Liebe Fans des guten Klangs,
gestern hatte ich einen befreundeten Kollegen zu einer Hörsession eingeladen. Dazu hier einen Bericht:
Ich hatte schon vor relativ kurzer Zeit bemerkt, dass ein seitlicher Teil des Raumes (links von der linken Frontbox) noch akustisch ungünstig reagiert - hier mit einem kurzen Flatterecho. Dies hatte ich einmal zufällig bemerkt, als da ein richtig großer Karton stand, der dann wie ein Absorber wirkte. Es klang gleich viel besser. Also habe ich für gestern dort einen großen Sitzsack positioniert, noch einen dicken Läufer und die Hundematte. So war der Raum für die momentanen Möglichkeiten bestens präpariert für ungetrübtes Hörvergnügen.
Wir fingen mit Tathagata an. Da gab es schon mit dem ersten Glockenschlag das erste erstaunte Gesicht meines Besuches. Wir endeten bei dieser Aufnahme mit dem ersten krachenden Gewitterschlag. Nicht nur bei dieser Aufnahme - aber hier insbesondere - ist die Ruhe in der Musik (bzw. im Hintergrund oder rund um die Musik - ich hoffe, ihr wisst, was ich meine) geradezu plastisch. Spektakulär ist hierbei die natürliche Leichtigkeit, mit der hier das kleinste Glöckchen bis zum fetten Donnergrollen und Gewitterkrachen wiedergegeben wurde! Man atmet geradezu die gehörte Atmosphäre und erlebt Hörspannung pur!
Mein Besuch war sehr angetan davon, dass "sich die Anlage nicht aufdrängt". Man würde als Zuhörer in den Bann der Musik gezogen und man ist nach jedem gehörten Ton direkt neugierig auf den nächsten, so seine Einschätzung.
Es folgten weitere Titel unterschiedlicher Genres (Gitarren-, Filmmusik und Klassik) im Stereo-Format, bevor wir ins Mehrkanal-Format wechselten. Bei dem direkten Wechsel verschiedenster Aufnahmen war es wieder äußerst angenehm, ein ATM (für die 102er) zu haben, da schon durch sehr kleine Drehungen an den Reglern die Unterschiedlichkeiten in den Aufnahmen ausgeglichen werden konnten, so dass man stets klare und detailreiche Höhen und Mitten sowie unaufdringlichen, aber trotzdem präsenten Bass herstellen konnte. So fein ist das mit keinem Klangregler sonst zu realisieren! Klasse Erfindung!
Mein Besuch hatte natürlich auch eigene CD's und SACD's mit. Wir hörten u.a. feinen Jazz, der durch kleine intrumentale Besetzungen in Verbund mit Gesang immer sehr gut geeignet ist, sich ein Bild von der Naturtreue der Aufnahmen sowie des möglichen Detailreichtums machen zu können. Da mein Besuch seine Aufnahmen (im Gegensatz zu meinen) natürlich von seiner eigenen Anlage zuhause sehr gut kennt, vergrößerte sich nochmal sein Staunen über die Leichtigkeit und Natürlichkeit der Wiedergabe.
Die Jazztitel (Stereo) luden natürlich geradezu ein, die XPA-1L auch mal in Class-A umzuschalten und das mit dem Class-A/B-Betrieb zu vergleichen. Wir haben im Titel umgeschaltet als auch den Titel nochmal wiederholt im jeweils anderen Modus:
Erster flüchtiger Eindruck: Man hört keinen Unterschied! Zweiter Eindruck nach genauem Hinhören: Da ist sehr wohl ein Unterschied! Er ist nicht groß, aber es ist das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem "i". Es klingt insgesamt noch eine Nuance natürlicher und vor allem entspannter! Man kann das am Klang der Stimme(n) festmachen, an der Klarheit des Tonbeginns und an den vielen kleinen "Nebengeräuschen" (wie Luftholen des Sängers, das Griffgeräusch auf der Gitarrenseite, Anblasgeräusche eines Saxophons etc.). Am deutlichsten war es für mich beim Bass wahrnehmbar: Eine gezupfte Kontrabasssaite klang in Class-A runder, freier schwingend und als ob sie einfach von selbst ausschwingen kann. Im Class-A/B-Betrieb klang dieses dann etwas weniger frei und rund, auch nicht ganz so lässig und auch so, als würde die gezupfte Saite des Kontrabasses früher wieder bedämpft werden. Bei klanggewaltigeren Werken (wie große sinfonische Besetzungen) ist möglicherweise der Unterschied dann nicht mehr so wahrzunehmen (Vermutung!). Das wäre dann aber in einem weiteren Test zu prüfen, denn wie immer war das Angebot der Musik, die man noch gern gehört/getestet hätte, größer als das zeitliche Budget.
Wir hatten übrigens Lautstärken eingestellt, die einem Live-Pegel entsprechen. Durchaus ja auch mit basslastigen Beiträgen. Im Class-A/B-Betrieb war bei den XPA-1L so gut wie keine Erwärmung feststellbar! Meine lieben Monoblöckchen schienen müde zu lächeln, als wir die Hand prüfend darüber hielten! Erstaunlicherweise war selbst im Class-A-Betrieb keine signifikante Erhöhung der Wärme festzustellen! Wir hatten hier zwar keine besonders ausgedehnten Zeiträume des Hörens in diesem Modus, aber trotzdem hätte ich da eine deutlichere Erhöhung der Wärmeabgabe erwartet.
Es ist schier unmöglich, hier in Worten zu beschreiben, was man hier hörend erleben konnte. Daher sei nochmals kurz zusammengefasst, dass es ein rundum gelungener und sehr unterhaltsamer Nachmittag mit grandiosem Musikgenuß war! Das bleibt vielleicht noch einmal besonders zu betonen, dass ich mit der jetzigen Anlagenkonstellation deutlich mehr vom "wie-klingt-meine-Anlage-Hörer" wieder zum (eigentlichen) Musikgenuß komme! Heeeerrrlich!
Hiermit wollte ich euch mal wieder ein Stück an meiner Freude teilhaben lassen. In dieser Woche dürfte ja Fedex wieder das ein- oder andere Emotierchen einem neuen Besitzer zustellen. Da freue ich mich schon auf die folgenden Berichte.
Euch allen eine schöne Woche. Ich bin trotz Regenwetter vor Ort noch sehr gut gelaunt von gestern ...