Hallo,
nach etwa zwei Jahren war es mal wieder soweit: Einer meiner Subwoofer AW-1000 brauchte Zuwendung. Irgendwo in der Front, bestehend aus 6 AW-1000, klackte gelegentlich ein Relais.
Das zeigte sich erstmals vergangenen Donnerstag, als Thomas auf ein Bier bei mir war. Wir hörten ein wenig Musik und prompt trat das genannte Klacken auf. Klar, immer wenn hoher Besuch im Haus ist, kommen die berühmten Vorführeffekte.
Das Ganze war nicht wirklich dramatisch, denn der betroffene Subwoofer spielte ansonsten einwandfrei. Das Problem war allerdings herauszufinden, welcher der sechs das Problem verursachte. Denn, und das ist häufig bei Fehlern so, trat das Klacken nur gelegentlich auf und dann hieß es, schnell sein und das Geräusch lokalisieren. Es war Woofer Nr. 4 der Subwooferreihe.
Ich habe ihn aus der Reihe herausgenommen, auf den Esstisch gestellt und das Bedienteil sowie den Verstärkerblock ausgebaut:
Die Vorgehensweise beim Ausbau habe ich in diesem Thread bereits beschrieben und bebildert. Eine praktische Haltevorrichtung leistet mir gute Hilfe beim Inspizieren der Leiterplatte und der Untersuchung auf kalte Lötstellen.
Den Audioteil der Platine habe ich diesmal nicht genauer unter die sprichwörtliche Lupe genommen, weil ja nur das Relais zickte.
Hier ein Überblick über die Lötseite der Platine:
Deswegen schaute ich mir die Platine im Bereich des blauen Relais sehr genau an und wurde dort auch fündig:
Dieser Bereich der Platine war dunkel verfärbt, was auf erhöhte Temperaturen hindeutet. Dort befinden sich die Anschlüsse für die Relaisspule und der vorgeschaltete Widerstand. Die rot markierten Lötpunkte waren rau und an der extra markierten Lötstelle konnte ich bei genauem Hinsehen den berüchtigten hellen Ring um den verlöteten Anschlussdraht erkennen. Das deutet regelmäßig auf eine kalte Lötstelle hin, auch das Fehlerbild (gelegentliches Schalten des Relais) geht in diese Richtung. Die drei markierten Lötstellen habe ich nachgelötet, und an der speziell markierten Lötstelle floss das Lot nicht gut um das Anschlussbeinchen. Ganz typisch!
Damit sollte eigentlich das Problem gelöst sein.
Allerdings gibt es einige Elkos, welche ich beim Ausbau der Endstufe regelmäßig und auch ohne konkreten Anlass ersetze. Das nachfolgende Foto (aus einem meiner früheren Beiträge) zeigt diese Elkos (Nummer 1, 5, 6 und 7):
Die Schrumpfschläuche dieser Elkos hatten sich schon Richtung dunkelblau/ schwarz verfärbt, was ebenfalls auf Erwärmung und potentielle Austrocknung hinweist. Es handelt sich um C127, C128, C115 und den Elko neben IC 102. Diese Elkos haben 100µF und 16V sowie 25V. Ich habe sie einheitlich durch 100µF/25V ersetzt. Hier die ausgelöteten Elkos:
Die Elkos C127 und C128 sitzen leider ungünstig unmittelbar neben Spannungsstabilisatoren, welche warm werden. Das befördert natürlich die Austrocknung der Elkos und verursacht dann das berüchtigte gelegentliche Wummern beim Einschalten des AW-1000 nach Netztrennung.
Deshalb platziere ich neue C127 und C128 regelmäßig auf der Platinenrückseite, weil es dort kühler ist. Auch C115 habe ich dorthin verpflanzt:
Abschließend habe ich Verstärkerblock und Frontpanel wieder eingebaut und den Subwoofer in Probebetrieb genommen.
Eine aufgebogene Büroklammer habe ich vorsichtig in einen der Cincheingänge gesteckt und das freundliche Brummen des Subwoofers zeigte mir das korrekte Funktionieren an.
Während ich diesen Bericht schreibe, arbeitet AW-1000 Nummer 4 wieder perfekt mit seinen Kameraden mit. Ohne klackerndes Relais.
Ich liebe den nuLine AW-1000 …
Beste Grüße
OL-DIE