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Verfasst: Fr 17. Okt 2008, 16:44
von Blap
Invasion

Mal wieder stürzt ein Space Shuttle ab. Die Trümmer verteilen sich über einen grösseren Bereich der USA, an den Wrackteilen klebt eine seltsame Substanz. Dieses Geschleime gibt den Forschern Rätsel auf. Denn selbst die extremen Temperaturen im All oder bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre konnten der Substanz offensichtlich keinen Schaden zufügen. Die Seelenklempnerin Carol Bennell (Nicole Kidman) hat zunächst andere Dinge im Kopf. Ihre Patienten brauchen Aufmerksamkeit, ihr kleiner Sohn Oliver ebenfalls. Carol ist von Unruhe geplagt, denn Oliver soll seinen Vater Tucker (Jeremy Northam) wiedersehen und eine gewisse Zeit bei ihm verbringen, zum erstenmal seit längerer Zeit.

Nach und nach registriert Carol die Veränderungen, immer mehr Menschen verhalten sich seltsam gefühllos, eine Art Epidemie scheint rasend schnell um sich zu greifen. Glücklicherweise hat sie in Ben Driscoll (Daniel Craig) einen guten Freund. Ben hilft Carol bei der Suche nach Oliver, denn den hat sein Vater inzwischen an einen anderen Ort verschleppt. Oliver scheint eine Schlüsselrolle zu spielen, denn während andere Menschen nach einer Schlafphase verändert wirken, kann Oliver der Seuche offensichtlich widerstehen. Während Carol nach ihrem Sohn sucht wird die Lage immer verzweifelter, die Zahl der Infizierten hat längst mehr als bedrohliche Ausmaße angenommen...

Da wäre es also. Das dritte Remake und damit der vierte Aufguß von "Invasion of the Bodysnatchers", diesmal schlicht "The Invasion" betitelt. "Invasion" ist ganz auf Nicole Kidman zugeschnitten, was sich in diesem Fall nicht unbedingt als Glücksgriff erweist. Man hat Kidman schon besser aufspielen gesehen, ihre Rolle schwankt mir zu sehr zwischen kämpferisch und grenzdebil. Sollte das vom Regisseur so gewollt sein, hat sich der Bursche ein paar Ohrlaschen redlich verdient. Northam und Craig dienen lediglich als völlig austauschbarer Support, wobei Jeremy Northam den etwas beständigeren Eindruck hinterlässt.

Regisseur Hirschbiegel hat es nun also auch nach Hollywood gezogen. Verfolgt man den Weg von Konsorten wie Emmerich und Petersen, hat ihnen Hollywood bezüglich der Qualität ihrer Filme ganz sicher nicht gut getan. Immerhin macht man hier nicht den Fehler ein CGI Spektakel zu präsentieren. Trotzdem sind die Special Effects sehr enttäuschend audgefallen. Droht die Infektion im Schlaf Überhand zu gewinnen, bekommen wir CGI in der Qualität geboten wie sie im CSI (Fernseh)Kosmos üblich ist. Ansonsten klebt mehr oder weniger Geschleime an den Menschlein. Vielleicht ist der Ansatz gut gemeint, vielleicht wollte man durch den dezenten Einsatz von derartigen Effekten nicht vom Kern der Handlung ablenken. Bringt aber nicht viel, denn der Film läuft ohne wirkliche Tiefe oder Überraschungen ab, endet völlig unbefriedigend und einfallslos.

Hier alle vier Verfilmungen zur Übersicht:

Die Dämonischen (1956)
Die Körperfresser kommen (1978)
Body Snatchers (1993)
Invasion (2007)

Ganz klar behält die Version von 1978 die Überhand. Die aktuelle Auflage kann sich in keiner Hinsicht mit der Fassung von Philip Kaufman messen. Grandiose Schauspieler, eine extrem intensive Atmosphäre. Nicht zu vergessen die erstklassigen Special Effects bei der "Verwandlung" der Infizierten. Diese lenken in keinster Weise von der Handlung ab. Im Gegenteil, sie verstärken die Wirkung des Filmes, unterstützen die dunkle, bedrohliche Stimmung bestens! Bei Hirschbiegel verpufft die Chance ungenutzt.

Auch das Original von Don Siegel deckelt den neuen Versuch deutlich, Ferraras 93er Remake ist ebenfalls von besserer Qualität. So bleibt Kaufmans 78er Meisterstück ganz klar der Platzhirsch, während sich der Aufguß von Hirschbiegel brav hinter seinen Mitbewerbern einordnet.

Was bleibt ist ein recht unterhaltsamer Film. Ein Film der keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Ein Film der eigentlich völlig überflüssig ist. Von mir gibt es 6/10, denn einen gewissen Unterhaltungswert hat das Filmchen. Eine leichte Zwischenmahlzeit ohne echten Nährwert.

Verfasst: Sa 18. Okt 2008, 18:01
von Blap
Attack Force

Marshall Lawson -was für ein Name, sehr angenehm- (Steven Seagal) verliert einige "Mitarbeiter" durch einen Mordanschlag. Obwohl er im Auftrag seiner Regierung in geheimer Mission unterwegs ist, verwehrt man ihm plötzlich den Zugang zu noch geheimeren Abteilungen. Nach und nach stellt sich heraus, dass ein geheimer Kampfstoff in falsche Hände geraten ist. Durch "CTX" wird eine kleine Gruppe von Konsumenten zu Killern mit enormen, übermenschlichen Kräften. Die offiziellen Stellen versagen, nun kann nur noch Marshall Lawson die Mordbrenner stoppen. Ausgestattet mit modernster Waffentechnik stellt er sich der finalen Auseinandersetzung...

Autsch. Als Seagal Supporter bekam man in den letzten Jahren so manchen Tiefschlag zu spüren. "Attack Force" ist einer der schmerzhaftesten Tritte ins Gemächt der treuen Fans. Offensichtlich hat der für die Regie verantwortliche Michael Keusch keinerlei Gespür dafür wie man einen gepflegten B-Actioner inszeniert. Sehr schade, denn wie man in den ehemaligen Ostblockstaaten durchaus ansprechende Beiträge zu diesem unterhaltsamen Genre erschaffen kann, zeigen uns diverse kleine Perlchen der alten Helden Dolph Lundgren, Jean-Claude Van Damme oder Wesley Snipes. "Attack Force" hätte man lieber den Titel "Attack Farce" verpassen sollen, denn eigentlich stimmt hier nichts. Das recht lange Finale findet in düsterer Umgebung statt, doch durch die ungeschickte Regie und Kameraarbeit fällt sofort auf, hier ist kein grosses Gelände zu erkunden -wie man es dem Zuschauer suggerieren will- sondern lediglich eine Kulisse, mühevoll auf finster getrimmt.

Der Plot ist völlig wirr, irgendwie killen sich alle gegenseitig, nur Onkel Steven behält immer die Übersicht. Überhaupt wirkt der knuffige Kampfklops diesmal extrem lustlos, gelangweilt. Seine Kämpfe sind lediglich ein wenig wirres umherschleudern der Arme, als würde er mit der Fliegenklatsche jonglieren. Selbstverständlich nimmt sich der Film bierernst, nicht ein Hauch von Selbstironie ist spürbar. Zumindest auf der Rückseite des DVD Covers bekommt man einen echten Brüller zu lesen: Der grösste Hoffnungsträger der Menschheit... Steht vor seinem grössten Kampf ...ah ja, dann ist ja alles im Lack. Hau sie um, Stevie!

Am Ende dieser Zeilen angekommen überkommt mich dann doch ein kleiner Lachflash. Vielleicht aus Mitgefühl, vermutlich weil ich mit Sicherheit eines weiss, ich werde mir auch weiterhin jeden Ausfluss des Herrn Seagal anschauen, komme was wolle. Doch es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Nur noch "Unsichtbarer Feind" -leider auch unter der Regie des Herrn Keusch entstanden- liegt vor mir, dann wird die Talsohle durchschritten sein. "Urban Justice - Blinde Rache" soll wieder deutlich besser ausgefallen sein. Ich freue mich drauf! Hoffentlich ist das Licht am Ende des Tunnels keine Fototapete. Aber was solls... ...ich bleib dir trotzdem treu, lieber Kampfklops.

Unter grossen Schmerzen und mit knirschenden Zähnen: 5/10 FANPUNKTE! ...andere Teilnehmer werden vermutlich noch einige Punkte abziehen.

*Ist "Attack Force" der Film, in dem es ursprünglich gegen Ausserirdische gehen sollte? Würde irgendwie zur wirren Handlung passsen!*

Verfasst: So 19. Okt 2008, 18:09
von Blap
Fantomas

Der Superverbrecher Fantomas hält ganz Frankreich in Atem. Sein härtester Widersacher ist der quirlige Commissaire Juve (Louis de Funès). Doch Juve wird immer wieder von Fantomas übertölpelt. Dem pfiffigen Journalisten Fandor (Jean Marais) kommt die Hysterie um Fantomas gerade recht. Er verfasst ein fiktives Interview mit dem Schurken, die Auflage seines Blattes schnellt dadurch in neue Dimensionen. Fantomas fühlt sich durch das unechte Interview in seiner Ehre gekränkt. Er will sich auf perfide Art an dem Schreiberling rächen, für Commissaire Juve hat der Gauner auch noch diverse Überraschungen auf Lager...

Der Auftakt der Fantomas Trilogie, entstanden im Jahre 1964. Auch nach über vierzig Jahren hat diese herrliche Mischung aus Krimi und Komödie nichts von ihrem Reiz verloren. Der gute Louis ist voll in seinem Element, macht seine Mitarbeiter zur Schnecke, scheint immer kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen. Als ruhenden Pol hat man ihm Jean Marais zur Seite gestellt, eine gute Wahl. Wundervolle Kulissen, tolle Sixties Atmosphäre, was will man mehr?

Die Trilogie ist in zwei leicht unterschiedlichen Boxen erhältlich, alternativ kann man die Scheiben auch einzeln erwerben. Die Qualität ist solide, die Ausstattung recht mager.

Klasse, macht immer wieder Laune. Sehr gut = 8/10




Sado - Stoss das Tor zur Hölle auf

Frank (Kieran Wyler) ist Erbe eines grossen Anwesens. Sein Hobby ist die Präparation von Tieren, etliche Exemplare haben sich schon in seinem "Hobbykeller" angesammelt. Als seine Verlobte Anna (Cinzia Monreale) verstirbt beginnt Frank am Rad zu drehen. Er entwendet den Körper aus dem frischen Grab, präpariert den Leichnam in seinem Keller. So kann er seine Geliebte auch nach deren Tod um sich haben. Zu dumm für die Anhalterin, die sich Frank regelrecht aufgedrängt hatte. Sie wird Zeuge der grausigen Vorgänge, will in panischer Angst flüchten. Frank behält jedoch die Oberhand und tötet die junge Dame. Die gierige, bösartige Haushälterin Iris steht Frank bei seinen Greueltaten zur Seite, jedoch soll er sein Schweigen mit der Ehe bezahlen. Die Situation eskaliert weiter und weiter, welches Ende werden diese ungeheuerlichen Vorfälle nehmen, kann man Frank überhaupt auf die Schliche kommen...???

Aristide Massaccesi aka Joe D'Amato inszenierte "Buio Omega" im Jahre 1979. Leider wird der Film oft auf seine wenigen -aber recht harten- Gewaltszenen reduziert. Wer aufgrund des Rufes dieses Werkes ein atemloses Splatterfest erwartet wird mit Sicherheit sehr enttäuscht werden. Die Stärke dieses Filmes ist ganz klar seine intensive, morbide Atmösphäre. Goblin haben den Soundtrack zu diesem Film eingespielt, besser hätte man das Geschehen nicht untermalen können. Die malerische Landschaft steht im krassen Gegensatz zu den Ereignissen die sich hinter den alten Gemäuern abspielen. Ein Film für Liebhaber des italienischen Horror-Kinos, sicher keine Anlaufstation für die breite Masse.

XT Video präsentiert diesen herrlich morbiden Klassiker in schöner Qualität. Die DVD kommt in einer grossen Hartbox. Diese ist mit zwei unterschiedlichen Covermotiven erhältlich. Die aktuelle Auflage ist auf insgesamt 1000 Exemplare beschränkt, aber mit ziemlicher Sicherheit wird dies nicht die finale Veröffentlichung des Filmes gewesen sein.

Von mir gibt es 8/10 (sehr gut) für diesen D'Amato Klassiker. Lob verdient auch die Qualität der DVD aus dem Hause XT Video (Österreich).




Scarecrows

Eine fünfköpfige Bande hat bei einem Überfall ein paar Millionen Dollar erbeutet. Zur Flucht kaperten sie ein Flugzeug, der Pilot und dessen Tochter befinden sich in der Gewalt der Gauner. Doch einer der Burschen spielt mit falschen Karten. Er wirft die kostbare Fracht ab, springt per Fallschirm umgehend hinterher. Als letzten Gruß hinterlässt er eine Handgranate. Die Betrogenen können die Granate jedoch noch vor der Detonation aus dem Flieger werfen. Nun beginnt eine gnadenlose Jagd auf den Betrüger. Jedoch hat der inzwischen ganz andere Sorgen. Überall stehen merkwürdige, häßliche Vogelscheuchen herum. Diese scheinen ein Eigenleben zu führen, nach Blut und Gedärm zu gieren. Bald befinden sich alle Beteiligten in grösster Gefahr...

"Scarecrows" ist ein kleiner US-Horror Streifen, stammt aus dem Jahre 1988. Nicht zu verwechseln mit den "Scarecrow" Filmen aus den letzten Jahren (2002-2004).

Die Darsteller hinterlassen keine bleibenden Eindrücke, dienen lediglich als Metzelmasse. Es gibt hier und da ein wenig Mettgut, die Panschereien kommen recht ansprechend rüber. Ein kleiner Film für Horror-Freaks, kann man sich durchaus geben.

Achtung: In Deutschland wurde "Scarecrows" unter dem Titel "Paratrooper" von Dragon veröffentlicht. Diese Scheibe kann man vergessen, sie ist nicht uncut. Es gibt allerdings auch eine ungekürzte Veröffentlichung eines anderen Labels. Diese trägt dann auch den richtigen Titel "Scarecrows".

Nett. 6,5/10

Verfasst: So 19. Okt 2008, 20:59
von TomTom
Gerade gibts 24 - Season 6.
Hab heute damit angefangen, scheint aber durchaus sehenswert zu sein.

Gruß Tom


P.s.: @Das Blap: Danke für den guten Tipp ( hab 24-Season 5 beim Amazon für 10,97 "geschossen" ). :D

Verfasst: So 19. Okt 2008, 21:37
von Blap
TomTom hat geschrieben:
P.s.: @Das Blap: Danke für den guten Tipp ( hab 24-Season 5 beim Amazon für 10,97 "geschossen" ). :D
Habe ebenfalls zugegriffen, meine Sammlung endete bisher bei Season 4. Ich kaufe die Boxen immer erst wenn sie für um die 20€ erhältlich sind. Da kam das Angebot natürlich gerade recht. Es könnte sich lohnen in den nächsten Tagen täglich bei Amazon vorbeizuschauen. Es gibt noch ein paar Tage lang diese Aktion. Täglich mindestens zehn Titel günstig. Heute z.B. den genialen Klassiker "Logan's Run" für 3.97€!

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 00:06
von tiad
"Die Schwester der Königin" (mit Eric Bana, Scarlett Johansson, Natalie Portman u.a.)
Die Vorgeschichte zu "Elisabeth". Toll gespielt, fotografiert und umgesetzt. Sehr sehenswert. Wertung: 8/10.

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 11:35
von Viktor
Blade Runner - Final Cut (BR)

Tja, was soll man zu diesem Klassiker von 1982 großartig schreiben. Die Aufbereitung auf BR ist sehr gut gelungen, der Sound von Vangelis ist nun in 5.1 zu hören. Der Soundtrack ist überhaupt genial und passt zur düsteren Stimmung des Filmes. Ansonsten bin ich kein Vangelis-Fan, bei "1492 - Die Eroberung des Paradieses" fand ich den Bombast-Score übel und aufgesetzt.

9,75/10 ...damit noch Luft nach oben bleibt. :wink:

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:29
von Blap
Malastrana

In einem Park wird ein lebloser Körper aufgefunden. Es handelt sich um den amerikanischen Journalisten Gregory Moore (Jean Sorel), der Zeit einiger Zeit seinen Job in Prag ausübt. Im Krankenhaus erklärt man ihn für tot. Doch Gregory ist noch bei Bewusstsein, kann sich aber nicht bemerkbar machen. Er versucht sich daran zu erinnern wie er in diese verzweifelte Lage geraten konnte. Langsam beginnt er in Gedanken die Ereignisse der letzten Wochen zu erkunden.

Die junge, schöne Mira (Barbara Bach) soll mit dem Journalisten in den Westen kommen. Dort will das Liebespaar gemeinsam sein Glück geniessen, bald soll Greg einen Job in London antreten. Plötzlich verschwindet Mira jedoch, scheinbar ohne jeglichen nachvollizehbaren Grund. Da er der Prager Polizei nicht traut beginnt Greg auf eigene Faust zu ermitteln. Sein Kollege und Freund Jacques (Mario Adorf) steht im bei der Suche zur Seite, genau wie Gregs alte Freundin Jessica (Ingrid Thulin). Je tiefer Greg in seinen Erinnerungen stöbert, desto verstörender und erschreckender werden die Ereignisse. Ein fürchterlicher Sog scheint den Journalisten in den Abgrund zu ziehen. Inzwischen versucht ein befreundeter Arzt den leblosen Körper Gregs zu reanimieren, denn seine Körpertemperatur befindet sich noch auf einem erstaunlich hohen Niveau, zu hoch für einen Mensch der seit einigen Stunden tot sein soll...

1971 entstand diese feine Italo Perle unter der Regie von Aldo Lado. Wir haben es hier allerdings nicht mit einem Giallo zu tun, wie man zunächst vielleicht vermuten möchte, "Malastrana" ist eher ein Mix verschiedener Genres, entzieht sich einer eindeutigen Zuordnung. Wer "Malastrana" gesehen hat wird den Film vermutlich doch einem bestimmten Genre zuordnen wollen, jedoch würde man damit eventuell den Filmgenuss von Neuentdecken schmälern. Ich enthalte mich also an dieser Stelle, bildet euch selbst ein Urteil.

Jean Sorel passt gut in die Hauptrolle. Er erinnert manchmal ein wenig an Franco Nero, erreicht aber nicht dessen Ausstrahlung. Der Qualität des Filmes tut dies keinen Abbruch, denn Sorel füllt seine Rolle sehr ansprechend aus. Die bezaubernde Stupsnase Barbara Bach ist wie immer eine Augenweide, hier in einer tragischen Rolle zu sehen. Ingrid Thulin und besonders Mario Adorf runden die grösseren Rollen erstklassig ab. Vermutlich ist "Malastrana" nicht unbedingt der ideale Film für Einsteiger in die wundervolle Welt des italienischen Kinos der damaligen Zeit, zu ungewöhnlich, vielleicht auch zu ruhig kommt dieses Werk daher. "Malastrana" ist mehr ein Film für Geniesser, für Leute die gern über die üblichen Grenzen der bekannten Genres hinausblicken.

Koch Media hat bei dieser kleinen Perle wieder ganze Arbeit geleistet. Die schicke Verpackung steckt in einem ebenso hübschen Schuber. Ein interessantes, sehr lesenswertes Booklet liegt bei. Besondere Freunde macht ein sehr unterhaltsames Interview mit Mario Adorf.

Eine rundum erstklassige Veröffentlichung. Ein Kleinod des Italo Kinos, präsentiert in wundervoller Aufmachung!

Sehr gut = 8/10

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 02:59
von Blap
Dead & Buried

Potters Bluff ist ein kleines Nest an der Küste Neuenglands. Ein Fotograf möchte dort in seinem Urlaub ein paar nette Bilder einfangen. Der Bursche ist sehr erfreut als eine junge, hübsche Dame am Strand auftaucht, die dem Knipsologen schnell eindeutige Angebote macht. Doch daraus wird nichts, wildgewordene Dorfbewohner tauchen plötzlich wie aus dem Nichts auf, stürzen sich in wilder Mordlust auf den jungen Mann.

Dies soll leider nicht der einzige Todesfall bleiben. Sheriff Gillis (James Farentino) schöpft nach und nach Verdacht, irgendetwas scheint in seinem Revier völlig aus dem Ruder zu laufen. Selbst seine Frau zeigt plötzlich merkwürdige Verhaltensweisen. Der Gesetzeshüter sucht nach Antworten, die grausige Wahrheit übertrifft jedoch seine schlimmsten Befürchtungen...

"Dead & Buried" ist ein recht ruhiger Beitrag zum Genre des Horrorfilmes. Die Darsteller agieren auf ordentlichem Niveau, der Plot weiss zu unterhalten und mit einer gelungenen Auflösung zu punkten. Ab und zu gibt es einen Mord zu sehen, die Härte ist dabei auf der gemäßigten Schiene unterwegs, was gut zum Gesamteindruck des Filmes passt.

Die DVD von Dragon bietet eine recht durchschnittliche Bildqualität, die aber durchaus noch im brauchbaren Bereich liegt. Bei der schicken Verpackung hat man sich mehr Mühe gegeben. Die Extras reissen wiederum keinen vom Hocker, jedoch bekommt man ein nettes Booklet spendiert.

Netter US-Horror aus den frühen Achtzigern. Zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblingen, kann man sich aber durchaus mal anschauen.

6/10



Fantomas gegen Interpol

Inzwischen ist Fantomas seit einem Jahr nicht mehr aufgetaucht. Der umtriebige Commissaire Juve (Louis de Funès) wird von offizieller Seite ausgezeichnet, zwar konnte er den Schurken nicht fassen, jedoch herrscht nun immerhin Ruhe. Doch die Freude stellt sich sehr schnell als böser Trugschluss heraus. Fantomas taucht wie aus dem Nichts wieder auf, führt Juve dabei sofort gewaltig vor. Juve bekommt umgehend von höherer Instanz gewaltige, verbale Prügel auf den kahlen Deckel. Zeit für den Commissaire die Jagd auf Fantomas erneut zu eröffnen. Wie im Jahr zuvor mischt der populäre Journalist Fandor (Jean Marais) auch wieder kräftig mit. Werden die Häscher den Superschurken diesmal endlich dingfest machen können...???

Gleich ein Jahr nach seinem ersten Auftritt 1964, geht die Jagd auf den blauen Schädel Fantomas furios weiter. Wieder wirbelt Louis de Funès die Kulissen und seine Mitarbeiter gehörig durcheinander, gibt Jean Marais den ruhenden Gegenpol. Insgesamt erreicht diese gelungene Fortsetzung fast die Qualität des ersten Teiles. Einen kleinen negativen Aspekt bietet die deutsche Fassung. Leider wurde der gute und geschätzte Louis de Funès diesmal von einem anderen Sprecher synchronisiert, ungewohnt und auch qualitativ abfallend. Dies verdirbt jedoch nicht den Spassfaktor dieser sehr schönen Fortsetzung.

Gut bis sehr gut = 7,5/10

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 20:31
von Nolli
Die Fantomas Filme sind herrlich :D