Um nochmal auf ein paar Bemerkungen von "crz" zurück zu kommen:
crz hat geschrieben: Di 15. Feb 2022, 13:27
Über die 513 hieß es bei fairaudio.de:
„Am meisten beeindruckt hat mich aber, wie stimmig-organisch, wohlbalanciert, angenehm „klangfarbig“ und ja, sagen wir’s ruhig, „highendig“ die Mitteltonabstimmung geraten ist: Da sollten insbesondere auch anspruchsvolle Connaisseure von Stimmen auf Ihre Kosten kommen.“
Alle unsere Lautsprecher haben in Tests viel Lob eingeheimst. Ein Glück!

Selbstverständlich auch die nuBox 513. Daher kann ich hier genauso gut einen Auszug eines Tests der B-60 zitieren. Hier etwa aus av-magazin.de:
"Der Klang der nuBoxx B-60 überrascht mit einer extrem breitbandigen Wiedergabe. Dabei spielen die beiden zierlichen Standlautsprecher vom allertiefsten Bassbereich bis hin zu den höchsten Tonlagen ungemein sauber und kontrolliert."
und weiter:
"Dank der perfekten Abstimmung von Chassis, Frequenzweiche, Gehäusevolumen und Tunnelfrequenz bietet die nuBoxx B-60 zudem einen sehr agilen und temperamentvollen Bass, der sich durch sprunghafte Dynamikentfaltung auszeichnet. Und auch der Mittelhochtonbereich überzeugt auf ganzer Linie."
Im Fazit heißt es dann:
"Nubert bietet mit der nuBoxx B-60 verdammt viel Lautsprecher fürs Geld. Dabei gefällt der Klang mit erstaunlich potentem Bass, informationsreichen Mitten und kristallklaren Höhen. Wenn ein so zierlicher und preisattraktiver Lautsprecher einen so klanggewaltigen Sound bietet, ist es dem AV-Magazin eine Highlight-Auszeichnung wert."
Wie viel oder wenig Gewicht man diesen Kommentaren zumessen will, muss selbstverständlich Jeder für sich selbst entscheiden.
crz hat geschrieben: Di 15. Feb 2022, 13:27
Aber was für mich klare Aussagekraft hat ist der Vergleich mit der Vorgängerserie. Ich habe im letzten halben Jahr drei Modelle der neuen Serie ausgiebig mit den Vorgängermodellen verglichen (B-70 vs. 683, B-60 vs. 513 und B-40 vs. 383). Alle neuen Modelle legen im Vergleich zu den Vorgängermodellen im Bass was drauf! Sowohl beim Höreindruck, als auch bei Messungen im Nahfeld als auch bei Messungen am Hörplatz. Und damit meine ich nicht die Grenzfrequenz, sondern den Pegel im Bereich von 50-200Hz mit Schwerpunkt bei 100Hz.
Bei der B-60 kommen noch recht kräftige Höhen hinzu, so dass die Mitten zurückhaltend wirken. Das korrespondiert mit deiner Messung und dem „Loch“ zwischen 1 und 2 kHz. Klingt erst mal spektakulär, aber komme ich trotzdem immer wieder auf die für meine Ohren neutralere 513 aus der Vorgängerserie zurück, die sich ebenfalls in meinem „Fuhrpark“ befindet.
Hier muss ich teils widersprechen. "Klare Aussagekraft" gibt es beim Hören von Lautsprechern nie. Auch wir haben während der Entwicklungsphase die neuen nuBoxx-en ausgiebigst mit den Vorgängermodellen verglichen. Die nuBoxx B-70 mit der nuBox 683, die B-60 mit der nuBox 513, die nuBoxx B-40 mit der nuBox 383, und die nuBoxx B-30 mit der nuBox 313. Zudem ist die nuBoxx-Serie die erste Serie, welche auch unter Zuhilfenahme des neuen, zertifizierten Messraumes entwickelt wurde. Klanglich feingetunt sind die nuBoxxen jedoch in einem "normalen" Raum. Erst als ich und alle anderen Kollegen sich sicher waren, dass jedes der neuen Modelle (im direkten A/B-Vergleich mit zwei getrennten, exakt gleichen, hochwertigen Endverstärkern und einem ebenso hochwertigen Umschaltpult) klar als klanglich besser (im Sinne von räumlicher, homogener, natürlicher, "luftiger") empfunden wurden, und sie sich
zusätzlich im Messraum besser geschlagen haben, wurden die neuen Modelle freigegeben. Leicht haben wir uns das Vergleichen also nicht gemacht.
Die "recht kräftigen Höhen" sind bei der B-60 auch nicht kräftiger als bei den Vorgängermodellen. Auch legen nicht alle neuen Modelle im Bass was drauf. Dies lässt sich mit Vergleichsmessungen belegen. Die Handy-App -Messungen von "crz" in einem Kellerraum mit niedriger Decke am Hörplatz halte ich zudem nicht für sehr aussagekräftig. Sie sind übersät mit von Boden-und Deckenreflexionen und zeigen mehr oder weniger Hausnummern.
Ich denke, dass "crz" sich zu sehr an den Klang seiner "alten" nuBoxen gewöhnt hat. Das Phänomen ist in der Psychoakustik hinreichend bekannt: Hört man jahrelang mit Lautsprechern, welche z. B. überbetonte Mitten haben, dann kommen einem bei einer neutraler klingenden Box die Mitten stets zu leise vor, und man meint, ein Mittenloch zu hören. Diesem Problem muss man sich selbstverständlich auch als Entwickler immer wieder neu stellen. Gerade deshalb ist es sehr wichtig, sich stets intensiv mit der Korrelation zwischen Messen und Hören zu befassen, um sich eine gesunde Distanz zu seinen eigenen Produkten zu erhalten. Hilfsmittel wie etwa Rosa Rauschen (eine Art künstliches Wasserfall-Geräusch) oder auch Terzrauschen (gefiltertes Rosa Rauschen) stellen hier ein gutes Werkzeug zur "Eichung" sowie Schulung des Gehörs dar. Dennoch gilt für Jeden am Ende immer: Gut ist, was gefällt!
