Erfahrungen mit der nuPro A 500 und Vergleich mit der nuVero 10
Nachdem die A 500 von Nubert wie immer blitzschnell und perfekt verpackt am Montag dieser Woche bei mir eingetroffen sind konnte ich es trotz heftig viel Arbeit auf dem Tisch nicht abwarten, die Boxen „mal kurz“ anzutesten, auch im Vergleich zur nuVero 10. Ich denke ich hänge das mal an diesen Thread dran, das sollte passen.
Umgebung und Zuspieler:
Da wir gerade das Wohnzimmer neu gestalteten verfrachtete ich alles in den Proberaum meiner Band, welcher akustisch schon für sich genommen angenehm und zudem akustisch durch diverse Absorber optimiert ist. Größe: rund 50qm. Also nicht gerade klein.
Der Vergleich zur nuVero 10 ist vielleicht trotzdem es diesen Lautsprecher (ich meine: leider) nicht mehr gibt ganz interessant, weil beide Lautsprecher in der 1m-Höhe-Größenklasse als eher kleine und schlanke Standlautsprecher angesiedelt sind. Die nuVero 10 hing mit einem ATM an meiner bewährten Kette von Cambridge Audio (CA 840E/W), beide Boxen versorgte ich über meinen CA840C Upsampling-Disk-Player, die A 500 analog und digital angeschlossen. Umschalter vorhanden, Lautstärke-Angleichung auf so meine ich fast 1:1 (haben wir auch gemessen) erfolgt.
Ich konnte auch einen Blindtest machen, denn wir haben im Proberaum jede Menge Akustikstoff und den habe ich dann einfach mal von der Decke über die gesamte Front vor die Boxen gehängt. Zu meinem Glück war der Pianist meiner Band anwesend, der aus meiner Sicht das Gras wachsen hört und zudem konnte so sichergestellt werden, dass nicht derjenige der "blind hört" den Umschalter von der 10 auf die 500 bedient, auch das kann ja tiefenpsychologisch was mit einem machen
. Ich hätte gern noch meine anderen „Nuberts“ zu diesem Blindtest gesellt aber jedenfalls für den Moment war das nicht machbar.
Wenn die A 500 in unser Wohnzimmer eingezogen sind (wie Ihr seht, es gibt ein Fazit
) werde ich gegebenenfalls nochmal abschließend etwas schreiben, so viel kann ich schon jetzt sagen:
Klangeindrücke:
Die A 500 bleibt. Das bedeutet nicht zwingend dass die nuVero 10 „geht“, denn es gibt einen zweiten Raum für diese Grazie. Aber die A 500 ist so gut dass ich sie unbedingt (auch) behalten will. Sie macht einfach Spaß und ist unkompliziert - und ich bin Consumer und will Musik hören und genießen, nicht mehr ständig fummeln und vermeintlich verbessern, das habe ich jahrelang gemacht. Ich will jetzt einfach anmachen und genießen. Darüber hinaus ist die A 500 auch klanglich eine Granate. Ich kann nur dringend empfehlen diese Box wirklich ernst zu nehmen – sie ist zierlich, aber sie hat richtig „wumms“ im Bass und löst im Mittel-Hochton wunderbar klar auf. Kein Vergleich zu der nuLine 264, welche da aus meiner Sicht schon einen nicht unerheblichen Kompromiss darstellt in Sachen Bass.
Nubert hat mich damals als die nuVero-Linie kam die ich im Labor vorab hören durfte absolut verblüfft und schon damals gepackt mit schnellem, tiefen, rabenschwarzen Bass, absoluter Präzision und Spielfreude ohne dass die Neutralität des Lautsprechers in Gefahr war. Ich habe damals gedacht und gesagt: „die 14 spielt wie eine Aktive!“. Die 14 hat mich dann lange Jahre begleitet und begeistert bis ich umzugsbedingt einen Downgrade auf die 10 gemacht habe.
Ebenso haben mich dann die A 20, die A 200 und auch der AS 250 aus der nuPro-Serie wirklich begeistert. So viel Klang für`s Geld! Bei diesen drei Kandidaten wusste ich trotzdem immer warum es Sinn macht auf nuVero als Hauptlautsprecher zu setzen, was aber vielleicht auch daran lag, dass nuPro eben noch keine Standboxen im Angebot hatte. Daneben sollte man aber auch immer wieder betonen: nuVero ist "made in Germany" (durchaus ein Kaufargument) und hat einen besonders hohen Anspruch und Aufwand in Sachen Wertigkeit und Design. Und natürlich klingt nuVero (ich habe auch die 110 und 140 in Gmünd letztes Jahr gründlich gehört) überragend.
Mein bzw. unser Fazit im Blindtest ist, dass die A 500 mit der nuVero 10 (mehr kann ich nicht sagen und beurteilen, nur zu gern würde ich die A 500 mit der 110 vergleichen) mindestens gleichzieht.
Die nuVero 10 ist
im Mittel-Hochton etwas seidiger und geschmeidiger, die A 500 etwas klarer und heller (nicht unbedingt vordergründiger, was ich eher als negativ empfinden würde). Wobei man mit der Klangwaage der A 500 etwa problematische Raumakustik sehr gut ausgleichen und die Box an das eigene Hörempfinden/ den persönlichen Geschmack sehr gut angleichen kann. Sie kam bei meinen Testbedingungen mit einer Reduzierung um -3 der Charakteristik der nuVero 10 im Mittel-Hochton sehr nahe.
Die Schnelligkeit und auch Mächtigkeit welche ich bei der A 500
im Bass erlebt habe hat mich begeistert. Sie war der nuVero 10 hier aus meiner Sicht in beiden Disziplinen bis in auch höhere (nicht höchste) Lautstärken überlegen. Beide Boxen haben bedingt durch die begrenzten Maße anders als eine 14 oder 140 ein Limit im Pegel, wo eine A 500 oder nuVero 10 eben einfach angestrengt klingt. Dieses Limit ist aber erstaunlicherweise auch bei der A 500 hoch. Dabei musste die A 500 in meinem Test einen gut bedämpften 50qm Raum beschallen. Es ergab sich ein sehr schön konturierter tief gehender Bass. Alle Instrumente - auch kritische Instrumente wie Kontrabass und Orgel - waren glaubhaft "da" und es fehlte einem nichts.
In der Breitenstaffelung und in der Breite des „Sweet Spots“ hat die nuVero 10 wie alle nuVero-Standboxen bis heute ein echtes Ass im Ärmel, die A 500 ist aber dran, es war im Blindtest wirklich schwer zu entscheiden ob es überhaupt einen Unterschied gibt. Letztlich habe ich die A 500 (speziell wenn Höhen/Mitten auf -3 gestellt waren) häufig nicht von der nuVero 10 unterscheiden können, wenn dann war das Unterscheidungskriterium: die A 500 ist etwas direkter und springt den Zuhörer noch etwas mehr an.
Es sind aber Nuancen und es gab letztlich auch sehr auf die Aufnahme an.
In der Tiefenstaffelung und im Gesamt-Klangeindruck war die A 500 der nuVero 10 ebenfalls mindestens ebenbürtig. Es entsteht bei guter Aufstellung, guter Raumakustik und entsprechendem Aufnahmematerial eine schön tiefengestaffelte Bühne, das war speziell bei klassischer Musik gut heraushörbar, ebenso bei Vokalmusik (ein Sänger in der Front steht im 3D-Klangbild vor Band/Orchester und dem Chor, beispielsweise).
Wir hatten zunächst Tests ohne Vorhang gemacht. Es war wie immer: sieht man die Box und schaltet selbst um meint man Unterschiede klar herauszuhören… im Blindtest war dies schwierig bis unmöglich. Und das, obwohl die Boxen nun wahrlich unterschiedliche Konzepte haben, aktiv gegen passiv, Klangsegel gegen glatte wenn auch an den Seiten abgerundete Schallwand, andere Chassis und vor Allem auch eine erheblich unterschiedliche Hoch-/Mittelton-Gruppe und Anordnung. Beide Konzepte führen zu einem ähnlichen Klangverhalten.
Das zeigt wenn ich das als technischer Laie und reiner aber glücklicher
Consumer so für mich festhalten darf dass wohl die Einstellung der aktiven Elektronik bzw. eben der passiven Weichen und der Übergangsfrequenzen usw. das i-Tüpfelchen ist und hier macht das Labor von Nubert ganz offensichtlich einen hervorragenden Job. Alle Boxen werden an der Referenzbox (nuVero 140 soweit ich weiß, es sei denn es gibt noch eine Überbox in der Pipeline) gemessen und verdammt nochmal Thomas Bien bringt sie Alle auf Ihre Art – von der nuBox bis zur nuVero – „auf Linie“!
Wie bei allen Nubert-Boxen kann man auch die A 500 mit allem „füttern“, ob Klassik, Jazz, Rock, Funk, Vokalmusik… das ist einfach genial und aus meiner Sicht dem nubert´schen Neutralitäts-Reinheitsgebot geschuldet. Nubert baut Lautsprecher die schlicht (aber das ist eben alles andere als technologisch schlicht!) laut sprechen. Wie ein guter Studiomonitor oder -kopfhörer. Ich mag das. So sehr, dass ich obwohl ich es finanziell könnte fast allen Mitbewerbern bis ich wirklich hohe Preisklassen immer wieder die rote Karte gezeigt habe die letzten Jahre.
A propos Preis… und ein erstes Fazit:
Auch in Sachen Preis ist die A 500 eine Granate!
Kein Amp erforderlich, schon gar nicht eine Vor-/Endstufenkombi, die würde für sich bekanntlich schon mehr Kosten als ein Paar A 500, gern auch mehr als doppelt so viel. Die A 500 spielt wie die meisten Nubert-Boxen in einer ganz anderen Klasse als es Preis und Größe vermuten lassen.
Absolut wohnraumfreundliche Maße und trotzdem großer Klang.
Absolut zeitloses, elegantes Design.
Die A 500 in weiß sehen insbesondere ohne Abdeckung sehr edel aus, auch hier meint man eine Box in preislich ganz anderen Gefilden vor sich zu haben! Chapeau!
Bin sehr gespannt was in Sachen „Aktivierung“ bei Nubert in den nächsten Jahren noch so passiert. Der Schritt zur Standbox in der nuPro-Linie war jedenfalls so konsequent wie erfolgreich, was ja auch die mittlerweile vorhandenen diversen Testberichte in Fachzeitschriften zeigen (schon klar, das ist mit Vorsicht zu genießen, aber in ihrer Gesamtheit und ihrem Gesamtfazit untermauern sie genau das was auch ich und mein Freund vorgefunden haben bei der A 500).
Eine tolle unkomplizierte Box mit der man gern und lange unangestrengt Musik in allen Facetten hört und die sicher auch eine schöne Komponente in einer Heimkino-Anlage ist. Ich bin sehr glücklich damit. Meine Frau und ich räumen Musik einen sehr hohen Stellenwert ein. Meine Frau spielt seit ihrer Kindheit auf hohem Niveau Klavier und Violine und ist in Sachen Lautsprecher-Wiedergabe mehr als kritisch. Ich bediene wenn es meine Zeit zulässt seit ewig und bis heute das Schlagzeug (von der Jazz-Kiste bis zum Rock-Set) und will die volle Dynamik und den Druck der Drums auch zu Hause haben und hören, auch bei geringen und mittleren Lautstärken. Auch aber eben gerade nicht "nur" wegen der zierlichen Gestalt der Box sind wir begeistert, vermissen nichts. Einmal mehr bereichern Produkte von Nubert also unser Zuhause und unser Leben.