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nuWave 35 vs. Dynaudio Focus 110

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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bony
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Beitrag von bony »

Ich kenne die Focus noch nicht, werde sie mir demnächst mal anhören, jedoch die Audience-Serie ganz gut und kann mir vorstellen, was du meinst (weil ich das, wie beschrieben, wohl ähnlich empfunden habe; wobei ich einen anderen Schluss gezogen habe).
daß die Nubi-Hochtöner da noch was zu lernen haben
Nochmal: Ich bezweifle sehr, dass so deutliche Unterschiede direkt mit der Qualität des Hochtöners zu tun haben, sondern mit der Abstimmung der Box im Hochton-, bzw. oberen Mitteltonbereich.
audiophile Boxen
Schon wieder so ein Schimpfwort. :wink:
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

... Das ist jetzt nie und nimmer als neckische oder gar besserwisserische Bemerkung zu sehen, aber: Du nimmst am besten deine nuWave 3 mit und stellst sie daneben um dich selbst davon zu überzeugen daß die Nubi-Hochtöner da noch was zu lernen haben. ...
Hallo Migl,

entschuldige, wenn ich jetzt an dieser Stelle einhake (wie gesagt, ohne die von dir favorisierte Wettbewerbsbox gehört zu haben), aber die NSF-Hochtöner sind enorm ausgereifte Kalottenhochtöner, welche definitiv hochwertig sind und keinesfalls „noch was zu lernen“ haben.

Da ich in den letzten Wochen und Monaten quasi Dauergast im Labor der NSF war und einiges an Erfahrungen und Hörtests mitbekommen habe, kann ich deine Aussage ohne Anflug von Überheblichkeit zurückweisen. Es handelt sich meiner Meinung nach lediglich um eine andere Abstimmung der Dynaudio im Vergleich zur nuWave 35, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht um eine irgendwie geartete Schwäche der nu-Hochtonkalotte(n) an sich.

Thomas Bien (und natürlich auch Herr Nubert) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Lage, eine nuWave 35 so abzustimmen, dass sie wie eine beliebige Vergleichsbox ähnlicher Größe klingt. Er besitzt eine enorme Erfahrung, ein ausgezeichnetes akustisches Gehör und Gedächtnis und beherrscht alle messtechnischen und theoretischen Voraussetzungen dazu.

Die Frage ist nur, ob so etwas Sinn macht und welcher Klangeindruck der „richtigere“ ist. Und ich bin mir sehr sicher, dass die NSF diesbezüglich „den richtigen Ton trifft“.

Ich möchte aus nachvollziehbaren Gründen an dieser Stelle nicht deutlicher werden, aber ich habe im Nubert-Labor Boxen unterschiedlicher Bauart und Chassisbestückung gehört, welche nebeneinandergestellt praktisch identisch klangen (Direktvergleich mit gleichem Pegel und pausenfreiem Umschalten). Bei vielen Stücken konnte ich fast nicht mehr unterscheiden, welches Boxenpaar gerade spielte. Und das, wie gesagt, bei völlig unterschiedlicher Chassisbestückung. Das hat mich mächtig beeindruckt. So eine Abstimmungsgleichheit schaffen nur wirkliche Könner. Und ein vielfach teureres Hochtonchassis klang in meine Ohren keinesfalls besser als die angesprochene Nubert-Kalotte. Allerdings auch nicht schlechter.

Wenn dir also eine andere Boxenabstimmung persönlich mehr zusagt, so ist das absolut in Ordnung. Aber mit deiner Behauptung, die „Nubi-Hochtöner haben da noch was zu lernen“ liegst du meiner Meinung nach nicht richtig.

Gruß
OL-DIE

P.S.
Ich sehe gerade, bony hat ähnlich argumentiert :wink:
migl
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Beitrag von migl »

OL-DIE hat geschrieben: Hallo Migl,

entschuldige, wenn ich jetzt an dieser Stelle einhake (wie gesagt, ohne die von dir favorisierte Wettbewerbsbox gehört zu haben), aber die NSF-Hochtöner sind enorm ausgereifte Kalottenhochtöner, welche definitiv hochwertig sind und keinesfalls „noch was zu lernen“ haben.

Da ich in den letzten Wochen und Monaten quasi Dauergast im Labor der NSF war und einiges an Erfahrungen und Hörtests mitbekommen habe, kann ich deine Aussage ohne Anflug von Überheblichkeit zurückweisen. Es handelt sich meiner Meinung nach lediglich um eine andere Abstimmung der Dynaudio im Vergleich zur nuWave 35, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht um eine irgendwie geartete Schwäche der nu-Hochtonkalotte(n) an sich.

Thomas Bien (und natürlich auch Herr Nubert) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Lage, eine nuWave 35 so abzustimmen, dass sie wie eine beliebige Vergleichsbox ähnlicher Größe klingt. Er besitzt eine enorme Erfahrung, ein ausgezeichnetes akustisches Gehör und Gedächtnis und beherrscht alle messtechnischen und theoretischen Voraussetzungen dazu.

Die Frage ist nur, ob so etwas Sinn macht und welcher Klangeindruck der „richtigere“ ist. Und ich bin mir sehr sicher, dass die NSF diesbezüglich „den richtigen Ton trifft“.

Ich möchte aus nachvollziehbaren Gründen an dieser Stelle nicht deutlicher werden, aber ich habe im Nubert-Labor Boxen unterschiedlicher Bauart und Chassisbestückung gehört, welche nebeneinandergestellt praktisch identisch klangen (Direktvergleich mit gleichem Pegel und pausenfreiem Umschalten). Bei vielen Stücken konnte ich fast nicht mehr unterscheiden, welches Boxenpaar gerade spielte. Und das, wie gesagt, bei völlig unterschiedlicher Chassisbestückung. Das hat mich mächtig beeindruckt. So eine Abstimmungsgleichheit schaffen nur wirkliche Könner. Und ein vielfach teureres Hochtonchassis klang in meine Ohren keinesfalls besser als die angesprochene Nubert-Kalotte. Allerdings auch nicht schlechter.

Wenn dir also eine andere Boxenabstimmung persönlich mehr zusagt, so ist das absolut in Ordnung. Aber mit deiner Behauptung, die „Nubi-Hochtöner haben da noch was zu lernen“ liegst du meiner Meinung nach nicht richtig.

Gruß
OL-DIE

Hallo Oldie,

du kannst gern einhaken wann immer du magst. Also: Das kann ja alles sein. Mit aller Höflichkeit und trotzdem ohne an Deutlichkeit zu sparen: ohne daß du die Focus gehört hast, ist jedes Wort sinnlos. Ich kenne beide LS, du nicht. Fertig.

Ich bitte daher ausdrücklich um folgendes. Höre dir die Focus an. 110 oder 140 überlasse ich gern dir. Daß die NSF hier sehr gelobt wird, verstehe ich, zumal ich ja auch nicht von ungefähr meine nW 35 gekauft habe und sie immer noch super finde. Abstimmungen von verschiedenen Boxen im Labor sind ja sehr interessant und beeindruckend, bleibt die Frage, warum er das überhaupt tut und was er/sie damit beweisen will. Sind also auch günstigere Boxen mit einigen Veränderungen so gut wie teurere, oder was ist hier deine Aussage? Dynaudio baut seine Chassis für die Focus selbst, Nubert soweit ich weiß kein einziges. Suche doch mal den Hersteller Peerless (auch Dänen glaube ich) im Netz.
OL-DIE hat geschrieben:(...) die NSF-Hochtöner sind enorm ausgereifte Kalottenhochtöner, welche definitiv hochwertig sind und keinesfalls „noch was zu lernen“ haben.
Trotzdem sind's Massenprodukte! Das kannst du nicht wegdiskutieren! Dynaudio fertigt kleinere Serien im eigenen Haus.

!!! Habe im Übrigen nie behauptet, daß die Nubert-Kalotten nicht hochwertig sind!!! Bitte sachlich bleiben und nichts enthalten/dazutexten !!!

OL-DIE hat geschrieben: 1. (...) die NSF-Hochtöner sind enorm ausgereifte Kalottenhochtöner, welche definitiv hochwertig sind und keinesfalls „noch was zu lernen“ haben.

2. Thomas Bien (und natürlich auch Herr Nubert) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Lage, eine nuWave 35 so abzustimmen, dass sie wie eine beliebige Vergleichsbox ähnlicher Größe klingt. Er besitzt eine enorme Erfahrung, ein ausgezeichnetes akustisches Gehör und Gedächtnis und beherrscht alle messtechnischen und theoretischen Voraussetzungen dazu.
Hier glaube ich, driftest du ab in eine Wortwahl, die du gar nicht ernst meinen kannst.
1. Das heißt, der HT ist so also PERFEKT, wie er ist? Denn "Keinesfalls" ist hier als Absolut zu verstehen meiner Meinung nach. Der Nubi-HT kann übertroffen werden.
2. Eine nW 35 so abzustimmen, dass sie wie eine beliebige Vergleichsbox ähnlicher Größe klingt? Nein, das können Bien und Nubert nicht. "Beliebig" ist hier das Wort der Stunde, mehr als Schmunzeln kann ich über die Behauptung nicht. Aus der nW 35 kann man keine Revell, keine ME Geithain, Sonics Argenta, keinen BBC-Monitor, keine Focus 140 und auch keine Sehring "herausstimmen", so sehr man sich auch bemühen wird. Sonst könnte man ja das simple nuWave-Gehäuse und die "bezahlbaren" Chassis wegstimmen und bessere simulieren, oder? Wird aber nicht gemacht, weil: Es nicht geht. Auch G. Nubert kann die Grenzen der Physik nicht überwinden. Trotzdem eine nette Aufgabe für die Zukunft, was? Könner sind's trotzdem allemal in Schwäbisch-Gmünd, keine Frage.
OL-DIE hat geschrieben: Die Frage ist nur, ob so etwas Sinn macht und welcher Klangeindruck der „richtigere“ ist. Und ich bin mir sehr sicher, dass die NSF diesbezüglich „den richtigen Ton trifft“.
Nein, tut sie nicht. Aber sie geben sich mit Sicherheit alle nett gemeinte Mühe. Kleine Geschichte am Rand: Es gibt Tiere, die man zu Forschungszwecken (Primarforschung) mit Tierstimmen beschallt. Diese Tiere reagieren nachweislich nicht auf Lautsprecher, sondern nur auf Originalstimmen bzw. Laute. Nur auf ein Paar Sehrings (phasenkorrigierter LS) reagieren sie. Merke: Tiere sind unbestechlich. Die genaue Geschichte bitte mal im Netz googlen, da möchte ich mich nicht weiter aus dem Fenster lehnen, inhaltlich stimmt sie aber 100%ig.

Bleibt außerdem die Frage, warum die NSF nicht auch Studiomonitore baut, denn da sitzen die Profis, meinst du nicht? Sehen wir der Realität ins Auge, NSF baut Volksboxen, und zwar sehr gute. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Mir ist manchmal nicht so ganz klar, warum so viele Nuforum-User ihre Nubis dermaßen vehement verteidigen gegen eindeutig, teilweise um Klassen überlegene, LS anderer Hersteller. Viele tun das obendrein, ohne die Vergleichslautsprecher des anderen Herstellers gehört zu haben!!! Das Ergebnis sind unhaltbare Aussagen, die jeglicher Grundlage entbehren. Daher zur Übung für all Diejenigen:
ICH GEBE GERN ZU, WENN EIN LS BESSER KLINGT ALS MEINE FOCUS 110. (gez. Migl, 30.07.2007)

Ich bitte um rege Nacharmung!

Bei aller Liebe zur NSF glaube ich nun wirklich nicht, daß Dynaudio oder andere Hersteller nicht genau so gute, erfahrene, gehörsichere und messtechnisch ausgestattete Profis am Start haben wie die NSF, und das kannst du ja wohl nicht ernsthaft glauben, Oldie? Nubis werden meines Wissens trotzdem nicht in Studios als Monitore eingesetzt, da kannst du dich drehen und winden wie du auch magst, das Resultat bleibt Dasselbe. Thema Abstimmung/Ergebnis: Beide Hersteller stimmen in Richtung linear ab. Trotzdem verschwindet das Gefühl, einen Lautsprecher zu hören bei der Dynaudio, übrig bleiben Musik und Stimmen. Dieses Gefühl hatte ich bei meiner nW 35 nie.

Eine nw 35 ist super. Super abgestimmt allemal. Aber was du auch schreibst, an eine Focus 110 wird sie nie herankommen. Ist schade, weil sie so schön günstig ist. Aber dafür ist sie halt so schön günstig.
OL-DIE hat geschrieben:Wenn dir also eine andere Boxenabstimmung persönlich mehr zusagt, so ist das absolut in Ordnung. Aber mit deiner Behauptung, die „Nubi-Hochtöner haben da noch was zu lernen“ liegst du meiner Meinung nach nicht richtig.
Aber wenn du die Boxenabstimmung der Focus nichtn kennst, ist meine Meinung von dir unanzweifelbar, gib's zu.

Daher wiederhole ich mich nun nochmal gerne: Focus anhören, sonst driften wir hier sinnlos in theoretische Diskussionen ab.

Ich erwarte Deine Meinung zur Focus NACH der Hörsession mit der Focus.

Grüße,

Migl
Vinylman

Beitrag von Vinylman »

Hallo Migl,

prinzipiell stimme ich dir zu. Die Dynaudios sind eine eigene Klasse. Ich hörte zwar nur die C2, wahrlich eine andere Preisklasse, aber obwohl ich seitlich saß, waren die Lautsprecher im Workshop akustisch nicht vorhanden. Aber dafür ein zum Greifen dreidimensionales räumliches Klangbild. Die Dänen können also so schlecht nicht sein. :P

Aber es ist kein Fehler, wie die NSF, seine Chassis nach eigenen Wünschen fertigen zu lassen. Das führt zu sinkenden Kosten, wenn dadurch eine Massenfertigung lohnt. In der BWL gibt es dafür den Begriff "economies of scale". Masse sagt nichts über Qualität aus. Beispiel: ich hatte ein paar Wochen englische Rega Lautsprecher, fabrikneu. Obwohl zweimal umgetauscht, schafften die es bei ihren handgefertigten Chassis nicht, am Mitteltöner die Sicke korrekt anzukleben. :evil:

Ich vermute, es geht weniger um die Frage, wer den "echteren" Lautsprecher konstruieren kann, sondern darum, was dem menschlichen Gehör mehr schmeichelt. Das funktioniert nämlich alles andere als linear. Nicht umsonst ist der harmonische Klirr von Röhrenverstärkern und LPs (mag ich selbst beides gern) angenehm warm, während früher Transistorverstärker kalt klangen, weil eben den unharmonischen Teil aufwiesen. Was ich damit laienhaft sagen will - bin nämlich Ökonom und kein Physiker - ist, dass das bessere, exaktere Produkt womöglich "schlechter" im Sinn von unangenehmer klingen kann, weil eben die Präzision größer ist. Und die Nubert-Frequenzgänge sind wie mit dem lineal gezogen. :)

Es gibt übrigens nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer von Nubert oder Dynaudio die exakteren Lautsprecher baut. Das haben die genauso kompetenten Lautsprecherkünstler aus Kiel mal auf einer Messe im April 2006 gemacht, als sie ihre neue FS 609 X-PI vorstellten. Sie luden eine Sopranistin ein, die live sang und verglichen dann die Reproduktion durch die 609 mit der Sopranistin. Das ist der einzige Weg: die Referenz ist das musikalische Original. :!:

Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber ich denke, dass Herr Nubert im positiven Sinn musikalisch so besessen ist, dass die Reproduktion des Originals auch sein erklärtes Ziel ist. Und hart angeschlagene Crash-Becken die klingen nunmal in hoher Lautstärke unangenehm blechern.

Für mich stehen Nubert, Dynaudio und ELAC auf einem Level. Der Rest ist Geschmacksache. :wink:

Grüße, Heiko
migl
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Registriert: So 25. Jun 2006, 12:23

Beitrag von migl »

Vinylman hat geschrieben:Hallo Migl,

prinzipiell stimme ich dir zu. Die Dynaudios sind eine eigene Klasse. Ich hörte zwar nur die C2, wahrlich eine andere Preisklasse, aber obwohl ich seitlich saß, waren die Lautsprecher im Workshop akustisch nicht vorhanden. Aber dafür ein zum Greifen dreidimensionales räumliches Klangbild. Die Dänen können also so schlecht nicht sein. :P

Aber es ist kein Fehler, wie die NSF, seine Chassis nach eigenen Wünschen fertigen zu lassen. Das führt zu sinkenden Kosten, wenn dadurch eine Massenfertigung lohnt. In der BWL gibt es dafür den Begriff "economies of scale". Masse sagt nichts über Qualität aus. Beispiel: ich hatte ein paar Wochen englische Rega Lautsprecher, fabrikneu. Obwohl zweimal umgetauscht, schafften die es bei ihren handgefertigten Chassis nicht, am Mitteltöner die Sicke korrekt anzukleben. :evil:

Ich vermute, es geht weniger um die Frage, wer den "echteren" Lautsprecher konstruieren kann, sondern darum, was dem menschlichen Gehör mehr schmeichelt. Das funktioniert nämlich alles andere als linear. Nicht umsonst ist der harmonische Klirr von Röhrenverstärkern und LPs (mag ich selbst beides gern) angenehm warm, während früher Transistorverstärker kalt klangen, weil eben den unharmonischen Teil aufwiesen. Was ich damit laienhaft sagen will - bin nämlich Ökonom und kein Physiker - ist, dass das bessere, exaktere Produkt womöglich "schlechter" im Sinn von unangenehmer klingen kann, weil eben die Präzision größer ist. Und die Nubert-Frequenzgänge sind wie mit dem lineal gezogen. :)

Es gibt übrigens nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer von Nubert oder Dynaudio die exakteren Lautsprecher baut. Das haben die genauso kompetenten Lautsprecherkünstler aus Kiel mal auf einer Messe im April 2006 gemacht, als sie ihre neue FS 609 X-PI vorstellten. Sie luden eine Sopranistin ein, die live sang und verglichen dann die Reproduktion durch die 609 mit der Sopranistin. Das ist der einzige Weg: die Referenz ist das musikalische Original. :!:

Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber ich denke, dass Herr Nubert im positiven Sinn musikalisch so besessen ist, dass die Reproduktion des Originals auch sein erklärtes Ziel ist. Und hart angeschlagene Crash-Becken die klingen nunmal in hoher Lautstärke unangenehm blechern.

Für mich stehen Nubert, Dynaudio und ELAC auf einem Level. Der Rest ist Geschmacksache. :wink:

Grüße, Heiko
Hallo Heiko,

vielen Dank für den guten Beitrag, stimme dir da bei allem zu!

Grüße,

Migl
Klapskalli
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Beitrag von Klapskalli »

Ich möchte nur noch einen Einwand bringen. Nubert setzt zwar Peerless ein, es handelt sich aber durchweg um Spezialanfertigungen, die nach Nuberts wünschen gefertigt werden. Produktion ist halt outgesourcet, wie heute in vielen Branchen üblich.

Welche Box die beste ist, kann übrigens jeder nur für sich selbst entscheiden. Geschmäcker sind halt sehr verschieden.
Gruß

Christian
OL-DIE
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Beitrag von OL-DIE »

Hallo Migl,

vielen Dank für deinen neuerlichen Beitrag. Nebenbei bleibe ich sachlich.
Und ich bleibe auch dabei, dass Nubert-HT-Kalotten nicht an sich scharf klingen.

Meine Rundumstrahler, welche von Thomas Bien persönlich optimiert wurden, enthalten pro Schallwandler vier dieser Chassis. Meinen Bericht über die Optimierung kannst du in der gleichen Rubrik dieses Forums nachlesen, falls du möchtest.

Deiner Überlegung folgend, müssten meine Boxen die von dir beobachtete Klangrichtung („Schärfe“) zwangsläufig in besonders starkem Maße haben.

Haben sie aber nicht. Ganz im Gegenteil. Um HiFi-Prosa zu bemühen: Sie klingen wunderbar feinzeichnend, seidig, unangestrengt, durchhörbar, detailverliebt, spielfreudig und ermüdungsfrei. Das gilt für Tischlautstärke bis zu brachialen Pegeln.
Und für alle Musikrichtungen.

Diesen Klangeindruck bestätigen auch meine Töchter, welche klassische Instrumente spielen und ein feines Gehör haben.

Allerdings gewinnen deine Beiträge durch die zahlreichen Fettdrucke, Hervorhebungen und vielfachen Ausrufezeichen in meiner Lesart eine gewisse Schärfe, der ich mich nun durch Fernbleiben aus diesem Thread ganz bewusst entziehe.

Gruß
OL-DIE
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bony
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Beitrag von bony »

Hallo Migl,

brauchst doch nicht zu schreien. :wink:
ohne daß du die Focus gehört hast, ist jedes Wort sinnlos. Ich kenne beide LS, du nicht. Fertig.
Bin nicht nur der Meinung, dass das nicht die richtige Art ist, zu diskutieren. Eigentlich hat es mehr Sinn, über die theoretischen Grundlagen zu diskutieren, als über subjektive Höreindrücke.
OL-DIE wollte mit seinem Beitrag doch nur noch mal verdeutlichen, dass erstens ab einem bestimmten Qualitätsniveau andere Dinge als der Hochtöner selbst klangbestimmend sind (weil nämlich nicht nur Herr Nubert die Physik nicht umgehen kann, sondern auch Dynaudio nicht :wink:) und zweitens selbstverständlich auch im Labor von Herrn Nubert verschiedene Hochtöner getestet werden, auch wesentlich teurere.
Jede beliebige Box wird man mit einer nuWave 35 wohl nicht 100% "herausstimmen" können aber bestimmt lassen sich einige klangbestimmende Effekte nachvollziehen (wie z.B. der Klang der Interferenzartefakte bei flacher Trennung zwischen Hoch- und Tieftöner :wink:) und Boxen mit ähnlichen geometrischen Werten kommt man sicherlich sehr sehr nahe. Ich könnte mir vorstellen, dass man einigen der von dir aufgeführten Modellen sehr nahe kommen kann. Bis vielleicht auf die MEG, die sich durch die konzentrische Anordnung der Chassis schon im Abstrahlverhalten sehr von den anderen Modellen unterscheiden dürfte.

Die von Dynaudio produzierten Chassis sind gewiss allererste Sahne. Vielleicht ja durchaus mit ein paar speziellen Eigenschaften, die in einer Nubert-Box aufgrund der Nubertschen "Konstruktionsphilosophien" gar nicht zu Geltung kämen, wohl aber in einem Dynaudio-Lautsprecher (was immer man dann von diesen Konstruktionsmerkmalen im speziellen halten mag), was für Dynaudio - und deren Kunden - den höheren Preis rechtfertigt. Weshalb die eigene Produktion in kleineren Mengen aber ein Qualitätsmerkmal sein soll, leuchtet mir nicht ein. Herr Nubert hatte offensichtlich bisher recht enge Kontakte in die Entwicklungsabteilung von Peerless, wo seine Anregungen und Wünsche wohl immer wieder einfließen (ist immerhin ein großer Abnehmer :wink:). Die hohen Stückzahlen wären für mich eher ein Hinweis auf mögliche hohe Serienkonstanz, geringe Toleranzen und Erfahrung/Expertise des Herstellers.
Übrigens bezieht auch "Sonics" die Chassis von Peerless und wirbt mit den Vorteilen durch die geringe Serienstreuung; bestimmt zurecht. :wink:
Nein, tut sie nicht. Aber sie geben sich mit Sicherheit alle nett gemeinte Mühe.
Also so ein Satz ist im Hause des Gastgebers eigentlich eine Unverschämtheit! :wink:
Meine Meinung: Tut sie doch! :wink: Nur weil dir der Ton, den die Dynaudio trifft besser gefällt, muss er nicht unbedingt richtiger als der der nuWave 35 sein (aber auch nicht unbedingt fälscher).
Kleine Geschichte am Rand: Es gibt Tiere, die man zu Forschungszwecken (Primarforschung) mit Tierstimmen beschallt. Diese Tiere reagieren nachweislich nicht auf Lautsprecher, sondern nur auf Originalstimmen bzw. Laute. Nur auf ein Paar Sehrings (phasenkorrigierter LS) reagieren sie. Merke: Tiere sind unbestechlich. Die genaue Geschichte bitte mal im Netz googlen, da möchte ich mich nicht weiter aus dem Fenster lehnen, inhaltlich stimmt sie aber 100%ig.
Hier wird es ein wenig grotesk. :roll: Das habe ich doch schon mal in einem Sehring-Thread gelesen und herzlich darüber gelacht. Über ein paar Stichworthilfen für einen Suche im Netz (was es da nicht alles gibt :)), würden mich freuen. Dass Tiere unbestechlich seien, werde ich mir jedenfalls nicht merken, denn das ist absoluter Blödsinn! :wink: Darüber hinaus scheint mir aber auch die ganze Behauptung ein Schmarrn und sollte doch etwas dran sein, noch nicht unbedingt ein Hinweis auf die Wiedergabetreue eines Lautsprechers. Sollte ich einmal den Drang verspüren, mich mit einem Schimpansen unterhalten zu wollen, werde ich dann aber mal schauen, dass ich einen Sehring-Lautsprecher in den Zoo mitbringen kann.

Soweit ich weiß hat Nubert früher (wahrscheinlich 70er und 80er) übrigens sogar in erster Linie Studiotechnik gebaut. Teilweise werden aktuelle Nubert-Boxen auch von durchaus namhaften Künstlern im Studio verwendet. Aber natürlich setzt man in dem Bereich eher auf andere Hersteller, z.B. häufig auf Genelec. Höre dir doch mal eine Genelec 1030 oder 1031 an. Wenn dir die nuWave 35 wegen des Hochtons (?) bei manchen Stücken in den Ohren schmerzte, werden dir bei denen möglicherweise die Ohren abfaulen (und die Genelecs sind anerkannt "amtliche" Abhören, was anderes als eine Yamaha NS-10 (mit deren Hilfe manch Toningenieur aber trotzdem erstklassige Mixe hinbekommt)). :wink: :wink:

Ich bin mittlerweile jedenfalls doch recht gespannt, die Dynaudio Focus zu hören. Mein subjektiver Eindruck wird aber kaum Grundlage für den Großteil der hier diskutierten Argumenten sein können und unhaltbar sind meinem Eindruck nach weniger OL-DIEs Argumente als deine.
raw
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Beitrag von raw »

Ich halte die Dünnaudio für eine Fehlkonstruktion - insbesonders bei dem Preis. Neben gezieltem Sounding, sind auch einige andere konstruktive Mängel zu erkennen. Ein Lautsprecher auf ähnlichem Niveau wäre im Selbstbau für vielleicht 100€ pro Stück machbar (inklusive edles Furnier!) und selbst diese Konstruktion wäre dann nichtmal annähernd ausgereizt. Sorry, irgendwie kann ich mir das Schmunzeln über diesen Thread bzw. das hier Gesagte nicht verkneifen. :)
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Tja. Wo wir mal wieder beim Thema wären.... :wink:
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