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Standpunkt

Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 17:00
von johntheone
Auf ebay ist High End, was ich verkaufen will.
Zu Hause ist High End, was ich noch upgraden kann.
In Fachzeitschriften ist High End, damit ich das (auf dem Papier) bewundern kann.

Allein ich habe verschiedenste Gebräuche von High End.

High End spielt sich eben im Kopf ab.

Vielleicht wäre eine mögliche allgemein akzeptable Definition von High End über den Preis:
Wenn die Leistung aufhört proportional zum Preis zu steigen fängt High End an?
Tja funzt auch nicht, denn dann gäbe es ja bei Nubert kein High End, obwohl hier zweifellos
klanglich High End geboten wird.


High John
End :wink:

Verfasst: Mi 9. Jun 2004, 18:55
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

wenn ich High-End definieren sollte, so wie es sich mir am Markt darstellt, sähe das etwa so aus:
Wertgegenstand mit einem gewissen Gebrauchtswert, nämlich als technische Einrichtung zur Wiedergabe von Bild oder/und Ton

Will sagen: die Spielarten unter diesem Begriff sind mannigfaltig.

Im günstigsten Falle erwirbt man unter diesem Begriff hochwertige Geräte, die ihren technischen Zweck in sehr guter Qualität erfüllen und die sich durch gediegenes Äußeres und Wertstabilität auszeichnen. Dies wird meines Erachtens erreicht durch kleine Stückzahlen, häufig auch Handarbeit, den Einsatz teurer Werkstoffe und Bauteile.
Meines Erachtens kann man in diesem Sinne schon die kleine nuLine 30 Exclusiv als High-End bezeichnen. Prompt gab es ja auch schon die Diskussion, dass der deftige Preisaufschlag gegenüber der "normalen" nuLine30 unangemessen sei. Wer so denkt, der kaufe sich halt keine in Handarbeit und kleinen Stückzahlen optisch aufgewertete nuLine30, sondern das "Standardmodell". Auch die nicht mehr angebotenen nuForm würde ich durchaus mit dem Begriff High-End in Verbindung bringen.

Bis hierhin ist daran noch nicht viel auszusetzen. Ich setze auch lieber auf günstigere Preise durch Serienfertigung und optimierten Materialeinsatz.

Wo der Kunde bereit und fähig ist, sehr hohe Geldbeträge aufzuwenden, um "etwas Besonderes" zu erwerben, sind allerdings auch die Möglichkeiten, große Gewinnspannen zu erzielen, besonders vielfätig.

Ein seriöser Hersteller wird Geräte anbieten, die technisch (Schaltung, mechanischer Aufbau, optischer Eindruck) sehr aufwändig, aber sinnvoll (d.h. mit kontrolliert postitivem Ergebnis) konstruiert sind. Der betriebene Aufwand wird hoch sein, der Gewinnaufschlag auch, denn man muss ja von kleinen Stückzahlen leben können. Und er wird sich um eine besondere Beziehung zu seinen Kunden bemühen, seine Wünsche und eventuellen Sorgen ernst nehmen und versuchen, ihn tatsächlich zufrieden zu stellen.

Dann gibt es Scharlatane, denen es einfach an den erforderlichen Fähigkeiten mangelt (technisch und organisatorisch), um dem Kunden für das eingesetzte Geld tatsächlich einen angemessenen Gegenwert in Hardware zu erstellen, die aber durch Glück oder Marketing in der Lage sind/sich in die Lage versetzen, viel Geld für schlechte Produkte zu erhalten. Ich denke, solche Leute können von ihrem Tun durchaus inbrünstig überzeugt sein.

Und dann gibt es Betrüger, die nur auf Gewinnmaximierung aus sind und ihre kriminelle Energie darauf verwenden, Kunden zu täuschen, um ihnen mit kleinstmöglichem Aufwand möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen (das erinnert mich jetzt irgendwie an meine BWL-Stunden :roll: ).
Das können Leute sein, die nur kurz aktiv sind und dann von der Bildfläche verschwinden, aber auch Leute, deren Modell jahrelang erfolgreich aufgeht.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 10. Jun 2004, 19:47
von Koala
Es gehören doch wie immer zwei Parteien, damit Scharlatane und Betrüger ihren Bezeichnungen gerecht werden können, und dem vermeintlich geprellten, mündigen Kunden kann man beim besten Willen eine nicht unerhebliche Teilschuld absprechen.
Hinzukommt, daß HighEnd nicht ausschließlich klanglichen Ansprüchen gerecht werden muß/will, sondern in besonderem Maß auch den ästhetischen und haptischen Aspekt berücksichtigt. Wenn der Kunde seinen Fokus auf die Ästhetik legt und die klanglichen Qualitäten zurückstellt (was gar nicht so selten vorkommen dürfte), werden aus den "Scharlatanen" Geschäftsleute, die einen Teil des Marktes befriedigen, und das zum Wohl beider Seiten :wink:

greetings, Keita

Verfasst: Do 10. Jun 2004, 22:42
von g.vogt
Hallo Koala,
...Wenn der Kunde seinen Fokus auf die Ästhetik legt und die klanglichen Qualitäten zurückstellt (was gar nicht so selten vorkommen dürfte)...
stimmt, an die Sorte Kunden hab' ich gar nicht gedacht, dabei kenne ich solche Produkte auch, z.B. eine Box in Form eines überdimensionalen Saxophons oder Boxen in Form von Orgelpfeifen...

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 12. Jun 2004, 22:18
von Raptus
High, higher, highest end :roll:

"hoch" ist relativ, man kann es nur mit einer bekannten Referenz vergleichen... warscheinlich liest man deshalb in den Hi-Fi Magazinen was von (Preis)Liga-Referenz-Geräten...

Verfasst: So 13. Jun 2004, 19:33
von j.wiegand
Ich versuche mal eine einfache Definition:
"High End" bezeichnet m.E. das "Obere Ende" des technisch Machbaren im Hifi-Bereich, incl. dessen Zubehör, dabei ist hier weder etwas über Klang noch über Qualität ausgesagt, allenfalls über den Anspruch daran. Auch ein Kabel kann daher high-endig sein, wobei das dann auch nichts darüber aussagen muß, ob es nun klanglich etwas bringt oder Voodoo ist.
einverstanden?

Verfasst: So 13. Jun 2004, 19:38
von JH
Und hier noch mein Beitrag:

High-End ist zumindest das Gegenteil von HiFi nach DIN, da letztere auch von meinem Duschradio erfüllt wird.

Gruß,

JH