Seite 4 von 4

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 19:52
von pandosto
Naja, sollte der Typ in Finnland diese Filme, falls er sie besitzt (stand das jetzt eigentlich irgendwo?) wirklich gesehen haben hat er wohl nicht viel draus gelernt. Aber mal abgesehen von dem Amoklauf in Finnland kann man schon fragen aus welchen Gründen Jugendliche (auch unter der Altersgrenze) solche Filme anschauen, bzw. was sie davon mitnehmen. Klar sollte ein 18-Jähriger eine halbwegs differenzierte inhaltliche Aussage eines solchen Filmes verstehen können, aber schon bei 15 bis 16-Jährigen kann es da im Blick auf Welterfahrung und Hintergrundwissen schwierig werden. Nicht weil sie dumm wären, aber auch Urteilsfindung muss erst reifen. Dafür gibt es ja Altersbeschränkungen.

Mir ging es ja oben auch nur generell um die Wirkung von Bildern auf unser Innerstes. Und z.B. brauch ich Dir, Homer, ja nicht zu erzählen wie sich Menschen manipulieren lassen können. :) Auf verschiedeneste Weisen. Was halt zählt ist ein aufgeklärter Umgang mit Medien im Allgemeinen. Und wenn die dann über Finnland schreiben, der Junge komme aus einer ganz normalen Familie, dann heißt das für mich noch garnichts. Wenn ganz normal nur heißt 'nicht in irgendeiner Weise auffällig' dann kann auch hier schon die Sozialisation etwas schief geraten sein. Ich glaube meistens können die Eltern ja nur schwer einschätzen womit sich ihre Kinder so den Tag vertreiben. Sie können halt schlecht die ganze Zeit am PC/TV daneben sitzen und mit ihnen darüber reden. Aber das ist ja alles nichts sehr Neues.

Aber spezielle Urteile über so jemanden wie in Finnland darf man sowieso nicht einfach so fällen, man kennt ja sein soziales Umfeld garnicht.

Pandosto

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 20:06
von Homernoid
Nun. Überleg. Mit 18 kannst Du gezogen werden....
Ich habe damals diese Filme u.A. zu meiner Verweigerung herangezogen. Ergo, muss (bzw. sollte) man sich schon beschäftigen mit dem Thema und auf Grund vom Bund eben BEVOR man gemustert wird und eingezogen wird.
Okay. Das hat sich alles entschärft mittlerweile, aber direkt nach der Wende war es immer noch ein wenig schwerer (wenn auch nicht wirklich) zu verweigern als heute.
Nun frage ich mich, was ist wohl krasser. Ich rede ja nicht von gehaltverherrlichenden Filmen.

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 20:10
von Blap
Homernoid hat geschrieben:Ich rede ja nicht von gehaltverherrlichenden Filmen.
Welche Filme verherrlichen Gewalt? Mir fallen keine Beispiele ein! Filme sind Kunst, ergo sollten sie unantastbar sein! Oder sollen demnächst auch Gemälde von Giger oder Bosch auf dem Index landen?

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 20:19
von Homernoid
Oooch. Es gibt Filme wie "We Were Soldiers" oder auch andere Filme wie "James Ryan", die sind einfach nur.... :roll:

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 21:28
von Blap
Homernoid hat geschrieben:Oooch. Es gibt Filme wie "We Were Soldiers" oder auch andere Filme wie "James Ryan", die sind einfach nur.... :roll:
...gute Unterhaltung. SPR wird sich überbewertet, macht aber als normaler Kriegsfilm betrachtet Freude. Zwar ist der Film über und über mit Fehlern gespickt, aber ich finde ihn sehr unterhaltsam. Die Omaha Szenen zu Beginn haben wirklich einige Brüller zu bieten, spätenstens beim zweiten Anschauen gibt es dabei viel zu lachen. "We were Soldiers" hat mir auch gut gefallen. Natürlich haben die Filme keinen wirklichen Nährwert, aber wer erwartet das schon von Leuten wie Hanks, Gibson oder Spielberg? Immer noch besser als der fürchterliche Emmerich oder diverse andere Hollywood Scheusale. ;)

"NBK" ist z.B. ein Film den ich nicht sonderlich mag, da mir Regie und Schnitt extrem auf den Zeiger gehen. Schade, denn die Besetzung ist klasse.

In Deutschland völlig missverstanden wurde Verhoevens geniale Satire "Starship Troopers". Der landete sogar auf dem Index. Unglaublich!

ööhhmm... was ist eigentlich Thema dieses Threads... :o :lol:

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 21:48
von Homernoid
Wir sind immer noch On Topic. ;)
Ging ja um (Anti)Kriegsfilme und wie die Presse damit umgeht. ;)

Nun ja. "Band of Brothers" finde ich durchaus gelungen. Aber das ist ja auch kein klassischer Kriegsfilm.
Bei NBK finde ich gerade die Schnitttechnik, die unterschiedlichen Bildformate etc. klasse. Das alles in Bezug auf die Medien gebracht...

Aber wie man FMJ erwähnen kann entzieht sich meiner Kenntnis.

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 21:50
von pandosto
ööhhmm... was ist eigentlich Thema dieses Threads...
Ich glaube Du bist noch recht nah dran. :lol:

Hier nennt die französische Presse die bösen Filme und Musikgruppen die der Typ in Finnland so gemocht hat. Hoffentlich kann Homer kein Französisch, sonst wird ihm da bestimmt besonders schlecht. :mrgreen: (Ist nicht böse gemeint)
Il se décrit lui-même comme un "exclu" et dresse la liste des films qu'il aime, essentiellement des oeuvres violentes, parmi lesquelles Full Metal Jacket, Apocalypse Now, Tueurs nés ou encore The Shining. Ses références littéraires sont Fahrenheit 451 de Ray Bradbury, 1984 de George Orwell, La République de Platon ainsi que toutes les oeuvres de Nietzsche. Il cite également de nombreux groupes de hard-rock, dont Alice Cooper, Prodigy, Rammstein et Nine Inch Nails.
Naja, versteht man wohl auch ohne der Sprache mächtig zu sein. Hier zu finden.

Verfasst: Do 8. Nov 2007, 23:30
von Homernoid
Ich kann keines, kenne aber mittlerweile das Profil. ;)
Da waren auch Monty Python zu finden.... :twisted:

Verfasst: Fr 9. Nov 2007, 00:27
von raw
Als ob 18 Jährige nur Saufen und Vögeln im Kopf hätten. Irgendwo ist das Bild in der Gesellschaft vom Jugendlichen viel zu undifferenziert. In dem Alter sind einige, vor allem männliche Jugendliche, in so einer Art "Selbstfindungsphase". Manche verdrängen's z.B. mit den zuvor genannten Methoden. Aber bei einigen wenigen geht das Denken auch mal recht weit.

Dass Filme/Bücher daran schuld seien, ist Schwachsinn. (Und auch ganz gemäß Fahrenheit 451...)
Dass er gewisse Filme falsch interpretiert hat, ist wahrscheinlich auch noch eine zu einfache/beschränkte Erklärung.

Ich denke, dass dann der Zeitpunkt der Radikalität kam, als er, nachdem er "gewisse Missstände in der Gesellschaft" erkannt hat und unzufrieden/gefrustet war, den Ausweg aus dieser Situation suchte. Der Ausweg war dann gegen die Gesellschaft gerichtet.

Ein "zukünftiger Bild-Leser aus Überzeugung" wird nie einen Amoklauf aus den gleichen Gründen begehen. Ich würde sagen, dass sie zwar so intelligent zum globalen Philosophieren sind, aber zu dumm, um konstruktive Entscheidungen zu fällen. Dagegen hilft kaum ein Mittel, oder will der Staat in den Denkprozess eingreifen?

Verfasst: Fr 9. Nov 2007, 02:31
von Blap
raw hat geschrieben:... oder will der Staat in den Denkprozess eingreifen?
Wenn er nur könnte, dann würde er auch wollen, der Staat. Befürchte ich.