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Verfasst: Do 22. Mai 2003, 23:51
von Thias
Respekt, du bist ein Spinner
danke, danke :roll:
ich weiss ja nicht mit welchen Lautstärken du da getobt hast...
max. 106 dBA 1 m vor dem LS, falls du's nicht gelesen hast.
Das ist nicht allzu viel. Rockkonzerte liegen über 110 dBA, 1 m vor den LS deutlich mehr. Die Schmerzgrenze liegt bei 120 dBA.

Verfasst: Fr 23. Mai 2003, 00:32
von pinglord
wenn ich Rockkonzerte in meinem Zimmer veranstalte, stehn die Bullen VOR meinem Zimmer. Noch Fragen?!

Verfasst: Fr 23. Mai 2003, 01:31
von MuadDib
Thias hat geschrieben:... hat denn hier niemand eine Meinung zu meinen lebensgefährlichen Versuchen? :oops:

Übrigens, mit Filtecharakteristik C gemessen waren es ca. 111-115 dBC

Gruß Thias
damit bist du eh im Bereich, die man von Lautsprecher erwarten kann. Höhere Pegel gibt es bei PA-Analgen oder großen Aktivmonitoren.

Re: NAD 370 zwingt doch die NuWave 10 in die Knie !!!

Verfasst: Sa 24. Mai 2003, 14:28
von Frank Klemm
Thias hat geschrieben:NAD 370 zwingt doch die NuWave 10 in die Knie !!!
Fazit:
Die Lautstärken waren also nicht brachial, sondern entsprechen schon einem Live-Konzert. Das Abschalten der Hochtöner kommt definitiv nicht durch clippen des Verstärkers im Bassbereich, sondern durch zu viel Leistung im Hochtonbereich.

Gruß Thias
Richtig. Endlich jemand, der es kapiert hat.

Wenn ich am Lautstärkeregler +6 dB mehr aufdrehe, dann liegen auch bei einem idealen Verstärker 300% mehr Leistung (+6 dB = * 4 = +300%) an allen Chassis an.

Wenn der Verstärker übersteuert wird, treten zwei Effekte auf:
- Clipping: Ein ganz kleines bißchen Energie aus dem Tieftonbereich wird in den Hochtonbereich verschoben, dadurch werden z.B. aus den +6,0 dB dann +6,2 dB.
- Kompression: Die Ausgangsleistung steigt nicht mehr linear mit der Eingangspannung, dadurch werden dann z.B. aus +6,0 dB nur noch +4,6 dB

Beide Effekte zusammen führen dann zu +4,8 dB.
Das sind eben 200% mehr Verlustleistung.

Verfasst: Sa 24. Mai 2003, 14:32
von Frank Klemm
luke hat geschrieben:
Frank Klemm hat geschrieben:100 dB, wenn A-bewertet und über 500 ms gemittelt, entspricht bei dynamikarmer Musik etwa 108...112 dB Spitzenpegel, bei dynamikreicher, ungeklippter Musik Pegel bis 125....130 dB.
Hallo Frank,

nicht in A sondern in C bewertet und der einstellung "Fast".
dürfte aber auch ganz nett gewesen sein, oder? :lol:
Gruß Luke
Für diese Lautstärken ist der Bewertungsfilter D gedacht.

Leider messen die meisten "Meßgeräte" nur nach A
bzw. es werden alle Messungen mit Bewrtungsfilter A gemacht, weil es alle anderen so machen.

Daher habe ich mich auf dB(A) bezogen.

Selbst erlebt, wie die Lautstärke in einer Disko (80er Jahre) mit 106 dB(A) gemessen wurde, ein Umschalten auf D brachte 115 dB(D). Den Meßwert wollte aber keiner sehen.

Verfasst: So 25. Mai 2003, 17:38
von AH
nochmal allgemein zu den Filtern: Es handelt sich dabei quasi um umgekehrte Isophonen, bis zu einem Pegel von 60dB wird die A-Kurve verwendet, bis 90dB das B-Filter und oberhalb 90dB das C-Filter. A, B und C unterscheiden sich vor allem im Tieftonbereich und sind oberhalb 1kHz ziemlich gleich, wobei C meiner Erinnerung nach im Tiefton recht linear ist.

Das D-Filter war für irgendeine Lärm-Spezialanwendung (weiß nicht mehr, welche - Fluglärm oder dergleichen könnte es gewesen sein), es hat eine Anhebung von +10dB im Mittelhochtonbereich, deswegen wundern höhere "D"-Meßwerte im Vergleich zu anderen Kurven nicht :). Für Musikbewertung ist es nicht verwendbar. :cry:

Wenn ich mir anschaue, bei welchem Pegel vergleichbar tief angekoppelte Kalotten in Studiomonitoren "dichtmachen" (z.B. Genelec 1032A FÜ = 1,8kHz), dann geschieht dies meist bei ca. 95dB/SPL @ 1m. Demnach vertrügen 1" Kalotten kaum mehr als 4W Dauerleistung. Gehen wir davon aus, daß diese Protections sehr konservativ eingestellt sind, dann vertägt so eine Kalotte vielleicht 10W. 30W dürften jedenfalls schon jenseits des Möglichen sein. Kurzzeitig (für einige ms) sieht natürlich alles anders aus.
Daß Nubert in einer Passivbox überhaupt Limiter eingebaut hat, verdient übrigens aus meiner Sicht übrigens ein besonderes Lob :!:
Die Kalotten in manchen Nubert-Boxen sind allerdings mit Fü ~ 1,7kHz mechanisch und elektrisch "voll bis ans Limit ausgereizt", was bei derart großen "Mittel"tönern aber unumgänglich ist.

Geht man von der tiefen Ankoppelung ab (-> Dreiwegesystem), kann man (leichtere) Kalotten höherer Kennempfindlichkeit wählen, die deutlich höhere Dauerpegel bei gleicher elektrischer Belastung erzeugen.


Gruß

AH

Verfasst: So 25. Mai 2003, 17:47
von AH
habe nach kurzer Recherche die Filterkurcharakteristika der einzelnen Kurven gefunden, damit sich jeder mal ein Bild machen kann:

http://www.sonus.nl/begrip/abcdweging.html

Gruß

AH

Verfasst: So 25. Mai 2003, 21:49
von Frank Klemm
AH hat geschrieben:nochmal allgemein zu den Filtern: Es handelt sich dabei quasi um umgekehrte Isophonen, bis zu einem Pegel von 60dB wird die A-Kurve verwendet, bis 90dB das B-Filter und oberhalb 90dB das C-Filter. A, B und C unterscheiden sich vor allem im Tieftonbereich und sind oberhalb 1kHz ziemlich gleich, wobei C meiner Erinnerung nach im Tiefton recht linear ist.

Das D-Filter war für irgendeine Lärm-Spezialanwendung (weiß nicht mehr, welche - Fluglärm oder dergleichen könnte es gewesen sein), es hat eine Anhebung von +10dB im Mittelhochtonbereich, deswegen wundern höhere "D"-Meßwerte im Vergleich zu anderen Kurven nicht :). Für Musikbewertung ist es nicht verwendbar. :cry:
A: 0...30 dB(A)
B: 30...+60 dB(B)
C: 60...90 dB(C)
D: >90 dB(D)

Das Ohr wird bei höheren Lautstärken sehr empfindlich für 2...5 kHz. Die Kurven gleicher Lautheit liegen dort ähnlich wie bei tiefe Frequenzen und geringen Pegel sehr dicht zusammen.

Wahrscheinlich eine evolutionbedingte "Protection" gegen Hörschäden.

Müßte mal ein Graphik aus den AES-Tabellen machen.
Wenn ich mir anschaue, bei welchem Pegel vergleichbar tief angekoppelte Kalotten in Studiomonitoren "dichtmachen" (z.B. Genelec 1032A FÜ = 1,8kHz), dann geschieht dies meist bei ca. 95dB/SPL @ 1m. Demnach vertrügen 1" Kalotten kaum mehr als 4W Dauerleistung.
Ich rede am liebsten von Strombelastbarkeit bzw. von P = I² * R_{dc}. Zu höheren Frequenzen (und bei Nicht-FF in der Nähe der R_res) werden Lautsprecher durch erhöhte Blindanteile stärker belastbar.

Messen kann man die durch die Widerstandserhöhung. I1 (0,1A) durch die Spule jagen. Spannung messen U1.
I2 (z.B. 1,0A) durch die Spule jagen. 4 Stunden warten. Spannung an der Spule messen.

R1 = U1 / I1
R2 = U2 / I2
P1 = R1 * I1²
P2 = R2 * I2²

dT/dP = (R2 / R1 - 1) * 300 K / (P2-P1)

175 K / (dT/dP) ~ max. Dauerleistung

- 200°C Schwingspulentemperatur
- ca. 2 dB Kompression durch thermische Effekte
Gehen wir davon aus, daß diese Protections sehr konservativ eingestellt sind, dann vertägt so eine Kalotte vielleicht 10W. 30W dürften jedenfalls schon jenseits des Möglichen sein.
Mit 30 Watt himmelst Du schon viele Tieftöner.
Daß Nubert in einer Passivbox überhaupt Limiter eingebaut hat, verdient übrigens aus meiner Sicht übrigens ein besonderes Lob :!:
Wenn sie bis kurz vorm Einsatz neutral sind, ja.
Sind wahrscheinlich Milliohm-PTCs.
Die Kalotten in manchen Nubert-Boxen sind allerdings mit Fü ~ 1,7kHz mechanisch und elektrisch "voll bis ans Limit ausgereizt", was bei derart großen "Mittel"tönern aber unumgänglich ist.
Die 1,7...2,3 kHz haben mich ziemlich erschreckt. Ich kenne sonst 2,2...3 kHz für 25 mm-Kalotten, 3...4 kHz für 19 mm und 1,8 kHz für 40 mm (die dann andere Probleme bringen).
Geht man von der tiefen Ankoppelung ab (-> Dreiwegesystem), kann man (leichtere) Kalotten höherer Kennempfindlichkeit wählen
Leichtere Kalotten haben stärkere Partialschwingungen.
die deutlich höhere Dauerpegel bei gleicher elektrischer Belastung erzeugen.
Eine DSP-Box, die die Trennfrequenzen dynamisch anpaßt. Das wäre es doch. Und bei den größeren Boxen mit Mitteltönern doch etwas kleinere Mitteltöner.

Verfasst: So 25. Mai 2003, 23:53
von pinglord
AH hat geschrieben:habe nach kurzer Recherche die Filterkurcharakteristika der einzelnen Kurven gefunden, damit sich jeder mal ein Bild machen kann:

http://www.sonus.nl/begrip/abcdweging.html

Gruß

AH
kann kein NL, aber trotzdem dankeschön :), darüber wollt ich mich schon länger schlau machen

Verfasst: Di 26. Jul 2005, 20:38
von Frank Klemm
g.vogt hat geschrieben:Hallo Frank,
Das alte Clippingmärchen muß wieder mal herhalten. Altes Ammenmärchen, auch durch Wiederholen wird es nicht weniger falsch.
trotzdem sind früher bei den Partys die Hochtöner abgeraucht.

Was mich an deiner Tabelle stört: Ich höre mit der Anlage Musik, keine Sinustöne.
Real existierende Musiksignale haben noch weniger "Frequenzexport" als Sinussignale.
Sinussignale sind der Worst Case für Clipping.
Was macht denn der durch die Bassanteile bereits clippende Verstärker mit den höherfrequenten Signalanteilen?
Übersteuerte Baßanteile reduzieren höherfrequente Anteile. Habe ich z.B.
10 V bei 100 Hz und 1 V bei 4 kHz und übersteuere den Verstärker um
6 dB, dann habe ich den höherfrequenten Ton nur noch zwischen -30° und +30°
und zwischen 150° und 210°, d.h. für ein Drittel der Zeit. In den Phasen zwischen
30° und 150° und 210° und 330° ist der höherfrequente Anteil weggesägt.

Diese Effekt hört man häufig sogar, wie Sprache von Tiefbaß weggedrückt wird.
ich meine hierbei nicht Effekte durch Kompressoren, sondern durch Übersteuerung
von Verstärkern oder Breitbandlautsprechern.