g.vogt hat geschrieben: ...
Ich halte das für ein künstlich aufgebauschtes Thema, das eine erwachsende Konkurrenz zum Autoverkehr kleinhalten soll.
Ähnlich wie bei den Motorrollern, wo die Leute ihre 45km/h-Gurke nicht "tunen" um dann 80 fahren zu können, sondern um mit ca. 55km/h unbedrängt im Autoverkehr "mitzuschwimmen". Ich bezeichne das als Notwehr.
Was das Pedelec-Tuning angeht: Ich habe mindestens 1x die Woche diebische Freude daran, so einen Pedelecfahrer bei 25km/h planmäßig abzuhängen
Einen Gutteil der Tuningkunden haben die "seriösen" Hersteller erst in diese illegale Ecke getrieben. Ich sag nur "DIE WAND"! Jahrelang las man in diversen Testberichten und hörte Erfahrungsberichte, dass sich diese Pedelecs partout nicht schneller als mit 25km/h bewegen ließen. Mit Einstellung des Antriebes führe man regelrecht gegen eine Wand.
Das sehe ich anders.Auch weil ich beide Seiten kenne, die des Autofahrers wie auch die des Radfahrers. Und weil ich persönlich Aussagen von zwei Händlern kenne, wieviele Tuningchips verkauft werden, da reden wir nicht nur von ein paar Irren. Zum anderen ist es ja nun nicht so, das es keine legale Möglichkeit gibt. Einfach ein 45 Kmh Speed Pedelec kaufen und entsprechende Voraussetzungen erfüllen und losfahren. Weshalb wird das nicht genutzt?
g.vogt hat geschrieben: ...
Und diese geradezu dümmlichen Einlassungen, ein Fahrrad wäre doch für so hohe Geschwindigkeiten gar nicht ausgelegt
Glauben die denn den Mist, den die da schreiben? Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen trainierte Alltagsradler und erst recht Sportler auf MTB und Rennrädern regelmäßig weitaus schneller als 25km/h fahren. Es soll auch etwas geben, das Insider "Berge" nennen. Die kann man abwärts fahren und wird dann überraschenderweise auch schneller als 25km/h. Und - es ist wirklich unglaublich - diese aberwitzigen Manöver überstehen viele Radfahrer unverletzt.
Ich selbst bin in den 80ern mit einem Zwitter aus Sport- und Rennrad mit 10 Gängen und Seitenzugbremsen bergab auch mit 60/70 Sachen gefahren und die Fuhre ließ sich halbwegs beherrschen und bremsen. Heutige moderne Fahrräder haben hydraulische Felgenbremsen oder mechanische oder hydraulische Scheibenbremsen, dazu geradezu irrwitzig steife Rahmen - die Dinger sind bei 40/50 Sachen auch für Hobbysportler völlig problemlos zu beherrschen. Und Rennradler heizen auch mal mit 100 Sachen die Rampe runter.
Einen Gutteil ihres schlechten Rufes haben Pedelecs, weil sie in der Vergangenheit meist von älteren Semestern gekauft wurden. Und vor allem nur zu gern mit tiefem und ultratiefem Durchstieg. Ja, diese vergurkten Einrohrahmen fangen oft schon bei ca. 40 Sachen böse zu flattern an (was man locker erreicht, wenn man den 25kg-Eimer bergab einfach laufen lässt) - DAS ist wirklich gefährlich.
Die normalen E-Bikes sind nun mal nur bis 25 Kmh Motorunterstützung zugelassen. Ich verstehe jetzt nicht, was daran nicht zu begreifen ist. Alles andere ist illegal.
Da es nunmal motorisierte Gefährte sind, unterliegen die anderen Standards und Vorgaben wie ein Fahrrad. Daran sollte man auch nichts ändern, sonst hätten wir Chaos, und daran kann niemand gelegen sein. Von mir aus bräuchte es die 25Kmh Beschränkung auch nicht geben, ich hätte auch kein Problem damit, wenn es nur 45er Pedelec gäbe. Aber dann Zulassungspflichtig wie eben ein Mofa und mit den selben Voraussetzungen wie zum Beispiel Helm und Versicherung. Ich würde jedenfalls keinen Grund sehen, dort etwas anderes zu machen.
Die 45 Kmh Grenze für Kleinkrafträder ist ja nun eine Geschichte aus dem westlichen Bereich unseres schönen Landes. Im Östlichen gab es eine wesentlich höhere Bergrenzung, so ich nicht alles vergessen habe, müßte diese bei 60 Kmh gelegen haben, so das man da locker mitschwimmen konnte im Stadtverkehr. Ja sogar auf Autobahn durfte man damit, da waren Fahrzeuge mit mindestens 50 Kmh zugelassen. Durchaus Pragmatischer diese östliche Regelung. Ist ja auch nicht umsonst, das die Ostmopeds hoch im Kurs stehen. Warum man das mit der Geschwindigkeit bei der Gelegenheit nicht übernommen hat, verstehe ich halt auch nicht. Würde manch eine Situation sehr viel entspanter machen.
Aber: Auch im Osten wurde immer wieder auch Hand angelegt, um noch das eine oder andere Kmh mehr rauszuholen. Das bewirkte also auch nicht, das es nicht versucht wurde. Oft war das Ergebnis zwar nichts weiter als heiße Luft und Lärm, aber es wurde versucht.
Was ich nicht verstehen kann, weshalb hier Gesetzesverstöße als Kavaliersdelikte hingestellt werden. Wenn dann sollte die Kraft darauf verwendet werden, das die Gestze angepaßt werden und nicht dazu, diese zu brechen.
Ich denke auch, das sich die 45Kmh Räder besser verkiauften, wenn die 25er auch Anmelde und Versicherungspflichtig wären. Ich würde sogar davon ausgehen, das sich die 25er dann erledigt hätten.
Allerdings bleibt dann immer noch das Problem der häufigeren Unfälle der älteren Herschaften. Und das liegt aus meiner Sicht bei Weitem nicht nur an der Konstruktion der Räder, sondern zu einem recht hohem Teil daran, das die Koordination der Fahrer nicht mehr so doll ist wie in Jüngeren Jahren. selbst ich mit meinen noch knapp unter 60 erwische mich manchmal, das ich mich nicht mehr so den Berg runterschmeißen kann oder will und die Kurven so rasant nehmen kann wie in Jüngeren Jahren. Von daher wären die 25er eigentlich schon notwendig und diese dürfen von mir aus auch "künstlich eingebremst" sein.
Kann man aber auch anderer Meinung sein, diese Hier ist halt meine.
Ähnlich kritisch sehe ich das mit den Rollern, um mal wieder die Kurve zum Thema zu bekommen.
Wobei man hier natürlich auf die Erfahrungen aus dem E-Bikebereich zurückgreifen kann, und dann schon zuschauen könnte, das man die Dinger so sicher gegen Tuning bekommt, das es so wenig wie möglich lohnt.
Ansonsten ist es halt ein Verkehrsteilnehmer mehr. Wenn man jetzt nicht in den Fehler verfällt, alle Schuld im Fall des Falles beim Autofahrer abzuladen, wenn ein Unfall passiert, sollte alles in Ordnung sein. Auch für e-Rollerfahrer sollte ja dann die STVO gelten.Am liebsten wäre mir eine Führerscheinpflicht wie für Kleinkrafträder. Nicht wegen dem Triezen der Leute, sondern das die STVO auch bekannt ist und nicht nach Gusto gefahren wird.
Letztendlich werde ich aber so lang wie möglich eine elektrische Unterstützung meiden. Fahradfahren hat für mich jedenfalls auch mit körperlicher Anstrengung zu tun, bewußt gewollt, da das mit dem lockeren Yogging wegen der abgenuckelten Knie nicht mehr so toll ist.
Gruß joe