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Verfasst: Sa 20. Aug 2005, 11:35
von Jens-
loewe hat geschrieben:Zitat von der Nubert Internetseite: ..."32 hochwertigen Bauteilen - ... Entzerrungskreise optimieren die Eigenschaften der Chassis,..". Der Nubert ist ein Technik-Freak, der bügelt jede kleine Unebenheit platt. Ein Frequenzgang wie mit dem Lineal gezogen. Bloß, manchmal ist weniger mehr.
... ist völlig korrekt. Deine Lautsprecher geben den Frequenzgang nahezu linear wieder. Leider ist unser Ohr bei tiefen und hohen Frequenzen weniger empfindlich. Sie lassen sogar mit dem Alter nach.
Das Ergebnis: Du hörst mit den Nubert-Boxen die Mitten klar und deutlich heraus. Das "gewisse etwas" fehlt ganz einfach. Das Gehör kann das volle Frequenzspektrum nicht kompensieren.
Was Du brauchst ist ein Kennlinenentzerrer, auch als Equalizer bekannt. Hier kannst Du dann die tiefen Frequenzen, sowie die hohen Frequenzen anheben. Die Mitten sollten ganz leicht abgesenkt werden (unser Gehör ist da sehr sehr empfindlich). Dann solltest Du mit den Boxen auch zufrieden sein.
nun zu den 32 hochwertigen Bauteilen der Frequenzweiche:
Besser ist, dass das Chassis so linear und so klirrarm wie möglich entwickelt und gebaut werden soll. Dann braucht man für die Frequenzweiche nicht so viele Bauteile. Jedes Bauteil mehr bringt Verluste. Elektroniker / Elektrotechniker, wissen wovon ich rede.
Fazit: loewe hat recht, wenn er sagt Zitat: Bloß, manchmal ist weniger mehr.
Besser ist, dass das Chassis so linear und so klirrarm wie möglich entwickelt und gebaut werden soll.
Dass das geht, beweist auch wieder die demnächst eröffnete IFA in Berlin, in der Nähe vom Funkturm.
Frage: Ist Nubert auch dort? Können wir uns sehen?
Jens
Verfasst: Sa 20. Aug 2005, 12:45
von Huebi
Auf die IFA wollte ich auch gehen. Kann mir aber kaum vorstellen, dass Nubert da präsent ist. Dabei wäre das soooo geil!
Huebi
Verfasst: Sa 20. Aug 2005, 21:29
von volker.p
..........ne Nubert ist nicht auf der IFA aber Loewe

Verfasst: Sa 20. Aug 2005, 22:58
von leisehöhrer
Hallo Jens,
bist du unzufrieden mit dem Klang von Nubert Lautsprechern? Was sind denn das für Verluste, die durch den Einsatz
vieler Weichenbauteile entstehen? Ich bin kein Fachman und kann darüber nicht urteilen. Ich bezweifle aber, dass viele Weichenbauteile schlecht sein müssen. Und zwar weil bei sehr teuren Lautsprechern oft viele Bauteile verwendet werden. Selbst Firmen die dafür bekannt sind, nur das Nötigste zu verbauen (Dynaudio z.B.) setzen bei den teuren Zweiwegeboxen u.a. 20 Weichenbauteile ein. Warum sollten die das bei ihren besten Lautsprechern machen, wenn weniger dort mehr ist? An ihrer Chassisqualität dürfte es nicht liegen. Auch viele andere Hersteller verwenden mit zunehmender Preisklasse mehr Bauteile. Wenn es stimmt, dass weniger bei Weichen mehr ist, dürften die besten Lautsprecher der Toppfirmen bei ihren klanglich(!) besten Boxen eher mal weniger Bauteile verbauen. Tun sie aber nicht. Warum wohl? Ich vermute, weil selbst die besten Treiber mit weiterem Weichenaufwand verbessert werden können. Wie gesagt, ich vermute nur.
Gruss
Nick
Verfasst: So 21. Aug 2005, 11:46
von Jens-
hallo leisehörer,
Verluste in passiven Bauteilen sind nichts Negatives. Verluste sind normal und rein natürlicher Form.
Jedes passive Bauteil, das sind Widerstand, Kondensator und Spule, muss Energie übertragen.
Jede Energie die übertragen wird, setzt Wärme frei.
Mein Verstärker gibt 150 Watt (Wechselstromleistung) an 4 Ohm (Scheinwiderstand) ab. Umgerechnet ergibt das einen Strom von ca. 6 Ampere und eine Spannung von 25 V.
Ich habe das mal etwas einfach gemacht, das ohmsche Gesetz angewendet und die Wechselstromkomponente außen vor gelassen, um es einfach zu machen.
Das heißt, dass jede Frequenzweiche an meinem Verstärker eben diese 6 Ampere übertragen muss. Und JEDES Bauteil mehr braucht seinen Energieanteil. Das ist eben ein Naturgesetz.
Mein Verstärker von 150 Watt Ausgangsleistung hat am Ende der Weiche eine Leistung von nur noch 80 Watt, welche dann am Chassis nur noch zur Verfügung steht. Die restlichen 70 Watt geht als Wärme verloren.
Nubert könnte folgendes für uns mal testen, dass am Verstärkereingang 1000 Hz Sinus bei einer Ausgangsleistung am Verstärker 100 Watt anliegt. Die Frequenzweiche einsetzt und am Ausgang noch mal misst. Diese Leistung im Verhältnis zu den 100W wäre dann die Leistung, die in der Frequenzweiche bei 1000 Hz verbraucht wird. Kann man auch mal mit anderen Frequenzen testen.
Man hätte hier eine vernünftige Aussage zu den Verlusten die in einer Weiche auftreten.
Jens
Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:19
von maks
Wozu gibt's denn Wirkungsgrad-Angaben bei LS? Gut, die sind natürlich über den Frequenzbereich gemittelt, bzw. geben nur den Maximalpegel an, aber man sieht, wieviel Energie schlußendlich in die Luft eingekoppelt wird.
Somit ist der Energieverlust auch durch die Frequenzweiche hinreichend umrissen. Daraus ergibt sich sicher aber noch lange keine Klangverschlechterung. Zugegeben - jedes Beuteil koppelt irgendwelche Eigenheiten in das übertragene Signal ein. Die Größenordnung dieser ist aber, bei ausreichend guter Dimensionierung und Qualität der Weiche, wohl klein genug, bzw läßt sich durch eine schlaue Konstruktion sicherlich in den Griff bekommen. Das ist wohl der Nubertsche Ansatz und ich vertraue da mal, dass sich Hr. Nubert da genug Gedanken gemacht hat.
Er spricht dieses Problem der Minimalweichen ja des öfteren direkt an und scheint sich dabei von dieser weniger ist mehr Philosophie abzugrenzen.
Er wird wohl rein aus Spaß aufwendige Frequenzweichen bauen, weil es so lustig ist, oder?
Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:20
von ono
@Jens-
Ob Nubert demnächst Lüfter in die Boxen einbauen muß, um die Frequenzweiche zu kühlen
Also bei mir gibt das Netzteil des Verstärkers (hauptsächlich) die Velustleistung als Wärme ab.
Ich kann deinen Gedanken irgendwie nicht folgen. Die minimalen Verluste einer Schaltung rechtfertigen noch lange nicht, auf diese insgesamt zu verzichten.
Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:32
von Jens-
hallo leisehörer,
es gibt zwei Arten von Lautsprechern:
1.) Man entwickelt gute Chassis, die allen Anforderungen genügen oder
2.) man entwickelt aus Kostengründen Frequenzweichen, die ebenso eine gute Charakteristik aufweisen.
zu 1.)
Vorteile:
Die meisten Lautsprecher würden fast alle gleich gut klingen.
Die Entwicklungsarbeit wird nur einmal und das richtig ausgeführt.
Geringere Fertigungstoleranzen.
Boxenbau wäre einfacher, da in der Entwicklung Vorschläge eingebracht sind.
Daraus folgt: Ein Chassis für ein bestimmtes Gehäuse.
Nachteil:
Wesentlich teurer in der Forschung und Entwicklung.
Braucht konstruktiv neue Erfindung.
Hoher Aufwand in der Fertigung.
Zu 2.)
Vorteile:
Frequenzweichen sind einfacher zu entwickeln.
Es gibt Computerprogramme zur Berechnung.
Man kann kostengünstiger produzieren
man kann Chassis von der Stange nehmen (trifft nicht für Nubert zu!)
Nachteil:
Frequenzweichen müssen immer wieder angepasst werden, um Toleranzen der
Chassis ausgleichen zu können (trifft auch für Nubert zu).
Für jedes neue Chassis, jede Änderung der Box muss eine neue Frequenzweiche entwickelt werden.
Die Verluste in der Weiche sind relativ hoch. Verstärker müssen mehr Leistung aufbringen.
Nubert lässt zwar auch seine Chassis bauen, legt jedoch Wert auf Bau und Entwicklung und Optimierung von Frequenzweichen.
Noch ein Wort zu Frequenzweichen:
Häufig fragt man sich, warum soviel Bauteile von Nöten sind:
In den teuren Frequenzweichen sind Überlastschaltungen zum Schutz der Lautsprecher eingebaut. Diese brauchen auch eine gewisse Leistung, um arbeiten zu können.
Diese Leistung ist von der Verstärkerleistung ZUSÄTZLICH abzuziehen.
Jens
Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:34
von Jens-
onoschierz hat geschrieben:@Jens-
Ob Nubert demnächst Lüfter in die Boxen einbauen muß, um die Frequenzweiche zu kühlen
Also bei mir gibt das Netzteil des Verstärkers (hauptsächlich) die Velustleistung als Wärme ab.
Ich kann deinen Gedanken irgendwie nicht folgen. Die minimalen Verluste einer Schaltung rechtfertigen noch lange nicht auf diese insgesamt zu verzichten.
erstens:
Die Boxen sind groß genug, da hält sich das in Grenzen.
zweitens:
Frequenzweichen sind immer ein Kompromiss und eine Gratwanderung. Man kann geteilter Meinung sein, ob oder ob nicht.
Jens
Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:43
von Jens-
Hallo maks,
Boxen bauen ist das eine, verkaufen das andere. Auch Nubert will leben. Deshalb bezieht er seine Kunden in sein Unternehmen mit ein. Der Kunde ist hier Partner, kein König!! Das ist mehr.
An manchen Boxen wird mehr, an anderen wenig verdient. Jede Box hat ihren eigenen Klang. Jeder hört anders. Jeder hat eine andere Meinung.
Und deshalb entscheidet man sich für das eine oder für das andere. Egal wie. Wirklich entscheidend ist nur, welche Strategie jenes Unternehmen einsetzt, um Kunden zu gewinnen.
Jens