Verfasst: Mi 25. Jun 2008, 13:15
Kuller hat geschrieben:Hallo allerseits. ...
Ich bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen, aber wie sieht das mit den Verstärkerleistungen aus? Der Denon 2808 hat 7x 140 Watt und der Onkyo 805 E sogar 7x 180 Watt, der empfohlene Rotel 1058 "nur" 5x 75 Watt und ich sehe gerade, dass der Harman 745 auch "nur" 7x 85 Watt, erhält aber bei AREADVD eine "Masterpiece" Auszeichnung.
Ist die Watt-Leistung nun völlig egal???? Mein alter Denon hat immerhin schon 5x 95 Watt.
Und um nochmal konkreter zu werden: wenn Ihr ein Limit von 1000,-- für einen AVR anlegen würdet, bei welchen Herstellern bzw. Modellen würden wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen und warum. Ich werfe jetzt einfach mal den Yamaha 1800, den Onkyo 805 E und den Denon 2808 in die Runde. Oder macht man mit Keinem etwas verkehrt oder richtig.
Gruß Kuller
Hallo Kuller,
also, was die Watt-Zahlen angeht, möchte ich mich Rudis Darstellung 1:1 anschließen. Es ist wichtig, genügend Leistungsreservern zu haben, damit der Verstärker bei hohen Lautstärken nicht klippt, d.h. das Signal verzerrt, indem er es nicht ausreichend verstärkt. Solang du allerdings nur Dein Wohnzimmer beschallen willst, sind die Leistungsreserven aller von Dir vorgeschlagenen Verstärker mehr als ausreichend. Für eine große Konzerthalle reichen die Leistungen der Verstärker hingegen nicht.
Was die Klangunterschiede angeht, bin ich mit Rudi nicht ganz auf einer Linie - aber das weiß er natürlich. Es gibt ja nicht nur, den Wiener Test, sondern auch weitere Blindtests:
"When it came down to the blind A-B testing of the 25 testers, only 3 participants scored 60% or greater correct when they guessed which amp was which, when comparing between two. Nobody got higher than a 63% score. Most amazing was that in testing between the Pioneer amp and the Futterman array, only 114 of 212 listeners could tell the difference -- thats a 54% correct guess! This is the most extreme example: audiophiles not able to tell the difference between a $200 Pioneer receiver and a $12,000 separate mono-block tube amp array with separate power supplies."
Das ist hier nachzulesen:
http://www.hometheaterfocus.com/receive ... ality.aspx
Deshalb glaube ich: Sofern Unterschiede hörbar sind, sind sie sehr gering. Viel wichtiger für den Klang sind die Boxen und die Raumakustik. Deshalb kann ein Raumeinmess-System schon als wichtiges Feature angesehen werden, wichtiger jedenfalls als ob der Verstärker 60 oder 70 Watt pro Kanal ausgibt.
Es gibt hier einen ausführlichen Test des Audissey Multi-EQ.
http://www.audioholics.com/reviews/rece ... eport-cont
Hier das Fazit:
"The overall tonal balance of the system did change, but only modestly so. There were, however, other much more noticeable changes that had occurred. Foremost was a widened sweet-spot with enhanced clarity, imaging and localization across the now seamless, 3D soundstage. In effect, it appeared the center of the original sweet-spot had spread to cover 6 different listener positions! Not bad."
Ich frage mich allerdings, ob Aufwand und Ertrag in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Der einzig signifikante klangliche Unterschied - laut Messkurven - scheint zu sein, dass eine Überbetonung im Bassbereich kompensiert wird. Das steht im Einklang mit der hier im Forum geäußerten Einschätzung, das Audissey-Verfahren nehme Bass weg. Ansonsten sehe ich keine deutliche Verbesserung des Frequenzgangs. Allerdings scheint der Hauptvorteil zu sein, dass der Sweet-Spot, wo der Klang am besten ist, durch das Verfahren deutlich vergrößert wird. Das ist zumindest sehr beachtlich.
Fazit: Jeder die von Dir vorgeschlagenen Verstärker ist eine sehr gute Wahl. Klangliche Unterschiede zwischen den Verstärkern - sofern sie überhaupt bestehen - dürften sehr gering sein. Kaufentscheidend sollten der Preis, die unterstützten Schnittstellen (z.B. HDMI, Ethernet), die unterstützen Audio/Videoformate, das Design, die Bedienungsfreundlichkeit und schließlich das Einmessverfahren bzw. die automatische Raumkompensation sein.
Gruß
Kikl