Steppenwolf hat geschrieben:Nur so, in meiner vielleicht etwas unbedarften Art (bezogen auf den Ursprung):
Im Blues sowie im Jazz sind die Wurzeln die gleichen.
Für mich ist der Blues -> ein Gefühl, der Gesang, die Benutzung der Gitarre, der Mundharmonika (Harp), der Geige (Fidel).
Wobei sich Gesang und Gitarre als primäres Stilmittel herauskristallisiert hat. Improvisatation ist hier genau so angesagt, wie beim Jazz.
Beim Jazz, aus meiner Sicht, addieren sich einige Elemente zum Blues dazu, wie Blasinstrumente, Klavier und nicht zuletzt die unterschiedlichen Musiktraditionen
der schwarzen Kultur und der damit verbundenen Stile.
Wie oder wo sich hier die Wurzeln so entwickelten (Blues vs. Jazz), wie wir sie heute kennen ist mir persönlich immer noch nicht so ganz klar.
Zuerst war der Blues, so liest man es jedenfalls immer überall (und so hab ich es sogar schon in der Schule gelernt).
Der Blues ist wohl der "ursprünglichste" Musikstil, aus dem sich später Ragtime, Jazz, Rock etc. entwickelt haben.
Ragtime und Jazz sind soweit ich weiß schon von Beginn an auch von "weißer" Musik beeinflusst.
Eine Beschränkung des Blues auf Gitarre, Harp und Gesang halte ich für unsinnig, Blues kann genauso gut auch ein Klavier oder ein Saxophon enthalten.
Mit einer Trennung von Blues und Jazz auf Grund von Instrumentierung und/oder
Feeling bin ich nicht ganz glücklich, denn die Grenzen sind absolut fließend und es gibt auch genug Jazzer, die Blueselemente in ihre Songs einbauen und genug Blueser, die gerne ins jazzige abdriften. Abgesehen davon dass
Feeling eh was subjektives ist und gar nicht klar definiert werden KANN.
Eindeutig kann man den Stil "Blues" eigentlich nur DANN definieren, wenn man sich darauf beschränkt, alle Songs,
denen eine Bluesschema zugrunde liegt, "Blues" zu nennen. Dann ist aber so mancher Blues plötzlich gar kein "Blues" mehr, dafür aber um so mehr Jazz- und Rockstücke bis hin zum Heavy Metal.
Beim Jazz ist die Klassifizierung noch viel schwieriger, gerade heutzutage wo sich (noch viel stärker als beim Blues) sämtliche Grenzen auflösen und Vemischungen von Jazz und Rock, Jazz und Electro, Jazz und HipHop, sogar Jazz mit Death Metal an der Tagesordnung sind. Hochinteressant, aber nicht immer unbedingt jedermanns Sache. Das war beim Jazz aber schon immer so...
Alles also nicht so einfach, und deswegen würde ich mir auch gar nicht so viele Gedanken um irgendwelche Genregrenzen o.ä. machen...