kdr hat geschrieben:Mirko hallo.....
geh mal in ein Konzert mit großer Besetzung und in einen kleinen Jazzclub , selbst dort live vor der Nase wird es schwierig werden bestimmte Klänge in der Tiefe zu orten.
gruß
klaus

Das kann ich nur bestätigen. Neulich hatte ich einmal wieder die Gelegenheit, eine Band live zu erleben. Ich habe bewusst versucht, die Tiefenstaffelung zu erhören, und das war, obwohl ich die Positionen ja vor mir sah, nicht möglich!
Natürlich hört man, selbst als musikalischer Laie wie ich, ob in einem großen Sinfonieorchester ein Instrument weiter vorne oder weiter hinten spielt; viel mehr eben aber nicht. Ich möchte deshalb ausdrücklich horchs! Hypothese unterstreichen, dass eine präzise Entfernungsortung verschiedener Schallquellen mit dem menschlichen Gehör nicht möglich ist - ganz anders als die Bestimmung auf der Achse links/rechts: dort kann mit entsprechender Aufstellung der LS eine zentimetergenaue Bestimmung vorgenommen werden.
Gleichwohl hat mir das Thema Tiefe bei Stereo nie Ruhe gelassen. Ich habe für mich ganz gute Resultate erzielt, indem ich die LS von der Wand weggezogen habe. Derzeit stehen sie mit einem Abstand von 1,50m, gemessen von der Rückseite der LS. Das bringt Raum nach hinten, klanglichen Raum. Einzelne Instrumente und Stimmen verteilen sich jetzt, abhängig von der Aufnahmequalität, in diesen Raum hinter den LS. Natürlich bleibt es auch hier dabei, dass nur eine grobe Ortung der Entfernung möglich ist.
Übrigens glaube ich, dass hier nicht nur rein physikalische Gesetzmäßigkeiten wirken; unser Gehirn tut sich einfach schwer, einen Raum zu konstruieren, wo in Wirklichkeit eine massive Wand ist.
Apropos Raum: Bei mir spielt sich das klangliche Geschehen eher hinter den LS ab, weniger davor. Allenfalls nehme ich eine Stimme ein klein wenig vor der Linie zwischen den LS wahr, aber nie "direkt vor mir" (was ich, offen gestanden, wie im richtigen Leben auch als eher unangenehm empfände: einen Sänger, der mir seine Arie direkt ins Gesicht schmettert ...).
In der Höhe ist es so, dass die Stimmen oft oberhalb der Position der Hochtöner wiedergegeben werden, was ich als sehr angenehm, da realistisch, empfinde.
Alles in allem ein sehr interessantes Thema und vor allem ein nie endendes Experimentierfeld!
Viele Grüße
Genussmensch