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Verfasst: Mi 9. Mär 2005, 23:31
von Philipp
OL-DIE hat geschrieben:Raico hat geschrieben:... Der linke Sub kriegt den linken Kanal eingespeist, der rechte das Signal vom rechten Kanal. ...Was meinen die anderen Spezialisten hier im forum?
Gruß!
Raico
Hallo Raico,
In meiner Stereo-Konfiguration habe ich meine Subs wie folgt beschaltet:
Ein AW-1000 für den linken Kanal, er steht etwas hinter meinem Hauptlautsprecher. In gleicher Weise steht ein weiterer AW-1000 für den rechten Kanal zur Verfügung. Zusätzlich befindet sich ein dritter AW-1000 fast mittig zwischen den Hauptlautsprechern, dieser erhält das Summensignal beider Kanäle.
Zusätzlich steht links der Hörposition noch meine passive Tiefton-Transmission-Line, welche ein Doppelsub mit getrenntem linken und rechten Kanal ist.
Gruß
OL-DIE
Wenn man so viele Subwoofer im Zimmer stehen hat, kann man natürlich ganz lässig sämtliche Möglichkeiten AUF EINMAL verwenden...
@ Raico:
Ich versuchs nochmal ganz ausführlich (falls ich Mist erzähle, bitte Einspruch einlegen, ich hab keine Lust jetzt erstmal ins Fachbuch zu schaun...)
Entspricht ein Vielfaches der halben Wellenlänge einer Schallwelle exakt der Breite, Länge oder Höhe deines Zimmers, so entsteht eine stehende Welle. Das äußert sich darin, dass du bei diesen Frequenzen an manchen Stellen des Zimmers überhaupt nichts mehr hörst, an anderen Stellen dafür sehr hohe Pegel (kann man leicht mir Sinustönen nachvollziehen). Wenn du den Sub an eine der Dröhn-Stellen setzt, dann regt der Sub diese Frequenz stark an und es endet zwangsläufig in Dröhnen, wann auch immer die Frequenz gespielt werden soll - und wenn du den Sub an eine der Auslöschungsstellen setzt, dann hörst du bei dieser Frequenz vom Sub fast nichts mehr. Da es nicht gerade wenige Frequenzen gibt, wo dieses Phänomen auftritt, ist jede Aufstellung deines Subwoofers irgendwo ein Kompromiss, denn es gibt in normalen Räumen keine "perfekten" Stellen für den Sub, wo diese Probleme nicht bei irgendeiner Frequenz auftreten.
Wenn du jetzt aber einen zweiten Sub an eine andere Stelle des Zimmers setzt, wo er dann natürlich andere Frequenzen anregt als der erste Sub, wird das Gesamtklangbild schon deutlich homogener - mit etwas Glück füllt der zweite Sub die Frequenzlöcher des ersten auf, und mindert obendrein die Dröhnspitzen.
Das klappt natürlich NUR, wenn beide Signale gleich sind - sind die Signale unterschiedlich, dann kann der zweite Sub schlecht die Löcher und Dröhnspitzen des ersten Subs verbessern, weil er ja völlig andere Signale sendet.
So gesehen dröhnt dann jeder der beiden Subs isoliert vor sich hin.
Das das TROTZDEM oft klappt, liegt halt daran dass sich Räume in der Praxis selten so verhalten wie in der Theorie.
Und zur Magnat-Box muss ich ja wohl nix sagen... wenn ich vom großen Omega-Woofer auf das Ding schließen darf, na dann gute Nacht!

Verfasst: Do 10. Mär 2005, 08:12
von g.vogt
Hallo,
Philipp hat geschrieben:Das das TROTZDEM oft klappt, liegt halt daran dass sich Räume in der Praxis selten so verhalten wie in der Theorie.
vielleicht auch daran, dass diese Tiefstbässe in den Aufnahmen meistens auf beiden Stereokanälen gleichzeitig vorhanden sind. Schließlich breiten sich solche tiefen Töne auch von den Instrumenten her kugelförmig aus und zumindest die längeren Töne finden dann sicherlich den Weg zu beiden Stereokanälen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 08:57
von Raico
Hallo Gerald!
Danke für den Hinweis! Das führt mich aber wieder auf meine Ausgangsfrage zurück: Wenn die Tiefstbässe (außer bei speziell abgemischten Effektaufnahmen) auf beiden Stereokanälen gleich sind, heißt das doch, dass sich der abgestrahlte Schall zweier stereofon angeschlossener Subs nur in den höherfrequenten Resten unterscheidet. Die logische Folge für mich: Die Subs müssen so angeschlossen sein, weil man sonst den Stereoeindruck durch eine minimale Mono-Beimischung über die Subs "aufweichen" würde.
Hallo Philipp!
Ich wollte keine Wertung über die Magnat-Monsterbox abgeben oder erhalten. Mir ging es nur um den Hinweis, dass mehrere Hersteller sehr große teilaktive Boxen anbieten, die nichts anderes sind als "normale" Boxen mit einem eingebauten Subwoofer für links und rechts, von denen jeder sein eigenes seitenrichtiges Signal erhält. Mir fehlt immer noch die schlüssige Begründung, warum es dann nicht optimal sein soll, z.B. auch je einen AW 1000 links und rechts neben seine beiden Hauptboxen zu stellen und sie ebenfalls mit den jeweiligen Kanalsignalen zu betreiben.
Ich will ja nicht quengeln, aber ich kann es (noch) nicht einsehen, warum es bei zwei Subs ein Summensignal sein soll.
Gruß!
Raico
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 09:18
von g.vogt
Hallo Raico,
du hast doch einen deutlichen "Heimvorteil": im Gegensatz zu mir kannst du beide Varianten ausgiebig vergleichen. Was hindert dich daran, mal die monofone Anschlussweise gegenzutesten?
Selbiges wäre natürlich aus der Sicht von Philipp interessant, wenn der "seine" Subs nicht schon verpackt und zurückgeschickt hat.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 10:42
von Philipp
Solange die ganz tieffrequenten Signale links und rechts eh gleich sind, ist es ja eh egal.
Ich würde mir an deiner Stelle über die Theorie nicht so viele Gedanken machen. Was zählt ist, wie es bei dir im Zimmer klingt. Wenn die Subs in Stereo besser klingen als in Mono, dann würde ich halt auf die Theorie pfeifen
@Gerald: Ich hab auch schon die eine oder andere Stereolösung getestet, aber bei mir war prinzipiell eine Aufstellung zwischen den Hauptboxen - egal wie beschaltet - eher ungünstig. Und außerhalb der Hauptboxen kam nicht in Frage, weil ich sonst nicht mehr zum Bett komme.
Außerdem hatte ich ja eine wirklich gute Aufstellung für die beiden Subs, ich sags nochmal: Dass ich die Dinger wieder zurückschicke hat nichts damit zu tun dass ich mit der Klangqualität nicht zufrieden wäre!!! Aber prinzipiell ist mir ein ATM natürlich immer noch viel lieber, nur hab ich halt vorher keine vernünftige Möglichkeit gefunden so ein Ding anzuschließen.
Die Subs sind noch nicht verpackt, aber die Freeway-Tickets liegen schon hier rum...
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 12:16
von Malcolm
Schließlich breiten sich solche tiefen Töne auch von den Instrumenten her kugelförmig aus und zumindest die längeren Töne finden dann sicherlich den Weg zu beiden Stereokanälen.
Das kommt dann drauf an wie produziert wurde.
Was ist wenn der Bass einzeln aufgenommen, DANN auf den L oder R Kanal "gesetzt" wurde und anschließend reingemix wurde? Macht zwar keinen Sinn, aber den machen viele Produktionen nicht....
Was ist mit elektronischer Musik?

Verfasst: Do 10. Mär 2005, 12:48
von Philipp
Bei Björk - Hunter bin ich mir relativ sicher (ohne jedoch das Ding mal am PC analysiert zu haben), dass bei der Anfangssequenz manche der (äußerst tiefen!) Bassschläge nur auf einem Kanal kommen. Kann mich aber auch täuschen...
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 20:01
von Raico
Hi!
Natürlich habt ihr recht: ich kann es ausprobieren. Aber bis auf den Test mit unterschiedlicher Phase im Monobetrieb habe ich das ja schon gemacht und bin zu meiner Lösung gekommen. Danke dir Philipp für deine technischen Erklärungen. Probleme mit stehenden Wellen habe ich zum Glück aber wenige in meinem Hörraum, da die Decke kontinuierlich von 1,80 auf 4,10 Meter ansteigt (damit gibt es keine lästigen Moden in der Senkrechten) und die Seitenwände mehrfach gebrochen sind, was die Horizontalmoden erträglich macht. In dem Thema kenne ich mich schon einigermaßen aus.
Mir ging es nur darum, die pauschale Empfehlung, zwei Subs besser mit Summensignal zu beschicken, einfach mal zu verstehen und nachvollziehen zu können. So weit bin ich aber immer noch nicht. Wie sagte doch damals Joschka Fischer vor der UNO: "I`m not convinced, Mr. President! I am not convinced."
Wir müssen das jetzt aber auch nicht weiter auswalzen.
Danke jedenfalls!
(PS: Aber vielleicht sagt ja doch Herr Nubert noch mal was dazu....)