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Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 5. Mär 2015, 19:50
von bazi181
Hallo Andreas,

ich habe noch nicht verstanden, warum du überhaupt weiterhin den AVR nutzen möchtest. :?: Ich würde dein 3.0 Setup gänzlich ohne AVR realisieren, wo bleibt sonst der Vorteil von Aktivboxen? Von einem Surrounddecder mal abgesehen (der macht bei 3.0 aber ohnehin wenig Sinn) hast du bei den NuPros doch schon alles mit an Board und kannst dir den AVR sparen... Zu den besonderen technischen Leckerbissen des nuPro AS-250 gehört die vollkommen digitale Verarbeitung aller Eingangssignale ohne zwischenzeitliche analoge Umwandlung, warum also vorher analog umwandeln?

Nachdem du mehr Zuspieler hast, als digitale Eingänge zur Verfügung stehen (sind ja nur 2 beim AS-250), kann ein "Switch" für 30-50 EUR schnell Abhilfe schaffen. Bei mir laufen z.B. alle Signale (TV, BluRay, etc.) digital an einem solchen Switch zusammen und von dort geht nur ein (!) optisches Kabel zur AS-250. Dadurch ist auch die gesamte "Kette" digital (keine Umwandlungen von digital auf analog und zurück, wie es bei dem Setup mit Pre-Outs an einem AVR der Fall ist). Über die interne Kompensation der Laufzeitunterschiede am Link-Ausgang der NuPro werden trotzdem alle Signale zum exakt gleichen Zeitpunkt wiedergegeben (siehe BDA Seite 7).

Also: AVR in die Bucht und mit NuPros digital beschaltet glücklich werden :D

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 5. Mär 2015, 20:34
von Dexter_Morgan
Nun,
Stereo + Center (also das Stereo Signal nochmal auf Mono in die Mitte) ist eben nicht dasselbe wie drei diskrete Kanäle von z.B. DTS oder Dolby Digital.
Außerdem habe ich durchaus vor, später kabellos Rears zu ergänzen...zumindest als Option.

Mit der Frage, ob ein Receiver der richtige Weg ist, beschäftige ich mich allerdings auch.
Da die Endstufen ja eigentlich überflüssig sind (und der Stromverbrauch unnötig hoch ist).
Außerdem ist die Qualität der Pre-Outs scheinbar nicht das Wahre (Rauschabstand).

Von den Features perfekt passen für meine Zwecke wäre eigentlich der Cambridge Audio 752BD.
Zumal ich noch keinen Silberscheibendreher habe (Momentan wird die PS3 für CD/DVD/BD verwendet, was auch einen unnötig hohen Stromverbrauch verursacht).

Ein weiterer Riesen(!)-Vorteil des Cambridge Audio: Er hat im Gegensatz zu den meisten AVRs digitale Audioausgänge!!!
Ich könnte also beides haben. Analogen Mehrkanalton und digitalen Stereo-Sound. :mrgreen:

Einziger erkennbarer Nachteil bisher: nur ein HDMI-Eingang :( (hinten)
Weiß jemand,was hdmi-Switches taugen? Gibt es da Qualitätseinbußen?
Oder gibt es ein mit dem 752BD vergleichbares Gerät mit mehr Eingängen?

Konnte nichts finden.

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 5. Mär 2015, 20:46
von bjohag
Alles was dem TV zugespielt wird würde ich über den optischen Ausgang vom TV der Pros zur Verfügung stellen.

Also DVD BD Spiele etc., da der TV dabei eh an sein muss und um Lippensynchronität zu gewährleisten ohne irgendwelche Verzögerungen einstellen zu müssen.

Alles andere kommt dementsprechend an den Spdif oder den analogen der Pros.

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 12. Mär 2015, 01:54
von engineer
rudijopp hat geschrieben:
Ich konnte NULL klanglichen Unterschied zwischen dem analogen und den digitalen Eingängen der nuPro feststellen.
Den dürfte es aber durchaus geben, da ja das analoge Signal erstmal gesampelt werden muss und sich damit die Frage stellt, wie gut das gelingt. Audio-ADCs bedürfen eines stabilen Taktes und der lässt sich ohne Word-Clock im Studiostandard nur bedingt gut herstellen. Da dieser Schritt bei der digitalen Anbindung umgangen wird, wird eine Fehlergequelle weggespart. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ein Monitorlautsprecher, der dediziert für digitale Anbindung an den Computer entworfen wurde, ausgerechnet mit einem Super ADC- ausgestattet ist.

Es hat schon seinen Grund, warum man in der einen Analogtechnik, die Mherfachwandelei grundsätzlich umgeht. Analogpulte werden z.B. generell über klassische lineare Analogverstärker an passive Monitore angeschlossen.

Ich kann die Bedenken des TE schon nachvollziehen, muss aber empfehlen, analoge Quellen auch einem analogen Monitor zuzuführen, bzw die NuPros wirklich digital zu füttern.

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 12. Mär 2015, 10:22
von krummesohr
Ich hatte bei meinen A200 auch drei verschiedene Eingänge parallel beschaltet: Cinch und optisch vom CD-Player, USB am Mac mit ALAC gefüttert. Beide Zuspieler gleichzeitig gestartet. Auch für mich war absolut kein Unterschied herauszuhören. Aber meine Ohren sind halt auch nur versilbert.

Gab es nicht schon mehrere Tests, wo selbst mehrere DACs hintereinander im ABX-Test nicht herausgehört werden konnten?

Kritischer sehe ich da schlechte DACs auf der Zuspielerseite, die man durch rein digitale Übertragung ggf. umgehen kann.

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 12. Mär 2015, 21:45
von Dexter_Morgan
So, dann meldet sich der besagte TE nochmal zu Wort. :mrgreen:

Nochmal grundsätzlich zu dem warum und wieso:
Klar, ich würde auch so wenig wie möglich zwischen digital und analog wandeln und die simpelste Lösung für alles wären klassische Passivboxen an klassischem Verstärker bzw. AV-Receiver.

Warum also NuPros?
Ganz einfach: ich glaube, dass (gute) Aktiv-Lautsprecher Prinzipbedingt Passivlautsprechern überlegen sind,
bzw. (bevor ich gesteinigt werde) um eine Vergleichbare Leistung zu bekommen ist der konstruktive Aufwand, die Boxengröße, die Verstärkerleistung, die Verkabelung jeweils größer/teurer zu dimensionieren.
Kurz, man bekommt meiner bescheidenen Meinung nach mehr für sein Geld.

Jetzt ist es so, dass ich ca. 50/50 Musik höre (Stereo-HiFi) und Filme sehe (Mehrkanalton).
Da es meines Wissens nach keinen Surround-Decoder gibt, der jeden einzelnen Kanal diskret digital ausgibt,
komme ich an einem analogen Anschluss der NuPros an dieser Stelle nicht mehr vorbei.
Macht aber auch nichts, da etwaige Verluste bei der DA/AD-Wandlung sicherlich noch weniger ins Gewicht fallen als ggf. bei HighRes-Musik. :wink:

Folgeder Status bzw. folgende Lösung besteht jetzt und wird wohl bleiben:
Zuspieler: CA 752BD + HDMI-Switch
2x NuPro A-300
1x NuPro AS-250
2x NuPro A100/200 (optional)

Vorteil des Cambridge Audio: Mal abgesehen von den auf der Hand liegenden Vorteilen eines Disk-Players (wenn man vorher nur eine Playsi hatte), hat er eine anerkannt gute Klangqualität, gute DACs ein vollständiges Set PreOuts und(!) zwei digitale Ausgänge. Außerdem spart er ggü. einem AV-Boliden von dem man nur die PreOuts verwenden würde jede Menge Strom (35W zu 650W Max.)
Einziger Nachteil bisher: nur ein HDMI-Eingang, daher der Switch.

Ich habe jetzt die A300 über den digitalen Coax-Ausgang des 752BD (24/192khz) angeschlossen -> perfekte digitale Anbindung für Musik. (an den 752BD kann man via Netzwerk, USB oder wlan auch ein NAS mit HighRes-Flacs zB anschließen :D )
Für Filme sind die A300 und der AS-250 (+ggf. Rears) über Cinch an die Analogausgänge des Cambridge angeschlossen. (Der Rauschabstand liegt ca. 10 dB höher als beim Marantz)
Die Lautstärkeregelung jedweder Art erfolgt übrigens über den als Medienzentrale dienenden Cambridge!
Die NuPros stehen fest auf 45. Ist also noch viiiiiel Platz nach oben :mrgreen:

Ich bin jetzt zufrieden - alles funktioniert und klingt super. (Für meine (steigenden :roll: ) Ansprüche jedenfalls)

Ich schaue momentan mit Begeisterung meine alte DVD-Sammlung durch. Das Video-Upsampling auf 1024p ist echt genial. :mrgreen:

Allerdings, und das ist bisher der einzige echte Nachteil, werde ich mir wohl mal eine gute Universalfernbedienung zulegen müssen. Mittlerweile jongliere ich hier nämlich mit acht(!) Käschtle.... :?

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Do 12. Mär 2015, 22:26
von krummesohr
Dexter_Morgan hat geschrieben:So, dann meldet sich der besagte TE nochmal zu Wort. :mrgreen:
Außerdem spart er ggü. einem AV-Boliden von dem man nur die PreOuts verwenden würde jede Menge Strom (35W zu 650W Max.)
Dir ist aber schon klar, dass die Netzkabel an Aktivboxen nicht nur zur Minderung des WAF dienen? :)

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 00:25
von Dexter_Morgan
Die NuPros waren ja gesetzt.
Im ersten Anlauf waren sie aber an einen Marantz SR6008 angeschlossen... :wink:

Re: Erst begeistert, dann schwer enttäuscht. Digital vs. Ana

Verfasst: Fr 13. Mär 2015, 00:56
von engineer
Dexter_Morgan hat geschrieben: Ganz einfach: ich glaube, dass (gute) Aktiv-Lautsprecher Prinzipbedingt Passivlautsprechern überlegen sind,
bzw. (bevor ich gesteinigt werde) um eine Vergleichbare Leistung zu bekommen ist der konstruktive Aufwand, die Boxengröße, die Verstärkerleistung, die Verkabelung jeweils größer/teurer zu dimensionieren.
Kurz, man bekommt meiner bescheidenen Meinung nach mehr für sein Geld.
Ja und Nein. Aktivboxen haben eigentlich 2 Vorteile:

1) Die Weiche kann passend an und ausgesteuert werden, was insbesondere bei den induktiven Bauteilen eine Rolle spielt. Sie kann auch mit weniger Leistung angesteuert werden, was die Alterung mindern kann. Die Weiche kann dann mit den Bi-Tri-Amps auf die Bandbreiten der Chassis angepasst werden und die linearisierende feedback-Schleife kann im Frequenzgang miz der Weiche korrelliert werden. Damit ist es zielführender möglich, einen gewunschten Frequenzgang zu erhalten. Ob das der Hersteller dann auch tut und packt, steht auf einem anderen Blatt.

2) Der Hersteller des Verstärkers kennt die Chassis und kann die Leistung optimieren, Schutzbeschaltungen optimal auslegen, dass weder der AMP den LS überlastet, noch umgekehrt und die Frequenzgänge von Chassis und Gehäuse können - speziell im Fall eines PWM-Verstärkers - in Betracht gezogen werden, was ein deutlicher Vorteil ist, der aber nicht immer genutzt wird, da er es erfordert, die PWM-Verstärker individuell mit einem DSP anzusteuern und deren Verhalten zu optimieren, d.h. im Werk auf die LS anzupassen. Also auch hier gilt, dass das nicht alle Hersteller tun. Und: Wie ich an anderer Stelle schrieb, macht es auch keinen Sinn, nur die LS zu optimieren, wenn man den Raum nicht dazu hat.

Grundsätzlich lässt sich das Wunschverhalten auch mit konventionellen / aktiven Weichen regeln und man schaltet einen guten AMP davor, der eben die entsprechende Leistung hat. Das ist auf den ersten Blick teuerer, egalisiert sich aber, wenn man sieht, dass man bei mehreren Systemen eigentlich nur einen teueren AMP braucht, der abwechselnd mehrere passive Boxen treibt. Die DSP-Architektur lässt sich auch vor den AMP ziehen und vorort individuell einmessen, gfs gleich mit dem Raum, soweit das sinnvoll ist.

Ich würde daher die Behauptung, dass sich Aktivboxen gleicher Qualität generell günstiger darstellen, nur für die preiswerten Systeme gelten lassen, vor allem, weil ein Herseller in Summe an beiden Komponenten nicht soviel verdient, als wenn es Einzelteile wären oder gar von unterschiedlichen Herstellern stammen.

Bei teuereren und leistungsstärkeren Systemen stellt sich die Sache anders dar. Gute Studioendstufen liegen schon mal bei 500,- aufwärts und treiben Abhörmonitore im Bereich >1k/Stück. Das lohnt nicht, in jeden der Monitore für 250,- Euro eigene, intelligente Elektronik einzubauen, zumal bei hohen Leistungen auch irgendwann mal ein Wärmeproblem bestehen wird.

Und: Geht die schöne intelligente Elektronik im Abhörmonitor kaputt, ist auch der Schallwandlerpfad nicht mehr nutzbar. Umgekehrt kannst Du die Elektronik wegschmeissen, wenn einer der LS hin ist - bez. hast in beiden Fällen Reparaturaufwand, der nicht unbedingt lohnt. Ich habe z.B. noch fast alle meine passiven Abhörmonitore am Laufen, aber schon 2x Studioendstufen ausgetauscht.