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Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 13:39
von bersi
JEDER hat seine Droge um mit seinem Leben fertig zu werden.

Die Frage ist nur in wie weit er damit sich und seine Mitmenschen schadet

Es gibt meiner Meinubg nach mindestens Zwei Arten von Drogen:

1 : Die Drogen die uns das Leben erleichtern bzw. uns ein besseres Gefühl geben
(z.B. hoher Konsum,die Freundin,Autotuning usw.) OHNE das man körperliche
Schäden davonträgt bzw. "echte" Entzugserscheinungen bekommt.


Ich fühl mich besser,wenn ich z.B von Amazon ein schönens Päckchen bekomme.
Oder wenn ich in ne leckere Pizza beiß.
Oder wenn ich ein neues elektronisches Gerät mein Eigen nennen darf.

Mit diesen Drogen schade ich aber nur meinem Bankkonto.....und meiner Figur(körperliche schäden durch
Übergewicht sind natürlich wahrscheinlich) :?


2 : Die Drogen (über die es hir ja geht) die den eigene Körper (beim Rauchen,sogar
den Körper der Mitmenschen) schaden zufügen und bei denen man "echte"
Entzugserscheinungen bekommt !


Ich sauf mir heute noch einen an .Aber eben nicht regelmäßig und ich fühle mich nicht so
,als wenn ich was verpasst hätte ,wenn ich beim Weggehen kein Alk drinke !
Geraucht hab ich noch nie,ich habs mal probiert..das war aber nichts für mich.

Nur weil ich viel drinken KANN,heißt das meiner Meinung nach noch lange nicht,das ich
abhängig bin.

Der Martin

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 13:42
von Klapskalli
bony hat geschrieben:
ChrisBi hat geschrieben:Warum versucht "ihr" den ganzen Scheiß zu verteidigen? Jeder, der Alkohol in Mengen mehr als ein bis zwei Glas konsumiert oder regelmäßig (für mich mehr als einmal im Monat) Drogen konsumiert, ist für mich abhängig. Vielleicht nicht körperlich, aber zumindest psychisch. Wenn man nicht in einer gewissen Form abhänig wäre, würde man den Kram ja nicht konsumieren.
Keine Ahnung, wen du jetzt da genau meinst. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass hier irgendjemand was verteidigt außer vielleicht seinen Standpunkt, keine "undifferenzierte Antihaltung" einnehmen zu wollen.
Ich weiß jetzt auch nicht, von was ich abhängig sein sollte. Ich trinke gerne Abends mal ein Bierle oder Viertele, verzichte aber auch mal darauf, weil ich keine Lust drauf habe, ohne dass mir unwohl wird. Mir schmeckt es ganz einfach, insbesondere ein guter Wein oder auch mal ein guter Cognac oder Whiskey. Gelegentlich habe ich natürlich auch Spaß an der Wirkung. Gelegentlich gönne ich mir sogar ein Rettle oder ein Zigarre. Den Cannabis-Konsum habe ich hingegen (ohne Schwierigkeiten) ganz eingestellt, weil es mir nicht besonders gut bekam. Keine Ahnung, wo jetzt da die Sucht sein soll.

Gegen Verharmlosung bin ich ganz und gar. Man muss sich die Risiken immer wieder vor Augen führen. Dass z.B. Cannabis harmloser sein soll, als Alkohol, ist für mich kein Argument "FÜR" Cannabis, weil Alkohol imho eine sehr gefährliche, wenn auch gesellschaftlich weitgehen anerkannte, Droge ist!
Ich wollte niemand direkt ansprechen und "übtreibe" absichtlich etwas. Meine Erfahrung ist nunmal leider, dass Abhängige/Süchtige sich immer verteidigen müssen :( Siehs einfach als kläglichen Provokationsversuch von mir :wink:

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 13:48
von maks
ChrisBi hat geschrieben:@ Jens:

Ja wir sind alle süchtig nach gewissen Dingen. Aber warum kann/mag sich das niemand eingestehen? Warum wird verharmlost?

Oder fragen wir anders: Warum stehen die Konsumenten nicht dazu, wissentlich Sachen zu konsumieren, von denen sie psychisch/körperlich abhängig sind und suchen fadenscheinige Argumente, um ihr tun zu rechtfertigen?

Ich habe schon häufiger Artikel über Alkoholsucht gelesen. Die wirklichen Alkoholiker sind meißtens schon die, die behaupten, sie hätten sich im Griff und könnten jederzeit aufhören. Das fängt nicht erst bei dem an, der 15 Bier braucht, bis die Hand ruhig wird und er dann erst in der Lage ist, besser Auto zu fahren als das weibliche Geschlecht, sondern sehr viel früher.
Das fällt nun doch nicht so schwer.
Ich weiß, dass ich gewisse Suchtverhalten zeigen kann, meist aber nur für kurze Zeit bis ich das interesse verliere. Es gibt aber auch einige die ich versuchen muss im Zaum zu halten.

Mir ist zum Beispiel klar, dass ich einen Hang zu Technik habe, der dazu führt, dass ich mehr Geld für Hifi, PC und sonstige Spielereien ausgeben, als zB. für Kleidung.

Mir ist klar, dass ich durch meine Ausbildung ein sehr realitätsgebundener Mensch bin, der mit mehr gefühlsmäßigem Handeln und Denken schwerer zu recht kommt.

Mir ist klar, dass ich (auch zum Teil durch meine Ausbildung und der dazu führenden Einstellung) gern in Fantasiewelten ausbrechen möchte und deshalb sehr lange in entsprechenden Büchern, Filmen und Szenarien mich einleben kann.

Ich weiß, dass ich starker Gesellschaftstrinker bin, was soviel heißt, dass ich in Gesellschaft gerne trinke. Zuhause bei der Freundin oder allein trinke ich nur selten. Dann gehts aber um ein erfrischendes Bier nach einem langem Arbeitstag, oder einem "Aufräumschnapps" nach dem Essen. Nach mehr gelüstet mich da nie.

Ich kann jetzt weiter solche Schwächen ausführen. Einige kenn ich genau, andere sind mir vielleicht nicht so bewußt. Jeder hat so seine Fehler. Aber ich werd hier auch nicht meine Hosen ganz herunterlassen.

Könnten Manche von euch nicht wenigstens versuchen, mal eine etwas neutralere Position zu finden. Könnte man nicht versuchen in die Ausführungen anderer zumindest etwas Verständnis einzubringen.

Ich kann gegen den Tenor der ersten Aussagen in diesem Thread nix Grundsätzlich falsches finden. Ich würde dem größtenteils auch zustimmen, wenn ich auch unter einem leicht anderen Blickwinkel. Ich wollte aber genau über diesen leicht anderen Blickwinkel diskutieren. Geführt hat es bis jetzt leider zu keiner Diskussion sondern es nimmt eher den Charakter eines dogmatischen Predigt gegen die "Sucht" der anderen.

Na egal, werd ich mich meinen anderen Süchten hinwenden als dem Nuforum ;)

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 13:54
von maks
Oh...
Ich muss meine letzte "Anklage" zurückziehen. Es entwickelt sich doch noch ein recht fruchtbarer Meinungsaustausch.

Und ChrisBi hat mit seiner Provokation wohl etwas dick aufgetragen - aber bewußt. Verstehe, ich bin aber immer auf gerade solche Äusserungen etwas empfindlich, weil sie nicht mehr Verhältnismässig sind.

Es gibt da ein schönes Sprichwort, das einiges im Leben gut umreist (für jene die es verstehen ;) ):
Z'weng und Z'fü is Noarnzü!

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 14:08
von Klapskalli
Kannste das mal übersetzen maks? :wink:

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 14:11
von g.vogt
maks hat geschrieben:
Z'weng und Z'fü is Noarnzü!
Zu wenig und zu viel ist ... (irgendwas in Richtung Narrenzeug oder so ähnlich).

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 14:27
von maks
:)

Wörtlich:
Zu wenig und zuviel ist Narrenziel!

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 14:42
von Sirarokh
Ich gestehe, ich bin süchtig.
Ich treibe mich täglich in einem gewissen Forum herum und kann es nicht lassen.
Ich rufe täglich meine eMails ab.
Schlimmer noch, bereits seit den vollen 20 Jahren meines Lebens bin ich süchtig nach Schlaf. Es ist inzwischen bereits so schlimm, dass ich ohne Schlaf nicht leben kann. Ich fühle mich schlecht, bin schwächlich und weniger gesellschaftstauglich, wenn ich nicht wenigstens 5 Stunden pro Tag schlafe. Und während ich schlafe, bin ich nicht ansprechbar, irgendwie abwesend und zu keiner kontrollierten Handlung fähig.

Was ich sagen will: Es gibt Suchten, die sind nicht schlimm.

Ich gestehe, ich bin süchtig.
Ich habe einen PC, der wesentlich zu leistungsfähig für den Unibedarf ist.
Noch dazu habe ich einen Laptop, für den das Gleiche gilt.
Auch eine Digicam, ein Camcorder und zwei mp3-Player kommen dazu.
Eine Surroundanlage und ein geniales Stereosystem sind teurer als alles vorher genannte zusammen.

Was ich sagen will: Es gibt Suchten, die schaden nur meinen Finanzen. Dennoch sind sie nicht ganz unbedenklich.

Ich gestehe, ich war mal oft besoffen.
Mein erstes mal Alkohol habe ich mit 18 (!) an einem französischen Strand getrunken. Nach 12 Flaschen Bier habe ich aufgehört zu zählen. Das halbe Jahr danach war ich fast jedes Wochenende mindestens einmal volltrunken (auch wenn ich alkopops immer abgelehnt habe). Am Ende konnte ich knapp zwei Flaschen Wein trinken und war noch recht ansprechbar. Bis auf eine Ausnahme konnte ich mich aber immer an alles erinnern. Diese eine Ausnahme war auch das einzige Mal, welches buchstäblich zum Kotzen war.
EINMAL habe ich aber betrunken etwas ausgeplaudert, was ich mir geschworen hatte, nie auszuplaudern. Seit diesem Tag hab ich nicht mehr viel getrunken. Ungefähr ein halbes Jahr lang war ich sogar vollständig abstinent.
Trotzdem trinke ich (inwischen wieder) gerne ein Bier. Aber eben eines. Auf Parties auch gerne einmal mehr als eines, aber die unbestimmte Grenze zwischen angeheitert und besoffen habe ich seither nicht mehr überschritten.

War ich süchtig? Nein. Ich konnte aufhören ohne jemals Enzugserscheinungen zu erleben. Den einzigen Entzug, den ich hatte war ein Freundeskreis, der sich dabei von einem Augenblick auf den anderen auflöste.

Geraucht habe ich nie. Obwohl es mir oft angeboten wurde.
Sport treibe ich gerne und regelmäßig, fast könnte man es eine Sucht nennen. (Obwohl, dafür bin ich dann doch nicht enthusiastisch genug)

Oh ja, und ich spiele gern PC-Spiele. Aber inzwischen auch nicht mehr so oft wie früher. Damals habe ich fast durchgehend weit über vier Stunden täglich gespielt. Und heute? 3 Stunden pro Woche vielleicht. Oft auch gar nicht.
Ich schaue praktisch kein Fern und lese recht regelmäßig Zeitung.

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 15:10
von Homernoid
bony hat geschrieben:
Homernoid hat geschrieben:Nein. Ein Gutmensch würde das vorne rum verurteilen, hinten rum aber genau so machen (trinken, rauchen etc.).
Das ist kein "Gutmensch" sondern ein Heuchler!
Entweder man bezieht eindeutig Stellung FÜR oder GEGEN bestimmte Sachen.
Lässt sich daraus vielleicht ein Stein des Anstoßes für so manche Diskussionen mit dir erkennen? :wink: Die Welt ist nun halt mal eben nicht nur schwarz und weiß.
ChrisBi hat geschrieben:Warum versucht "ihr" den ganzen Scheiß zu verteidigen? Jeder, der Alkohol in Mengen mehr als ein bis zwei Glas konsumiert oder regelmäßig (für mich mehr als einmal im Monat) Drogen konsumiert, ist für mich abhängig. Vielleicht nicht körperlich, aber zumindest psychisch. Wenn man nicht in einer gewissen Form abhänig wäre, würde man den Kram ja nicht konsumieren.
Keine Ahnung, wen du jetzt da genau meinst. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass hier irgendjemand was verteidigt außer vielleicht seinen Standpunkt, keine "undifferenzierte Antihaltung" einnehmen zu wollen.
Ich weiß jetzt auch nicht, von was ich abhängig sein sollte. Ich trinke gerne Abends mal ein Bierle oder Viertele, verzichte aber auch mal darauf, weil ich keine Lust drauf habe, ohne dass mir unwohl wird. Mir schmeckt es ganz einfach, insbesondere ein guter Wein oder auch mal ein guter Cognac oder Whiskey. Gelegentlich habe ich natürlich auch Spaß an der Wirkung. Gelegentlich gönne ich mir sogar ein Rettle oder ein Zigarre. Den Cannabis-Konsum habe ich hingegen (ohne Schwierigkeiten) ganz eingestellt, weil es mir nicht besonders gut bekam. Keine Ahnung, wo jetzt da die Sucht sein soll.

Gegen Verharmlosung bin ich ganz und gar. Man muss sich die Risiken immer wieder vor Augen führen. Dass z.B. Cannabis harmloser sein soll, als Alkohol, ist für mich kein Argument "FÜR" Cannabis, weil Alkohol imho eine sehr gefährliche, wenn auch gesellschaftlich weitgehen anerkannte, Droge ist!

P.S.:
Übrigens ist die Sache mit den Grenzen bei vielen Genussmitteln ähnlich. Sich mal ein Stück Torte oder eine fette Hackse mit Knödeln zu gönnen, ist schön. Wenn man aber so reinhaut, dass man 170 kg und eine Diabetes mit sich rumschleppt, hat man es sehr eindeutig übertrieben. Es geht also darum, ein gesundes Maß zu finden, bzw. zu wissen, wo das aus welchen Gründen liegt.
Der sog. "Heuchler" ist Teil des "Gutmenschen". :wink:
Denn ein Gutmensch hat nur das Gute in Sich und will die Welt verbessern, ohne aber die neg. Seite zu sehen. Mal grob ausgedrückt. Nur gibt es eben nicht nur den guten Menschen als solches. Ergo ist ein Gutmensch häufig ein Heuchler, der Wasser predigt aber Wein säuft. Und genau DAS tue ich ja nicht. :roll:
Ich bin z.B. nach Zucker süchtig. :wink: Ansich hat jeder Mensch Süchte in sich, eben wenn etwas in Übermaßen erfolgt.Aber ich stelle mich nicht hin und weise alles von mir und tue so, als wäre es unwichtig und harmlos.
Andererseits finde ich aber schon bedenklich, wenn ich meine Probleme mit Süchten bekämpfen muss, mir dieses aber nicht selber eingestehe bzw. eingestehen will und Andere dafür verantwortlich mache (hier war es die Lokation).
Und genau DA hapert es oft.

Wenn es um Sucht geht, dann gibt es eben nur 2 Seiten. Ist nun mal so. Da kannst auch Du nix dran ändern!

Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 15:13
von Homernoid
maks hat geschrieben: Ich weiß, dass ich starker Gesellschaftstrinker bin, was soviel heißt, dass ich in Gesellschaft gerne trinke. Zuhause bei der Freundin oder allein trinke ich nur selten. Dann gehts aber um ein erfrischendes Bier nach einem langem Arbeitstag, oder einem "Aufräumschnapps" nach dem Essen. Nach mehr gelüstet mich da nie.
Das lasse ich mal so unkommentiert stehen.