Davidyson hat geschrieben:@ derSimon
Woher ich weiß, dass die mit 100 dB im Tonstudio abmischen?
Keine Ahnung. Das sollte mal einer der vielen Vollexperten hier im Forum beantworten. Ich bin nur ein Halblaie. :)
Die Referenzlautstärke im Studio sind 83 dB(C).
Quellen und interessantes Material:
http://www.digido.com/
http://www.digido.com/portal/pmodule_id ... age_id=59/
http://www.digido.com/portal/pmodule_id ... age_id=93/
http://www.aes.org/technical/documentDo ... m?docID=65
http://www.gprime.com/html/meetering/me ... _kats.html
http://emusician.com/ar/emusic_meter_matters/
http://www.replaygain.org/
Meine (auch in einigen Programmen verewigte) Interpretation ist die, daß 5% eines Titels/Albums lauter als 83 dB(C) und 95% leiser als 83 dB(C) zu sein haben.
Die Übersteuerungsgrenze liegt bei qualitativ hochwertigen Abmischungen bei 103 dB. Diese (ca.) 20 dB Headroom reichen normalerweise aus.
Oder anders ausgedrückt. Wenn ich den Lautstärkeregler so eingestellt habe, daß digitale Vollaussteuerung (0 dB) 103 dB SPL erzeugt, dann ist die durchschnittliche Lautstärke so bei ca. 83 dB.
Gute CDs liegen auch in diesem Bereich.
Typische CDs, wie man sie heutzutage findet, erzeugen bei dieser Lautstärkeeinstellung ca. 100 bis 102 dB. Wenn die CDs mehr als 3 bis 1 dB Restdynamik haben, werden die lauteren Stellen geklippt. Im Endeffekt ist der Effekt auch nur, daß der Lautstärkeregler 17 bis 19 dB zurückgenommen wird und die Aufnahme 17 bis 19 dB weniger Headroom hat.
In MPC-Dateien sind z.B. Lautstärkewerte und Spitzenwerte mit abgespeichert. Zum einen für jeden Titel und zum anderen für das gesamte Album, zu dem der Titell gehört.
Mit solchen Metainformationen kann man ein sauber kalibriertes System mit Loudness aufbauen. Allerdings nicht mit WinAMP und Konsorten. Die sind von ihrer Struktur her völlig ungeeignet.
Man benötigt ein System, was EINEN Lautstärkeregler am Computer hat, der Lautstärkeregler am Verstärker ist fest einzustellen. Eine Soundkarte mit gutem SNR ist dafür Pflicht. Wichtig ist vor allem, daß der SNR des Mixers auch bei
reduzierter Ausgangsspannung noch gut ist.
1. Lautstärkeregler am Verstärker ist festzustellen (z.B. auf 103 dB bei 2 V)
2. Volume Control von Windows ist zu blockieren. Die Kontrolle hat ein Ausgabe-Control zu übernehmen.
3. Das Mixergerät des Soundkarte ist auszumessen. Das beinhaltet:
- Ausmessen der Dämpfungen des Reglers "Volume Control"
- Ausmessen der Dämpfungen des Reglers "Wave"
- Ausmessen der Übersteuerungsgrenzen
4. Das Soundsystem ist aus 3 Komponentenarten zusammenzusetzen
- EIN Ausgabe-Control
- beliebige Anzahl von Effekt-Controls
- beliebige Anzahl von Quell-Controls
5. Ausgabe-Control:
Es bekommt folgende Informationen
- Das PCM-Signal als Gleitkommawerte (float)
- Maximalwert dieses PCM-Signals
- Lautheit dieses PCM-Signals
Weiterhin hat es:
- DEN Lautstärkeregler
- Schalter Loudness On/Off
Aufgabe dieses Controls ist es, das PCM-Signal, dessen Lautheit und Maximalpegel bekannt ist, unter Berücksichtigung der Einstellung des Lautstärkereglers auszugeben. Näheres weiter hinten.
6. Effekt-Controls:
Ein Effekt-Plugin modifiziert das Eingangssignal (float) und gibt es als Output (float) wieder aus. Weitere Informationen sind:
- so was wie die zu erwartenden Lautstärkeänderung
- Auswirkungen auf den möglichen Maximalpegel.
Näheres weiter hinten.
7. Quell-Controls:
Es wird Quellmaterial dekodiert und als Gleitkommazahl ausgegeben. Weitere Informationen, die optional zur Verfügung gestellt werden:
- Lautheit des Titels
- Lautheit des Albums, zu dem der Titel gehört
- Spitzenpegel des Titels
- Spitzenpegel des Albums, zu dem der Titel gehört
8. Diese ganzen Komponenten werden ähnlich wie Direct X zusammengesteckt.
- ein Quell-Control
- beliebige Anzahl von Effekt-Controls
- Ausgabe-Control
Das Quellcontrol gibt den Inhalt der Quelle (CD, MP3, Web, Mikrofon) als Gleitkomma-PCM aus. Je nach Einstellung wird die Lautheit und der Spitzenpegel entweder des Titels (sinnvoll bei Random-Play) oder des Albums (wenn man sich ganze Alben anhört) weitergeleitet.
Effektplugins modifizieren zum einen diesen Gleitkomma-PCM-Datenstrom, zum anderen wird die Lautheit und der Spitzenpegel nach bestem Wissen und Gewissen angepaßt.
Das Ausgabeplugin modifiziert den Pegel je nach Abweichung zwischen der Lautheit des Quellmaterials und der gewünschten Lautheit. Bei eingeschalteter Loudness ist diese Pegeländerung nicht frequenzunabhängig.
Das Gleitkomma-PCM-Material wird unter Berücksichtigung des Spitzenpegels in ein Ganzzahl-PCM-Signal und in Einstellwerte für "Volume Control" und "Wave" umgewandelt.
Dabei wird so wenig wie nötig an diesen beiden Reglern rumgestellt.
9. Beispiel für Quellplugins
9.1 MP3
Dekodieren der MP3-Datei (float: -1...+1). Wenn vorhanden wird Spitzenpegel (z.B. 0.9) und Lautheit ausgegeben, ansonsten sinnvolle Ersatzwerte ausgegeben (z.B. 1.2, -6 dB).
9.2 WAV
Konvertieren von 16 bit oder 24 bit PCM nach 32 bit float. Wenn vorhanden wird Spitzenpegel (z.B. 0.9) und Lautheit ausgegeben, ansonsten sinnvolle Ersatzwerte ausgegeben (z.B. 1.0, -6 dB).
10. Beispiele für Effektplugins
10.1 Kanalpermutator (bei Stereo 2.0 erlaubt der z.B. das Vertauschen von links und rechts) Kanäle je nach Einstelllung vertauschen. Keine weiteren Modifikationen.
10.2 Equalizer
Neben der Signalbeinflussung muß die Pegelüberhöhung abgeschätzt werden (Maximum im Amplituden-Frequenzgang) und die Lautstärkeänderung abgeschätzt werden.
Ein solches System hat mehrere Vorteile:
- das Signal wird nur einmal auf 16 bit gerundet. Bei WinAMP erfolgt das dauernd.
- keine internen Übersteuerungen möglich
- Benutzer hat sich nicht mit solchen hinterweltlerischen Einstellungen wie "EQ PreAMP", "Volume Control", "Wave" rumzuärgern.
- Soundkarte ist automatisch optimal ausgesteuert
- hochwertige Loudness möglich
Vor allem ist mit dem Zustand Schluß, daß meist Teile der Hardware gleichzeitig über- und untersteuert sind. Wer z.B. weiß, wie hoch er "Wave" einstellen darf, damit die Stufe vor "Volume Control" nicht übersteuert wird (bei der SB 128 sind das z.B. -8 dB).
Solche Dinge sind für hochwertige Wiedergabe notwendig, nicht der siebte Skineditor und dynamische Skins abhängig von der Mondphase. Leider wird sich fast überall aber auf unwichtige Dinge konzentriert.