrack hat sich der Chef wie gewöhnlich nicht lumpen lassen. Es gibt sein übliches, stimmungsvolles Elektronikgeschwurbel, abgerundet vom Gekloppe der Thrash Metal Legende Anthrax, auf die Ohren.
Anstatt eines glatten Mainstreamwerkes für die Massen, gibt es hier ein erstklassiges B-Picture der besten Sorte zu sehen. Also genau den Stoff, für den man diesen Regisseur liebt! Danke dafür, Herr Carpenter!
Ich bin beghostert! Sehr gut = dicke 8/10
Verfasst: Mo 1. Sep 2008, 16:26
von Mark-Gor
Nach der Hochzeit
Mads Mikkelsen hilft in Indien Kindern in einer gemeinnützigen Einrichtung. Leider geht mal wieder das Geld aus. Da kommt das Angebot aus der alten Heimat Dänemark gerade recht ein betuchter Firmenchef (Rolf-"Wallander"-Lassgard) ist auf der Suche nach unterstützungswürdigen Projekten und möchte ihn als potentiellen Kandidaten persönlich kennen lernen. So reist er für einige Tage nach Dänemark, stellt sich vor und wird nebenbei zur Hochzeit der Tochter des Firmeninhabers eingeladen auf der Feier und auch nach der Hochzeit erlebt er so manche Überraschung
Ganz großes menschliches Drama mit vollständigem Verzicht auf humorvolle Einlagen und/oder skurile Typen. Hier geht es wesentlich ernster zur Sache, der Vergleich mit dem ebenfalls aus Dänemark stammenden Das Fest ist angebracht, auch in Nach der Hochzeit geht es um menschliche Abgründe und Tragödien, wobei Nach der Hochzeit nicht so hart wie erstgenannter ist.
Alle Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, der Film nimmt sich viel Zeit für die einzelnen Personen und ist gerade deswegen auch nur dem geneigten Zuschauer zu empfehlen. Wer auf Spannung und Action a la Hollywood nicht verzichten kann, wird sich hier bestenfalls langweilen. Mir hat Nach der Hochzeit prächtig gefallen. Ich muss aber auch zugeben, dass schon die ersten mit Sigur Ros unterlegten Minuten des Films mich mehr als gnädig stimmten und ich großem Gefühlskino auch keineswegs abgeneigt bin.
Schade, dass die DVD außer zwei Filmtrailern keinerlei Extras bietet. Aber für den Film gibt es
9/10 P.
Verfasst: Mo 1. Sep 2008, 16:56
von Blap
Trio Infernal
Georges Sarret (Michel Piccoli) macht sich im Frankreich der zwanziger Jahre ein schönes Leben. Der erste Weltkrieg ist vorüber, nun will das Dasein in vollen Zügen genossen werden. Seinen aufwändigen Lebensstil kann er jedoch mit seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt nicht finanzieren. Da kommen ihm die beiden deutschen Schwestern Philomena (Romy Schneider) und Catherine Schmidt (Mascha Gonska) gerade recht. Er will Geld, die beiden jungen Damen wollen Geld und die französische Staatsbürgerschaft. Ergo bringt Sarret die attraktiven Mädel unter die Haube, die recht betagten Gatten werden zügig um die Ecke gebracht, natürlich wird im Todesfall der älteren Herren eine dicke Lebensversicherung fällig.
Versicherungsbetrug und Mord, vor keiner Greueltat schreckt das Trio zurück. Als wieder Nachschub an Geld benötigt wird, erschiesst man ein älteres Ehepaar und löst die Körper in Säure auf. Doch selbst nach dieser unglaublich erschreckenden Tat ist die Gier des Trios nicht gestillt, schon werden die nächsten Geldbeschaffungsmaßnahmen geplant. Die ein wenig naive Catherine wird zwar zeitweise von ihrem Gewissen geplagt, jedoch lässt sie sich vom gnadenlosen Sog aus Gier und Gewalt mitreissen...
"Oh weh, oh weh! Was macht unsere Sissy nur für schreckliche Filme!?" Das werden Omi und Opi vermutlich gedacht haben, als "Trio Infernal" 1974 die Kinos erreichte und für einen Skandal sorgte. Die Hauptfiguren sind zutiefst unmoralisch und verdorben, geradezu ekelerregend. Auch vor Sex- und Gewaltszenen schreckt dieser Film nicht zurück, obwohl deren Dosierung recht gering ausfällt. Michel Piccoli steht die Rolle des widerwärtigen Rechtsverdrehers perfekt zu Gesichte, Romy Schneider gefällt als ältere der beiden Schwestern, zeigt eine beeindruckende Leistung.
Durch die abstossende Zeichnung der Hauptfiguren fehlt es dem Film an Symphatieträgern. Der Zuschauer wird mit den perversen Umtrieben des Trios konfontriert, Gnade ist nicht in Sicht, denn auch die Opfer taugen nicht als Rettungsinseln in dieser Flut von Exzessen, zu unsymphatisch sind auch sie gezeichnet. Selten bricht aus dem Charakter der Philomena ein leichter Ansatz von Menschlichkeit und Wärme hervor, doch letztlich nur um den Betrachter erneut mit tiefen, bizarren Abgründen zu drangsalieren. Heute mag "Trio Infernal" sicher keinen Skandal mehr vom Zaun brechen. Doch seine zynische Boshaftigkeit trifft noch immer ins Schwarze.
NEW hat diesen Film ungekürzt und in guter Qualität im Programm. Die Versionen anderer Label sind unbrauchbar. Für Freunde grosser, zeitloser Filmkunst aus Europa eine Pflichtveranstaltung!
Sehr gut = 8/10
Verfasst: Mo 1. Sep 2008, 20:26
von skull73
Blap hat geschrieben:Ghosts of Mars
...
Ich bin beghostert! Sehr gut = dicke 8/10
hmm ... komisch. Wenn ich mal einen Film kenne, welchen du besprichst, bin ich fast immer der gleichen Meinung und würde ein ähnliches rating vergeben.
Bei dem hier könnten die Meinungen nicht weiter auseinander liegen.
Das ich den Streifen gesehen habe ist zwar schon 'ne Weile her und war inkl. Werbung im Fernsehen, aber der Funke wollte nicht so recht überspringen. Sonst bin ich einem gediegenem Trashfilmchen durchaus nicht abgeneigt. Aber Ghosts of Mars bekäme aus dem Gedächtnis 3/10 von mir. Vielleicht muss ich den mit meiner jetzigen Erwartungshaltung (0) mal wieder schauen.