Argaween hat geschrieben:
Die Insel (Michael Bay)
Wir befinden uns im Jahre 2019. In einer Einrichtung die immer wieder überlebende nach einer Kontertermination (Seuche die das Überleben außerhalb unmöglich macht) auf nimmt.
"Die Insel" musste ich mir natürlich in die Sammlung stellen da ich dystopische Filme sehr liebe. Der Film hat mir recht gut gefallen, jedoch fällt er IMHO im Vergleich zu Genre-Klassikern wie "Rollerball" oder "Logan's Run" deutlich ab. Doch auch in der heutigen Zeit gibt es noch erstklassige Beiträge zu dieser Thematik. Gestern habe ich endlich "Children of Men" geschaut, ein ganz anderes Kaliber als "Die Insel"...
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Children of Men
Unser Planet im Jahre 2027. Seit 2009 wurde kein Kind mehr geboren, die Akte "Menschheit" wird sich vermutlich in einigen Jahrzehnten endgültig erledigt haben. Die Welt versinkt in Chaos und Terror. Wir blicken nach Großbritannien, dort regiert ein totalitäres System, vom Rest der Welt versucht man sich so gut wie möglich abzuschotten. Illegale Einwanderer werden in Sammellager gesperrt, dort herrschen unmenschliche Zustände. Auch der kleine Bürohengst Theo Faron (Clive Owen) taumelt durch diese kranke, kaputte Welt. An bessere Zeiten glaubt er längst nicht mehr, beim -im Wald versteckt lebenden- Althippie Jasper (Michael Caine) findet er ab und an ein wenig Zerstreuung, Ablenkung vom tristen Alltag.
Plötzlich tritt Julian (Julianne Moore) wieder in Theos Leben. Die beiden waren vor langer Zeit ein glückliches Paar, kamen sich durch den Verlust des gemeinsamen Kindes abhanden. Julian ist im Untergrund tätig, da Theo Kontakte zu höheren Regierungskreisen hat hofft sie auf seine Mithilfe. Theo soll Papiere für eine offensichtlich Illegale beschaffen, eine verdammt heikle Sache. Er lässt sich auf das riskante Unternehmen ein, doch er kann nur Papiere für ein Paar beschaffen, muss also selbst mit auf die Reise gehen. So lernt die junge Dame Kee (Clare-Hope Ashitey) kennen. Zunächst sind Theo die Hintergründe der Aktion nicht klar. Doch als Julian ums Leben kommt -durch eine Verschwörung innerhalb ihrer Gruppe- offenbart Kee, dem mehr als überraschten Theo, ihr unschätzbar kostbares Geheimnis. Da die Rebellen Theo bald aus dem Weg schaffen wollen, flüchtet er mit Kee und einer weiteren Frau aus den Fängen der Gruppe. Er will Kee in Sicherheit bringen, kein leichtes Unterfangen, da Rebellen und Staatsmacht alles andere als freundlich gesinnt sind...
Alfonso Cuarón hat mit "Children of Men" einen wirklich packenden und erstklassig inszenierten Film auf die Beine gestellt. Die Besetzung entpuppt sich schnell als Glücksgriff. Clive Owen kommt in der Rolle des über sich hinauswachsenden Durchschnittsmenschen sehr überzeugend rüber. Clare-Hope Ashitey als Schlüsselfigur macht ebenfalls einen guten Job, Julianne Moore hat mich sowieso noch nie enttäuscht. Grandios Michael Caine als herrlich kauziger Außenseiter. Ganz, ganz gross, Herr Caine! Sehr angenehm fallen die teils langen Sequenzen aus die offensichtlich ohne Schnitte auskommen. Hier wurde sehr innovative Arbeit geleistet, handwerklich und künstlerisch ein fettes Ausrufezeichen gesetzt. Überhaupt weiss die intensive Atmosphäre sehr zu gefallen, dank toller Kamera und stimmigen Kulissen/Locations.
"Children of Men" ist ein Beleg dafür, dass auch in der heutigen Zeit noch erstklassige Filme dystopischer Natur entstehen können. Wirkliche Kritikpunkte habe ich nicht vorzubringen, lediglich ein etwas "härteres" Ende steht auf meiner Wunschliste. Die DVD ist seit einiger Zeit zum sehr fairen Kurs zu bekommen, die Qualität fällt sehr solide aus.
Danke für diesen Film! Zunächst möchte ich es bei dicken 8,5/10 belassen. Erneute Sichtung ist natürlich Ehrensache, vielleicht ist da noch etwas Luft nach oben!