nilz hat geschrieben:Ich weiß gar nicht so recht wo ich fangen soll.
Derzeit mach ich eine Umschulung zum Papiertechnologen. Zuvor habe ich eine Ausbildung zum Vermessungstechniker abgeschlossen.
Jetzt nach fast einem Jahr Umschulung, merke ich, dass ich wieder nicht den richtigen Beruf gefunden habe.
Als Vermessungstechniker sahen die Zukunftsperspektiven nicht wirklich rosig aus und das Geld war auch sehr mager. Somit entschied ich mich einen Beruf zu wählen, bei dem ich eine sichere Übernahmechance habe und gut Geld verdiene. Das habe ich mit meinem jetzigen Job gefunden. Allerdings merke ich so langesam, dass man weit aus mehr Anforderungen an seinen Beruf stellen sollte.
Durch das Durchlaufen der ganzen Abteilungen in der Fabrik lernt man viele neue Gesichter kennen. Das ärgerliche daran ist, dass ca. 70% einem alles Schlechte dieser Welt wünschen, um ihren Posten zu sichern. Jeder schiebt jedem die Schuld zu wenn was schief läuft. Jeden Tag geht man zur Arbeit mit dem Wissen, dass man 8 Stunden an einer Person kleben muss, die keine Lust auf ein hat. Es gibt Leute die können sich damit abfinden. Ich kann es nicht.
Die Lösung des Problems wäre: " Mach doch einfach was du willst und mach das was dir Spaß macht"... Das ist es ja grade. Ich habe einfach keine Ahnung..
Was macht denn ein Papiertechnologe eigentlich...wart mal..eben die Suchmaschiene bemühen..ah ok..dort steht die Papierkonjunktur ist von stetigem Wachstum gekennzeichnet..hmm.
Also ich kenne den Beruf selbst ja nicht, aber was ist mit Papier in 10 Jahren. Aus dem Bauch würde ich sagen, es ist rückläufig. Die E Book Reader (wenn sie irgendwann mal etabliert sind) werden ihr übriges tun. Klar Verpackungsmaterial wird man immer benötigen.
Insbesondere für die Nubert Produkt Palette
Ich hoffe jedoch das Du Deine Wahl zum Papiertechnologen nicht alleine auf die "Werbeaussagen" gestüzt hast.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, versuche zumindestens, dass beruflich zu ergreifen was Dir am meissten Spass macht und Dir auch persönlich liegt (auch privat in der Freizeit / Hobby etc.).
Natürlich kann dieser Wunsch nicht "mal eben so" erfüllt werden. Aber wo ein Wille ist...da ist auch ein Weg.
DAS solltest Du versuchen herauszufinden, Deine persönlichen Stärken und danach die entsprechende Berufswahl anvisieren.
Ich bin mit dieser Strategie immer ganz gut gefahren.
Aber: Dazu gehört natürlich auch, dass man selber etwas dazu beiträgt. Entsprechende Aus und Weiterbildungen in den gewünschten Bereichen, Kontakte knüpfen, privat und in der Freizeit Interesse daran zeigen usw..
Wenn all diese Sachen Stück für Stück erreicht wurden, steht dem Gesamtziel eigentlich nichts im Wege.
Wichtig ist auch immer zu bedenken: Geld ist nicht alles! Manchmal muss man eben ein paar Jahre "hungern" um ein gewisses Ziel zu erreichen!
Ich werde in Kürze in einem großen Unternehmen Anfangen in "meinem Fach / Wunschbereich". Diese Entscheidung habe ich aber bereits vor 2 Jahren getroffen und mich daraufhin entwickelt und entsprechende Qualifizierungen durchlaufen.
Vor 2 Jahren hätte ich selbst noch nicht gedacht dass das klappen würde.
Zu dem anderen Thema "70%..."...DAS wirst du leider in jeder Berufssparte finden. Mal mehr mal weniger. Ich behaupte mal spitz das ist ein wenig "deutsche "Mentalität" in der Arbeitswelt. Solltest Du mal mit amerikanischen Unternehmen in Kontakt kommen, steigt diese 70% sicherlich noch. Möchte aber auch nicht alle Unternehmen über einen Kamm scheren...halt meine persönliche Erfahrung
Also, mein Tipp:
Nicht immer nur auf den Verdienst schauen sondern auch unbedingt persönliche Dinge mit einspielen lassen.
Was bringt es Dir, wenn Du zwar relativ viel Geld verdienst und X Jahre Deines Lebens täglich unzufrieden zur Arbeit gehst?
Viele Grüße