Re: Verwirrt
Verfasst: Fr 15. Mai 2015, 15:48
Mir wird ganz anders, wenn ich hier lese, man müsse Sozialismus und Diktatur trennen. Zu diesem Schluss kann nur gelangen, wer die letzten paar Jährchen seit 1917 verschlafen hat oder in ideologischen Traumwelten lebt!
Man nenne mir ein einziges der vielen Länder, deren bedauernswerte Bevölkerung mit den Segnungen des (real existierenden) Sozialismus beglückt wurde, das eine rechtsstaatliche Demokratie gewesen wäre; also eine Demokratie, mit der die geknechteten Menschen die sozialistischen Machthaber per freier Wahl hätten zum Teufel jagen können!
Oder reden wir hier am Ende gar nicht vom real existierenden Sozialismus, einer Wirtschaftsordnung, bei der das Eigentum an den Produktionsmitteln verstaatlicht ist, und die bislang überall zum wirtschaftlichen Zusammenbruch verdammt war; einer Gesellschaftsordnung, die nicht das hohe Lied vom Individuum anstimmt, sondern das Kollektiv verherrlicht?
Ich halte es für brandgefährlich, wenn die Grundlagen unserer freiheitlichen Ordnung verschwimmen. Träume von sozialistischen oder anderen totalitären Gesellschaftsordnungen führen nirgendwo anders hin als auf den Weg zur Knechtschaft.
Übrigens halte ich deshalb auch sehr wenig davon, wenn man - sicherlich nicht ganz ernst gemeint - von einer "demokratischen Diktatur" redet. Bei allen Unzulänglichkeiten leben wir in einem freien Land. Weder "die Reichen" noch "die Banken", "das Kapital" oder andere Länder haben die Macht, unsere Geschicke zu bestimmen, sondern immer noch der Souverän - also wir alle. Man kann lange darüber streiten, inwieweit unser parlamentarisches System verbessert werden kann; aber man sollte den kategorialen Unterschied zwischen Freiheit und Unfreiheit nicht wegreden.
Viele Grüße
Genussmensch
Man nenne mir ein einziges der vielen Länder, deren bedauernswerte Bevölkerung mit den Segnungen des (real existierenden) Sozialismus beglückt wurde, das eine rechtsstaatliche Demokratie gewesen wäre; also eine Demokratie, mit der die geknechteten Menschen die sozialistischen Machthaber per freier Wahl hätten zum Teufel jagen können!
Oder reden wir hier am Ende gar nicht vom real existierenden Sozialismus, einer Wirtschaftsordnung, bei der das Eigentum an den Produktionsmitteln verstaatlicht ist, und die bislang überall zum wirtschaftlichen Zusammenbruch verdammt war; einer Gesellschaftsordnung, die nicht das hohe Lied vom Individuum anstimmt, sondern das Kollektiv verherrlicht?
Ich halte es für brandgefährlich, wenn die Grundlagen unserer freiheitlichen Ordnung verschwimmen. Träume von sozialistischen oder anderen totalitären Gesellschaftsordnungen führen nirgendwo anders hin als auf den Weg zur Knechtschaft.
Übrigens halte ich deshalb auch sehr wenig davon, wenn man - sicherlich nicht ganz ernst gemeint - von einer "demokratischen Diktatur" redet. Bei allen Unzulänglichkeiten leben wir in einem freien Land. Weder "die Reichen" noch "die Banken", "das Kapital" oder andere Länder haben die Macht, unsere Geschicke zu bestimmen, sondern immer noch der Souverän - also wir alle. Man kann lange darüber streiten, inwieweit unser parlamentarisches System verbessert werden kann; aber man sollte den kategorialen Unterschied zwischen Freiheit und Unfreiheit nicht wegreden.
Viele Grüße
Genussmensch