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Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 00:55
von Hanuman
Hi Don,
seit etwa 3 Jahren betreibe ich ein Paar 120 mit ATM Modul. Zur Zeit an Vincent 100er Monoblöcken und Vincent Vorstufe.
Eine Empfehlung von Herrn Siegle aus dem Hause Nubert, vielen Dank!
Als Quelle habe ich einen Swoboda XA333ES mit S+/2Ch. Mod. und benutze nach vielem Testen die preiswerten
Nubert-NF-Strippen und uralte Felten & Gulliaume RG58. Davor waren Oehlbach, XLO und, und und... im Rennen.
Die Boxen stehen auf schwimmend verlegtem Fertigparkett - das hat mich am Anfang fertig gemacht.
Aber da halfen die genialen Absorberplatten von Sehring. Darauf stehen die Boxen mit Spikes. Und anschl. das ATM Modul.
Das sorgt für den zusätzlichen Bass-schub. Der Raum ist klein aber hoch und recht gut bedämpft. Die Boxen stehen jeweils
ca. 90 cm vor den Wänden in den Ecken.
Mein Klangideal entspricht eher dem Klang von Studiomonitoren. Aber unten rum müssen die Boxen auch Druck machen.
Also knackig, trocken, gute räumliche Abbildung sowohl in Tiefe als auch in der Breite, präsent, warmer Glanz (ok, nicht so ganz
studiomäßig), analytisch.
Bis auf den Wermutstropfen, das die 120er ein wenig verdeckte Mitten haben, kommen sie meinem Ideal sehr nahe.
Zugegeben, der durchschnittliche Wirkungsgrad ist auch so eine Sache. Zumindest in meinem Raum scheinen die 120er
doch recht energiehungrig zu sein.
Wenn man die alte HiFi Rechnung aufmacht 50 % Invest in die Boxen, 50 % in die Elektronik, dann bin ich davon
mindestens 50 % entfernt... Aber die Dinger sind vom Preis/Leistungsverhältnis unschlagbar. Sie zeigen ihre Qualitäten
durch ihre unaufdringliche korrekte Wiedergabe und haben bislang nie genervt. Was andere Boxen gerne tun, besonders
die, die beim ersten Hinhören soooo gefallen. IMHO best buy.
1. Also Frage: Ist Dein Amp fit (fett) genug, um die hungrigen Mäuler zu bedienen?
2. Die Aufstellung IST kritisch, besonders bei diesen zarten Exemplaren. Hat bei mir 4 Wochen hören gedauert.
Besorg Dir mal aus dem internet das CARA-Lautsprecher-Aufstellungsprogramm. Dort findest Du die 125 als preset.
Auf dieser Basis kannst Du Deinen Raum in etwa berechnen und erhältst eine pole-position für die Boxen.
Danach mit Hörtests und durch schieben optimieren. Deine Ohren werden Augen machen...
Scheiben, die die Box gerne mag (und ich damit gerne höre) sind z.B.
John Butler Trio (Sunrise over sea)
McCoy Tyner Quartett (reunion)
Diana Krall
VSOP
Esbjörn Svensson Trio (leider gerade verstorben)
Fürs härtere:
Deep Purple Machine Head und Made in Japan
The Who
SAGA
Govt. Mule
Poppiger:
Nelly Furtado (wahnsinns Tiefbässe)
Shakira
Travelling Willburys
Für Klassik sind die 120 ohnehin prädestiniert... Aber das scheint nicht so Dein Baustelle zu sein.
Ah doch, eine Platte nervt: Thin Lizzy, Live and dangerous....
Nimm Dich in Acht, das Problem ist, das die 120er gnadenlos schlechte Aufnahmen auch schlecht klingen lassen...
Unter Berücksichtigung und ggf. Korrektur von 1. und 2. solltest Du Spass an den Boxen bekommen.
Wenn nicht - gibt ja viele Alternativen. Die sind nur viel teurer.
Es grüßt der Barong mit Ohren.
Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 01:00
von Hanuman
Nachsatz zu Antworten zuvor:
Die 120er konnten in Punkto liveHaftigkeit bei mir auch nicht so punkten.
Wir haben AB-Vergleich mit Klipsch RC7 (oder RX7??) gemacht -
die lassen krachen wie auf der Bühne wg. den präsenten Horntreibern.
Aber die nerven auch schnell und sind für manche Musik überhaupt nicht zu
gebrauchen.
Ihr werdet hören.
Der Barong mit Ohren.
Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 02:07
von Grossmeister_T
Einen schönen guten Morgen wünsch ich,
An deiner Stelle würde ich tatsächlich noch ein bißchen mit der Aufstellung der Lautsprecher spielen und deinen Ohren Zeit für dieselben geben.
In der ersten Zeit war ich mir auch nicht sicher ob das so hoch gepriesene Erlebnis für mich so toll rüber kommt, aber es war auch bei mir so: Je mehr man hört um so besser wirken sie.
Übrigens zeigten sich selbst bei meinen "kleinen" AW-35 bzgl des Aufstellorts prägnante Unterschiede ohne die Laustprecher über große Distantanzen bewegen zu müssen. Schon kleine Aufstell- Korrekturen hatten z.T eine erhebliche Wirkung.
Und wenn ich jetzt meine alten Lautsprecher höre, denke ich nur: Wie konnt' ich nur...
Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 09:35
von PhyshBourne
Was mir noch eingefallen ist: bei den 125ern sollen die Mitten etwas prägnanter sein als bei den 122ern
ansonsten bleibt Dir nur noch die nuVero 14, die sollte alles können
Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 09:36
von Hanuman
Hallo Grossmeister, hallo Don, hello everybody,
kann ich nur bestätigen. Positionieren der Boxen ist Centimeterarbeit, Winkel, Abstand Seite und Hinten, alles auf Centimeter genau
ausgerichtet. Bei grösseren Räumen sicher kein so grosses Problem, bei meinem kleinen um so mehr. Die Stehwellen/bzw. deren
Resonanzen im Basssbereich sind problematisch. Dazu kommt Flatterecho zwischen den Wänden etc. Da helfen nur Absorber.
Die sind aber sündhaft teuer. Also umziehen
War früher eingefleischter JBL-Hörer. Wie konnte ich nur...
Nein, ich höre die auch heute noch, z.B. zur Musikbearbeitung.
Oder als Party-Beschallung.
Don, halte durch. experimentieren hilft.
Vielleicht bringst Du Deinen Boxen etwas mehr in Schwung, wenn Du dem Yamaha eine zusätzlich Endstufe gönnst.
Messtechnisch und klanglich ist der AX 530 ok. Aber die Stromversorgung ist etwas dünnbrüstig -
da mangelt es dann doch etwas an Dynamik.
Vor meinen Vincents hatte ich jahrzentelang Hk 665 Vxi (2 St., einer ist abgeraucht).
Man sollte HiFi immer nach Gewicht kaufen
Barong
Verfasst: Mi 24. Sep 2008, 10:16
von BlackMac
Was den Verstärker angeht: Mit 100 Watt Sinusleistung an der NuLine 122 kann man nicht wirklich verzerrungsfrei laut hören kann, denn die RMS-Leistung ist niedriger als die oft angegebene 1 kHz Sinusleistung und davon hat man auch nicht die volle Bandbreite zur Verfügung, um sie in sauberen Schallpegel umzusetzen. Gerade verzerrungsfreie, neutrale Schallwandler machen auch Wiedergabefehler in der Kette deutlich. Insofern sollte man schon einen potenten Amp nehmen, wenn es auch laut werden soll. Ein weiterer Nachteil ist das günstige Komponenten oft im Mittenbereich zischelig klingen oder eventuell im Bass unpräzise oder gar dünn. Insofern lohnt es sich schon in den Verstärker fast soviel zu investieren, wie in die Lautsprecher (keine zwingende Voraussetzung aber meist passt das besser).
Die richtige perfekte Aufstellung hat mich auch Wochen gekostet aber dafür hat man jetzt eine messerscharfe Mittenortung (Phantomschallquelle aus der Mitte zwischen den Lautsprechern). Es klingt so täuschend echt das man immer vermutet, der Center-Speaker würde diese Arbeit verrichten. Dadurch gewinnt auch die Räumlichkeit und Ortung, die wirklich faszinierend ist. 50 cm Wandabstand bis zu den Chassis sind schon ausreichend, sofern die Rückwand und Front nicht absolut kahl ist (nackte Wohnräume haben eine extremen Nachhallpegel mit Flatterechos, die den Klang die Präzision wegnehmen). Da die Schallwandler so neutral sind nerven entsprechend schlechte Aufnahmen auch, wenn man hohe Pegel fährt. Dafür klingen gute Aufnahmen schon sehr authentisch, auch wenn die Mitten auf der NuVero 14 wahrscheinlich noch besser klingen werden. Gerade dieses Auflösungsvermögen, die präsenteren Mitten, die Basspräzision und die Ortungsschärfe habe ich jahrelang an allen zuvor gehörten HiFi Lautsprechern vermisst (auch an grossen Canton Ergo Modellen). Und diese Eigenschaften sind auch noch da, wenn grosse Pegel gefahren werden. Ich weiss nicht wie es heute auf dem Lautsprechermarkt aussieht aber damals waren solche Eigenschaften selbst in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.
Gruss,
Jorge
Verfasst: Do 25. Sep 2008, 04:40
von Grossmeister_T
Nochmal juten Morgen Don,
Will nicht aufdringlich sei, aber wie ist denn der akustische Stand bei Dir? Hast du dein System optimieren können? Ich find sowas immer ganz spannend; man würde sich am liebsten dazu setzen und mit hören und einstellen...
Herzliche Grüße
Verfasst: Do 25. Sep 2008, 23:03
von don_dollar
Aufstellung:
Ich hab die Boxen etwas mehr zu mir nach innen angewinkelt und noch ne Spur weiter von der Wand weg. Der rechte LS hat seitlich aber noch ne Wand mit Balkontür. Da kann ich zwar nen Vorhang vorziehen, aber das ist nicht optimal. Muss ich bei Gelegenheit ändern. Da geht noch was. Heißt aber ein wenig Gerücke der Anrichte zwischen den Boxen für mehr seitlichen Wandabstand.
Raum:
Mein Raum wird momentan übrigens von der breiteren Seite her beschallt. Das soll nicht optimal sein, anders wäre aber von der Einrichtung her blöde. Der Raum ist hoch, Altbau 3,30m. Zwischen Hörer und LS ist ein Parkettstreifen, soll auch nicht so gut sein. Lässt sich aber ebenfalls schlecht ändern. Zum Musik hören sitze ich sauber vor den LS und habe auch zur Rückwand noch knapp 2m Platz. Das müsste stimmen. Nicht so gut ist wohl, dass ich den Bass mit den Füßen über den Boden fühlen kann. Wie entkoppel ich da am Besten? Die LS stehen auf Parkett.
Tonträger:
Was stimmt, ist die Sache mit der Aufnahmequalität. Hab jetzt mal bewusst nur gute Aufnahmen gehört. Klingt schon besser. Ist wirklich nichts für Lofi-Aufnahmen. Was auffallend gut klang, war Tortoise (die, mit dem US-Flaggen-Cover), auch Portishead. Electronic-/Club-Mucke scheint den Boxen zu liegen. Hätte ich gar nicht so gedacht. Höre ich auch nicht so oft. Kommt aber gut. Muss demnächst mal Kruder/Dorfmeister testen, Platte habe ich aber nicht selbst, muss ich erst ausleihen. Norah Jones klingt in der Tat sehr gut. Ich muss auch noch mal einige meiner Jazzaufnahmen checken. War aber bisher nicht in jazziger Stimmung.
Verstärker:
Mal sehen, ob ich da noch investiere. Irgendwann bestimmt, aber im Moment bin ich etwas unsicher, was das bringt. Mein Eindruck ist schon, dass mein Amp genug Power hat. Ich höre in meiner Mietwohnung auch nicht so extrem laut. Er scheint mir dafür genug Reserven zu haben.
http://www.hifi-wiki.de/index.php/Yamaha_AX-530
Fragen: Was bringt Verstärkerleistung bei mittlerer Lautstärke? Was bringt der Amp für Auflösung etc.? Wie teuer muss ich werden, damit man spürbare Effekte hat? Wie wichtig sind getrennte Vor-/Endstufe? Mein Hifi-Händler redet immer von hart und weich klingenden Boxen und davon, dass man den richtigen Amp dazu braucht. Marantz ist für ihn weich, NAD und Rotel eher hart und schnell. Er würde keine hart klingenden Boxen mit NAD oder Rotel kombinieren. Was haltet ihr von dieser Ansicht im Bezug auf die 120er. Ist die eher hart oder eher weich oder ist das Schwachsinn? Er meinte auch, die Amps wäre früher besser gewesen. Wenn ich meinen alten Yamaha toppen wolle, müsse ich heutzutage schon deutlich über 1000,- ausgeben, sonst würde ich da nicht viel Unterschied merken.
Grüße
Dirk
Verfasst: Fr 26. Sep 2008, 09:30
von Hanuman
Hi Don,
was die Entkoppelung betrifft: siehe meine früheren Ausführungen über Sehring Absorberplatten.
Was die Amps betrifft:
Ob Vor- und Endstufen getrennt oder Vollverstärker bestimmt in erster Linie Geldbeutel und Platz.
Sicher bringt diskreter Aufbau Vorteile - aber es gibt so viele gute VVs mit reichlich Leistung.
Die angegebene Verstärkerleistung reicht nicht aus, um Aussagen über den Effekt eines anderen Amps.
zu treffen.
Worauf achten? Auch bei geringen Lautstärken:
1. Gewicht (?!) Ja ja, das Gewicht des Gerätes gibt sofort Auskunft über die Trafos bzw. Stromversorgung.
Je größer das Gewicht desto fettere Trafos.
2. s.o.: Reichlich ECHTE Leistung. Viele Hersteller geben zwar hohe Leistung an, die Amps. haben aber keine
Reserven bzw. keinen Stromversorgung die auch hohe Impulsleistung bringt. Z.B. Röhrengeräte:
niedrige Dauerleistung, aber oft gigantische Stromlieferanten für Impulse. Hinweise darauf erhält man
über die gesamte Leistungsaufnahme des Gerätes.
3. Der Amp muss schnell sein. Binnen winziger Sekundenbruchteil die Energie auch zur Verfügung
stellen können. Und danach gleich wieder...
4. Der Amp. sollte einen hohen Dämpfungsfaktur haben. Der ist wichtig, um Boxen mit Impedanzeinbrüchen
im Frequenzgang in den Griff zu bekommen. Siehe auch unter 2.
5. Vor allem: Er muss gut klingen!!!!
6. Mit einem fetten Denon oder hk kann man nix wirklich falsch machen (Vollverstärker BIS ca. 1.000!)
Nicht nur eine Sache des Preises.
7. Warum keinen gebrauchten kaufen? Vielleicht einen Röhrenamp?
8. Die 120er ist ein Stromsauger, s.o.
9. Hart oder weich bezieht sich meist auf die Aufhängung der LS-Chassis. Insofern gehört die 120 zu den harten.
Ansonsten nannte man früher viele englische Boxen weich... Klanglich wohl eher eine Einstufung die unpräzise
beschreibt, wie der Gesamteindruck der Wiedergabe ist. Da würde ich die 120er als prima neutral einstufen.
10. In den 70ern war ich auch echter Yamaha Fan. Leider ist der Aufwand im Gerätebau drastisch zurückgegangen.
Yamaha hat nun an diese alte Qualität angeknüpft, z.B. mit dem S1000 Vollverstärker. Der scheint mir
für etwas über 1000 ein toller Kauf zu sein, ähnlich dem dazugehörigen CDP. Nubert empfiehlt die auch
als Geheimtip.
Rotel oder NAD an der 120, dazu vermag ich nix zu zu sagen. Bin auch kein erklärter Fan dieser Geräte.
IMHO Gutes Preis-/Leistungsverhältnis, vermisse aber etwas Wärme im Klang, sehr neutral.
Yamaha war auch neutral, aber eine Spur strahlender.
Ich habe meine 120er auch mal mit Samson Musikerendstufe betrieben, das funzte übrigens auch richtig.
Es grüsst der Barong mit Ohren aus dem nebligen Hangover.
Verfasst: Fr 26. Sep 2008, 09:47
von nobex
don_dollar hat geschrieben:Nicht so gut ist wohl, dass ich den Bass mit den Füßen über den Boden fühlen kann. Wie entkoppel ich da am Besten? Die LS stehen auf Parkett.
Fass doch mal die Boxengehäuse an wärend ein basslastiges Stück läuft. Wenn Du starke Vibrationen fühlst, könnte eine Entkopplung vom Boden über Absorber helfen. Ansonsten wird, wie in den meisten Altbauten, der Boden zum größten Teil über die Luft zum Schwingen angeregt, was Absorber leider nicht verhindern können.