Hallo,
leisehöhrer hat geschrieben:...aber ich hätte nicht gedacht, dass diese Angaben so geheim sind.
diese Angaben sind nicht wirklich geheim...
Dass sie im Allgemeinen nicht so verbreitet werden, liegt eher daran, dass der Begriff "group delay" in der HiFi-Branche ein Begriff ist, mit dem kaum jemand
wirklich etwas anfangen kann.
(Ich glaube kaum, dass es im Laufe von 10 Jahren dazu mehr als 3 Anfragen bei unserer hotline gegeben hat. - Es ist auch keine Schande, wenn ich vermute, dass die Hotline das - ohne Rückfrage bei unseren Ingenieueren oder bei mir - kaum kompetent hätte beantworten können.)
Vielleicht ist der Vergleich etwas übertrieben: aber ein Porsche-Fan würde wohl kaum bei Porsche anrufen, um den Durchmesser oder die Material-Zusammensetzung eines Ölschlauches zu erfragen...
Insider wissen ohnehin, dass "group delay" (z.B. im Bereich der unteren Grenzfrequenz eines Lautsprechers oder Filters) so eng mit dem Frequenzgang verknüpft ist, dass man die beiden Werte mit Hilfe der "Hilbert-Transformation" umrechnen kann, wenn der Lautsprecher in diesem Bereich vernachlässigbare "Allpass-Eigenschaften" hat (hier: also zusätzliche Energiespeicher).
leisehöhrer hat geschrieben:...Wenn die es nicht sagen möchten, ist das für mich OK. Kann ja sein, dass die Werte bei Bassreflexboxen immer hoch sind,
Die nuWave 35 ist hier "besser" als die "Theorie über Bassreflexboxen", weil sie keine
reine Bassreflexbox ist, sondern sie verknüpft eher als
Mittelding zwischen BR- und geschlossener Box weitgehend die Vorteile
beider Konstruktionsprinzipien.
Im Übergang zwischen Tief- und Hochtöner ist sie ebenfalls "besser als die Theorie für typische Filter", weil sie durch eine Filterung mit
jeweils 2 Flankensteilheiten für den Tief- und Hochpass reduzierte Gruppenlaufzeiten hat.
In einigen Wochen werde ich versuchen, group-delay-Messungen nochmals neu zu erstellen, die man dann auch veröffentlichen kann. - Hab's mir im Termin-Kalender vermerkt. (Die
bisherigen Labor-Messungen sind unter völlig anderen Aspekten entstanden und so speziell, dass sie "nur in der unmittelbaren Labor-Situation" einen Informationswert haben.)
Frank Klemm hat geschrieben:Insgesamt sind Filter hoher Ordnung von der technischen Seite her IMMER
besser, nur eben aufwendiger. Man kann die Übertragungsfunktion IMMER
besser an Zielvorgaben anpassen. Bei falscher Dimensionierung kann man
natürlich mit einem Filter hoher Ordnung IMMER noch mehr Murks machen
als mit einem niedriger Ordnung.
So sehr ich die Kompentenz von Frank Klemm schätze, - dieser Aussage kann ich aber leider (für die klanglichen Ergebnisse)
überhaupt nicht beipflichten!
Eine Woofer-Abtrennung mit Filtern 4. Ordnung oder höher klingt (ohne FIR-Filter-Kompensation) für meine Ohren
immer so lahm, dass ich damit keine Musik hören möchte...
Zum Glück haben alle unsere Woofer den "Trick" auf Lager, dass sie zunächst "flacher" auskoppeln und erst oberhalb 200 Hz auf die "volle Steilheit" von 24 dB/oct übergehen.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich einen
Beitrag über Filter-Theorie und group delay einige "Erfahrungswerte" gepostet:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... ht=#168311
Gruß, G. Nubert