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Verfasst: Sa 20. Aug 2005, 19:16
von saschaschroeder
Also meine Herren....
es wurde ja in diesem Thread schon mal gesagt, aber ohne SPAM-Absichten noch einmal in aller Klarheit:
Unterschiede zwischen Lautsprecherkabeln verschiedener Stärke sind DURCHAUS hörbar, und wir bewegen uns hier noch lange nicht um esotherischen Bereich.
Wie Herr Nubert selbst schon in den beigelegten LS-Anleitungen schreibt, dienen die mitgelieferten 0,75qmm-Kabel nur als Notbehelf.
Ein Querschnitt von 2,5qmm reicht m.E. bis zu einer Länge von 6-7 Metern durchaus, aber bei 0,75qmm ist der Klang merklich weniger dynamisch und durchzeichnend.
Elektrisch erklären kann ich das Phänomen nicht, das überlasse ich lieber den Elektronikern, aber es ist wirklich keine Zauberei. Kauft 2,5qmm-Kabel normaler Qualität (da reichen nach meiner Erfahrung auch Kabel für 1,50 EUR / Meter), und ihr habt nichts falsch gemacht.
4qmm sind bei besonders langen Verbindungen sinnvoll, aber für den Hausgebrauch besonders im Stereobetrieb, wo die Längen i.d.R. unter 5 Metern pro Kanal bleiben, reichen die 2,5.
Ein weitere Unterschied, der sich allerdings langfristig und schleichend bemerkbar macht, ist die "Sauberkeit" der verwendeten Legierung. Gutes Kabel oxidiert an den abisolierten Stellen kaum oder zumindest nicht sichtbar.
Verfasst: So 21. Aug 2005, 00:43
von jakob.b
Hallo zusammen
Wo der Thread nun schon mal ausgegraben ist:
Ich hab meine 4qmm-Kabel auch mehr als "Sicherheit" und wegen der Optik. Ausserdem hab ich sie fast umsonst bekommen. Getestet hab ich den Unterschied nicht.
Meine Erfahrung mit elektrischen Kontakten sagt mir: Wichtiger als das Kabel ist die Verbindung zu den Klemmen.
Ich hab mir lötbare Bananen-Laborstecker (für 2.5qmm) besorgt und diese an das 4qmm-Kabel gelötet. Die Stecker halten in den neuen Terminals der 105er und auch im Receiver sehr gut und satt.
Details im Album.
Gruss
Jakob
Verfasst: So 21. Aug 2005, 10:13
von saschaschroeder
... habe mir vor 10 jahren mal in einem Kölner HighEnd-Laden 4qmm-Edelkabel aufschwatzen lassen für 30 DM / Meter ... mehrfach geschirmt, aus hochreinem Kupfer und inkl. Außenmantel 1cm dick
nur täten's wirklich auch 2,5er. sieht aber auch nett aus
Verfasst: Di 23. Aug 2005, 22:08
von teite
Hallo,
Ein Grund für ausreichend dimensionierte LS-Kabel ist auch folgender.
Zu der mechanischen Dämpfung von Chassis, kommt eine elektrische. Beim Ausschwingen eines Chassis wird in die Schwingspule ein Gegenstrom induziert, welcher über das LS-Kabel und den Verstärker, mit möglichst niedrigem Innenwiderstand (Dämpfungsfaktor) kurzgeschlossen wird.
Leider wird der schöne kleine Widerstand vom Kabel und vom Amp durch Spulen mit Ohmschen Widerstand in der Passivweiche konterkariert. Ein Grund, wieso es fast nur noch aktive Subwoofer gibt.
cu,
Stefan
Verfasst: Di 23. Aug 2005, 22:30
von volker.p
teite hat geschrieben:Hallo,
Ein Grund für ausreichend dimensionierte LS-Kabel ist auch folgender.
Zu der mechanischen Dämpfung von Chassis, kommt eine elektrische. Beim Ausschwingen eines Chassis wird in die Schwingspule ein Gegenstrom induziert, welcher über das LS-Kabel und den Verstärker, mit möglichst niedrigem Innenwiderstand (Dämpfungsfaktor) kurzgeschlossen wird.
Leider wird der schöne kleine Widerstand vom Kabel und vom Amp durch Spulen mit Ohmschen Widerstand in der Passivweiche konterkariert. Ein Grund, wieso es fast nur noch aktive Subwoofer gibt.
cu,
Stefan
mir ist nicht genau klar, was du damit meinst.
Vorallem, wieso hat der Lautsprecherkabelquerschnitt Einfuß darauf, das nur noch aktive Subs gebaut werden
Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 11:59
von teite
Hallo,
volker.p hat geschrieben: mir ist nicht genau klar, was du damit meinst.
Vorallem, wieso hat der Lautsprecherkabelquerschnitt Einfuß darauf, das nur noch aktive Subs gebaut werden
Nun, das Kabel hat Einfluss auf die elektrische Dämpfung eines Chassis, genauso wie eine passive Weiche. Die mechanische und elektrische Dämpfung entzieht der Chassismembran kinetische Energie, damit es weniger unerwünschte Nachschwingungen produziert.
Die elektrische Dämpfung ist aber gerade für Subwoofer sehr wichtig, da viele Subwoofer Chassis sehr weich aufgehängt sind um eine kleine Resonanzfrequenz zu erreichen.
cu,
Stefan
Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 21:42
von Frank Klemm
teite hat geschrieben:Hallo,
Ein Grund für ausreichend dimensionierte LS-Kabel ist auch folgender.
Zu der mechanischen Dämpfung von Chassis, kommt eine elektrische. Beim Ausschwingen eines Chassis wird in die Schwingspule ein Gegenstrom induziert, welcher über das LS-Kabel und den Verstärker, mit möglichst niedrigem Innenwiderstand (Dämpfungsfaktor) kurzgeschlossen wird.
Leider wird der schöne kleine Widerstand vom Kabel und vom Amp durch Spulen mit Ohmschen Widerstand in der Passivweiche konterkariert. Ein Grund, wieso es fast nur noch aktive Subwoofer gibt.
Das ist leider ziemlicher Unsinn.
Der größte Widerstand ist das Chassis selbst.
Beispiel:
* Chassis: 3200 mOhm
* Weiche: 500...1500 mOhm
* Verstärker: 50 bis 100 mOhm (üblich)
* Kabel: 44 mOhm (5 m, 4 mm^2)
Könnte man alle Widerstände eliminieren, hätte man ein System mit einem um 6 dB/oct steigendem Frequenzgang. Einen (weitgehend) linearen Frequenzgang erhält man
durch eine gut abgestimmtes System mit einem definierten Ohmischen Widerstand.
Federsteife, Masse, Kraftkonstante und Ohmscher Widerstand von Chassis+Weiche+Kabel+Amp müssen in einem definierten Verhältnis stehen
(Formel müßte ich herleiten). Ist der Widerstand zu hoch, gibt es Ärger,
ist er zu niedrig, gibt es Ärger.
Für eine möglichst tiefreichend Widergabe sollte Kraftkonstante/sqrt (Widerstand)
möglichst groß sein.
Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 21:45
von Frank Klemm
teite hat geschrieben:Die elektrische Dämpfung ist aber gerade für Subwoofer sehr wichtig, da viele Subwoofer Chassis sehr weich aufgehängt sind um eine kleine Resonanzfrequenz zu erreichen.
Umgedreht:
Hart aufgehängte Chassis sind auf eine elektrische Dämpfung angewiesen.
Weich aufgehängte haben das entgegengesetzte Problem, sie sind immer
überdämpft.
Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 21:53
von Frank Klemm
teite hat geschrieben:Zu der mechanischen Dämpfung von Chassis, kommt eine elektrische. Beim Ausschwingen eines Chassis wird in die Schwingspule ein Gegenstrom induziert.
Gegenspannung!
Erschlag' Deinen Physiklehrer, so einen Unsinn Dir zu erzählen.
Gegenspannung = Kraftkonstante * Geschwindigkeit
Kraft = Kraftkonstante * Strom
Die Kraftkonstante ist die über den Schwingspulendraht aufintegrierte magnetische
Induktion.
20 Meter Draht in einem Feld mit einer Induktion von 1 Tesla ergibt Bl = 20 Tm
Wenn dieser Draht 0,125 mm^2 Querschnitt hat, ergibt das eine Rdc von 2,8 Ohm
und eine Masse von allein 22,3 g für das Kupfer.
Mit Alu erhält man 4,4 Ohm und 6,8 g.
Verfasst: Do 25. Aug 2005, 12:36
von teite
Hallo,
Frank Klemm hat geschrieben:teite hat geschrieben:
Zu der mechanischen Dämpfung von Chassis, kommt eine elektrische. Beim Ausschwingen eines Chassis wird in die Schwingspule ein Gegenstrom induziert.
Gegenspannung!
OMG wie peinlich, man sollte keine Artikel in Eile schreiben.
Nunja, das kein Strom sondern Spannung induziert wird, sollte eigentlich jedem klar sein, war ein sprachlicher Lapsus von mir.
cu,
Stefan