Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

@ Webmaster: Wir sind ja schon ziemlich ot - finde das Thema aber recht interessant, vielleicht könnte es abgetrennt werden, damit wir nicht ganz den Thread sprengen

Hallo Dingens, vielen Dank für Deine (Innen-)Ansichten aus der Musikerperspektive. Die Statistik gefällt mir allerdings nicht so ganz, da (nur als Beispiel) eine selbstgebrannte CD vermutlich mit einem Album mit einem einzelnen Stück verkauft via itunes verglichen wird Aber das ist vielleicht auch ein Punkt, der hier beachtenswert ist: Durch das rechnergestütze Hören von Musik hat sich hier möglicherweise auch das Kaufverhalten der Kunden geändert. Man kauft eher einzelen Songs aus einem Album als das ganze.

Auf der "anderen" Seite, der Kosumentenseite, habe ich jedoch den Eindruck, dass nach langer Zeit von sehr lieblosen Alben und insbesondere Albengestaltung (Cover etc.) nun - um sich eben von der elektronisch gekauften Musik abzugrenzen - wieder hier sehr viel mehr Mühewaltung betrieben wird. Und dafür bin ich auch gerne bereit (zusätzliches) Geld in die Hand zu nehmen, so habe ich mir zuletzt das Seerosenalbum von Poisel als Buchedition gekauft und war sehr begeistert

Moin
ja, OT sind wir hier leider, sorry, daran war ich nicht ganz unschuldig...

Gerne können wir das in einem anderen Thread weiter verfolgen.
Aus unserer Sicht hängt es sehr von dem Zielpublikum ab, ob CDs und deren aufwändigere Covergestaltung gewürdigt werden oder nicht. Da haben wir Glück, unser Publikum, welches ja offensichtlich auf handgemachte Musik steht, möchte gerne eine CD mit Texten etc. haben. Daher sind wir da vielleicht auch gar nicht mehr repräsentativ.

Und ja, wir nutzen das auch als Abgrenzung zum Download bei iTunes etc.: Nicht nur, dass man natürlich bei der CD das Booklet dazu hat, sondern auch so: Wer bei uns auf der Seite sich für die Downloadvariante entscheidet, zahlt zwar einen Euro mehr, aber bekommt dafür das Booklet als PDF.

Grüße
Der Dingens

Hallo miteinander,

hier habt ihr nun den neuen Thread zum Thema "Streaming".
Haut rein!

Nubi

4 Mio Clocks für 800 Euro. Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Da zahlt sogar Youtube/google besser...

ThomasB hat geschrieben:4 Mio Clocks für 800 Euro. Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Da zahlt sogar Youtube/google besser...

Wieso so skeptisch Thomas?

Gruß joe

Moin
die Grafik ist ja schon etwas älter, mir ging es nur darum zu verdeutlichen was aus meiner Sicht das Problem beim Streaming ist:
Der Faktor Masse spielt eine viel größere Rolle als beim CD Verkauf.
Ich habe gerade nochmal in unserem Account gesucht, um aktuelle Zahlen zu haben:
Wir bekommen pro Stream von Spotify $0.00094125 bis $0.00370570, für das gleiche Stück am gleichen Tag, keine Ahnung, warum das so schwankt.Von myspace $0.00059194, last fm: $0.00045500, iTunes Match: $0.00334536
Seit wir Musik digital verkaufen, haben wir ca. 6000$ eingenommen. Der Anteil von Spotify: 58$, last.fm 14,20$. Alle anderen Streamer im last.fm Bereich.
Dabei sind die Verkäufe über die eigene Homepage und CDbaby (unser Distri in USA) nicht berücksichtigt, sondern nur die Downloadshops von Apple, Amazon, emusic, Napster etc.
iTunes brachte 3500$, Amazon mp3 1700$, der Rest ist Napster, Emusic etc.
Da am Anfang das Streaming noch nicht so weit verbreitet war, habe ich mal auf dieses Jahr gefiltert:
last.fm 37cent, spotify 13$. Im Vergleich dazu die großen Downloader von oben zusammengenommen: 400$.

Spotify hat im gesamten letzten Jahr $26.25 gebracht. Ist also jetzt schon bei der Hälfte, wächst also.
Im gesamten letzten Jahr haben 1200$ von den großen Downloadern eingenommen, die 400$ liegen also genau im Rahmen. Das spricht dafür, dass wir beim Download nichts verloren haben, beim Streaming sehr wenig in absoluten Zahlen hinzugewonnen haben. Das ist ja schon mal gut.

Der Einblick vernachlässigt natürlich völlig, inwiefern das Streaming bei den CD Verkäufen auf den Konzerten eine Rolle spielt, das wird auch schwierig herauszufinden zu sein. Natürlich haben wir im letzten Jahr weniger verkauft, aber unsere letzte CD ist bald drei Jahre auf dem Markt, wenn eine neue CD rauskommt (im Oktober!), dann gehen die Verkäufe auch wieder hoch. Also alles nicht so einfach.

Meine Sorge bleibt: Wenn es nur über die Masse geht in Zukunft, dann wird es schwierig. Noch scheint diese Zukunft aber nicht eingetreten zu sein.
Grüße
Der Rolf

joe.i.m hat geschrieben:

ThomasB hat geschrieben:4 Mio Clocks für 800 Euro. Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Da zahlt sogar Youtube/google besser...

Wieso so skeptisch Thomas?

Gruß joe

Rechnen wir 0,00045500 (last.fm) mal 4.000.000 kommen 1820 raus. Die Grafik legt als minimum wage 1160$ zu Grunde. Ist also nicht so weit davon entfernt, und vor 3 Jahren sah das vielleicht auch noch anders aus.

Wenn ich das mal überschlage: Ich höre zehn Songs am Tag auf Spotify, (maximal) 300 im Monat, bedeutet das, dass von meinen 9,99 Euro etwa drei Cent an die Künstler gehen und 9,96 Euro an Spotify – das ist mies.

Hallo Der Rolf,

danke für die sehr Interessanten Zahlen!

lontano hat geschrieben:das ist mies

Aber leider normal.

In Zukunft wird es leider noch weniger für die kleinen Künstler/Musiker/Bands geben. Allein durch andere und kompliziertere Vergütungsmodelle.
Im www zählen nur noch die großen Marken/Musiker/Bands/Trends... Ist wie im real Live!

Auch G oogle liefert in den Suchergebnissen immer mehr/nur noch die fetten Brands (Marken) aus
Ich habe ein jährliches Wachstum von ca. 25% die ich G oogle bzw. Werbekunden bringe, aber jährlich 55% weniger einnahmen

Selbst erfahrene Medien-Leute beugen sich (fast) der Monopol Stellung der "großen" und gehen mit z.B. ComputerClub 2 auf YouTube

Übrigens, neue Musik finde bzw. suche ich mir mehr oder weniger mühsam zusammen und das sind meist kleine Labels die man mit guten Suchmaschinen (nein nicht mit Google ) recht gut finden kann.

Sollte man dann mal einen Tread anfangen , wo man speziell auf kleine neue Label, neue Künstler und so weiter hinweist? Wobei ich mir schon bewußt bin, das es vieleicht nicht unbedingt jeden interessiert.

Gruß joe