Verfasst: Mo 16. Mär 2009, 01:28
Stuck (BD)
Die Altenpflegerin Brandi Boskis (Mena Suvari) hat es nicht gerade leicht. Sie schuftet sich tagsüber im Pflegeheim ab - immer unter den
Augen ihrer strengen Chefin. Nachts dann, versucht sie abzuschalten. Es gibt reichlich Alkohol und bunte Pillchen in ihrem Stammclub.
Doch das Blatt scheint sich zu wenden. Ihr wird ihr in Aussicht gestellt, vielleicht die Stelle der Stationsleiterin zu bekommen. Das muss
natürlich gefeiert werden. Doch jede Feier endet mal und sie macht sich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehend mit dem Auto auf den
Heimweg. Nur noch schnell den Freund anrufen und dann... ja dann macht es rums. Der obdachlose Tom Bardo (Stephen Rea) hängt in
ihrer Windschutzscheibe und bleibt dort regungslos stecken.
Noch immer vollkommen betäubt durch diverse Suchtmittel, begeht sie einen folgenschweren Fehler. Wohl wissend, das sie alles bisher in
ihrem Leben erreichte verlieren wird, wenn sie sich der Verantwortung stellt, fährt sie weiter - mit dem Penner in der Scheibe steckend -
durch die Stadt, setzt ihren Weg nach Hause unbeirrt fort und parkt das Auto korrekt in der Garage. Dort angekommen vergnügt sie sich
mit ihrem Freund und ignoriert das gerade passierte. Dummerweise ist der Angefahrene nicht tot - und er will da raus...
Die Realität ist manchmal schräger als die Fiktion. Die Ausgangsbasis für diesen Film beruht auf wahren Tatsachen. Bis zur Fahrt in die
Garage hat sich dieses Ereignis in Texas im Jahr 2001 wirklich so abgespielt und ist nicht der Feder eines Autors entsprungen. Irre!
Der Rest ist dann allerdings frei erfunden. Regisseur Gordon Stuck ("Reanimator") meldet sich mit diesem kleinen fiesen Stück
eindrucksvoll zurück. Geradlinig und schnörkellos erzählt, verzichtet er auf jegliche Effekthascherei. So richtig "Spaß" macht der Film
aber erst, als es in der Garage zur Sache geht. Bardo kämpft ums nackte Überleben, immer den Gedanken im Kopf, warum in Gottes
Namen ihm den keiner hilft, und Boskis versucht im Gegenzug auf die eine oder andere Art diese Ausbruchsversuche zu vereiteln.
Es steckt weitaus mehr in diesem Film als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wer einen abstrusen Film mit ordentlich Gemetzel
und Mettage erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Es ist mehr die Geschichte der beiden Hauptdarsteller, die mich überzeugt
hat. Es geht um das Unvermögen die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber auch, welche Kräfte mobilisiert werden können, wenn der
Mensch ums nackte Überleben kämpfen muss. Bardo ist am Abgrund der Gesellschaft angekommen und hat sich aufgegeben. Doch seine
kritische Situation verlangt von ihm jetzt genau das Gegenteil: Einsatz, Wille und Kampfgeist. Im Gegensatz dazu Boskis. Sie verliert alles
was sie sich aufgebaut hat, nur weil sie die falsche Entscheidung trifft und manövriert sich immer tiefer in den Schlamassel.
Nach ca. 82 Minuten ist der Spuk vorbei. Kurzweilige Unterhaltung, die aber durchaus nachwirkt. Die Qualität der BD ist indes weniger gut.
Das Bild ist stark milchig und matt und der Ton unterirdisch. Da nutzt auch kein DTS-HD High Resolution. Die Synchro klingt stellenweise
so, als habe man das Ganze im Hallenbad aufgenommen. Freunde, die auch ein gesteigertes Maß auf die audiovisuelle Qualität einer BD
legen, werden enttäuscht sein. Mir war das egal und tut dem cineastischen Wert dieses Films absolut keinen Abbruch.
Das Zusatzmaterial dagegen ist annehmbar. Interviews mit Gordon Stuck und John Strysik, sowie den beiden Hauptdarstellern Suvari
und Rea. Das obligatorische Making Of ist dabei, Ausschnitte vom AFI-Filmfestival in Dallas, Darstellerbios und die Adaption der wahren
Geschichte. Passt!
Die Altenpflegerin Brandi Boskis (Mena Suvari) hat es nicht gerade leicht. Sie schuftet sich tagsüber im Pflegeheim ab - immer unter den
Augen ihrer strengen Chefin. Nachts dann, versucht sie abzuschalten. Es gibt reichlich Alkohol und bunte Pillchen in ihrem Stammclub.
Doch das Blatt scheint sich zu wenden. Ihr wird ihr in Aussicht gestellt, vielleicht die Stelle der Stationsleiterin zu bekommen. Das muss
natürlich gefeiert werden. Doch jede Feier endet mal und sie macht sich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehend mit dem Auto auf den
Heimweg. Nur noch schnell den Freund anrufen und dann... ja dann macht es rums. Der obdachlose Tom Bardo (Stephen Rea) hängt in
ihrer Windschutzscheibe und bleibt dort regungslos stecken.
Noch immer vollkommen betäubt durch diverse Suchtmittel, begeht sie einen folgenschweren Fehler. Wohl wissend, das sie alles bisher in
ihrem Leben erreichte verlieren wird, wenn sie sich der Verantwortung stellt, fährt sie weiter - mit dem Penner in der Scheibe steckend -
durch die Stadt, setzt ihren Weg nach Hause unbeirrt fort und parkt das Auto korrekt in der Garage. Dort angekommen vergnügt sie sich
mit ihrem Freund und ignoriert das gerade passierte. Dummerweise ist der Angefahrene nicht tot - und er will da raus...
Die Realität ist manchmal schräger als die Fiktion. Die Ausgangsbasis für diesen Film beruht auf wahren Tatsachen. Bis zur Fahrt in die
Garage hat sich dieses Ereignis in Texas im Jahr 2001 wirklich so abgespielt und ist nicht der Feder eines Autors entsprungen. Irre!
Der Rest ist dann allerdings frei erfunden. Regisseur Gordon Stuck ("Reanimator") meldet sich mit diesem kleinen fiesen Stück
eindrucksvoll zurück. Geradlinig und schnörkellos erzählt, verzichtet er auf jegliche Effekthascherei. So richtig "Spaß" macht der Film
aber erst, als es in der Garage zur Sache geht. Bardo kämpft ums nackte Überleben, immer den Gedanken im Kopf, warum in Gottes
Namen ihm den keiner hilft, und Boskis versucht im Gegenzug auf die eine oder andere Art diese Ausbruchsversuche zu vereiteln.
Es steckt weitaus mehr in diesem Film als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wer einen abstrusen Film mit ordentlich Gemetzel
und Mettage erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Es ist mehr die Geschichte der beiden Hauptdarsteller, die mich überzeugt
hat. Es geht um das Unvermögen die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber auch, welche Kräfte mobilisiert werden können, wenn der
Mensch ums nackte Überleben kämpfen muss. Bardo ist am Abgrund der Gesellschaft angekommen und hat sich aufgegeben. Doch seine
kritische Situation verlangt von ihm jetzt genau das Gegenteil: Einsatz, Wille und Kampfgeist. Im Gegensatz dazu Boskis. Sie verliert alles
was sie sich aufgebaut hat, nur weil sie die falsche Entscheidung trifft und manövriert sich immer tiefer in den Schlamassel.
Nach ca. 82 Minuten ist der Spuk vorbei. Kurzweilige Unterhaltung, die aber durchaus nachwirkt. Die Qualität der BD ist indes weniger gut.
Das Bild ist stark milchig und matt und der Ton unterirdisch. Da nutzt auch kein DTS-HD High Resolution. Die Synchro klingt stellenweise
so, als habe man das Ganze im Hallenbad aufgenommen. Freunde, die auch ein gesteigertes Maß auf die audiovisuelle Qualität einer BD
legen, werden enttäuscht sein. Mir war das egal und tut dem cineastischen Wert dieses Films absolut keinen Abbruch.
Das Zusatzmaterial dagegen ist annehmbar. Interviews mit Gordon Stuck und John Strysik, sowie den beiden Hauptdarstellern Suvari
und Rea. Das obligatorische Making Of ist dabei, Ausschnitte vom AFI-Filmfestival in Dallas, Darstellerbios und die Adaption der wahren
Geschichte. Passt!