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Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 14:55
von g.vogt
Sind wir (Musikhörer (und -macher)) nicht alle ein bisschen emo?

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 17:37
von bassman0911
Georg A. hat geschrieben:2 x Bridgeable to 400W Mono (8 ohms)
Ich liebe es!

Meine Psyche sagt mir, es wird einfach einnehmender gespielt als z.B. mit den AVR-Endstufen.
Als ich die 4 vom AVR weg an meine jetzige Anlage anschloss(s.u.), haben sie hörbar an Volumen oder Wucht zugelegt. Der Bassbereich wurde präziser, kraftvoller. Wie schon oft hier irgendwo beschrieben klangen sie eher nach einer Stand- als nach einer Kompaktbox.
Der AVR (Marantz 7002) hat das schon sehr gut gemacht, aber die potente Endstufe packte einfach noch ne Schippe drauf.
So hab ich es zumindest wahrgenommen.

Grüsse........Alfred

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Mi 20. Nov 2013, 22:45
von mtt
bassman0911 hat geschrieben:
Georg A. hat geschrieben:2 x Bridgeable to 400W Mono (8 ohms)
Ich liebe es!

Meine Psyche sagt mir, es wird einfach einnehmender gespielt als z.B. mit den AVR-Endstufen.
Als ich die 4 vom AVR weg an meine jetzige Anlage anschloss(s.u.), haben sie hörbar an Volumen oder Wucht zugelegt. Der Bassbereich wurde präziser, kraftvoller. Wie schon oft hier irgendwo beschrieben klangen sie eher nach einer Stand- als nach einer Kompaktbox.
Der AVR (Marantz 7002) hat das schon sehr gut gemacht, aber die potente Endstufe packte einfach noch ne Schippe drauf.
So hab ich es zumindest wahrgenommen.

Grüsse........Alfred
Ist doch immer wieder interessant wie sich unsere Wahrnehmung taeuschen laesst und wir fast nichts dagegen machen koennen - oder sagen wir mal, dass es relativ schwer ist. Glauben ist einfacher als wissen und teilweise sind wir nur Beifahrer unseres Unterbewusstseins :D

Ist etwas off-topic aber passt auch irgentwie zum Thema, da ja auch oft hier vom vermeindlich besseren "Verstaerkerklang" gesprochen bzw. dieser "wahrgenommen" wird. Von der ARD gibt es einen Zweiteiler auf YouTube zum Thema "Die Macht des Unbewussten" und dort sind einige nette Beispiele. Sehenswert.

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 04:04
von Zweck0r
JRogg hat geschrieben:is jetzt vll ein wenig OT aber...

bin generell auch der Meinung Leistung ist durch nichts zu ersetzen, als durch mehr Leistung.

Aber musste jetzt wieder einmal feststellen, dass das nicht so stimmt!

Habe gerade ein Paar NuWave 35 mit ATM an einen alten Cyrus one in Betrieb genommen.

Das Ding bringt ca 25 Watt an 8Ohm und....

Naja die Wände wackeln, und ich hab kein Clipping etc, selbst bei voll augetretem ATM und nicht mehr erträglichem Lautstärkepegel.
Bei meinen NuPro A 20, weiss ich dass die auf dem Papier mehr Watt bringen aber definitiv nicht so die Wände wackeln lassen wie die Kombi
mit dem Cyrus.
Im Bass ist Leistung zu ersetzen, und zwar durch Gehäusevolumen. Bei der A20 verpufft die Leistung in dem Winzgehäuse und dem durch das kleine Volumen erzwungenen dünnen Bassreflexrohr. Die 35 (habe ich selber in der Jubiläums-Version) ist schon ein deutlich "gesünderer" Kompromiss mit einem vergleichsweise riesigen BR-Rohr, das ich auch mit bösen 30-Hz-Sinustönen nicht zum Pfeifen gebracht habe.

Häng den Cyrus mal an eine Nuline 122 und genieße das Erdbeben :mrgreen:

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 05:39
von horch!
mtt hat geschrieben: Ist doch immer wieder interessant wie sich unsere Wahrnehmung taeuschen laesst und wir fast nichts dagegen machen koennen - oder sagen wir mal, dass es relativ schwer ist. Glauben ist einfacher als wissen und teilweise sind wir nur Beifahrer unseres Unterbewusstseins :D
:clap:

Wobei das zum Glück so ist - ohne diese Täuschungsfähigkeit der Wahrnehmung würden Stereo & Co nicht funktionieren. Interessant ist aber, wie sich der Intellekt mit ziehen lässt und darauf besteht, dass das, was man wahrnimmt, genau der Realität entspricht.

Man müsste mal einen Mini-Verstärker und einen großen Stein in ein großes Endstufengehäuse einbauen - sicherlich wird der klang dann auch hörbar voluminöser. Das ist übrigens völlig ernst gemeint - man sollte solche Versuche machen!

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 11:26
von FROSTBOX
Der Versuch ist überflüssig, das Ergebnis ist klar. Natürlich "klingt der Placebo-Amp voluminöser". Der Placebo-Effekt ist bekanntlich ja auch evident, mittlerweile sind offenbar sogar offene Placebo-Medikationen und sogar Operationen in ihrer Wirkung weitgehend bestätigt... siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo#Au ... boeffekten

Jedenfalls glaube ich kaum, dass die akustische Wahrnehmung vor "Placebos" gefeit ist.
Aber was heißt das nun für den geneigten HIFI-Freund? :eusa-think:

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 11:30
von Prince666
FROSTBOX hat geschrieben:Aber was heißt das nun für den geneigten HIFI-Freund? :eusa-think:
Leistung ist durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Leistung :)

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 11:43
von ThomasB
FROSTBOX hat geschrieben: Aber was heißt das nun für den geneigten HIFI-Freund? :eusa-think:
Genau das was du sagst. In korrekten Blindtests übersteht vermutlich kein Verstärker die Blindtests fernab der Leistungsgrenze. (Klangliche Einstellungen wie EInmessungen natürlich schon).

Schwurblertests und Klangbeschreibungen sind völlig für die Tonne denn das genormte Wohnzimmer gibt es nicht. Die raumakustischen Unterschiede überwiegen um das 100 fache die Unterschiede im Klang. Wenn ein Verstärker in den Frequenzgangtests der "Fachpresse" mal auffällig anders aussieht, dann ist das 1 dB bei 20 HZ Abfall. Lächerlich also.

Aber das Schöne beim geneigten Hifi-freund ist, dass sich jeder seine Meinung selber bilden kann und auch daran glauben was er glauben will. Ich bin geheilt von dem ganzem Quatsch und gehe deutlich pragmatischer daran wenn es darum geht eine gute Wiedergabesituation zu schaffen.

Zum Thema Leistung wurde hier schon heftig diskutiert, auch der Trugschluss dass potente Verstärker bei niedrigen Pegeln irgendwie "voller" oder sonstige literarische Ergüsse, klingt, konnte mir noch keiner beweisen ;) . Im Gegenteil sogar, mit ein bisschen List könnte ich jeden dazu bringen, und das nur unter KOMPLETT SUBJEKTIVEN Einschätzungen, einen günstigeren und "schlechteren" Verstärker als den Besseren erscheinen zu lassen. Es gibt Situationen wo ich sage dass die Leistung meines AVR's z.b. nicht ausreicht, das sind aber maximal 1% meiner Hörzeit bei der ich solche Pegel überhaupt ertragen will. Das ganze im freistehendem Haus, mit ATM auf 14 Uhr, abgesenktem Wirkungsgrad und nur für kurze Dauer weil sonst die Ohren klingeln. Der Otto-Normal-Bürger, hört vermutlich nie so laut und auch nur dann, macht es Sinn sich eine richtig große Endstufe zu besorgen die dann erst nach den Boxen abschaltet. Wer an dem Punkt angekommen ist, muss dann entscheiden wie wichtig ihm solche Abrisspegel sind und ob er das Geld nicht vielleicht lieber in ein paar sinnvollere Dinge steckt oder er eben ein Luxusproblem hat. Ich für meinen Teil hab mir Absorber beim Berti gekauft, das bringt nämlich bei jeder Pegelstellung das Vielfache und die letzten paar nicht dB rauszuholen ist im Zuge guter Nachbarschaft oder den Ohren zu liebe manchmal auch nicht schlecht.

Und noch eine Bitte: Natürlich nur meine Erfahrungen und Meinungen, die gerne jeder anders sehen darf. Der gewohnt provokante Stil ist keine Aufforderung zum Streiten. :mrgreen:

Gruß Thomas

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 11:50
von urlaubner
FROSTBOX hat geschrieben:Jedenfalls glaube ich kaum, dass die akustische Wahrnehmung vor "Placebos" gefeit ist.
Aber was heißt das nun für den geneigten HIFI-Freund? :eusa-think:
Der HiFi-Freund ist der Meinung dass er vollkommen frei ist vom Placebo-Effekt und Autosuggestion ist. Er nimmt den Unterscheid war, also muss er existieren! Dass der Unterschied doch nur auf das Unterbewusstsein zurückzuführen ist (Weil sich durch jahrelanges Lesen von Fachmagazin Geschwubbel gewisse Meinungen eingebrannt haben), wird konsequent verdrängt! Selbst wenn Beweise für das Gegenteil vorhanden sind findet er immer irgendwo einen Ausweg.

Re: Ist die Leistung vielleicht doch nicht so unwichtig?

Verfasst: Do 21. Nov 2013, 11:58
von TasteOfMyCheese
urlaubner hat geschrieben:Der HiFi-Freund ist der Meinung dass er vollkommen frei ist vom Placebo-Effekt und Autosuggestion ist. Er nimmt den Unterscheid war, also muss er existieren! Dass der Unterschied doch nur auf das Unterbewusstsein zurückzuführen ist (Weil sich durch jahrelanges Lesen von Fachmagazin Geschwubbel gewisse Meinungen eingebrannt haben), wird konsequent verdrängt! Selbst wenn Beweise für das Gegenteil vorhanden sind findet er immer irgendwo einen Ausweg.

:clap:

Aus diesem Grund gibt es auch keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, was der geneigte Hifi-Freund machen sollte. Eigentlich hängt es rein von ihm selbst ab bzw. woran er glaubt oder nicht glaubt oder glaubt zu glauben :mrgreen: .

Grüße
Berti

PS: Leistung schadet jedoch nie! :mrgreen: